Deutschland.
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Edition: [Karl Marx: Der Steuerverweigerungsprozeß, vorgesehen für: MEGA2, I/8.
]
[
068
] Köln, 17. Februar.
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Edition: [Friedrich Engels: Saedt, vorgesehen für: MEGA2, I/8.
]
[
068
] Köln, 17. Febr.
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Edition: [Karl Marx: Dreigestirn gegen Dreieck, vorgesehen für: MEGA2, I/8.
]
[
068
] Köln, 16. Februar.
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[1236]
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Edition: [Friedrich Engels: Der Wiener Korrespondent der „Kölnischen Zeitung“, vorgesehen für: MEGA2, I/8.
]
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068
] Köln, 17. Febr.
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Edition: [Karl Marx/Friedrich Engels: vorgesehen für: MEGA2, I/8.
]
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068
] Köln, 16. Febr.
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@facs | 1236 |
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X
] Mülheim a. Rh., 11. Febr.
(Verspätet). Heute fand hier ein vom Arbeiterverein veranstaltetes demokratisches Banket statt. Mitglieder des Kölnischen Arbeiter- und demokratischen Vereins waren eingeladen. Instrumentalmusik
und Gesang wechselten ab mit Toasten, die in längeren Reden motivirt wurden.
Bengel, Präsident des hiesigen Arbeitervereins, entwickelte in einem längern Vortrag das Verhältniß der Gegenwart zur Vergangenheit. Lucas brachte einen Toast auf die Gäste aus,
speziell auf die Männer, die wie der anwesende Redakteur en chef der „N. Rh. Z.“, K. Marx, lange vor der Februarrevolution die Rechte der Arbeiterklasse in That und Wort behauptet
hätten. Schapper ließ die „demokratische Republik“ leben. K. Marx sprach über die Betheiligung der deutschen Arbeiter an den Kämpfen in Frankreich, England, Belgien und der
Schweiz. Er brachte einen Trinkspruch auf Gladbach aus, einer der ausnahmsweisen Vereinbarer, die wirklich die Interessen des Volkes vertreten. F. Engels betoastete die Ungarn und
Kossuth. Ott aus Worringen sprach über den constitutionellen Liberalismus, die Aristokratie und die Demokratie, Fischbach über das Elend des Volks und die Mittel zur Abhülfe.
Gladbach warf einen Rückblick auf die aufgelöste Nationalversammlung und kriticirte in einem energischen Vortrag ihre Schwächen, ihre Unentschiedenheit und ihren Mangel an revolutionärem
Verstand. Krahe sprach schließlich über die Devise der Februarrevolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.“
Dies erste demokratische Banket in der Rheinprovinz hat so sehr angesprochen, daß es sicher Nachahmung finden wird.
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@facs | 1236 |
[
Z
] Bonn, 16. Febr.
In unsrer Studentenwelt regt es sich. „Zu einem sich selbstgenügenden Commers?“ werden Sie fragen. Nein, zu einer politischen Demonstration, — zu einem Banket am Jahrestage der
Pariser Februarrevolution — eine Antwort auf die Adresse, die zur Zeit der Steuerverweigerung ein hochlöblicher Senat vor Ehrfurcht ersterbend, sich im Staube krümmend und freudewinselnd im
Namen der gesammten Friedrich-Wilhelms-Universität zu einer Zeit, wo 200 Studenten bewaffnet zum Schutz der Nationalversammlung fertig dastanden, zu den Füßen Sr. Majestät legte. Fahre die Reaktion
nur so fort zu wühlen — hier hat sie das Ihrige gethan.
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@facs | 1236 |
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X
] Essen, 16. Febr.
Gestern waren zwei spezifisch-preußische Größen hier, der Exminister von Bodelschwingh und Fabrikant a. D., Enthüllungs-Held a. D., Abgeordneter a. D., Hauptmann a. D. Friedrich Harkort. In ihrem
Gefolge fanden sich eine Menge Leute von hier und Umgegend ein, als Gewerke, Regierungsmenschen, Stubengelehrte, Ritter aus den Jahren 1813-15, einige abhängige Schneider und Schuster, Gerichts- und
Polizeidiener, welche einen Ruf an obengedachte Herren erlassen hatten, sie mit dem Balsam der Reaction einzusalben.
Beide kamen, hatten aber vorher schriftlich die Verschweigung ihrer k. preuß. Namen angeordnet, wobei der Letztere noch die Bemerkung machte: „Sorgen Sie aber ja dafür, daß keine Katzenmusik
gebracht wird. Ich kann diese und den Pöbel, der sie bringt, einmal nicht leiden!“ Und doch übersäet dieser Herr den s. g. Pöbel mit seinen Traktätlein und falschen Berechnungen. Als die Namen
nun aber dennoch sofort bei der Ankunft der preußischen Größen bekannt wurden, reiste der Exminister Bodelschwingh gleich wieder ab, doch der Enthüllungsheld a. D. wollte noch mehr von der Reise
wissen. Er wollte erst wie ein Klosterbruder für sein körperliches Bestehen terminiren. Jener gab für einen fetten Ertrag ein Bildchen, dieser schöne Reden.
Man bezweckte mit dem ganzen Witze eine Demonstration gegen die Demokraten; aber der Enthüllungsheld mit Gefolge wurde blamirt. Man kannte ihn hier schon seit lange und schickte ihm daher einen
Brief zu, enthaltend die Nr. 17 des „Hermann“, welche einen getreuen Abdruck des in Nr. 213 d. Bl. befindlichen Denkmal-Artikels aus Hagen enthält, der jedenfalls die verschiedenen
geistigen Stoffe in dem betr. Kopfe sehr in Gährung brachte.
Die Abfütterung war der erste, die Begeisterungsrede des Denkmal-Enthüllungs-Harkort der zweite Akt dieses politischen Schauspiels. Im dritten Akte spielten 7-800 Mann auf Pfeifen und sonstigen
Instrumenten. Das souveräne Volk brachte eine so klangvolle Katzenmusik, daß die preußischen Helden in voller Verzweiflung und unter Begleitung der Regierungsposaune heulten: Ich bin ein Preuße etc.
Doch der Kampf war zu ungleich, man mußte bald damit schließen. Denkmal-Enthüllungs-Harkort äußernd: „So bin ich noch nirgend vom Pöbel empfangen worden!“ verließ mit Gefolge das
preußische Heuler-Verein-Lokal. Das souveräne Volk folgte ihm nach seinem Logis, rufend: „Es werden 800 Thlr. ausgezahlt!“ und setzte dabei unter anhaltendem Zuwachs die klangvolle und
taktvolle Musik fort. Zum Schlusse hört man von einigen unschuldigen Arretirungen und Denunziationen, welche letztere in der Wuth der Heuler entsprungen sein mögen. Es wird häufig der Wunsch
ausgesprochen: der große Wahl-Agitator-Denkmal-Enthüllungs-Harkort möge recht bald mal wieder kommen.
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@facs | 1236 |
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9
] Berlin, 15. Febr.
Die Frage wegen Vertagung der Kammern ist noch immer nicht beantwortet. Es ist kaum ein Zweifel, daß die Regierung gerade so wenig weiß, was sie thun soll, wie das Publikum, was es zu erwarten hat.
Ein herrlicher Zustand dieses intelligentesten aller Staaten!
In Bezug auf die Nachwahlen divergiren die Gerüchte; bald heißt es, die Majorität suche nach „blutrothen“ Candidaten, die weiter gehen als die allerdings nicht weit gehenden
Vereinbarer Waldeck, Jakoby etc., bald will man die Lücken mit den durchgefallenen Vereinbarern ausfüllen.
Bruno Bauer hat viel Hoffnung; auch spricht man von G. Jung. Wenn die Regierung noch einen der Alten à la Temme mit einem kleinen Märtyrerthum beglückte, so würde die Wahl desselben
gesichert sein. Die passiven Widerständler lieben die Märtyrer. — Eine gute Idee der Regierung scheint es, in die Umgegend Berlins 80,000 Mann Truppen zu verlegen. Die Residenz selbst wird
statt preußischer, polnische Regimenter erhalten. Die hiesigen Truppen sind nicht so böse — leiden aber gewaltig an Ungeziefer, so daß neulich eine ganze Compagnie sich beim Obersten
beschwerte. Der Oberst erwiederte: auch die Offiziere hätten Ungeziefer.
An der Reorganisation der Bürgerwehr wird wirklich gearbeitet; 10,000 königlich gesinnte und vermögende Unterthanen soll zunächst das Glück der Behelmung treffen.
Viel Spaß macht in gewissen Kreisen die östreichische Note an das Frankfurter Narrenparlament. Solche gediegene Heuchelei ist noch nicht dagewesen, und Michel hat wirklich noch die ehemalige
Gutmüthigkeit, sonst würde er gleich wissen, daß Oestreich und Preußen mit nichten sich veruneinbart haben, sondern treulichst Hand in Hand gehen. „Knöpfleschwab geh Du voran! Du hast schon
viele Sünd' gethan!“ So sprach Radowitz zu Metternich — denn sie wollen beide den alten Bundestag wieder ha'n.
Der hiesige Pauperismus steht in höchster Blüthe. Es ist wunderbarer damit als jemals. Die allerunnatürlichsten Verbrechen werden täglich begangen, und man hat eine wahre Lust daran, sie offen zur
Schau zu tragen. Könnte man die Bestialitäten mit Worten aussprechen, so würde gewissen Freunden des Belagerungszustandes die Haut schaudern. Mancher arme Teufel vergißt jedoch seine Noth in der
Hoffnung, im Frühling auszuwandern. Es haben sich drei oder vier Auswanderungsgesellschaften gebildet und man spricht von mehren tausend Menschen, die März und April in's goldene Californien
oder nach Australien ziehen.
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@facs | 1236 |
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X
] Berlin, 15. Febr.
Die gestern bekannt gewordene Feststellung der Bankdividende pro 1848 auf 8/10 pCt. (incl. der 3 1/2 pCt. Zinsen 4 3/10 pCt.) hat an der hiesigen Börse und namentlich unter den Haussiers große
Unzufriedenheit erregt, wie auch das gestrige Fallen der Course der Bankantheile um 2 pCt. beweist. Hr. Hansemann hat nämlich 354,000 Thlr. für den Reservefonds zurückgelegt und nur 160,000 Thlr. für
die Dividende bestimmt, wovon der Staat bekanntlich die Hälfte erhält. Er motivirte dies damit, daß die Bank im Besitz bedeutender Depositen an Aktien und andern Papieren sei, deren Cours seit ihrer
Deponirung beträchtlich gefallen und noch ferner fallen könne; so seien namentlich auch einzelne Depositen noch mit 33000 Thlr. über den jetzigen Courswerth beliehen. Ein Verkaufen dieser Effekten
nun, sei weder im Interesse der Bank noch der Deponenten noch endlich der Börsenwelt selbst, denn es würde dadurch nothwendig ein ferneres Fallen der Course, also ein noch größerer Schaden für die
Bank und ihre Aktionäre herbeigeführt werden. Die Mißvergnügten aber ließen sich durch diese Gründe nicht überzeugen, sondern sahen in der Maßregel nur ein Manöver des Hrn. Hansemann, der für das
nächste Jahr, wo er allein die Bankverwaltung geleitet haben werde, eine recht große Dividende erzielen wolle. Hr. Hansemann kann sich freuen, daß die Aktienzeichnungen für sein Blatt glücklich
beendigt sind. Die Neue Preuß. kommt in einer ihrer letzten Rummern abermals darauf zurück, Hansemann habe die richterliche Unabsetzbarkeit in Anspruch genommen. Man ist sehr gespannt, ob Hr. H. sich
den Vorwurf der Lüge, den die N. Pr. Ztg. ihn macht, gefallen lassen wird.
Hr. Goedsche hat die Frechheit in der heutigen „Spenerschen“ die Behauptung der „Neuen Rhein. Ztg.“, er habe derselben seine Mitwirkung für ihr Feuilleton
angetragen, für eine Unwahrheit zu erklären. Er habe nie mit ihr in Verbindung gestanden und sei mit zu inniger Ueberzeugung Preuße und Royalist, als daß er mit einem Blatt dieser Farbe einen Verkehr
unterhalten könne. Wem das Publikum mehr glauben wird, der Redakt. d. N. Rh. Ztg. oder Goedsche, steht wohl außer Frage.
(Wir versichern nochmals — obgleich dies einem Subject, wie Hrn. Goedsche, gegenüber, ganz überflüssig ist — daß uns Hr. Goedsche aus Düsseldorf (vergl. Nr. 223 d. Bl.) nicht blos
seine Mitwirkung für's Feulleton, sondern auch Proben, darunter einen Aufsatz „Aphorismen“ betitelt, angeboten hat. Anmerkung d. Red. der „N. Rh. Ztg.“)
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068
] Berlin, 15. Febr.
Die geheimsten Gedanken des gottbegnadeten preußischen Regiments und seiner Brandenburg-Manteufel, fördert die „Galgenzeitung“ in jeder ihrer Nummern mit lobenswerther Offenheit zu
Tage. Das Volk kann sich wenigstens nicht beklagen, daß ihm die contrerevolutionären Ansichten und Pläne der christlich-germanischen Regierung verhüllt gewesen. Zu bedauern ist, daß uns der Raum
verhindert, täglich aus dem kreuzritterlichen Galgenblättchen alle markanten Stellen hervorzuheben und in einer lieblichen Blumenlese zusammenzufassen. Wir müssen uns auch heute auf folgendes Wenige
beschränken, das wir aus der gleichgearteten Masse der neuesten Nummer der braven „Kreuzritterin“ herausgreifen. So heißt es hier u. A.:
„Alle Gewalt geht vom Volke aus“, diesen abgeschmackten und, wenn er einen Sinn hat, gotteslästerlichen Satz hat die östreichische Regierung aus den
„Grundrechten“ glücklich entfernt, die man in Kremsier, wie in Frankfurt, — Rousseau'n und den Franzosen pünktlich gehorchend, — glaubt
ausarbeiten zu müssen. Die Kremsierer hätten eben so gut in ihre Grundrechte schreiben können: „Alle Vaterschaft geht von den Kindern aus.“ Hoffen wir, daß die von dem
Reichstage beschlossene, von dem Deutschkatholiken Schuselka so warm befürwortete Abschaffung der Todesstrafe eben so durchfallen wird, zumal Oestreich in dem bezwungenen Wien zu
Deutschlands Heil bewiesen hat, daß es noch Schwerdter in Deutschland gibt, welche die Obrigkeit nicht umsonst führt. Bajonette sind ein köstliches Mittel, Irrthümer nieder zu
werfen, wenn diese Irrthümer, wie es heut zu Tage fast immer der Fall ist, sich bewaffnet haben, aber nur so fern Wahrheiten hinter den Bajonetten stehen, welche die Bajonette hindern, gegen
die sich zu wenden, welche sie in Bewegung setzen,“
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@facs | 1236 |
Berlin, 15. Febr.
Für die Krautjunker- und Geldsack[unleserlicher Text]mmer wurden ferner gewählt:
Prev. Preußen: Justizkom. Tamnau aus Königsberg. Oberpräsid. v. Auerswald (2mal), Ober-Burggraf v. Brünneck, Bürgermeister Sperling, Reg.-Rath v. Unruh, Ober-Burggraf v. Brünneck.
Prov. Pommern: Prinz von Preußen, Graf von Bülow, (Polzin).
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@facs | 1236 |
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068
] Wien, den 13. Febr.
Gestern sind wieder Grenzer und Sereczaner-Truppen zur Ergänzung der hiesigen Besatzung eingerückt, weil das Herannahen der Märztage die Complettirung derselben wünschenswerth macht.
In Lemberg wurde das polnische Gymnasium geschlossen, da sich die Studirenden gegen Einführung der deutschen Sprache sträubten. Auch im akademischen, gegenwärtig noch deutschen Gymnasium herrscht
große Aufregung über den Zwang, das Ruthenische als obligaten Gegenstand lernen zu müssen. In Przemisl soll ein Professor, der dem Regierungsbefehle durchaus Folge verschaffen wollte, zum Fenster
hinausgestürzt worden sein.
In Kroatien herrscht immer ärgere Aufregung. Windischgrätz hat ein K. K. Kommissariat für die Slaven und Magyaren gebildet. Das in Agram erscheinende Blatt; „Slavenski jug“ bemerkt
hierzu:
Wir haben diesen neuen Akt der österr. Olla potrida-Politik ohne Uebersetzung aufgenommen. Unsere Nation ist jetzt sattsam belehrt, wie ihr unsre Regierung in den Händen eines Stadion und Kulmer
die ungeheueren Opfer an Gut und Blut ohnt, die sie gebracht für den Thron des Kaisers und des nicht gekrönten Königs von Kroatien Fr. Josef I.
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@facs | 1236 |
[
!!!
] Frankfurt, 15. Februar.
National-Versammlung. [unleserlicher Text] präsidirt Simson, der erst gegen 10 Uhr die Sitzung eröffnet. — Tagesordnung:
1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. 11 und 12, § 47 und 48.
2) Berathung des vom Abgeordneten Uhland, Namens des Prioritäts- und Petitions-Ausschusses erstatteten Berichts über den Antrag des Abgeordneten Künßberg, die weitere Behandlung des Verfassungswerkes
betreffend.
3) Berathung des vom Verfassungs-Ausschusse vorgelegten Entwurfs: „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause.“
Mohl (Reichsjustizminister) beantwortet die Interpellation wegen der Criminal-Untersuchung der östreichischen Regierung gegen den Abgeordneten Gritzner, welche ohne Erlaubniß der
National-Versammlung verhängt worden ist. — Das Reichsjustizministerium hat die östreichische Regierung auf das betreffende Reichsgesetz aufmerksam gemacht und gegen jedes Verfahren, das die
Zustimmung der Versammlung entbehre, protestirt. In dem speziellen Fall habe das Reichsministerium noch nichts zu erwidern. (Gelächter.) Eine zweite Beantwortung in der bereits berührten
Altenburgischen Angelegenheit sagt ebenfalls — Nichts! —
Patri (aus Oestreich — links!) beantragt dringlich, den sogenannten Biedermännischen Ausschuß, (welcher sich durch Langsamkeit und Langweiligkeit auszeichnet) aufzufordern, über einen
vor etwa drei Monaten gestellten Antrag, das Verhältniß der Centralgewalt zu den Einzelstaaten betreffend, alsbald zu berichten. — Obschon dieser Antrag gegenüber den Noten der Einzelstaaten
und den Vereinbarungs- oder Veruneinbarungs-Versuchen der edlen Fürsten von Deutschland, eigentlich der einzig dringliche für diese Versammlung ist, erkennt letztere die Dringlichkeit nicht an.
Rösler von Oels frägt das gesammte Reichsministerium, ob und auf welche Weise es Kenntniß habe von der preuß. Circularnote vom 23. Januar? (Gelächter.)
Odilon-Gagern (der Ministerpräsidert) antwortet im Namen des gesammten Reichsministeriums „Ja!“ —
Auf eine Interpellation von Martiny, den Brüsseler Congreß betreffend, antwortet der „Edle“, das Ministerium sei zweifelhaft, ob und in welcher Ausdehnung der Congreß zu Stande kommen
würde; vorläufig fehle es dieser Interpellation noch an faktischer Grundlage; aber sollte der Congreß zu Stande kommen und die Centralgewalt sich betheiligen, so würde das
[1237]
Reichsministerium die in Martiny's Interpellation aufgestellten Prinzipien gewiß nicht unterstützen. (Vergnügen rechts).
Rösler von Oels und Pattai stellen den dringlichen Antrag:
„Die National-Versammlung verlangt vom Reichsministerium die offizielle Mittheilung der preuß. Circularnote; 2. dieselbe ist gleich der östreichischen Note an den Verfassungs-Ausschuß zu
übergeben: 3 dieser Ausschuß erstattet einen baldigen und speziellen Bericht über beide Noten.“
Die Dringlichkeit wird mit sehr zweifelhafter Majorität abgelehnt.
Tagesordnung.
Artikel 11. § 47.
Den nicht deutschredenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwicklung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen, soweit deren Gebiet reichen, in dem
Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und Rechtspflege.
Nach kurzer Diskussion wird der § (nach Verwerfung eines Amendements von Esterle) angenommen.
Ebenso § 48.
„Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation.“
Dazu ein Zusatz:
„Die im Auslande angestellten Gesandten, Consuln und sonstigen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volks den erforderlichen Schutz zu
gewähren.“
Der Zusatz ist von Michelsen.
Die Grundrechte sind beendigt bis auf die zweite Lesung des letzten Theils.
Punkt 2 der Tagesordnung (S. o.) die Anträge von Künßberg lauten:
„Die hohe Nationalversammlung wolle beschließen,
1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von 15 Personen [unleserlicher Text] wählen, welcher — abgesehen von dem bereits publicirten Theile der Grundrechte — alle von dem bisherigen
Verfassungsausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungsentwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung eines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat;
2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen.“
Der Ausschuß hat beantragt:
„Den Künßbergischen Anträgen keine Folge zu geben.“
Nachdem Künßberg unter gänzlicher Gleichgültigkeit des Hauses seine Anträge nochmals empfohlen, sagt Jahn folgende sehr denkwürdige Worte: „Da Alle, die irgend Zeitungen lesen, klar darüber
sein müssen, daß wir (die National-Versammlung) alles Zutrauen in Deutschland verloren haben, (rauschender Beifall links und Gallerien) so wird es das Beste sein, wir berathen das Wahlgesetz zum
Volkshaus, demnächst das zum Staatenhaus, gehen dann nach Hause (rauschender Beifall!) und überlassen Oberhaupts- und alle andern Fragen der künftigen Vertretung von Deutschland. (Beifall und
Gelächter! Auf Rateau-Jahn kann man ein bekanntes Sprüchwort anwenden: Kinder und Narren reden die Wahrheit!!!)
Plathner empfiehlt den Ausschußantrag.
Uhland (der Berichterstatter) verzichtet aufs Wort, damit das Wahlgesetz recht bald zur Berathung kommen kann, (Bravo!) dieser brave Vorsatz wird durch die „Rechte“ zu Schanden
gemacht, indem sie über den ganz Interesselosen Ausschußantrag namentliche Abstimmung verlangt.
Der Ausschußantrag wird mit 298 Stimmen gegen 110 angenommen, also Künßberg's verworfen. (Bravo rechts. Links: Ruhe!)
Die äußerste Linke erklärt, sie habe gegen den Antrag gestimmt, weil sie in den Abschnitten der Verfassung weder die demokratische Freiheit noch die deutsche Einheit gewahrt findet. (Gelächter
rechts.)
64 Abgeordnete aus Oestreich erklären, da die Begutachtung der östreichischen Note erst in längerer Zeit in Aussicht steht, schon heute, daß sie ihr vom Volke ertheiltes Mandat nicht anders
verstehen, als daß sie berufen sind zur Begründung der Einheit Deutschlands. (Bravo.)
Punkt 3 der Tagesordnung (S. o.). Zuvörderst wird beschlossen, das Reichswahlgesetz auch 2 Mal zu lesen, und Betreffs der Diskussion die früheren Regeln (nach Schneer's Antrag) bestehen zu
lassen.
Ueber das ganze Gesetz beschließt man eine allgemeine Diskussion.
Vogt beantragt, die Berathung Montag zu beginnen, damit sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden können.
Biedermann beantragt hierüber namentliche Abstimmung. (Horribles Gelächter.)
Vogt's Antrag wird abgelehnt.
Die allgemeine Diskussion beginnt mit dem Berichterstatter des Ausschusses, — Scheller, welcher den „noblen“ Wahlgesetzentwurf einführt.
Als Redner sind 42 Mitglieder, größtentheils gegen den Entwurf eingeschrieben. Diesen Entwurf anzunehmen, so weit wird wohl kaum die reaktionäre Energie des Froschteiches gehen.
Folgenden Antrag beeile ich mich Ihnen zu geben. Er ist zu schön!!! (Vergl. § 2 des Wahlgesetzes.)
1. Des Abgeordneten Nägele:
Für den Fall, daß der § 2 des Majoritäts-Antrags angenommen würde, beantrage ich, um der Consequenz willen und um dem Rechts- und Ehrgefühl der arbeitenden Klassen einigermaßen zu genügen,
folgende Zusätze:
Zu Nr. 4 zwischen „Handwerksgehülfen“ und „einzuschalten“: „Handlungs-, Apotheker-, Schreiberei-, Forst-, Jagd-, Pfarr- und Lehrgehülfen “: zu Nr. 5 den
Beisatz: „jeden Standes.“
Ziegert spricht gegen den Entwurf.
Das ganze Haus ist leer. Alles ist Mittagessen und spazieren.
Vogt beantragt Vertagung, weil keine 200 Mitglieder anwesend.
Man zählt Es sind von über 600 Abgeordneten!! 157!! anwesend!!
Die Parlamentsdiener laufen in die um die Kirche zahlreich gelegenen Kneipen und schleppen die ehrenwerthen Mitglieder herbei.
Präsident Kirchgeßner: Die Vertagung könne nicht ausgesprochen werden, weil die Versammlung nicht beschlußfähig.
Indessen sind bis auf 200 herbeigeschleppt und die Diskussion nimmt ihren mühseligen Fortgang
Edlauer für den Entwurf.
Man läuft wieder weiter — essen. —
Um 2 Uhr vertagt sich nach Edlauer's fader Rede die Gesellschaft bis Morgen.
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@facs | 1237 |
[
110
] Leipzig, 14. Febr.
Das hiesige Leben ist ganz Spießbürgerthum. Das Proletariat hat noch keinen Begriff von seiner Bedeutung, und es ist auch Niemand da, der ihm denselben beibringt, obwohl der Stoff hinreichend
vorhanden ist. Bourgeois und Proletarier vegetiren hier ohne zu denken, geschweige zu handeln. Die Sachsen gehören unter das gemüthlichste Zwergobst des christlich-germanischen Augiasstalls, und
können ohne dessen Mist nicht gedeihen. Ihre wildesten Demokraten bringen es daher höchstens zu einer spießbürgerlichen Schützengesellschaft „mit Wein (vielmehr Bier), Weib und Gesang,“
und allerhöchstens zu einer demokratischen Gesellschaft im Odeon, wo man, ganz so wie in Frankfurt, die Frankfurter Würste, Grundrechte des deutschen Volks genannt, mit dem Talente der Frankfurter
Wurst- und Hanswurstmacher, noch einmal debattirt, statt sie unisono in den Heine'schen Leibstuhl der Hammonia zu werfen. Die Demokratie wurde dort in meiner Gegenwart sogar soweit getrieben,
daß man mit grundrechtlichem Talente und mit deutsch-grundrechtlicher Gemüthlichkeit über eine Stunde davon sprach, ob Zwergobst Thüringen an Zwergobst Sachsen anzuschließen sei. Wer könnte den
deutschen Liliputanern auch zumuthen, Riesen und damit größer zu werden, als ihre gottbegnadeten Dynasten!
Die pickanteste Erscheinung auf dem spießbürgerlichen Dornpflaster Leipzig's sind unstreitig noch die Wiener sogenannten Flüchtlinge. Leider sind es keine rothen Kroaten, sondern nur bloße
Redakteure, wenn auch Redakteure der radikalsten Blätter des ehemaligen Wiens. Die meisten von ihnen haben ihre Wiener Grundsätze, nämlich die Grundsätze, à tout prix zu redigiren, mit hieher
gebracht. Nach diesen Grundsätzen redigirt z. B. der ehemalige Redakteur des ehemaligen Wiener „Grad' aus,“ nachdem er sich als solcher in Wien ziemlich gerad'
aus-demokratisch benommen, jetzt in Leipzig à tout prix ebenso gerad' aus-reaktionär in die antediluvianischen Grenzboten. Damit er aber unentdeckt bleibe und später wieder einmal
wienersch geradausen könne, schreibt unser Held, der sich Friedmann nennt, anonym. — Von mehren andern radikalen Flüchtlingen wird eine Wochenschrift „die Wiener Boten“ genannt,
herausgegeben, deren kraftbrühende Bettelsuppen der Kölnerin nicht gleichkommen, und nur durch den Zusatz österreichischer Naivetät sich vor ihr auszeichnen. Gar ergötzlich sind darin die
Lukubrationen eines gewissen Kolisch, namentlich, wo sie über französische, überhaupt nichtösterreichische Zustände herfallen. Den guten Schluckern fehlt es, da sie unwillkührlich den österreichischen
gar nicht zu verlieren vermögen, noch immer an einem eigentlichen Standpunkt, indem ihnen selbst der Rechtsboden der Kölnerin ein spanisches Dorf ist. Hätten sie die ersten Begriffe von dem
czechisch-kroatischen Gesammtscheusal Oesterreich, sie könnten von hier aus sehr bedeutend wirken.
Unter den zahlreichen Blättchen, welche in unserer deutschen Bücherballen- und Loyalitäts-Adressen-Stadt erscheinen, und welche der Mehrheit nach ultraabtrittsfähig sind, habe ich drei gefunden,
welche eine demokratische Färbung haben, nämlich: „Die oppositionellen Blätter, Organ der radikalen Partei“ (sehr kahl und sehr matt), die „Sächsische Zeitung“
(Bourgeoisliberal, zuweilen nicht übel), und die „Verbrüderung,“ eine Arbeiterzeitung.
Die soziale Frage ist hier noch ein Nebelstreif, eine Milchstraße, ein Dunst, in welchem auf's Geradewohl planlos und deutschphantastisch herumgefochten wird. Die Verbreitung der Neuen
Rheinischen Zeitung in Sachsen wird dazu beitragen, daß dieser Dunst sich verkrystallisirt. Leipzig dürfte dazu ein geeigneter Ort sein. —
Was die sächsischen Thaten betrifft, so beschränken sie sich auf Maulthaten, oder sind doch nicht viel mehr. Robert Blum's standrechtliche Ermordung hat in Leipzig, seinem Domizil, zwar
einige Maulentrüstung verursacht, weiter aber auch fast nichts. Die bücherballenden Spekulanten exploitirten das Faktum zu einträglichen Geschäften, und bedauern von diesem Gesichtspunkte aus nur, daß
Windischgrätz nicht mehre Blum's hat ermorden lassen. Die radikale Dresdener Kammer endlich hat nach langen Debatten auch nichts gethan, als verlangt, daß ihr Gesandter in Wien abberufen
und — etwa nach Berlin geschickt wird. Das ist der äußerste Heroismus sächsisch-deutscher Zwergobst-Race, eine ihr angemessene Liliput-Sühne.
Der Buchhandel liegt ziemlich darnieder. Sonst machte Oesterreich in seiner kroatisch-deutschen Gesammtheit die hiesigen Verleger fett. Sie schwärzten unter Metternich nach Noten. Die Zeiten haben
sich geändert, die Banknoten stehen tief, und andere Zahlung gibts nicht in Oesterreich. Nach Ungarn können keine Ballen mehr versendet werden, und zudem zahlen die ungarischen Buchhändler ihre
Rückstände weder in Zwanzigern, noch in österreichischen, noch auch in ungarischen Banknoten, sondern sie zahlen gar nicht mehr, lassen nichts von sich hören. Das Resultat ist, daß die meisten
Verleger nichts verlegen, die Schriftsteller aber betteln gehen. — Ueberdies sind sämmtliche Verleger von dem Bourgeoisgeiste dermaßen heimgesucht, daß sie ein radikales Manuskript nur wie eine
glühende Kohle in die Hand nehmen.
Sie hatten sehr recht, als Sie in einer Ihrer vorhergehenden Nummern behaupteten, der Unterschied zwischen Deutschland und Oesterreich bestehe fast allein darin, daß Oesterreich Kroaten,
Deutschland aber keine habe. In Oesterreich existiren auch sozial große Maßstäbe, hier aber herrscht politisch und sozial der infamste tödtlich-langweiligste, reizloseste Polizeikrähwinklianismus.
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@facs | 1238 |
Brodpreis der Stadt Köln.
Vom 18. bis zum 24. Febr. 1849.
Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 3 Pf.
Köln, 19 Febr. 1849.
Der Polizei-Direktor, Geiger.
Auf die leise Anfrage vom 15. Febr. in der Kölnischen Zeitung, den Schiffer Bernhard Tillmann betreffend, erwiedere ich, daß es wahr ist, daß mein Schiff am Urmitzer Kopf festgelegen hat,
daß es aber auch denselben Tag wieder flott geworden ist. Es stehet indessen Niemanden zu, Unwahrheiten zu sagen, oder er wird zum Verläumder, daß die hiesige S[c]hifffahrts-Kommission, Schiffe in
Ladung, in den Blättern anoncirt, die noch vor dem Urmitzer Kopf lägen, ist eine Unwahrheit. Ich halte mit meinem Schiffe an dem hiesigen Ufer, um die mir angewiesenen Waaren in Empfang zu nehmen,
möchte sich daher jener Verläumder, besser überzeugen oder belehren lassen. Noch bemerke ich ihm, daß es einem Bauern, der nicht viel von der Schifferei versteht, vielleicht nicht so geschwind
gelungen sei, sich flott zu machen, wozu indessen die auf den Schiffen nöthigen Geräthschaften, (die bei manchem fehlen) mithelfen müssen.
Köln, 16. Febr. 1849.
Leonhard Tillmann.
Rangschifffahrt zwischen TRIER, COBLENZ und COELN.
Die seit einer Reihe von Jahren zu einer Rangschifffahrt zwischen Trier, Coblenz u. Cöln vereinigten unterzeichneten Schiffer werden auch in diesem Jahre jene Fahrten ausführen.
Frachtpreise sind:
Von Cöln nach der Mosel und Trier 5 Sgr. per 50 Kilogr. |
Von Cöln nach der Saar 9 Sgr. per 50 Kilogr. |
Von Cöln nach Luxemburg 13 1/2 Sgr. per 50 Kilogr. |
Für prompte und gute Ablieferung der Güter werden die Unterzeichneten sorgen und bürgen ihre bekannten Namen dafür, dass sie diesem Versprechen nachkommen werden. Der verehrliche Handelsstand wird
demnach gebeten, sich dieser Beurt für die Waaren-Beziehungen von Cöln und Coblenz zu bedienen und den resp. Gecchäftsfreunden die Verladung an die Unterzeichneten besonders empfehlen zu wollen.
Trier, den 18. Januar 1849.
Die Rangschiffer zwischen Cöln und Coblenz:
Leonhard Tillmann.
Jacob Tillmann.
Joseph Zeiler.
Gisbert Weidner.
Dionis Schlaegel.
Pantaleon Schlaegel.
Die Rangschiffer zwischen Coblenz und Trier:
Johann Lauterborn.
Johann Mathias Bayer.
Michel Lauterborn.
Georg Wolff.
Nicol. Lucas.
Johann Wolff,
Nicol. Bayer.
Theodor Reudenbach.
Herr André Stahl!
Ist Ihre Anzeige in der Kölnischen Zeitung Nro. 24 vom 28. Januar, betreffend Schiff Europa, Kapt. Whitmi, auch ein Irrthum?? Ihre Berichtigung von gestern liefert mir den Beweis, daß Ihre
Ankündigungen auf Unwahrheiten beruhen, und wäre es besser, Sie sparten sich die Gelder der Insertionen.
Schmitz.
Mosel-Dampfschifffahrt.
Wir werden unsern diesjährigen Dienst am Samstag den 3. Februar eröffnen und vorläufig wöchentlich vier Mal fahren, und zwar von Trier:
Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags, Morgens 5 Uhr:
von Koblenz:
Dienstags, Donnerstags, Samstags und Sonntags, Morgens 6 Uhr.
Taxen für Güter und Personen sind unverändert geblieben.
Trier, den 29. Januar 1949.
Die Direktion.
Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York durch die amerikanischen Post-Dampfschiffe Washington, Capt Johnston, Hermann, Capt Cratbree.
Die erste diesjährige Fahrt wird am 20. Februar von New-York und am 15. März von der Weser stattfinden, und regelmäßig in den folgenden Monaten am 15. ein Schiff von hier abgehen.
Nähre Nachrichten ertheilen C. A. Heineken & Comp. in Bremen
Bei J. P. Grohe in Mannheim ist so eben erschienen, und in der unterzeichneten Buchhandlung wieder angekommen: D'ESTER, der Kampf der Demokratie und des Absolutismus in der preuß.
konstit. Versammlung, brochirt 72 Seiten. Preis 8 Sgr.
Vorräthig bei Adolph Bädecker in Köln.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.
Das Unterhaus Trankgasse Nr. 33 zu vermiethen.
Das Haus Telegraphenstraße Nr. 45, mit Einfahrt Garten etc., billig zu vermiethen. Näheres Trankgasse 35.
Ein Haus oder Unterhaus wird zu miethen gesucht, unter Hutmacher Nr. 18
Für eine Tapetenfabrik in Münster wird ein junger Mann gesucht, der mit diesem Artikel vertraut, auch Reisen besorgen kann.
Das Nähere auf frankirte Briefe unter Lit. M. durch die Expedition dieser Ztg
Ein braves Mädchen aus dem Oberlande sucht Dienst. Bescheid auf der Ahr Nr. 5.
OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland, große Budengasse Nr. 1 in Köln.
Diesem Depot, in welchem während den Karnevalstagen in der ersten Etage noch ein drittes Gastzimmer geöffnet ist, anhaltend täglich zugehenden ganz frischen Austern, werden auch an den vorbesagten
Tagen bei einer Auswahl vorzüglicher in- und ausl. Weine, zu den nachstehend beigefügten Preisen verabreicht:
- Kleine Austern a Sgr. 25
- Mittel Austern a Thlr. 1 1/4
- Grösste gemästete a Thlr. 2
p. 100 Stück
Ferner ist daselbst in bester Qualität vorräthig zu finden:
Echter Astrachan, sowie Elb. Kaviar, ersterer à Thlr. 1 1/2 und letzterer à Sgr. 25 pr. Pfd.; geräucherter Wintersalm, dicker Spickaal, Sprotten — geräucherte Sardinen
—, holl. Milcher und einmarinirte Häringe, holl. Sardellen, Pricken, Kräuter-Anchovis, dicke pommersche Gänsebrüste von 22-25 Sgr. pr. Stück, Gothaer Servelatwurst à Sgr. 8 pr. Pfd. und
viele Sorten Käse, unter welchen letztern namentlich wegen ihrer Vorzüglichkeit «Fromage de Brie» und «Fromage de Neufchatel» besonders hervorgehoben werden dürfen.
Δ Eine Lebensgefährtin wird gesucht. Briefe unter der Chiffre Δ. S. können in der Expedition der Köln. Ztg. abgegeben werden.
Haupt-Niederlage der Tabake von W. BRUNZLOW & Sohn in BERLIN bei W. F. KIRCHNER vormals FRANZ RAVEAUX Hochstrasse Nr. 77 in Cöln.
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Varinasblätter, Mischung Nr. 2 | per Pf. | 12 Sgr. |
Varinasblätter, Mischung Nr. 3 | per Pf. | 10 Sgr. |
Varinasblätter, Mischung Nr. 4 | per Pf. | 8 Sgr. |
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Lager importirter Havanna, Bremer und Hamburger Cigarren.
Ein Unterhaus zu vermiethen, was sich wegen seiner guten Lage zu einem jeden Ladengeschäft eignet, Thurnmarkt Nr. 15.
Von Nußbaum ein Sekretär, sechs Stühle, zwei Schreibtische, ein Magahoni Klapptisch, sind billig zu verkaufen. kleine Budengasse Nr. 18.
Das Haus kleine Budengasse Nr. 12 steht billig zu verkaufen oder auch zu vermiethen. Bescheid Friedrich-Wilhelmstraße Nr. 7
DIEPGEN & BECKERSHOFF in Neanderthal bei Mettmann, Kreis Elberfeld, empfehlen: Roman-Cement, Mineral-Farben, Stuckatur- und Land-Gyps, Traß, Hydraul-Kalk, Knochenmehl, geschnittene,
geschliffene und behauene Sand-, Kalk- und Marmor-Steine zu Flurbelegen, Bausteinen, Mühlen-Kopfstein-Geläufen, Denkmäler etc. zur geneigten Abnahme.
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Feydeau, 22; en province, chez les libraires, aux Messageries; à la poste, par mandat. (Affranchir.)
La Silhouette vient de commencer la biographie de M. Emile de Girardin Les personnes qui souscriront pour le 1er janvier 1849 recevront gratuitement les premiers chapitres de cette biographie qui
auront paru avant la date de leur abonnement.
Sechs Stück der besten Piano von 300, 250 200, 185, 160, 145 Thlr., vier Stück Piano von 110, 130, 140, 160 Thlr. bei J. P. Hospelt, Höhle Nr. 35.
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Altes Kupfer und Messing wird fortwährend angekauft bei F. Dorandt, Lungengasse Nr. 31.
Mailust in Deutz.
Großes Maskenfest.
Sonntag maskirte Tanzmusik.
Montag großer Maskenball der mobilen Weibergarde.
Anfang um 7 Uhr, um 12 Uhr großer Zug. Parade-Aufstellung und Ballet. Eintrittskarten zum Balle à 5 Sgr. sind zu haben bei Herrn Hackhausen, Herzogstraße Nr 4, Herrn Halin in der Börse und
im Ball-Lokale in Deutz — An der Kassa 7 1/2 Sgr. Unmaskirte Damen frei.
Der Kommandant, (Gez.) Lolla.
Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac, die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.
Zu dem bewußten Zweck lade ich meine Freunde ergebenst ein, auf Samstag Abend 7 Uhr in die Punschstube bei H. Cron Unter Gottesgnaden Nr. 13 u. 15.
J. Kurth.
Rum-Punsch-Essenz Sgr. 18 die Flasche, Antillen-Rum, Sgr. 12 1/2 der Krug, so wie ausgezeichneter Nordhäuser zu billigem Preise in der Liqueur-Fabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13
und 15.
Bekanntmachung.
Die diesjährige Heberolle der Beiträge für die bei der Rheinischen Provinzial-Feuer-Societät versicherten Gebäude der Stadt Köln, ist heute dem Steuer-Einnehmer Herrn de Berghes zugestellt worden.
Die betreffenden Hausbesitzer werden demnach hiermit veranlaßt, ihre resp. Beiträge innerhalb der im §. 29 des Reglements vom 5. Januar 1836 festgesetzten Frist von 8 Wochen an den genannten
Empfänger einzuzahlen.
Köln, den 24. Januar 1849.
Das kön. Oberbürgermeister-Amt, Justizrath Schenk.
Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Amsterdam am 6. März 1849 verkauft werden sollen:
14697 | Kranjangs und Kanasser Java-Zucker, lagernd daselbst. |
20869 | Kranjangs und Kanasser Java-Zucker, lagernd in Rotterdam. |
2506 | Kranjangs und Kanasser Java-Zucker, lagernd in Middelburg. |
Die Notizen und Verkaufs-Bedingungen sollen zeitig ausgegeben werden.
Amsterdam, 29. Januar 1849.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Dir., d. Z. Sekretair.
Zu Commissions-, Speditions- und Incasso-Beschäftigungen, sowie zur Uebernahme von Agenturen, empfehlen sich unter Zusicherung promptester und billigster Bedienung.
Carl Nettelbeck & Comp. in Danzig
Ausverkauf.
Da ich wegen Alterschwäche meine Spiegel u. Möbelfabrik eingehen lasse, so verkaufe ich die vorräthigen Spiegel und Möbel, elegante als einfache, in Palisander, Mahagoni, Nuß- und Kirschbaum zu den
billigsten Preisen und bitte um gen[e]igten Zuspruch.
Joh. Gottfr. Schlömer, Hohestraße Nr. 20-24
Börse bei Halin.
Während den Karnevalstagen grosse Harmonie.
J. H. Halin.
Schöne Aussicht am Holzthor!
Täglich frischer Maiwein, vorzügliches baierisches Bier, preiswürdige Weine und Kaffee, nebst prompter Bedienung. Es bittet um geneigten Zuspruch Cath. Fühling.
Ich empfehle meine große Carnevals-Garderobe zu den billigsten Preisen.
Tonger, Pauluswache.
Für Herren neueste französische und englische Kragen und Ueberhemde.
Obenmarspforten 42.
Wirthschafts-Eröffnung.
Die Uebernahme der Gastwirthschaft zum „Nürnberger Hof“ am Appelhofplatz zeige ich hiermit ergebenst an, und empfehle meine damit verbundene Restauration und baierisches und Bockbier
zu geneigtem Zuspruch, unter Zusicherung bestmöglicher und billiger Bedienung.
Leonhard Horn.
Zum ge[unleserlicher Text]lligen Besuch empfehle ich meine Punschstube bestens und verabreiche auch eine gute Flasche Wein.
H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 u. 15.
Rein gehaltene Weine vorzüglicher Qualität rothen und weißen, per Krug zu 5 Sgr. und 8 Sgr außer dem Hause bei H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 u. 15.
Ein Haus oder Unterhaus wird, um es Anfangs März zu beziehen, zu miethen gesucht. Unter Hutmacher 18.
Marasquin Punsch-Essenz,
Annanas Punsch-Essenz,
Arrac Punsch-Essenz,
Rum Punsch-Essenz,
Batavia-Arrac,
Jamaica-Rum,
Cognac,
Malaga,
Madera,
Holländischer Anisette etc.
Alles in vorzüglicher Qualität und zum billigsten Preise in der Liqueurfabrik von H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 u. 15.
J. P. Hospelt, Höhle 35 nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände.
Medallien mit dem wohl getroffenen Bilde Robert Blums empfiehlt in ausgezeichnet schöner Arbeit, mit Beschreibung Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3.
Restauration GUTTENBERG.
Obige Restauration empfiehlt bestens Romberg.
Zugleich bemerke ich, daß ich für die Karnevalsfestlichkeiten ein ausgezeichnetes Fuder 1846r Pisporter in Anstich genommen habe.
Englischer Hof.
Für die bevorstehenden Karnevalstage empfehle ich meine Restauration aufs Beste. Zu jeder Zeit des Tages werden alle der Saison angemessene kalte und warme Speisen bei mir verabreicht, und habe ich
für gute und preiswürdige Weine bestens gesorgt. — Table d'hôte findet täglich Punkt 1 Uhr Statt.
Köln, 17. Februar 1849.
H. J. THIBUS, Kasinostraße Nro. 1.
Saamen-Offerte.
Zu bevorstehender Kultur-Zeit empfehle ich mein Lager von Fichten-, Rothtannen-, Weißtannen-, Kiefer-, Lärchen-, Schwarzkiefer-, Birken-, Ulmen-, Rothbuchen-, Ellern-, Nordischen Berg-Ellern-,
Akazien-, Ahorn- und andere Nadel- und Laubholz-Sämereien zur gefälligen Abnahme. Vollständige Preis-Verzeichnisse bitte ich bei mir abfordern zu lassen
H. G. Trumpff, in Blankenburg am Harze.
Feines Mainzer Schwungmehl und beste Bamberger Schmalzbutter, so wie Muzen und Muzenmandeln bei Weiler, unter Gottesgnaden Nr. 9.
Große Vorstellung des Monster Elephanten mit neuen Abwechselungen täglich von Morgens 10 bis Abends 7 1/2 Uhr. Die Fütterung wird um 11, 2, 3, 4 und 5 Uhr stattfinden. Um 6 Uhr
Hauptfütterung, wo man zugleich sehen kann, wie er 6 bis 8 Eimer Wasser verschlingt, und auf welche Weise er sich des Rüssels bedient um das Wasser zu sich zu nehmen. Um 7 Uhr letzte und große
Fütterung.
Hôtel Royal 26 New-Bridge-Street Blackfriars London bei C. de Keyser.
Das einzige Hotel in London, wo sämmtliche Bedienung in deutscher und französischer Sprache Statt findet.
Associations-Gesuch.
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Dr. LEUFFEN, prakt. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.
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Sonntag, den 18. Februar: Euryanthe. Große Oper in 3 Akten von M. v. Weber.
Montag, den 19. Februar: Martha oder der Markt zu Richmond. Große Oper in 4 Akten von Flotow.
Dienstag, din 20. Februar: (Vormittags 11 Uhr.) Gustav oder der Maskenball. Große Oper in 5 Akten von Auber.
Unter Mitwirkung des Herrn Balletmeisters Martin, der Frau Martin-Zimmann und des Fräulein Gärtner Ende um 1 Uhr Mittags.
Abends großer Maskenball im Theater. Anfang um 9 Uhr.
Mittwoch, den 21. Februar: Der Templer und die Jüdin. Große Oper in 4. Akten von Marschner.
Einem resp. Publikum steht es frei, in Dominos oder sonstigen Costüms gegen Abgabe des Billets ersten Rangs oder Parterre den 5. Akt des Gustavs auf der Bühne mit beizuwohnen.