[1023]
Beilage zu Nr. 189 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Sonntag 7. Januar 1849.
[Französische Republik]
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[Fortsetzung] 3) Jeder Bürger, der die Emanzipation der Arbeiterklasse will, kann Mitglied der Association werden.
4) Das Minimum des monatlichen Beitrages beträgt 50 Centimes.
5) Das provisorische Centralcomite hat seinen Sitz in Paris. Es besteht aus den Mitgliedern, welche zuerst gegenwärtigen Statuten beigetreten und sich unterzeichnet haben.
6) Das Comite wird definitiv von dem Augenblicke an, wo die Association zu Paris wenigstens 200 Unterschriften zählt. Eine allgemeine Zusammenberufung wird dann Statt finden und die Mitglieder des definitiven Comite werden von den Mitgliedern der Association durch Abstimmen gewählt. Nichtsdestoweniger wird von heute an die Association als konstituirt angesehen und funktionirt gemäß besagten Statuten.
7) Es wird in jedem Departement ein Centralcomite errichtet; diese Centralcomite's in der Zahl von 85 korrespondiren direkt mit dem Centralcomite von Paris. Diese Comite's sind beauftragt, Sous-Comite's in den Arrondissement und Kantons zu organisiren. Die Centralcomite's der Departements empfangen die Mittheilungen und Beiträge der Arrondissements und der Kantons, und schicken sie an das Centralcomite im Departement der Seine, welches seinen Sitz in Paris hat.
7) Die Beiträge für das Departement der Seine werden in Empfang genommen an folgenden Stellen 1. am Hauptsitze der Assoziation Rue Coquilliére, 15; im Bureau der Republik, Rue Coq-Heron, 3. etc.
8) Alle Monate wird in den demokratischen Journalen Rechenschaft abgestattet von den Operationen der Gesellschaft.
9) Gegenwärtige Statuten sind der Revision unterworfen in der im Art. 5 angezeigten allgemeinen Versammlung.
10) Der Sitz der Assoziation ist provisorisch: 15, Rue Coquilliére.
Die Mitglieder des provisorischen Comites.
Pierre Leroux, Bernard, Gamet, Jean Macé, Edouard Hervé, Audry, Guillard, Auguste Blum, A. Lefaure, Gauthier, J. A. Langlois, Brunier, E. Bareste, Alfred Darimon, L. Vasbenter, Tessie du Motay, Felix Tourneux, Joseph de Philippi, Mieroslawski.
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Paris, 4. Jan.
Der Moniteur theilt mit, daß der Vizeadmiral Cécille zum Gesandten nach London und Herr de Lagrené zum Generalbevollmächtigten der französischen Republik für die Konferenzen ernannt worden, welche Behufs Regelung der italienischen Frage in Brüssel eröffnet werden sollen.
— Der Unterrichts- und Kultusminister, Herr de Falloux, setzt heute zwei Kommissionen ein, von denen die eine das vielbesprochene Primar-Unterrichtsgesetz, die andere das Sekundar-Unterrichtsgesetz ausarbeiten soll:
A. Für das Primar-Unterrichtsgesetz:
1) Der Unterrichtsminister als Präsident.
2) Poulain de Bossay, von der Universität.
3) Cuvier, Pastor (Lutheraner).
4) Michel, Collaborator des Pater Girard (aus Freiburg, Schweiz).
5) Armand de Melun (Präsident der Société d' Oeconomie Charitable).
6) Henri d' Riancey, Mitglied der Ges.
7) Cochin, Mitglied der Gesellschaft der Amis de l' Enfance.
8) Buchez, Expräsident der Nationalversammlung.
9) Abbé Sibour, Repräsentant.
10) Roux Lavergne, Repräs.
11) de Montreuil, Repräs.
12) Peupin, Repräsentant und Uhrmacher.
13) Alexis Chevalier, Schreiber.
Nichts als Orthodoxe und Jesuiten!
B. Für das Sekundar-Unterrichtsgesetz:
1) Der Unterrichtsminister als Präsident.
2) Cousin, von der Universität.
3) Saint Marc Girardin, von der Universität.
4) Dubois, ebenfalls Professor an der Universität.
5) Duponloup, Generalvikarius am Pariser Domkapitel.
6) Jauvier, Staatsrath.
7) Laurentie, ehemaliger General-Inspektor der Universität.
8) Bellaguet, Vorsteher des Direktoren-Vereins der Knaben- und Mädchen-Pensionshäuser in und um Paris.
9) Thiers, Exminister und Volks-Repräsentant.
10) Freslon, Advokat, Exminister und Repräsentant.
11) Montalembert, Expair und Repräsentant.
12) Corne, Advokat und Repräsentant.
13) v.Corcelles, Repräsentant.
14) Fresneau, Repräsentant.
Die Gesinnungsart obiger Glieder ist dem Auslande genügend bekannt. Sie bildet die Creme unserer Eklektiker, die man (selbst Thiers nicht ausgenommen) seit dem 24. Februar die Vertheidiger des Gottesthums im Gegensatze zum Menschenthum nennen könnte und welche in den Debats und Constitutionnel einen entsetzlichen Lärm darüber schlugen, daß die Sozialisten die Geburt Jesu Christi im Stalle als ein Gleichheitssymbol im Jardin d'hiver vor acht Tagen feierten.
Endlich setzt ein dritter Erlaß desselben Unterrichtsministers eine Kommission nieder, welche die Bücher und Schriften zu prüfen, die ihr vom Ministerium des Unterrichts, als zum Schulgebrauch passend, zugeschickt werden.
Der Bildung obiger Komissionen gehen, wie üblich, zwei Berichte voraus, welche die Funktionen der Kommissionen beleuchten und mit der Formel schließen:
„Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Huldigung des tiefsten Respekts Ihres ganz gehorsamen Dieners A. de Falloux.“
So wären wir denn glücklich wieder in den alten Kanzleistyl hineingefahren!
— Rulhières, Kriegsminister, arbeitet daran, die von der provisorischen Regierung in Ruhestand versetzten Generäle wieder in Dienst zu nehmen.
— Sind wir genau unterrichtet, sagt Herr Genoude, so betrugen die Einkünfte Louis Napoleon Bonaparte's ursprünglich 200,000 Frk. Rente. Seither haben aber die zahlreichen Anhänger des Prinzen so sehr an seinem Geldbeutel gesogen, daß jene Renten bis auf den vierten Theil herabschmolzen. Auch Herr Marrast soll unter diesen Saugern sich befunden haben.
— Die Arbeiter-Associationen besitzen nun auch seit vorgestern ihr eigenes Journal: „Le Travail Affranchi“, Rue des Saints Peres Nr. 16 (Preis jährlich 5 Frk. für Paris). Es wird von Francois Vidal, Adolph Touvenel, Viktor Meunier, L. Goaffin und dem bekannten Vizepräsidenten des Luxemburgparlaments, Pierre Vincard, geschrieben.
National-Versammlung. Sitzung vom 4. Januar. Anfang 2 1/2 Uhr. Präsident Marrast.
An der Tagesordnung sind eine Menge Gesetzvorschläge von untergeordnetem Interesse. In erster Reihe steht ein Gesetzentwurf, welcher an das Dekret der provisorischen Regierung erinnert, das die Konkurrenz in den Gefängnissen abschaffte.
Marcel Barthe lobt die Absicht des Ministeriums, die Arbeit wieder in den Gefängnissen einzuführen. Das Arbeiten moralisire den Verbrecher. Das Dekret der provisorischen Regierung vom 24. März habe Indisciplin und Verwirrung in den Gefängnissen hervorgerufen. (Oh! Oh!) Indessen solle man die Arbeit nicht nach dem alten Muster herstellen. Dieses habe der Privatindustrie eine all zu tödtliche Konkurrenz geleistet. Der Redner wünscht Vorsichtsmaßregeln. Unter diesem Vorbehalt ratifizirte er die Abschaffung des Märzdekrets der berüchtigten provisorischen Regierung. Schließlich weist er auf die deutschen Baugefangenen und das Berner Zuchthaus (die sogenannten Blauhäusler mit der Nummer auf dem Rücken) als Musterbilder hin, welche nachzuahmen seien. Die dortigen Sträflinge würden zu Festungs- und Ackerarbeiten in freier Luft verwendet und thäten darum der Privatproduktion keinen Schaden. Diejenigen aber, die in den Sälen arbeiteten, konsumirten ihre Produkte selber. (Beifall).
Roux Carbonnel legt der National-Versammlung einen neuen Plan vor, der darin besteht, nur solche Arbeiten in den Gefängnissen auszuführen, welche die Handelskammer des Ortes genehmigt haben würde. Die Sträflinge sollten übrigens gleiche Lohnhöhe mit den freien Arbeitern beziehen. (Oh! Oh!) Diese Unterbrechung uberrascht den Redner dergestalt, daß er der Versammlung versichert, langer als dreißig Jahre daran gefeilt zu haben. (Neue Unterbrechung).
Falloux, Unterrichtsminister, besteigt die Bühne und sagt, er habe die Ehre, ein Dekret des Präsidenten der Republik zu überreichen, welches die Carnotschen Gesetzentwurfe rücksichtlich des Primär- und Sekundärunterrichts zurückziehe. (Sensation).
Der Minister tritt in eine ultramontane Kritik jener Vorschläge Carnots.
Barthelemy de St. Hilaire bekämpft die Einwendungen des Ministers im Namen der Akademie und findet sie unparlamentarisch.
Falloux rechtfertigt sich.
Repellin trägt auf Ueberweisung des Dekrets an die Bureaus an.
Odilon-Barrot besteigt die Bühne.
Odilon-Barrot, sehend, daß man dem Kabinet das Recht bestreite, Gesetzentwürfe organischer Natur, wie der Carnotsche, zurückzuziehen und durch andere zu ersetzen, vertheidigte drei Viertelstunden lang unter unzähligen Unterbrechungen das Recht der Initiative für die Exekutivgewalt. „Sie fragen mich, warum und auf welche Gründe hin wir von dem Recht unserer Initiative Gebrauch machen. Wir antworten Ihnen: Von uns selbst und unserem Gewissen! (Agitation.) Ich bitte die Versammlung, zu glauben, daß ich nicht nach dem Regierungs-Antheil strebte, den ich einnehme. Aber da ich ihn einmal vertrete, so werde ich ihn ungeschwächt zu bewahren suchen. Das jetzige Ministerium vermöge unmöglich das Werk seiner Vorgänger mit seiner Verantwortlichkeit zu decken. (Beifall zur Rechten) Der Redner protestirt gegen den Repellinschen Antrag, eine Commission zur Prüfung des Unterrichtsgesetzes durch die Büreaus zu ernennen.
Dupont (aus Bussac) bezweifelt sehr, ob das Gewissen des Herrn Conseilpräsidenten wirklich so stark sei, und erklärt, daß wenn die Versammlung Opposition zeige, so gelte dies weniger dem Präsidenten der Republik als dem Ministerium.
Falloux vertheidigt das Recht des Ministeriums zur Initiative für alle Gesetze u. s. w. (rärmen.) Er hoffe, die Nationalversammlung werde das heutige billigen.
Dupont (Bussac) schlägt eine motivirte Tagesordnung vor, welche also lautet: „In Erwägung, daß die Nationalversammlung allein das Recht habe, Unterrichtsgesetze zu entwerfen (mithin dem Ministerium ein desfallsiges Recht nicht zustehe), geht zur Tagesordnung über.“
Viele Stimmen: Simple Tagesordnung.
Die Versammlung geht mit 442 gegen 302 Stimmen zur simplen Tagesordnung über.
Das Ministerium hat also 302 Voltairianer zu Feinden. Es mag auf seiner Hut sein!
Pascal Duprat trägt schließlich darauf an, morgen eine Kommission zu ernennen, welche dies organische Gesetz über den Unterricht ausarbeiten soll.
Falloux (mit verbissener Höflichkeit) hat nichts dagegen.
Die Sitzung wird um 1/4 vor 6 Uhr geschlossen.
Italien.
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[ 68 ] Rom, 26. Decbr.
In der heutigen Sitzung empfingen die Kammern eine Botschaft von der Junta, worin sie ihnen erklärt: daß, wenn das Ministerium und die Kammern den Gesetzentwurf zur Einberufung der National-Versammlung (constituante) nicht sofort ausarbeite und proklamire, sie selbst die constituante proklamiren würde. Das Ministerium las hierauf den Gesetzentwurf zur Ausschreibung der Wahlen vor und stattete seinen Bericht ab, der mit dem Antrage schloß, die constituante sofort einzuberufen. Die Majorität saß wie auf Nadeln. Als sie zur Abstimmung schreiten sollte: zögerte sie. Da schrie das Volk bei diesem Anblick von den Gallerien herab über Verrath und drohte den Verräthern an der Freiheit. Diese stimmten aber trotz aller Drohungen gegen sofortige Proklamation der constituante unmittelbar. Es entsteht ein großer Tumult. Um dieses Votum zu annulliren, scheint sich Jemand aus dem Saal gestohlen zu haben. Die Kammer sei nicht mehr vollzählig, hieß es plötzlich! Das Votum gelte nicht! Das Volk war zornig und pfiff. Die Sitzung ging auseinander und das Ministerium versprach, jetzt ohne die Kammer zu handeln.
Der Pabst hat jede Intervention ausgeschlagen.
Ostindien.
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Ueber Marseille sind den englischen Blättern Nachrichten aus Bombay vom 3. Dezbr., aus Calcutta vom 25. Novbr., zugegangen. Was den Kriegsschauplatz betrifft, so reichen die Nachrichten bis zum 20. Novbr. Die von Multan lauten dahin, daß am 1. und 5. Novbr. mehrere Scharmützel vorfielen, ein bedeutendes am 7. Es wurden an diesem Tage die vom Dewan von Multan vorgeschobenen Befestigungswerke von den Engländern angegriffen, in der Nacht zuvor waren aber 6 Kompagnien von Cortland's Regiment (aus Eingebornen bestehend) ins feindliche Lager desertirt. Dies ermuthigte die Multanesen. Sie griffen Major Edwarde's Lager an, wurden aber nach einem ziemlich hartnäckigen Gefecht mit dem Verlust von 7 Kanonen und vielen Todten und Verwundeten vollständig zurückgeschlagen. Die Außenverschanzungen des Feindes wurden genommen und zerstört. Es ging also hier wie in Peschawer, wo die Sikh-Truppen ebenfalls abfielen. Nachdem sich am 23. Octbr. das ganze Corps der Sikhs empört hatte, folgte diesem Beispiele am andern Tage ein mohamedanisches Regiment, auf das Major Lawrence besonders gerechnet hatte. Er mußte nebst seinen übrigen Offizieren die Flucht ergreifen; fünf Minuten später wäre er verloren und in Feindes Händen gewesen. Die Entflohenen langten am 25. Oktbr. in Kohat an. Aus diesen Desertionen und Empörungen unter den Sikh- und andern einheimischen Truppentheilen erklärt es sich, weshalb eine so große Armee konzentrirt wird. Allem Anschein nach hat die ostindische Regierung von den geheimen Springfedern, die unter den Sikhs in Bewegung gesetzt worden, genaue Kunde erhalten und danach ihre Vorbereitungen getroffen. Lord Gough war bei dem Hauptkorps am Tschenab den 21. Novbr. eingetroffen. Seine dort versammelten Streitkräfte belaufen sich auf 22,000 Mann nebst 70 Geschützen. Darunter befinden sich 7 europäische Regimenter.
Somit steht jetzt im Pendschab eine Operationsarmee von über 40,000 M. reguläre Truppen nebst 200 Geschützen. Bei Multan befinden sich circa 15,000 Alliirte; dazu kommen noch etwa 6000 M. Dschumu-Truppen; im Ganzen beträgt die jetzt im Felde befindliche englische Armee circa 70,000 M. Der Feind zählt etwa die Hälfte. Ist auch Peschawer durch den Verrath der Sikh-Truppen in Feindes Hand, so ist doch Attock noch treu geblieben und Kapitän Abbott behauptet sich mit seiner kleinen Heldenschaar im Hazareh-Lande. Es dürfte nicht eher zu einem entscheidenden Schlage kommen, bis nicht alle englischen Truppen auf den ihnen bestimmten Punkten angelangt sind. Der General-Gouverneur war unterwegs nach Umballa. — Der Nisam von Heiderabad hat seinen Minister, dessen Absetzung der britische Bevollmächtigte seit so Langem gefordert, endlich entlassen.
Die Handelsberichte aus Calcutta lauten günstig. In Bombay gingen die Geschäfte wieder gut.
Aus den projectirten Eisenbahnen scheint vorläufig wenig zu werden. Denn der Directorenhof scheint nicht geneigt, die von den Actionären gewünschte Garantie der Zinsen zu 5pCt. zu bewilligen.
Aegypten.
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[ * ] Alexandria, 21. Decbr.
Abbas Pascha, der neue Vicekönig, verließ Cairo am 18. und wird sich heute, wie man sagt, auf des Sultans Dampf-Yacht nach Konstantinopel begeben, um sich in seiner Würde vom Sultan bestätigen zu lassen. Er nimmt 200,000 Pfd. Sterl. zu Geschenken in Konstantinopel mit.
Spanien.
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@facs1023
[ 68 ]
Nach dem „Journal du peuple“, welches in Bayonne erscheint, soll die Armee von Catalonien eine vollständige Niederlage erlitten haben. „Ein Expresser, heißt es, der sie am 26. verlassen hat, bringt uns folgende wichtige Nachricht: Cabrera hat in der Umgegend eine blutige und dermaßen entscheidende Schlacht geliefert, daß man sie in gar keinen Vergleich bringen kann mit allen frühern Gefechten. Der General war an der Spitze von 10,000 Mann und hat die Armee der Königin, welche über 14,000 Mann stark und von Concha selbst commandirt war, gänzlich geschlagen. Die Schlacht selbst war mörderisch. Vier Eskadronen Cavalerie und 1200 Mann von den Elite-Compagnieen der Königin sind gefangen genommen worden. Der Rest der Armee hat die Flucht ergriffen nach allen Richtungen hin, und Cabrera, obgleich von einer Kugel am Kopfe getroffen, hat den Flüchtlingen nachgesetzt. Die Journale von Barcelona vom 28. schweigen gänzlich darüber. Der „Fomento“ zeigt an, daß am 27. der General-Capitain von Catalonien in Vich eingezogen sei.
Amerika.
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@facs1023
[ 68 ] New-York, 20. Decbr.
Im Kongreß sind die Parteien schon ziemlich an einander gerathen und die parlamentarischen Kämpfe zwischen den Sachwaltern der Sklaverei und der freien Arbeit, zwischen den Vertheidigern niedriger Schutzzölle und den Protektionisten oder high tariff-men dürften auch in dieser Session den eigentlichen Kern der Verhandlungen bilden. Der Senat hatte sich mit der Sklavenfrage zu beschäftigen gehabt, da Benton eine Petition von Bewohnern Neu-Mexiko's einreichte, worin um baldige Constituirung ihres Landes als Staat der Union zugleich aber um Ausschluß der Sklaverei vom Gebiete Neu-Mexiko's ersucht wurde. Benton unterstützte die Petition. Calhoun, der Sklavenhalter, bezeichnet sie als „unverschämt“ und als den Interessen der Conföderation zuwider, besonders da das Schriftstück aus einem eben erst eroberten und annexirten Lande komme. Die Debatten waren lang und heftig, bis schließlich die Petition dem betreffenden Ausschuß überwiesen wurde. Wegen der Sklavenfrage liegen dem Kongreß außerdem noch 3 Anträge vor: 1) Californien alsbald zu einem Staat der Union zu organisiren und die Sklavenfrage den dortigen Einwohnern zu überlassen; 2) Clayton's Vermittlungsbill, welche die Entscheidung dem höchsten Gerichtshofe überläßt; 3) die Resolutionen des Repräsentantenhauses, welche der Territorien-Comite in Betreff einer Bill wegen Organisation der Territorialregierungen unter Ausschluß der Sklaverei, übermacht worden waren.
Nach Berichten aus dem Gesundheitsamte auf „Staten Island“ war die Cholera dort im Zunehmen, trat aber in sehr milder Form auf.
Die mexikanischen Nachrichten drehen sich hauptsächlich um die Insurrektion in der Sierra Gardo. Von Queretaro aus wurde ein Detaschement zur Unterdrückung derselben abgesandt, allein die Aufständischen zogen sich in unzugängliche Theile des Gebirges zurück. Bustamente wird bald Verstärkung erhalten, denn sonst könnte leicht die Stadt Queretaro selbst an die Insurgenten verloren gehen. Durango war von Indianer-Schaaren (wie's heißt Comantschis) heimgesucht; sie zogen mordend und plündernd von einem Ort zum andern. Die Straße von Durango bis zum Hafen Mazatlan war in den Händen der Indianer.
Es heißt, die Regierung zu Washington habe Maßregeln beschlossen, um europäische und südamerikanische Schiffe an der Ausfuhr des in Californien gewonnenen Goldes zu verhindern.
Schweden.
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@typejArticle
@facs1023
Stockholm, 23. Dezbr.
Die Gesellschaft der Reformfreunde in Stockholm fordert mittelst Rundschreibens alle Reformgesellschaften im ganzen Lande auf, an den König mit Petitionen zu gehen, behufs Berufung eines Ultima-Reichstages im Laufe des Jahres 1849, zur Erledigung der wichtigsten Angelegenheiten des Landes, der Reform der Konstitution und Einführung einer Volksvertretung durch Repräsentativverfassung.
[Redakteur en chef: Karl Marx. ]
Handelsnachrichten.
gap: insignificant
Meteorologische Beobachtungen.
gap: insignificant [1024]
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@facs1024
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@facs1024
Brodpreis der Stadt Köln.
Vom 6. bis zum 13. Jan. 1849.
Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.
Köln, 6. Jan. 1848.
Der Polizei-Direktor, Geiger.
@typejAn
@facs1024
Auszug.
Die in Cöln wohnende durch Präsidialordonnanz ermächtigte, Eva geb. Weiser, Ehefrau des in Cöln wohnenden Kaufmanns Eliphius Norrenberg, hat durch Ladung des Gerichtsvollziehers Brochhausen vom 5. d. Mts. gegen ihren genannten Ehemann die Gütertrennungsklage zum hiesigen Landgericht erhoben, und den Unterzeichneten zu ihrem Anwalt bestellt.
Cöln, den 6. Januar 1849.
Schumacher. Flosbach Advokat.
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@facs1024
So eben ist erschienen und von G. C. Würger in Glückstadt zu beziehen: Metternich an Wrangel.
Ein vertraulicher Brief.
Veröffentlicht von J. Heinr. Gümpel.
Alle Freunde der gesetzlichen Ordnung werden auf dieses Schriftchen aufmerksam gemacht, indem dort alle Schliche der Reaktion enthüllt werden!!
@typejAn
@facs1024
Ankündigung.
Unter dem Titel: Westfälische „Volkshalle.“
Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung.
Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien.
Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken.
Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung- Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münsterange: nommen.
@typejAn
@facs1024
Der Rhein.
Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende „Elsässer Kurier“ nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.
Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches, baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.
Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.
Colmar, den 22. Dez. 1848.
Expedition des Elsässer Kuriers.
@typejAn
@facs1024
Abonnement auf die Neue Bonner Zeitung.
Dieses Blatt, welches die Partei der socialen Demokratie vertritt, erscheint unter Redaktion des Professor Kinkel täglich mit Ausnahme des Montags, und bringt, außer den neusten politischen Nachrichten und deren Besprechung in allgemein verständlichem Tone namentlich Berichte über den Stand der Demokratie im westlichen Deutschland, so wie über alles städtische, ferner ein Feuilleton mit zeitgemäßen Gedichten, Erzählungen und Aufsätzen, und ein Sonntagsblatt für Besprechung der socialen Fragen unter dem Titel: „Spartacus.“
Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis 1 Thaler das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 1/4 Thaler. Der „Spartacus“ allein bezogen durch Post 12 1/2 Sgr., Porto eingeschlossen.
Die Expedition der „N. Bonner Ztg.“
W. Sulzbachs Buchhandlung.
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Die Berner Zeitung wird vom 1. Januar 1849 an täglich erscheinen. Ihre Tendenz bleibt die bisherige: auch in Zukunft wird sie unentwegt dem Fortschritte dienen, der Reaktion offen die Stirne bieten und die Schäden und Mängel der gesellschaftlichen Zustände aufdecken, wo sie sich immer finden mögen.
Da Bern der Sitz der eidgenössischen Bundesbehörden ist, so wird die Berner Zeitung den eidgenössischen ungelegenheiten eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Namentlich ist Vorsorge getroffen, daß die wichtigern Neuigkeiten, die Verhandlungen des Bundesrathes und der Bundesversammlung u. s. w. stets auf's schnellste ordentlicher Weise schon am Abende ihres Stattfindens mitgetheilt werden können.
Endlich eignet sich die Berner Zeitung ihres ausgebreiteten Leserkreises wegen auch besonders zu Inseraten.
Der Abonnementspreis ist für die Stadt Bern jährlich 8 Fr., franko im bernischen Postkreise 9 Fr. Inserate bezahlen für die Petitzeile einen Batzen.
Man abonnirt sich bei der Expedition der Berner Zeitung oder dem nächstgelegenen Postamte.
Bern, den 13. Dezember 1848.
Redaktion der Berner Zeitung.
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Daß ich neben meiner Möbel- und Spiegelhandlung eine Weinwirthschaft eröffnet, beehre ich mich, meinen Freunden und Gönnern mit dem Bemerken anzuzeigen, daß ich für eine gute Auswahl Weine Sorge getragen habe.
Köln, den 19. Dez. 1848.
Wilhelm Maybaum, Verlängerte Mittelstraße.
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Rum Punsch-Essenz die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueurfabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15.
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Tapeten und Borden eigener Fabrik, empfiehlt zu billigen Preisen Pet. Jos. Krebs, Apernstraße Nro. 20-22
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Geschäfts-Verlegung.
Comptoir und Wohnung habe ich nach meinem neugebauten Hause Severinstraße Nr. 205 verlegt, wo ich ein vollständig assortirtes Lager von Sturzblech, Weißblech, Zink, Eisendraht, Schmelztiegeln u. s. w. unterhalte.
Franz Heinr. Rödder, Severinstraße Nr. 205.
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@facs1024
Beste Empfehlung für Auswanderer nach AMERIKA.
Die Unterzeichneten halten es für ihre Pflicht, sämmtlichen Auswanderern nach Amerika bei Ankunft in Antwerpen Herrn F. Sernels Gasthof zum Tempel daselbst bestens zu empfehlen, indem solche einer ausgezeichnet freundschaftlichen und billigen Behandlung sich jederzeit versichert halten können. Mit Bezugnahme hierauf laden daher die Unterzeichneten sämmtliche Auswanderer, welche diesen Gasthof nicht kennen, höflichst ein, sich nach dem Namen desselben zu erkundigen, warnen aber zugleich, sich nicht durch fremde Personen irre leiten zu lassen, indem bei Ankunft der Eisenbahn jederzeit ein Beauftragter von diesem Gasthofe gegenwärtig ist, welcher die Fremden in Empfang nimmt und in erwähnten Gasthof führt, woselbst solche sich von der Wahrheit des Gesagten hinlänglich überzeugen werden.
Antwerpen, den 23. Oktober 1848.
Namen der Unterzeichner:
J. Rollhausen aus Usingen (Nassau).
Pet. Antes aus Breidenheim.
Christian Gohr aus Usingen.
Lorensen, apost. Missionär, aus Hüls.
Diehl.
Mayer.
Wilh. Müller aus Babenheim.
Anton Müller aus Babenheim.
Balthasar Dürckhardt.
Pet. Dürckhardt.
Friedr. Heinz.
Pet. Wültz.
Wilh. Philippi.
Theod. Reuß.
Heubel.
Phil. Marhofer.
T. Kempff, Dr.
H. Schmetter.
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Börse bei Halin.
Heute Abend karnevalistische National-Produktion der kölner Gesellschaft „Concordia.“
Auch habe ich die Einrichtung getroffen, daß ich täglich frische Austern im Hause habe aus dem OSTENDER-AUSTERN-DEPOT
Kleine Austern à Sgr. 27 p. 100
Mittlere à 40 p. 100
Grösste à Sgr. 65 p. 100
J. H. Halin.
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Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.
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Auf der Marzellenstraße ist ein Quartier von 3 Zimmer und Küche, nebst Keller und Speicher möblirt zu vermiehen. Wo sagt die Expedition.
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Zu sehr billigen Preisen wird verkauft:
Regenschirme in schwerer Seide per Stück 2 Thlr. 10 Sgr. bis 4 Thlr. Regenschirme in feinem Zeug per Stück 22 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Seidene Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 Thlr. 20 Sgr. Herrnshwals in Wolle per Stück 10 Sgr. bis 20 Sgr. Atlaß, Schlips und 4eckige seidene Herrnbinden per Stück 20 Sgr. bis 2 Thlr. Gumihosenträger das Paar 3 Sgr. bis 20 Sgr. Alle Sorten Stahlschreibfedern und port monnaie Cigaren-Etui, Börsen u. s. w.
Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.
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@facs1024
Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, wird zu sehr billigen Preisen verkauft:
Haus- und Schlafröcke gut wattirt per Stück 2 Thlr. bis 6 Thlr. Sehr gute Winterpaletos per Stück 4 Thlr. bis 12 Thlr. Feinstes Tuch und Bucksking die vollkommene Hose 2 Thlr. bis 4 Thlr. Westenstoffe in Wolle, Seide, Cachemir die Weste 8 Sgr. bis 2 Thlr. die eleganteste Seidensammtweste gestrickte Unterbeinkleider das Paar 14 Sgr. Gestrickte Unterjacken per Stück 17 Sgr. Alle Arten Handschuhe das Paar 2 Sgr. bis 15 Sgr. das Paar bei Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.
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Mehrere gute Klaviere, billig bei G. Tonger.
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Sehr reingehaltener und guter 1846er Ahrbleichert, so auch guten durchaus ächten weißen Ahrwein, eigene Crescenz, ist Anker-, Ahm- und Faßweise zu haben, unter Gottesgnaden Nr. 7.
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@facs1024
Großes Maskenfest zu Köln.
Kölner Karnevals-Convent.
Heute Sonntag, den 7. Januar 1849, Abends 6 Uhr, bei Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße.
Dritte Generalversammlung.
Motto: Dasselbe ist uns leider mit dem Staatsschatz gestohlen worden. Trauriges Lied:
(Melodie)
Oh du lieber Augustin
Alles ist fort.
Amnestie-Decret.
Jeder räuhige Cäcilianer wird tolerirt. Jeder Dumme, nach den Regeln der Kunst galgenmäßig aufgezogen. Jeder aber, der sich mit den Waffen des Geistes bei uns betreten läßt, wird sofort nach dem Stand rechtlich verurtheilt:, eine halbe Stunde in der Büd' Pranger zu stehen, und nachdem wieder rechtlich begnadigt, wenn ein Thaler zwangsweise fürs Entrée ihm abgeliehen worden ist.
Salut et fraternité Le gouvernement provisoire.
contr. Hanswurst.
Köln, 5. Januar 1849.
Noch immer hat sich der brausende Orkan nicht gelegt; die tobenden Gewässer der Revolution scheinen noch immer nicht in ihr ursprüngliches Bette zurücktreten zu wollen — leider, leider ist dadurch unser zartgepflegter Rechtsboden auch bewässert, mithin[unleserlicher Text] wässerig geworden. Wenn wir, sobald die Sonne sich im Westen neigt, und die Schatten länger werden, unsern gewöhnlichen Platz in den Cambrinio geweihten Tempeln suchen, so begreifen wir mit unsern Sinnen kaum, wie unser Kopf in fieberhafter Confusion von den erlebten Schrecknissen der jüngsten Tage, trotz der Dehnbarkeit seines Gehirns und trotz der Modulationscapacität unserer Prinzipien, sich überhaupt noch zurecht finden könnte. Wir haben allerdings eine Revolution gehabt, ja — d. h. im geschichtlichen Sinne aber — staatsrechtlich war sie nicht!
Wird sie demnach den eigentlichen Boden gewinnen? Doch wozu jetzt dümonstriren!
Freuen wir uns vielmehr, daß wir noch leben; daß, als heute der Mund des auf den Thürmen die Zeit angebenden mechanischen Werkes die 11. Stunde verkündete, der große Pulsschlag der Natur auch uns durchbebte, freuen wir uns, daß wir noch im Stande sind, im vaterstädtschen Hotel Horn sitzen, und dessen edlen Trank, inmitten kannegießernden biertrinkenden Philistern, herabschlürfen zu können, freuen wir uns, daß jetzt — nachdem der verhängnißvolle Complexus von 365 Tagen schon fünf Tage in der Urne der Ewigkeit steckt, es uns wenigstens vergönnt ist, den Gänsekiel in die rechte Hand zu nehmen. Die wichtigsten Dekrete des Convents — aber tief einschneidend in unsere bisherigen und doch so herrlichen socialen Verhältnisse lauten:
Art. V. Die Schulden des Reiches Cäcilia sind abolirt.
Art. VII. Das Recht auf Arbeit in der Büd' ist anerkannt.
Art. VIII. Die Regierung nimmt die oberste Leitung der Produktion in die Hand.
Art. VI. Das Grundeigenthum ist unversetzlich.
Art. IX. Der Diebstahl ist nach Bewandniß der Umstände erlaubt, vorbehaltlich einer nähern Organisation. *)
Schiller begünstigte auch schon den Diebstahl. Und wer gar nichts hat — der stehle.
(Anm. d. Setz.) (Lied an die Freude.)
Art. XI. Wer zween Röcke oder mehr im Besitz, kann bei der Kälte jetzt einen allenfalls absetzen; wer keinen hat, sehe zu, daß er einen kriegt.
Art. XII. Die Staats-Religion ist auf das moralische Grundgesetz basirt, daß eine Trüffel oder Gänseleber-Pastete einem Stück Schwarzbrod vorzuziehen.
Art. XXV. Die Volksvertreter sind inviolable frei wie der Vogel in der Luft — i e. vogelfrei.
Das wären so die wichtigsten Punkte, doch nein, alle Gutgesinnten wird es freuen zu vernehmen, daß der bisher noch immer mit dem rex-agiredeen Staatsrath so eben in einer Plenar-Sitzung beschlossen, daß:
der Central-Punkt des Hanswurstenthums künftig nicht mehr in Frankfurt sein snll.
Die Motive dieses Beschlusses kennen wir noch nicht, leitender Grundgedanke scheint aber, daß trotz den guten Frankfurter Wursten der Hans nicht aufkommen kann. Er siecht langsam dahin.
Und nun ein Wort an die Bande:
Wenn's sechs geschlagen, kommt Getreue
Und wer dann später drüber Reue
Der scheere sich zum Tempel 'raus.
Nichtsdestoweniger dürft Ihr wiederkommen
Und dient's dann wieder nicht zu Eurem Frommen
Dann bleibt in Gottes Namen nur zu Haus.
Ew. Hanswurst.
P. S.
1) Des außergewöhnlichen Andranges halber zu Einzeichnungen, konnte die Präsidenten-Wahl am 1. Januar nicht vorgenommen werden. Die noch nicht Gezeichneten, bitten daher früh zu erscheinen, da wir schon jetzt mehr als eine große Gesellschaft bilden.
2) Fremde haben gegen 5 Sgr. prrrreuß. Zutritt.
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Konzessionirtes Vaudeville-Theater.
Heute Sonntag den 7. Januar 1849: Der politische Zinngießer.
Vaudeville in 3 Akten, nach Hollberg von Freitschke.
Entree 10 Sgr. à Person, wofür Getränke verabreicht werden.
Kassa-Eröffnung 1/2 5 Uhr.
Anfang 1/2 6 Uhr.
Franz Stollwerck.
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Große Auswahl von vorzüglichen Stahlfedern, zu äußerst billigen Preisen, bei G. Tonger, Pauluswache.
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Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger, Pauluswache.
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25jähr. Kornbrantwein.
Sternengasse Nr. 9 & 11.
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J. P. Hospelt, Höhle 35 nimmt alle solide Gegenstände in Niederlage zum Verkauf an; kauft solche sowie Gold und Silbergegenstände.
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Die rühmlichst bekannten Stollwerk'schen Brustkaramellen deren treffliche Wirkung sich ganz besonders gegen Heiserkeit, Halsweh und selbst bei schmerzhaftem Auswurf ununterbrochen als ein probates Hausmittel bewährt, und die ihre wohlthuende Kraft dadurch äußern, daß sie für den Leidenden bei ihrem angenehmen aromatischen Geschmacke ein linderndes Mittel bilden, haben sich fortwährend einer so entschiedenen Theilnahme von Seiten des Publikums zu erfreuen, daß dieselben nicht allein in ganz Deutschland, sondern auch in den meisten übrigen Ländern Europa's mit dem günstigsten Erfolge fortwährend verkauft werden, Ich glaube daher auch eine Pflicht gegen alle diejenigen zu erfüllen, welche an den oben erwähnten Uebeln leiden, die von mir fabrizirten Brustkaramellen wiederholt zu empfehlen.
Ich enthalte mich aller weiteren Anpreisungen, da die Karamellen sich durch ihre vortreffliche Wirkung bei allen Konsumenten ungewöhnlichen Ruf und Empfehlung erworben haben, und sich Jeder leicht von der Wahrheit des Gesagten durch einen keineswegs kostspieligen Versuch überzeugen kann.
Zur Erleichterung meiner geehrten Abnehmer habe ich in den meisten Städten Europa's Niederlagen errichtet, so auch hier in Köln bei den Herren
C. J. Hoegel, Bobstraße 20.
W. T. Kirchner, Hochstraße 78.
W. A. Hospelt, Apostelstraße 9.
H. Gerhartz, Altenmarkt 73.
J. Sauset, unter Kästen.
G. Tonger, Marzellenstraße 1.
Dieselben sind nur in meinen mehrmals öffentlich bekannt gemachten Niederlagen und in Köln nur bei mir und den oben Bezeichneten das Paket à 4 Sgr. oder 14 Kreuzer zu haben.
Franz Stollwerck, Hoflieferant, Schildergasse Nr. 49.
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Feinster Punschsyrup.
Rum, Cognac, Arrak.
Holl. Liqueure.
Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 & 11.
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Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.
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Englische Bücher billig bei G. Tonger.
Baudry, grosse schöne Ausgabe per Band im Ladenpreis von 1 1/3 Thlr. für nur 15 Sgr. Ainsworth, the court of Quen Anna — The Ataché — Blessington, the victims of society. — id. the Lottery of life — The idler in Italy, Boz. Dickens, Nickleby 2 Vol. — Bulwer, Clifford 2 Vol. — id. Athens — id Chevely — id. Eva. The Sea Captain. Money, in one Vol. — Edgeworth, Castle Rackrent — id. popular Tales — Goldsmith Vicar of Wakefield et a simple story in one Vol. — James the ancient regigime — Inchbald, a simple story — Wash Irving, Tales — Lingard, hist. of England 14 Vol. — Marryat, Japhet — id. Jack. Faithful — Milton, paradise lost. — Thom. Moore poet. Works 3 Vol. [unleserlicher Text] id. select poet. Works — Lady Morgan Woman, and her Master — id. the Book without a Name — W. Scott, the Lord of the Isles, the Bridal etc. Songs etc. — id. Ivanhoe — id. the lay of the last Minstrel, Marmion. Ballads and Songs-Trollope, Charl. Chesterfield — id. Tremordin Cliff. Blomfield rural Tales, Ballads etc. 7 1/2 Sgr. Bulwer Eug. Aram 7 1/2 Sgr. Cobbet, le maître anglais 10 Sgr. Ebeling, Aufsätze in engl. Prosa z. Uebers. 5 Sgr. Irving, Columbus abbridged mit Wörterb. f. Schulen 9 Sgr. Morstan engl. Leseb. für Schulen 4 Sgr. Poems of Ossian 3 Vol. 15 Sgr. Swift, Gullivers Travels. 4 Vol. 10 Sgr. Thomsons Seasons 5 Sgr. Weigard, Kunst in 2 Monaten Englisch zu lernen 8 Sgr. Ruins of the Rhine with engraving 25 Sgr.
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So eben erhielt ich wieder eine neue Sendung wollener Bettdecken von 1 Thlr. 5 Sgr. bis 5 Thlr. die ich hiermit bestens empfehle.
D. Kothes, Altenmarkt 69.
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Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.
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Eine große Auswahl in gesteppten und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69.
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Bonn-Kölner Eisenbahn.
Fahrplan.
Vom 16. November 1848 bis zum 28. Februar 1849.
Von Bonn:
7 1/2 — 9 — 12 Uhr 10 Min. — 2 Uhr 20 Min. — 5 — 7.
Von Köln:
7 3/4 — 10 1/4 — 12 — 2 1/2 — 5 Uhr 10 Min. — 7 1/2
Für die Fahrt zwischen Bonn und Köln werden versuchsweise Billets zur 1. Wagenklasse, für die Hin- und Rückfahrt an demselben Tage gültig, zum Preise von 25 Sgr. per Billet verkauft.