[1127]
Beilage zu Nr. 206 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Samstag 27. Januar 1849.
[Amerika]
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[Fortsetzung] auf Kosten des Staats, der übrigen Bürger, zu existiren. (Auf diese Behaglichkeit versteht man sich im christlich-germanischen Europa noch ganz anders!)
In New-Orleans wüthete die Cholera fort.
Der Handel in Getreide, Mehl etc. ging wieder äußerst lebhaft und die Preise waren etwas höher gegangen.
Zum Schluß erwähne ich noch, daß im Senat der Vereinigten Staaten kürzlich von einem Mitgliede wegen Cuba interpellirt und der Antrag gestellt wurde, der Präsident Polk solle die mit der spanischen Regierung wegen käuflicher Ueberlassung der Insel Cuba gepflogenen Korrespondenzen dem Hause vorlegen.
Der Senator Rusk (Texas) unterbrach den Antragsteller, Mr. Miller, mit der Frage, ob letzterer an das Vorhandensein einer solchen Korrespondenz wirklich glaube? Mr. Miller: „Ja wohl!“ Da frug ihn ein anderes Mitglied, ob er eventuell sich gegen die Einverleibung der Insel Cuba aussprechen würde? Mr. Miller: „Ja, dies werde ich thun, immer, überall und unter allen Umständen!“ Nun, bemerkte ein Senator aus Missisippi, da werden Sie leider (als Whig) 3 Monate später in einer seltsamen Lage sein, denn General Taylor ist entschieden für die Einverleibung Cuba's. — Im Staate New-York wurde die Legislatur von dem neu erwählten Präsidenten mit einer langen Botschaft eröffnet. Die englischen Blätter spotten oft über die Länge dieser Dokumente. Allein darin besteht grade ein großer Vorzug unserer politischen Einrichtungen, daß gleich dem Präsidenten der ganzen Nation, auch die Präsidenten jedes einzelnen Staates der Union alljährlich eine genaue Rechenschaft über alle Zweige der Verwaltung ablegen, so daß den Bürgern auch nicht das Mindeste verschwiegen, und ihnen alles vorhandene Material zur Ausübung der Controlle und zur Ueberwachung der immer nur auf kurze Zeit gewählten Staatslenker an die Hand gegeben wird. Wir entnehmen aus jener Botschaft, daß der Staat New-York, der mächtigste in der Union, von seinen Kanälen und Eisenbahnen eine Jahreseinnahme von 3 Millionen 459,690 Dollars bezog. Damit wird ein Theil der Kanalschuld getilgt, ein Theil auf Tilgung der allgemeinen Staatsschuld und der Rest — eine halbe Million — auf Vollendung des Erie-Kanals und auf noch zwei andere Kanäle verwandt. Im Frühjahre werden 113 Meil. von dem verbreiterten Erie-Kanal zur Benutzung des Publikums gestellt. Während des verflossenen Jahres erhielten 777,723 Kinder in den öffentlichen Schulen des Staates New-York, und 32,251 Kinder in Privatschulen Unterricht, — im Ganzen ging somit fast ein Drittel der gesammten Bevölkerung in die Schule.
Was sagt man in dem lieben christlich-germanischen Preußen dazu, wo früher die censirte Presse von so überschwenglichen Lobe betreffs der unvergleichlichen preuß. Schuleinrichtungen überfloß?
Die Zahl der Staatsschulen beträgt jetzt im Staate New-York 10,621; die der Privatschulen 1785.
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[ 068 ] New-York, 10. Jan.
Das Eisenbahnnetz in den Vereinigten Staaten nimmt bekanntlich mit reißender Schnelligkeit an Ausdehnung zu. Bis Schluß 1843 gerechnet sind in den letzten 25 Jahren circa 1000 Millionen Dollars auf Eisenbahnen verwandt worden. — Von Hayti ist die Nachricht eingegangen, daß die haytische Armee, 20,000 Mann stark, gegen die Stadt St. Domingo vorrückte, daß man aber zu ihrem warmem Empfange die erforderlichen Anstalten traf. Das in New-Orleans für Yucatan angeworbene Bataillon ist an seinem Bestimmungsort angelangt. — Eine Eisenbahn zwischen der Stadt Troy am Hudson-Flusse und Whitee Hall am Champlain-See ist dieser Tage fertig geworden. Damit ist nun die Verbindung mit Montreal mittelst Dampfkraft vollendet, so daß der Handel jetzt seinen Weg in besagter Richtung, statt wie bisher über den Lorenz-Fluß und -Golf, nach New-York nehmen wird.
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[ 12 ] New-York, 10. Jan.
Der Redakteur der „Daily Tribune,“ Herr Greelcy, hatte eine Bill im Repräsentantenhause eingebracht, auch in seinem Blatte vertheidigt, daß die Extrameilengelder der Mitglieder von Senat und Repräsentantenhaus in Washington aufgehoben würden, da nicht selten ein Abgeordneter für eine Reise, die er mit 20 Dollars macht, auf Umwegen 250-300 Dollars braucht, und dies stets genehmigt wurde, weil jeder der Herren es so macht. „Herald“ erwiederte, 8 Dollars bekäme jeder Abgeordnete per Tag, und Greeley wolle denselben auch noch ihre Reisekosten schmälern, er verlange, mit den Reisekosten solle es seine Bewandtniß haben, und außerdem aber müßten die ehrbaren Volksvertreter wenigstens jährlich 5000-6000 Dollars bekommen, um ihren Staatsgeschäften auf würdige Weise nachkommen zu können. Nach Greeley's Antrag würde der Konvent eine „Werkstatt voll Tagelöhner.“
Bei der in meinem letzten Schreiben erwähnten Wirthschaftseröffnung des österreichischen Oberstlieutenants Burgthal fand sich „Herald“ bei dem Antrittsessen ein und erklärte am folgenden Tage, daß die vornehmsten Bürger und sogar ein Repräsentant des berühmten Hauses Rothschild sich in dem Wirthschaftslokale eingefunden hätten. Jener Mann, welcher, wie er gehört habe, bei den Wiener Kämpfen des Vorsommers 6 Tage lang nicht aus den Kleidern gekommen, verdiene, daß sein Lokal der Sammelplatz der Aristokratie und der „guten Gesellschaft“ überhaupt werde. Herald beweist, daß auch er sich bestechen läßt, so gut als die andern amerikanischen Blätter. Er bellt ganz entsetzlich, wenn er keine Angst haben darf, gebissen zu werden; den einen Tag noch schimpft er über „the foolish emperor“ (den idioten Kaiser) von Oesterreich, und den andern bewundert und empfiehlt er das Gesindel, das für ihn gedient.
Der kölner Korrespondent der deutschen Schnellpost scheint seit dem Belagerungszustand von Berlin etwas am Delirium zu leiden. Seine erste Korrespondenz damals schloß damit, daß er halb und halb Abschied nahm, sich freute, nunmehr auf der Barrikade für das Volk zu sterben. etc. etc.
Zweite Korrespondenz: „Wir sind verloren, nun sind wir verloren, wir sind den „Rothen“ in die Hände gefallen, lesen Sie um Gotteswillen nunmehr diese Frechheiten der Neuen Rheinischen Zeitung!“
Dritte Korrespondenz: „Das Blatt hat sich schauderhaft gewendet, jetzt gilt's, vor der Reaktion sich zu verkriechen.“ — Und so geht es fort! —
Ueberhaupt wird dieses Blatt schlechter, als je, redigirt, was doch etwas heißen will; das Einzige ist gut, daß sie ihre europäischen Correspond. fast sämmtlich der „Neuen Rheinischen Zeitung“ entnimmt. Die Freibodenfrage wird hier im Augenblick wieder sehr aufgenommen, nicht im Sinne der „van Burenschen Barnburnerparthey“, d. h. frei von Sklavenarbeit, sondern im Sinne der Nationalreformer, d. h. Boden frei sowohl von Sklavenarbeit, als auch von der Habgier der Kapitalisten, so daß die Staatsländereien unentgeldlich an wirkliche Anbauer, an einzelne Personen nur noch in beschränktem Maße abgegeben werden sollen.
Die Agitation hiefür gewinnt hier augenblicklich viel Anhang, weil man glaubt, sich sicherstellen zu müssen, daß die aus den europ. Staaten vertriebene Aristokratie nicht aufkaufe oder damit wuchere, während amerik. Bürger heimathlos sind.
Das kalifornische Goldfieber hat seit letzterer Zeit etwas nachgelassen, vielleicht wegen der jetzigen kalten Witterung, vielleicht auch wegen der neueren Nachrichten über dort vorkommende Zufälle, natürliche Folgen des Mangels aller staatlichen Organisation. — Der Garanteismus beginnt auch unter der kleinen Bourgeoisie und dem Arbeiterstande hier Eingang zu finden. Die „Protectif-Union“, eine Assoziation, welche nach und nach immer bedeutender wird, sucht progressive ihren Mitgliedern alle Bedürfnisse des täglichen Verbrauchs, als Lebensmittel, Kleidungsstücke und Wohnung zu bieten; sie wird dem Monopol bald wirksam entgegentreten können. In einer Stadt in Massachusetts hat sie bereits den Kleinhandel vollständig in ihrer Hand; hier in New-York hat sie eine große Bäckerei etc. angelegt.
Sie benutzt bei ihren Verkäufern Papiergeld als Tauschmittel und schreitet rüstig und still voran. Sollte ich noch nicht bald zurückreisen und über diese Association noch Interessantes erfahren, so werde ich es Euch mittheilen.
Der Odd-Fellow-Orden scheint in letzterer Beziehung auch Einiges zu thun; er ist in den Vereinigten Staaten sehr verbreitet; seine Statuten, ganz allgemein gehalten, verlangen wenigstens von den Mitgliedern Unterstutzung bei Krankheit, Gebrechen und im Alter; er überläßt es jedoch den Associationen in den Städten, Garantien in ausgedehntestem Maße weiter in ihren Kreisen durchzuführen.
Hecker richtet häufig Danksagungs- und Aufmunterungsschreiben an die Redaktionen der deutschen Blätter in der Union, betreffend seinen Revolutionsfond; Hecker ist fortwährend in Belleville bei St. Louis, es ist dies ein Städtchen, wo sich viele Flüchtlinge aus den 30er Jahren niedergelassen haben.
Südamerika.
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[ * ]
Berichte aus Bogota (Republik Neu-Granada) vom 12. November handeln von den im Senat und der Repräsentantenkammer beschlossenen Gesetzen, nach welchen eine Menge Artikel zollfrei eingeführt werden können. Darunter sind zu nennen: Goldstaub, Gold und Silber in Barren oder gemünzt, alle Werkzeuge und Maschinen für Zuckerraffinerie, für Sägemühlen, Bergbau etc.
Neueste Nachrichten.
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[ 14 ] Elberfeld, 25. Januar.
Wenn die Wahlsiege der Demokratie in der ganzen Monarchie schon alle Hoffnungen übertreffen, so sind die Erfolge in unsrer Fabrikgegend vollends unerwartet.
Das Fabrikproletariat des Bergischen hat sich in Bewegung gesetzt: seine erste Thatwar ein einstimmiges Mißtrauensvotum gegen die gnädigen Herren Fabrikanten.
Die Arbeiter haben in ihren Distrikten durchaus und in allen andern mehr oder weniger gesiegt. So ist es denn gekommen, daß Aug. de Weerth, Dan. von der Heydt, Herm. von der Heydt (Beigeordneter des Bürgermeisters), Advokat von Hurter (seit Kurzem Inhaber des Unvermeidlichen) und viele andere reiche Wahlmänner der vorigen Election mit Glanz durchfielen.
In einem Wahlbezirk, wo die Arbeiter ihre Leute alle durchsetzten, trat einer aus dem Arbeiter-Comite zu Gust. Blank sen. an, gab ihm zu erkennen, er habe ihre Vorwahl so schön geleitet, daß sie ihm gerne ihre Stimmen geben möchten, aber sie hätten einen Eid geleistet, keinen von ihrer Liste fallen zu lassen. — In einem andern Wahlbezirke lagen auf dem Tische vor dem Commissarius Wahllisten, die mit denen der Arbeiter nicht ganz übereinstimmten; ein Weber tritt an den Tisch mit der Frage: „Steht das im Gesetz, daß die Listen da liegen müssen?“ Antw. „Nein!“ Arbeiter: „Dann will ich sie auch da wegnehmen“, und mit diesen Worten zerriß er mit den Andern das überflüssige Papier und warf es zur Erde. — Die Arbeiter hatten sich mit dem politischen Klub auf dessen Antrag vereinigt: die Hauptredner des Klubs wurden fast alle durchgesetzt; vom Klub der Reaktion (constitutioneller) fiel durch Hurter; Alb. Welter (der Locomotiven-Fabrikant) kam nach 2ter Wahl mit 1 Stimme Majorität hinein; Dr. Lieben, nachdem er einmal durchgefallen, ging aus einer späteren Wahl hervor, die übrigen fielen der Reihe nach durch. — Bei Bloem's Leben, wo das Patriciat Schlappe auf Schlappe erlitt (Aug. de Weerth war der erste, der gegen einen Wagenmacher da durchfiel) schloß der Wahlakt nach Durchsetzung eines Radikalen mit dem schönen: O Tannenbaum, o Tannenbaum! wie grün sind deine Blätter, mit welchem Gesange die Wahlversammlung in die pechfinstre Nacht nach Hause wogte.
In Barmen ist man auch zufrieden. Zum Beweise wie die Distrikte zerrissen wurden, geht u. A. daraus hervor, daß mit dem Bruch ein Theil des Bollwerks zu wählen hatte; am letztern wohnen einige kleine Wühler, die man da unwirksam zu machen gedachte. Die Wahl war in der Brucher Schule, ein Engels Wahlkommissar. Die Brucher Liste hatte vier Engels hintereinander, der Wühler Lüttke vom Bollwerk sieht die Liste und geht zur Commission mit der Frage, ob seine Partei auch ihre Candidaten aufstellen könne; sie hätten nicht geglaubt, in diesen District gewiesen zu werden. Antwort: Ja! Lüttke: „En Stück Knitt!“ (Kreide.) An die schwarze Tafel geschrieben: Abr. Eykolskamp — passirt; 2. Abr. Cleff — passirt. „Ihr müßt keine Engelchen wählen, Teufelchen müßt Ihr wählen! Die reichen Leute gehören in die erste Kammer, nicht in die unsrige!“
Und sie setzten Alle durch, und nur ein Engels ging mit 1 Stimme Majorität durch, weil Lüttke zu lange beim Mittagessen verweilt hatte. — Auf dem Geidt hatten sie Lust zum Reinhard Neuhaus, jun., Demokrat; aber, nein, sagten die Arbeiter, wir dürfen keinen Kaufmann nehmen, und wenn er noch so gut ist. — Die Wahldistrikte für die erste Kammer sind, so kurz vor der Wahl, in Elberfeld noch nicht einmal bekannt. Die Bourgeois laufen verzweifelnd durch die Straßen, wie nach der französischen Revolution, sie sagen, das Säbelregiment sei die einzige übrige Auskunft, den Arbeiterpöbel zu bändigen!
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[ 15 ] Lennep, 25. Jan.
Unsere Wahlen für die 2. Kammer lieferten meistens unbekannte Namen als Wahlmänner — Arbeiter im Gegensatz zur durchgefallenen Bourgeoisie des Städtchens, die mit der Zeit wohl andere Saiten aufziehen wird, wenn ihr die Arbeiter nicht gänzlich entfremdet werden sollen. Das hier bei den Fabrikanten übliche vertrauliche „Du“ gegen ihre Arbeiter thut's nicht mehr. Gebt bessere Löhne, ihre Herren. Und nun noch eins! Aus der Spinnerei „Blasberg und Keller“ hier ist ein Arbeiter Wahlmann geworden, dem Herr Keller bei seiner Rückkehr gesagt haben soll, „er werde dem Vogel nächsten Samstag schon ein Federchen ausziehen“. Ist diese Aeußerung gefallen, Herr Keller? Oui ou non? Und im ersteren Falle: Soll das heißen, Sie wollen den Mann aus dem Verdienst setzen, weil er Wahlmann geworden? Oui ou non?
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[ X ] Overath, 25. Januar.
Hier hat sich eine Gesellschaft von Urwählern zur 1. Kammer gebildet, welche dahin wirken will, daß „kein Büreaukrat und kein Aristokrat als Wahlmann aus der Wahl vom 29. d. M. hervorgehen soll.
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[ 095 ] Lage bei Detmold, 22. Jan.
Ich hätte Ihnen gern am Sonntag geschrieben, wegen großer Störung war es mir jedoch nicht möglich. Am Freitag, den 18. d. Mts., sind des Morgens halb 6 Uhr 2 Bürger, die vorgeblich etwas zu viel gesprochen haben sollen, aus dem Bette geholt, durch zehn Gensd'armen geknebelt, in einem Wagen geworfen, nach Detmold transportirt worden. Der Eine ein Buchbinder, der Andere ein Stellmacher, beides Leute, welche in ehrenwerther Wirksamkeit ihre Zeit zubringen. Weil nun ganz Lemgo die Männer als grundehrlich und brav kennt, und das gegen sie beobachtete Verfahren so unrecht wie ungesetzlich erkannte, so lehnte Reich und Arm sich einstimmig gegen das Verfahren der Regierung auf, und Stadt wie Umgegend vereinten sich zu einem Zuge von etwa 10,000 Mann, der sich gen Detmold in Bewegung setzte. Hier verlangten sie vom — „Landesvater“ — mittelst einer Petition die sofortige Loslassung der Inhaftirten.
Se. Fürstl. Durchlaucht geruhten sofort huldreich die Begnadigung zu versprechen, jedoch solle vorab den folgenden Tag das Kriminalgericht über den Fall erkennen. Hierauf wurden die Bürger vom Fuße des Teutoburgerwaldes unwillig und riefen einstimmig, nicht eher Detmold verlassen zu wollen bis sie ihre mit Unrecht arretirten beiden Mitbürger zurück haben würden. Dies genügte, um das Militär einschreiten zu lassen; und wahrlich es kam zu Scenen, deren sich die Kroaten und k. k. Henkersknechte in Wien und Ungarn nicht zu schämen brauchten. Es wurde gemordet, wobei sich auch hofschranzelnde Detmolder Bürger betheiligten.
Während des Tages hütete sich das Militär, einzuschreiten; erst nach Einbruch der Nacht begann das Massacre. Außer vielen schwer oder leicht Verwundeten, sind 2 Bürger todtgeblieben; Einem sind 4 Finger abgehauen. Das aber versichere ich Ihnen, daß die Nemesis für diese Unthaten nicht ausbleiben wird. Alles knirscht vor Wuth und die Zeit dürfte nicht fern sein, wo die Lemgoer etc. Gelegenheit finden werden, für jene kroatischen Barbareien, fürstliche Hinterlist, Beamtenstücke etc. Rache zu nehmen.
[Redakteur en chef: Karl Marx. ]
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Antwort der dreizehn Stadtverordneten
auf die am 16. Jan. a. c. der Stadtverordneten-Versammlung durch Hrn. v. Spreckelsen und Consorten überreichten Mißtrauens-Adresse. Herren v. Spreckelsen, E. Mooyer und Theilnehmer.
Minden, am 17. Januar 1849.
Sie haben nach dem Beispiele des konstitutionellen Vereins, dessen Mitglieder Sie zum Theil sind, ein Schreiben an die hiesige Stadtverordneten-Versammlung gerichtet, worin Sie Ihren Tadel und Ihre Mißbilligung darüber in belehrenden Worten aussprechen, daß es 13 Mitglieder derselben gewagt haben, am 14. November v. J. der National-Versammlung in Berlin ihre Anerkennung, ihren Dank für ihr ruhiges, besonnenes, würdevolles Benehmen der Militärmacht gegenüber in einer Dankadresse darzubringen, wodurch dieselbe Berlin gegen Blutvergießen, Zerstörung und die Schrecken des Bürgerkrieges bewahrt habe.
Sie verdienen zwar für die große persönliche Anstrengung und Ueberredung, wodurch es Ihnen gelungen ist, 95 Unterschriften zu dieser Mißtrauens-Adresse gegen ihre Mitbürger heranzuschaffen, und für die guten Lehren, welche Sie den Stadtverordneten zu ertheilen die Güte haben, unsern Dank; denn aus guten Lehren läßt sich immer etwas entnehmen. — Sie scheinen indessen in Ihrem fast ausschließlichen Umgange mit bevormundenden Beamten und Militärs ganz vergessen zu haben, „daß Sie Bürger sind, und die neue Zeit seit März v. J. eine ganz andere ist, als die alte“, sonst würden Sie auch wissen, daß ein freies Wort dem freien Manne ziemt, und die Knechtschaft, welche einst das Wort und die Presse fesselte, gottlob zerbrochen ist.
Diese unsere köstliche Errungenschaft, der sich jeder Einzelne mit vollem gesetzlichen Rechte erfreut, wagen Sie — Bürger, die Sie doch einmal mit uns sind — einer Anzahl von 13 Ihrer Mitbürger mißtrauend verkümmern zu wollen? — Haben Sie Sich durch bisherigen Umgang mit der Bureaukratie so sehr entbürgern lassen, daß Sie freudig mit daran arbeiten möchten, die alte Zwangsjacke, welche gottlob zerrissen ist, wiederherzustellen, so behalten Sie solche für Sich allein — denn Sie machen Sich derselben würdig. Verlangen Sie aber nicht von freien Männern, daß sie bei großen Begebenheiten (wie jenes Berliner Ereigniß am 9. November, wo die National-Versammlung das Volk und die 17,000 Mann gewaffneter Bürgerwehr zu Ruhe und Ordnung, und Vermeidung jeder ungesetzlichen Handlung ermahnte) sich ihrer Meinungsäußerung enthalten und theilnahmlos den wichtigsten politischen Begebenheiten des Vaterlandes zusehen sollen.
Nehmen Sie von uns die Lehre, daß man seinem Könige und Vaterlande welt besser dient, wenn man frei und ohne Menschenfurcht öffentlich seine Herzensmeinung ausspricht, als wenn man heuchelt und schmeichelt.
Sie leisten unserer Stadt wie unserm Vaterlande einen schlechten Dienst, wenn Sie unter Ihren Mitbürgern Mißtrauen säen, und mit der Bureaukratie! welcher das Herrschen und Bevormunden zur süßen Gewohnheit geworden ist, (wir tadeln diese deshalb nicht —) in ein Horn blasen —; wenn Sie bei den bevorstehenden Wahlen Ihren Einfluß verwenden, um alle freisinnigen Männer fern zu halten und nur solche zu wählen, welche zu Allem ja sagen. — Geschähe das allgemein, was Gott verhüten mag, so würde die oktroyirte Verfassung, wie so manche andere z. B. in Hessen und Bayern es bislang war, eine Schein-Verfassung, ein Baum ohne Früchte bleiben.
Mit gebührender Achtung zeichnen ergebenst Die Stadtverordneten:
(gez.) Th. Rocholl. C. Bieber. Ernst Vögeler. Franz Homann L. Korff. Wilhelm Möllinghoff. Fr. Jos. Schulze. F. Wachsmuth. J. F. Schindeler. Grotjahn. F. Eßmann. Heinr. Rousseau. F. W. Korff.
Handelsnachrichten.
gap: insignificant
Meteorologische Beobachtungen.
gap: insignificant
[1128]
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@facs1128
@typejAn
@facs1128
Bekanntmachung.
Wegen der am 29. Januar d. J. Statt findenden Wahl der Wahlmänner für die erste Kammer, wird der Viehmarkt hierselbst auf den folgenden Dienstag verlegt.
Köln, den 24. Januar 1849.
Der komm. Ober-Bürgermeister, Graeff.
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@facs1128
Bekanntmachung.
Die diesjährige Heberolle der Beiträge für die bei der Rheinischen Provinzial-Feuer-Societät versicherten Gebäude der Stadt Köln, ist heute dem Steuer-Einnehmer Herrn de Berghes zugestellt worden. Die betreffenden Hausbesitzer werden demnach hiermit veranlaßt, ihre resp. Beiträge innerhalb der im §. 29 des Reglements vom 5. Januar 1836 festgesetzten Frist von 8 Wochen an den genannten Empfänger einzuzahlen.
Köln, den 24. Januar 1849.
Das kön. Oberbürgermeister-Amt, Justizrath Schenk.
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@facs1128
Bekanntmachung.
Die Besorgung unseres Bedarfs an Typen-Drucksachen soll vom 1. Januar d. J. ab im Wege schriftlicher Submission an Lieferungslustige, unter denen wir uns die Wahl vorbehalten, verdungen werden.
Diejenigen, welche zur Uebernahme dieser Lieferung geneigt sind, werden hierdurch veranlaßt, ihre auf Stempelpapier zu schreibenden, versiegelten, auf der Adresse mit „Submission zur Lieferung der Typen-Drucksachen für die königl. Regierung“ zu bezeichnenden Anerbietungen, welchen Muster von verschiedenen Typendrucken beigefügt werden müssen, spätestens bis Mittwoch den 31. Januar d J. incl. an unseren Botenmeister im Regierungs-Gebäude abgeben zu lassen.
Die Lieferungs-Bedingungen können bis zu dem vorbestimmten Termine in unserem Geschäftslokale bei dem Regierungs-Sekretär Metge, Büreau Nr. 34, von den Unternehmungslustigen täglich von 10 bis 12 Uhr Morgens eingesehen werden.
Köln, den 13. Januar 1849.
Königliche Regierung, Birck.
@typejAn
@facs1128
Bekanntmachung.
Höherer Anordnung zufolge wird vom 28. d. M. ab an den Sonntagen Nachmittags eine Briefbestellung durch die Briefträger nicht mehr statt haben.
Köln, den 25. Januar 1849.
Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.
@typejAn
@facs1128
Aufklärung für Auswanderer nach Amerika.
Täglich findet man jetzt Aufforderungen in den Zeitungen, um Auswanderer heranzuziehen, und namentlich derjenigen Agenten, welche dieselben über Bremen und Havre zu expediren haben, wobei natürlich diese Häfen so herausgestrichen werden, daß, wenn Auswanderer dieses alles für baare Münze annehmen, gewiß keine andere Route eingeschlagen würde. Die Herren Agenten etc. etc., welche über elegante Häfen spediren, haben aber wohlweislich vermieden, die Auswanderer vorher zu belehren, wann und wie sie nach diesen Orten kommen und welche lästige Formalitäten etc. etc. zu beobachten sind. Ich halte es daher für meine Pflicht, diese Angelegenheit etwas näher zu beleuchten, um den, ohnehin mit Kummer und Sorgen belasteten Auswanderer, den Weg anzudeuten, auf welchem sie, nach meiner Meinung, mit weniger Zeit und Kosten, die Uebersiedelung nach Amerika bewerkstelligen können.
Anbelangend die Tour über Havre, so treffen Auswanderer, welche z. B. Montag von Mannheim und Zwischenorten bis Köln abreisen, erst am Freitag in Havre ein, wobei jedoch alles so ineinander greifen muß, daß nämlich der Eisenbahnzug sowohl in Lille so zeitig eintrifft, daß noch vor Nacht die Zollformalitäten besorgt werden können, und ebenso in Paris, daß der Nachtzug noch benutzt werden kann. Daß diese Zollrevision in Lille sehr lästig und beschwerend, und der etwaige Aufenthalt in Paris sehr kostspielig ist, braucht hierbei wohl nicht besonders erwähnt zu werden.
Was nun die Tour über Bremen anbetrifft, so würden Auswanderer, welche, wie oben bemerkt, Montag Mannheim etc. etc. verließen, Abends in Köln eintreffen, und wenn dies so früh geschieht, daß sie noch denselben Abend per Eisenbahn weiter befördert werden können, im günstigsten Falle Mittwoch, längstens aber Donnerstag in Bremen anlangen, von wo sie, an einem näher zu bestimmenden Tage, mit besonders dazu eingerichteten Fahrzeugen, nach Bremerhafen, 6 Meilen von Bremen entfernt, spedirt werden. Geschieht dies nun auch gleich am folgenden Tage, so würden Auswanderer immer 4 bis 5 Tage brauchen, bevor sie auf das in See gehende Schiff kommen.
Außerdem finde ich in einigen mir vorliegenden Prospekten von Bremer Häusern einzelne Paragraphen, welche dem Auswanderer gar keine Garantie bieten, den Rhedern aber ganz freie Hand lassen, mit denselben ganz nach Willkür zu verfahren; so z. B. wenn eine Parthie Auswanderer, welche bereits ihr Ueberfahrtsgeld an Agenten bezahlt haben, in Bremen ankommen, der Rheder aber sein Schiff besser benutzen kann oder bereits expedirt hat, es ihm ganz anheimgegeben ist, den Auswanderern ihr Passagegeld zurückzuzahlen, wodurch sie in die traurige Lage versetzt würden, entweder wieder nach Hause zurückzukehren, oder für theures Geld so lange in Bremen zu bleiben, bis sich eine anderweitige Gelegenheit zur Ueberfahrt nach Amerika darbietet. Die Auswanderer sind dagegen streng an Erfüllung ihrer eingegangenen Verbindlichkeiten gebunden.
„§ a. Sollte ein Schiff, für welches Contracte abgeschlossen, durch unerwartete Umstände an der Reise behindert sein, so sind beiderseitige Contrahenten, unter Zurückgabe der Handgelder, ihrer Verpflichtungen entschlagen, falls das Schiff nicht vom hiesigen (Bremer) Contrahenten, welcher in solchem Falle dazu befugt ist, unter gleichen Bedingungen durch ein anderes ersetzt wird.
§ b. Wenn die Passagiere hier eingetroffen, müssen sie ihre eingegangenen Verbindlichkeiten erfüllen, und es kann sie das Aufgeben des gezahlten Handgeldes nicht davon befreien etc.
§ c. Wenn ein Schiff, für welches vor dessen Ankunft auf der Weser ein Contract abgeschlossen ist, durch unerwartete Unglücksfälle oder andere Umstände an der beabsichtigten Reise behindert wird, so steht es dem hiesigen Contrahenten zu, dieses durch ein anderes zu ersetzen. Im Falle dies jedoch nicht geht, so sind beiderseitige Contrahenten unter Zurückgabe der Handgelder ihrer Verpflichtungen entschlagen.
§ d. Ganz in dem Sinne wie § b.
§ e. In Berücksichtigung möglicher Unglücksfälle und zur Sicherstellung der Auswanderer, hat der Verein es als Pflicht erkannt, ihnen die bezahlten Passagegelder und außerdem eine sich auf Thlr. 20 per Kopf belaufende Summe durch Assecuranz (auf seine Kosten) für den Fall zu sichern, daß dem Schiffe auf der Reise ein Unglück zustoßen sollte, wodurch es zur Fortsetzung derselben unfähig würde. Hievon werden zunächst die Kosten der Rettung und des einstweiligen Unterhaltes der Passagiere, so wie die zu ihrer Weiterbeförderung nöthigen Passagegelder bestritten, oder, sofern der Rheder, Correspondent oder Schiffsbefrachter die Auflösung des Vertrags vorziehen sollte, die betreffenden Beträge dem Auswanderer ausgezahlt.“
Ich glaube deshalb den Auswanderern, welche Köln berühren müssen, mit Recht anrathen zu können, ohne für eine oder die andere Gesellschaft Partei zu nehmen, ihren Weg über Antwerpen einzuschlagen, wo sie, wenn sie wie oben berechnet, am Montag in Manheim etc. etc. abreisen, längstens Mittwoch in Antwerpen eintreffen und am nächsten Tage auf dem Schiffe einquartirt werden, welches sie nach Amerika bringen soll.
Es wird mich freuen, wenn man das über die Expedition per Bremen und Havre von mir Gesagte in ein vortheilhafteres Licht zu stellen vermag, und werde ich dann den Auswanderern eben so gern die Route über diese Plätze anempfehlen, als ich es jetzt über Antwerpen gethan habe.
Schmitz.
@typejAn
@facs1128
Im Auftrage der Direktion der rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft werden am Samstag den 27. d. M., Vormittags 10 Uhr, circa 1000 Stück alte eichene Schwellen, auf dem hiesigen Bahnhofe am Thürmchen, zum Verkauf ausgesetzt.
Köln, den 19. Januar 1849.
Der Bahnhof-Inspektor, Andriessen.
@typejAn
@facs1128
Pfälzerhof.
Zimmer, Frühstück und Mittagsessen nebst einer halben Flasche Wein 25 Sgr.
Von 12 bis 2 Uhr Mittagstisch nach der Karte und um 1 Uhr Table d'hôte Der Tisch kostet im Monats-Abonnement 6 Thlr. Restauration zu jeder Stunde. Die Weine sind durchaus rein und billig.
Zur gefälligen Kenntnißnahme für Auswärtige bemerke ich, daß mein Haus in der Mitte der Stadt und in unmittelbarer Nähe des Justiz- und Regierungsgebäudes, so wie des Theaters liegt.
Friedrich Knipper, Appelhofsplatz Nro. 17.
@typejAn
@facs1128
Ein großer Ladenschrank nebst Theke von Kirschbaumholz, bisher zum Modegeschäft benutzt, wird billig verkauft St. Agatha Nr. 33 an der Schildergasse.
@typejAn
@facs1128
Beachtenswerthe Anzeige.
Heilsame Erfindung.
Das ganz neu erfundene Compressorium oder Urinsperrer besitzt die heilsame Eigenschaft, daß es das nächtliche Einnässen ins Bett bei Knaben, so wie auch bei Erwachsenen durchaus verhütet und macht sich schon nach höchstens monatlichem Gebrauch entbehrlich. Gegen portofreie Einsendung des Betrags und Angabe des Alters erhält man
1 Instrument für Knaben bis zu 10 Jahren zu 1 1/2 Thlr.
1 ditto für ältere und Erwachsene, zu 2 Thlr. nebst Gebrauchs-Anweisung vom Unterzeichneten zugeschickt.
Bleicherode bei Nordhausen.
C. Filler.
@typejAn
@facs1128
SEYD'S Deutscher Gasthof in London.
39 FINSBURY SQUARE, empfiehlt sich dem reisenden Publikum.
@typejAn
@facs1128
Das neu hergestellte und auf's Eleganteste, im ersten Stock mit einem Divan und 3 Billards versehene Café Suisse, dem Theater de la Monnaie gegenüber, empfiehlt der Eigenthümer desselben um so mehr allen resp. deutschen Reisenden, da in demselben außer den französischen, englischen, belgischen und holländischen Journalen, auch noch folgende deutsche Blatter, in keinem sonstigen hiesigen Kaffehause vorräthig, zu finden sind:
Die Neue Rheinische Zeitung.
Weser Zeitung.
Zeitungs-Halle.
Frankfurter Journal und
Kladderadatsch.
Brüssel, 23. Januar 1849.
@typejAn
@facs1128
Für Maschinisten, Gießereien etc.
Etudes sur les machines locomotives p. Mathias av. Atlas (Ldpr. 13 1/2 Thlr.) für 3 1/2 Thlr.
Chemins de fer d'Alsace. Av. Atlas de 60 prem. Planches. (Ldpr. 12 1/2 Thlr.) für 3 1/2 Thlr.
Recueil des Machines, Instrumens et Appareils 262 grandes Planches av. Descript. (1 Platte fehlt und 2 andere sind ersetzt). Ldpr. ca. 70 Thlr.) für 18 Thlr.
Etudes sur les machines locomotives p. Mathias av. 12 Planches grand fol. (Ldpr. 25 Fr.) für 2 1/2 Thlr.
Chemins de fer d'Alsace, av. Atlas in Folio. (Ldpr. 13 1/2 Thlr.) für 3 1/2 Thlr.
Recueil des Machines, Instrumens et Appareils etc. 262 grandes planches av, Description. (1 Platte fehlt und 2 sind in andern enthalten) (Ldpr. ca. 70 Thlr.) für 18 Thlr.
Recberches experimentales sur les locomotives p. Gouin et Chatelier av. planches. (Ldpr. 1 1/3 Thlr,) 18 Sgr.
bei G. TONGER, Pauluswache.
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Die Zeitung für Norddeutschland (früher Bremer Zeitung), welche seit ihrer Uebersiedelung nach Hannover ihren Leserkreis bedeutend erweitert hat, wird die Verhandlungen des hannoverschen Landtags ihren Lesern sofort und in genügender Ausführlichkeit mittheilen. Der zum 1. Februar einberufene Landtag wir sowohl durch die Festsetzung der Stellung Hannovers in Deutschland, als auch durch die inneren Reformen des Landes eine allgemeine und ungewöhnliche Bedeutung erlangen. Wir eröffnen daher für die Monate Februar und März ein besonderes Abonnement auf die „Zeitung für Norddeutschland.“ zu dem wir Alle einladen, denen die Ausbildung de[r] Volksfreiheit und die Begründung eines starken deutschen Bundesstaates am Herzen liegt.
Die Zeitung erscheint täglich 2 Mal, mit Ausnahme von Sonntag Mittag und Montag Morgen; das Hauptblatt, welches alle bis Abends 10 Uhr hier eingehenden Nachrichten und somit auch die Landtagsverhandlungen enthält, wird mit den von 5 Uhr Morgens, die 2. Ausgabe mit den von 3 Uhr 20 Minuten Nachmittags an abgehenden Bahnzügen und Posten versandt.
Der Preis für diese 2 Monate ist gleichmäßig bei allen Postämtern des Königreichs 1 Thlr. 4 Sgr.
Bestellungen bitten wir schleunigst dem zunächst gelegenen Postamte zu übergeben.
Hannover, im Januar 1849.
Expedition der „Zeitung für Norddeutschland.“
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So eben erschien, und ist in der F. C. Ciser'schen Sort. Buch- und Kunsthandlung in Köln, Friedrich-Wilhelmstraße Nr. 2— zu haben:
Die dritte Auflage v. Unruh.
(Mitglied der preußischen National-Versammlung.)
Skizzen aus Preußens neuester Geschichte.
Gr. 8. 160 Seiten. Eleg. brosch. Preis 10 Sgr.
Für das hohe Interesse obiger Schrift bürgt die Zusammenstellung des darin behandelten Stoffes mit dem Namen ihres Verfassers.
Magdeburg im Januar 1849.
Emil Baensch.
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So eben erschien in Brüssel und ist durch alle Buchhandlungen Deutschlands, in Köln in der F. C. Eiser'schen Sortimentshandlg. Fr.-Wilhelmstr. Nr. 2— in Aachen durch ter Meer zu beziehen:
M. Guizot, de la démocratie en France.
1 Vol. Preis 12 Sgr.
A. de Lamartine Raphael.
Pages de la vingtième année.
1 Vol. Preis 1 Thlr.
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Niederländische Dampfschiffahrt-Gesellschaft.
In Ladung nach Rotterdam, Nymegen, Emmerich, Wesel, Düsseldorf etc. das Dampfboot: „Stadt Düsseldorf.“
Abfahrt am 28. oder 29. d. Mts. Näheres wegen der Frachten auf der Haupt-Agentur, Friedrich-Wilhelmsstraße Nr. 4. Köln, 24. Januar 1849.
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Mailust in Deutz.
Sonntag den 28. d. zur Feier der Wiedereröffnung der so lange unterbrochenen Verbindung zwischen Köln und Deutz große freie Harmonie (im großen Gartensaale). Anfang um 2 Uhr, wobei außer guten und billigen Weinen, Kaffe etc. ein vorzügliches baierisches Felsenbier verabreicht wird. Abends großer Maskenball unter Leitung des Tanzlehrers Herrn Gerstel. Eintrittskarten zu dem Ball sind gratis zu haben bei Herrn Gerstel, Neue Poststraße Nr. 41, Herrn Hackhausen Herzogstraße Nr. 4, Herrn Halin in der Börse und im Ball-Lokale in Deutz. An der Kassa werden 5 Sgr. für die Musik erhoben. Damen frei. Anfang um 7 Uhr. Die Direktion.
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Ein Oekonom von 30 Jahren, unverheirathet, mit den besten Attesten versehen, auch im Stande, andere Empfehlungen beizubringen, sucht bald oder zu Ostern ein Unterkommen als Wirthschaftsbeamter oder Rechnungsführer. Um in Thätigkeit zu bleiben, würde derselbe auch jede andere ihm angemessene Beschäftigung außerhalb der Oekonomie annehmen. Nähere Auskunft ist zu erfahren bei Herrn Jüngling, Ohlauekstraße Nr. 38, oder durch Adresse A. Z. post restante Hirschberg.
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Nach California wird sobald möglich im Monat Februar von Amsterdam absegeln ein außergewöhnlich schnell segelndes gekupfertes, zwei Jahre altes Schiff mit einem zuverlässigen Supercargo. Fabrikanten und Kaufleute, welche noch Güter beizuladen wünschen, müssen sich eilichst portofrei anmelden bei dem Herrn Surie, Regulieres gracht zu Amsterdam.
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Messingene, bleierne & eiserne Saug- und Druckpumpen sind stets vorräthig, und werden nach Bestellung unter Garantie angefertigt bei August Hönig, Pumpenfabrikant, Altenmarkt Nr. 56 Köln.
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Restauration Guttenberg.
Obige Restauration empfiehlt durch preiswürdige Weine und Speisen bestens.
Romberg.
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Neusilberne und messingene Haarhalter bei August Hönig, Altenmarkt Nr. 56 Köln.
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Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger, Pauluswache.
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Die Häuser Berlich Nr. 27 und Krummenbüchel Nr. 3 sind zu vermiethen. Näheres am Kaufhaus Nr. 33.
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Bonn-Kölner Eisenbahn.
Fahrplan.
Vom 16. November 1848 bis zum 28. Februar 1849.
Von Bonn:
7 1/2 — 9 — 12 Uhr 10 Min. — 2 Uhr 20 Min. — 5 — 7.
Von Köln:
7 3/4 — 10 1/4 — 12 — 2 1/2 — 5 Uhr 10 Min. — 7 1/2
Für die Fahrt zwischen Bonn und Köln werden versuchsweise Billets zur 1. Wagenklasse, für die Hin- und Rückfahrt an demselben Tage gültig, zum Preise von 25 Sgr. per Billet verkauft.
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Konzessionirtes Vaudeville- Theater.
Samstag den 27. Januar 1849
Zum Erstenmale: Das Liebes-Protokoll.
Lustspiel in drei Akten von Bauernfeld.
[unleserlicher Text]*** Hr. Friedr. Engelken den Banquier Müller als Gast.
Vor dem Stücke: Große Arie Nie nahte mir der Schlummer.
Aus der Oper: der Freischütz, von C. M. v. Weber.
Gesungen von Frl. Hein. (Im Kostüm).
Nach dem Stücke: Pagen Arie Begiebt mein Herr sich auf die Reise.
Aus der Oper: Jean de Paris von Beanlieu. Gesungen von Frl. Hein (im Kostüm).
Entree 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.
Kassa-Eröffnung um 6 Uhr.
Anfang 7 Uhr.
Franz Stollwerk.
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Reiner französischer Branntwein per Quart 8 Sgr. Faßweise billiger. Follerstraße Nr. 72.
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Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17.