[Deutschland]
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[Fortsetzung] im dritten Wiederholungsfalle kann die gänzliche Ausschließung von der Arbeit eintreten.
§ 6. Wenn Arbeiter auf ihren Antrag oder zur Strafe entlassen werden, so findet ihre Bezahlung am nächsten regelmäßigen Zahltage nach dem Verhältnisse der von ihnen gefertigten Arbeit statt.
§ 7. Die erfolgte Entlassung des Arbeiters wird auf der Arbeitskarte vermerkt. — Erfolgt die Entlassung zur Strafe, so wird dem Arbeiter nach Bewandtniß der Umstände die
Wiederbeschäftigung auf der betreffenden Arbeitsstelle, oder bei allen städtischen Arbeiten versagt.
§ 8. Von der Strafenlassung der Arbeiter und deren Veranlassung wird die Polizeibehörde jedesmal in Kenntniß gesetzt.
§ 9. Haben die Arbeiter Beschwerden gegen den Bauaufsichtsbeamten zu führen, so ist solche durch eine erwählte, aus drei Arbeitern bestehende Deputation bei dem Stadtbaumeister
anzubringen. Dieser untersucht den Gegenstand der Beschwerde an Ort und Stelle und entscheidet darüber.
§ 10. Die Arbeitszeit ist festgestellt von Morgens halb sieben Uhr bis Mittags 12 Uhr und von Nachmittags Ein Uhr bis Abends Dunkel. (Schöner Styl!)
§ 11. Unter diesen Bedingungen erhält der Arbeiter Beschäftigung.
§ 12. Die Zahlung wird am Samstag Nachmittag auf der Baustelle geleistet.
Der vereidete Bauaufseher, zunächst
dessen Anordnungen Folge zu leisten.
Köln.
[unleserlicher Text] Unterschrift resp. Merkzeichen des Arbeiters.
[unleserlicher Text] Wird in die Abtheilung des p. p. gestellt und hat u. s. w.
Unterschrift des Bauaufsehers.
Können russische Erlasse von dem Selbstherrscher aller Reußen an seine Unterthanen asiatischer abgefaßt sein?
Den städtischen und sogar „sämmtlichen städtischen Aufsichtsbeamten, welche zugleich als Polizeibeamte vereidet sind,“ ist „pünktliche Folge zu leisten.
Unfolgsamkeit und Widersetzlichkeit ziehen sofortige Entlassung nach sich.“ Also vor allem passiver Gehorsam! Hinterher steht nach § 9 den Arbeitern das Recht zu,
„Beschwerden bei dem Stadtbaumeister“ zu führen. Dieser Pascha entscheidet unwiderruflich — natürlich gegen die Arbeiter, schon im Interesse der Hierarchie. Und wenn
er entschieden hat, wenn die Arbeiter dem städtischen Interdict verfallen sind — wehe ihnen, sie werden alsdann unter Polizeiaufsicht gestellt. Der letzte Schein ihrer bürgerlichen
Freiheit geht verloren, denn nach § 8 wird „die Polizeibehörde von der Strafentlassung der Arbeiter und deren Veranlassung jedesmal in Kenntniß gesetzt.“
Aber, meine Herren, wenn ihr den Arbeiter entlassen, wenn ihr ihm den Kontrakt gekündigt habt, worin er seine Arbeit gegen euern Lohn einsetzt, was hat die Polizei dann noch in
aller Welt mit dieser Aufkündigung eines bürgerlichen Vertrags zu thun? Ist der städtische Arbeiter ein Zuchthaussträfling? Wird er der Polizei denuncirt, weil er die schuldige Ehrfurcht
gegen euch, seine angeborne, wohlweise und edelmögende Obrigkeit verletzt hat? Würdet ihr den Bürger nicht verlachen, der euch der Polizei denuncirte, weil ihr diesen oder jenen
Lieferungskontrakt gebrochen oder einen Wechsel nicht am Verfalltag ausgezahlt oder am Neujahrsabende über die Maßen getrunken habt? Aber allerdings! Dem Arbeiter — gegenüber steht ihr nicht im
bürgerlichen Vertragsverhältnisse, ihr thront über ihm mit aller Gereiztheit der Herren von Gottesgnaden! Die Polizei soll in eurem Dienste Konduitenliste über ihn führen.
Nach § 5 wird, wer 10 Minuten zu spät kömmt, um einen halben Arbeitstag bestraft. Welch' Verhältniß zwischen Vergehn und Strafe! Ihr habt euch um Jahrhunderte
verspätet und der Arbeiter soll nicht 10 Minuten nach halb sieben Uhr sich einfinden dürfen, ohne einen halben Arbeitstag zu verlieren?
Damit endlich diese patriarchalische Willkühr in keiner Weise beeinträchtigt wird und der Arbeiter rein eurer Laune anheimfällt, habt ihr den Strafmodus möglichst dem Gutdünken eurer
Livrèebedienten anheimgestellt. In „geeigneten Fällen“, d. h. in euch geeignet dünkenden Fällen, folgt nach § 4 der Entlassung und der Denunciation bei der Polizei
„gesetzliche Verfolgung der Schuldigen bei den kompetenten Gerichten.“ Nach § 5 „kann“ die gänzliche Ausschließung des Arbeiters erfolgen, wenn er zum drittenmale
10 Minuten nach halb sieben zu spät kommt. Bei der Entlassung zur Strafe „wird“ nach § 7 „dem Arbeiter nach Bewandtniß der Umstände die Beschäftigung auf der
betreffenden Arbeitsstelle, oder bei allen städtischen Arbeiten versagt.“ u. s. w. u. s. w.
Welcher Spielraum für die Launen des verstimmten Bourgeois in diesem Kriminalkodex unsrer städtischen Catone, dieser großen Männer, die vor Berlin im Staube wedeln!
Man mag aus diesem Mustergesetze ersehn, welche Charte unsre Bourgeoisie, säße sie am Ruder, dem Volke oktroyiren würde.
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104
] Aus dem Siegkreis, 1. Jan.
In der Kölnerin vom 29. v. Mts. werden zuerst die Wahlorte des Regierungsbezirks Köln genannt und darin dem Siegkreis als Wahlort seiner Abgeordneten die Stadt Bonn angewiesen; es erregt dies hier
im Kreise allgemein viel Aufsehen, indem man es als eine Maßregel der Regierung betrachtet und die Sache nicht anders klar machen kann, als daß der Kreis für seine ersten radikalen Wahlen nun
veranlaßt werden soll, seine Wahlmänner 7 bis 8 Stunden mit der in jetziger Jahreszeit sehr beschwerlichen Rheinüberfahrt, nach der gelehrten Stadt Bonn zu senden um vielleicht durch besondere Ränke
und Umtriebe den Herrn Bauerband, Walther oder ähnliche Krebse mitzuwählen. Der Siegkreis zählt 78,000 Einwohner, und der Bonner die Hälfte, die Majorität schlägt man also hier zu der Minorität!
Aehnlich hat die Regierung Düsseldorf für seine Wahlen theils mit Elberfeld, theils mit Duisburg zusammengekoppelt.
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Vom Hunsrücken, 30. Dezember.
Welcher Mittel sich die Bureaukratie bedient, um die „Wühler“ zahm zu machen, geht aus folgendem amtlichen Aktenstücke hervor, das wir der Euriosität halber hier wörtlich
veröffentlichen.
„Mittelst Decrets vom 16. d. M., Nr. 5887, hat der königl. Landrath zu Zell bestimmt, daß Ihnen pro 1849 die polizeiliche Concession zum Schenkwirthschaftsbetriebe aus den Gründen nicht
ertheilt werden könne, weil Sie an den im Laufe dieses Jahres hier stattgehabten Wühlereien thätigen Antheil genommen, der preußische Adler in Ihrem Hause mit der deutschen Kokarde überzogen
worden sei und weil sie bei der hier eigenmächtig vorgenommenen Wahl neuer Vorsteher den Rädels- und Protokollführer abgegeben und somit auf den Umsturz der bestehenden Verfassung thätig
hingewirkt haben. Hiernach wäre Ihnen also vom 1. Jan. 1849 ab der Betrieb der Schenkwirthschaft untersagt, wonach Sie sich zu achten haben. Blankerath, den 25. Dezember 1848. Der
Bürgermeister: (gez.) Verkoyen. An den Wirth (Gastwirth) Johann Peter Nikolay in Blankerath.“
[(Rh.- u. M.-Z.)]
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103
] Münster, 1. Januar.
Die Ungerechtigkeit, mit welcher die hiesigen politischen Untersuchungen geführt werden, hat ihren Höhepunkt in der Gefangenschaft des Buchhändlers Wundermann und Lieuten. a. D. Stricker erreicht.
Der Erstere hat die inkriminirten Schriftstücke: ein Plakat und die Auszüge der Kongreßverhandlungen gedruckt; die Verfasser und diejenigen, welche den Auftrag zum Druck gegeben, haben sich frei und
offen dazu bekannt; — der O.-L.-G.-Referendar Jacobi stellte sich sogar freiwillig, um den Wundermann zu befreien.
Allein, man hält ihn trotz der inmittelst erschienenen neuen Verfassung fest, welche den Drucker außer Verantwortlichkeit setzt, falls nicht seine Mitschuld „durch andere Thatsachen“
festgestellt wird.
Diese Thatsachen sollen nun rücksichtlich des Plakats vorliegen.
Wäre dies auch der Fall, so könnte die Haft nicht gerechtfertigt sein, weil die wahrscheinliche Strafe unmöglich ein halbes Jahr übersteigen wird, und das Gesetz die Haft nur vorschreibt, wenn die
wahrscheinliche Strafe eine dreijährige ist.
Aber solche Thatsachen liegen durchaus nicht vor.
Das Gericht sieht sie darin, daß Wundermann den Inhalt gekannt. Allein sollte nicht der Drucker immer den Inhalt kennen? Wäre nicht der §. 26 der Verfassungs-Urkunde bei solcher Auslegung immer
eine Täuschung? Wissen ist keine Thatsache; — das Gesetz kann darunter nur eine mit Absicht auf das Verbrechen gerichtete Handlung verstehen.
Das begreift Jedermann, nur nicht der Fanatismus in Münster.
Es ist aber auch gar nicht erwiesen, daß Wundermann den ziemlich unschuldigen Inhalt des Plakats gekannt hat — geschweige, daß er des angeblich Verbrecherischen sich bewußt gewesen.
Eine allenfallsige anfängliche Weigerung des Druckes kann in ganz andern Motiven ihren Grund haben; z. B. in dem Geldpunkte u. s. w. Vollends unerheblich ist die Denunziation des Justiz-Commissars
Aemrich, wornach sich Wundermann bei ihm wegen des Drucks entschuldigt haben soll. — Abgesehen davon, daß in dieser Denunziation die Verletzung eines Amtsgeheimnisses liegt, ist sie völlig
unerheblich.
Kürzlich ist der 90 Jahre alte Vater des Wundermann aus Bestürzung gestorben — der Sohn konnte ihm die Augen nicht zudrücken.
Aber es hilft Alles nichts: Wundermann — der freisinnige Verleger — giebt doch die münstersche neue Zeitung, die Volkshalle heraus.
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76
] Münster, 2. Januar.
Außer der Verhaftung Wundermann's ist die des Lieutenant a. D. Stricker die ungerechteste und unnützeste. Bei Wundermann begreifen und wissen wir die Wuth der heiligen Hermandad. Er ist der
einzige Buchhändler in Münster, bei welchem ein freisinniges zeitgemäßes Buch zu finden ist, der andere Sachen verlegt als Gebetbücher.
Aber der 72 Jahre alte Stricker, der gemüthliche Erzähler seiner Kriegsfahrten, der Mann des Maßes und der Ruhe, womit hat denn der den Allmächtigen beleidigt? Wir wissen es nicht; wir wissen nur,
daß er Abgeordneter des westphälischen Kongresses gewesen, ohne ein Wort gesagt zu haben, so daß er nicht mehr schuldig ist, als die übrigen Kongreßmitglieder, welche nicht einmal in Untersuchung
genommen sind. Wir hören ferner, daß er in einen Sicherheitsausschuß zu ganz unschuldigen Zwecken von einer Volksversammlung gewählt ist, und daß er in dieser Eigenschaft einmal mit mehren Andern eine
Petition an den kommandirenden General gegen die Beschränkung des Associationsrechtes der Soldaten überreicht hat.
Das ist seine ganze Wirksamkeit gewesen.
Daß das Gericht selbst die Sache für Spaß hält, beweiset der Umstand, daß nicht die übrigen Mitglieder dieses Ausschusses verhaftet oder in Untersuchung genommen sind.
Herr Stricker ist 72 Jahre alt. In den schlechten dumpfen Zellen des Zuchthauses ist ihm der baldige Untergang gewiß. Wir wissen nicht, ob der Arzt des Zuchthauses, welcher im Begriffe steht,
Regierungs-Medizinal-Rath zu werden, dies jetzt sehen kann.
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29
] Cleve, 2, Jan.
Ein Vergnügen eigener Art muß doch eine Untersuchung sein. Es ist schon lange her, schon anderthalb Monat, da war hier eine Volksversammlung; dort ist nun auch viel und manches gesprochen worden;
alle Anwesenden erklärten, „höchst gemüthlich“ mit der Nationalversammlung in Berlin zu stehen und zu fallen; ein unschuldiges Anekdötchen wurde erzählt, wie die Friemersheimer es
gemacht, als die Deichschaugelder von ihnen verweigert wurden. Einer sagte: der Minister Manteuffel ist ein wahrer Teufel von Minister und ein anderer wollte die Axt an den Baum gelegt wissen.
Außerdem ist der Versuch gemacht worden, durch eine Adresse den König und Herrn von Gottes Gnaden zu bewegen, doch den mißliebigen Herrn Brandenburg sammt Manteuffel gnädigst zu entlassen. Zu guter
Letzt schickten dann auch die versammelten Landwehrleute eine Zuschrift direkt an das Ministerium, mit dem darin ausgesprochenen Wunsche, es es möge doch gefälligst abdanken, sonst würden die
Landwehrleute ernstlich böse werden. Das ist der ganze, gewiß unschuldige Sachverhalt.
Das gegenwärtig grassirende Loyalitätsfieber hat nun aber auch in dieser Stadt mehrere bespornte, bebrillte, katzenfreundliche, mit rothen Vögeln liebäugelnde Menschen ergriffen, die sich in Folge
besagten Fiebers als Denunzianten, Spione und dergleichen Gelichter geriren, wie tolle Böcke durch alle Wirthshäuser rennen und durch allerlei Anzeigen eine Untersuchung hervorrufen.
Für die erste Kammer hat man so recht keinen Kandidaten hier in der Gegend. Zwar haben wir einen liebenswürdigen Landrath einen Freiherrn von Haeften, der schon als Referendar in Hamm für die
Einheit Deutschlands schwärmte, im März 1848 für die Freiheit sich begeisterte und für dieselbe glühte, auch schon früher im Jahre der Gnade 1838 als Instruktionsrichter sich die Liebe vieler Bewohner
Cleve's zu erwerben wußte, aber! der Mann ist ja Landrath und lieben wir ihn viel zu sehr als daß wir ihn einer Gefahr aussetzen sollten, da bekanntlich in neuester Zeit, Landräthe und andere
Räthe ihren Posten gar zu leicht verlieren können. Es ist auch noch ein Herr von der Mosel da, emeritirter Landrath und ganz geheimer Regierungsrath, aber der Mann ist alt; trotzdem würde er den
Posten wohl annehmen, wenn daß Vaterland ihn riefe; man fürchtet: die Wahlmänner werden ihn nicht rufen. Stadt und Umgegend Cleve denkt augenblicklich viel an Waldeck.
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68
] Berlin, 2. Jan.
Wie zu erwarten stand, hat unsere jetzt in vollster Gemeinheit der Gesinnung florirende Bourgeoisie die banale Gelegenheit des Jahreswechsels sich nicht entschlüpfen lassen, ohne einen neuen Beweis
ihres jetzt plötzlich zu Muth gekommenen Loyalismus abzugeben. In etwa 80 Bezirken unserer Stadt waren die Herren Bourgeois zusammengetreten und hatten per Bezirk einen Abgeordneten erwählt, welche
gemeinschaftlich unserm oktroyirt konstitutionellen Staats-Oberhaupt ihre Huldigung als wohlgefälliges Opfer zum neuen Jahre darbringen sollten. Die 80 Herolde der Berliner Bourgeois-Loyalität haben
denn auch heute Morgen das unschätzbare Glück einer Allerhöchst gnädigsten Audienz in Potsdam gehabt und fließen seitdem von demüthig stolzer Begeisterung und enthusiastischer Lobpreisung
allerhöchster Gnade und huldvollen Empfanges über. Wer nur hören wollte und auch wer es nicht wollte, konnte an der Börse heute schon erfahren, wie Freude strahlend das Allerhöchste Gesicht beim
Empfang der Deputation war:
„Es hat Mir eine unaussprechlich lebhafte Freude bereitet, Sie, meine Herren, so zahlreich als Deputation bei Mir zu empfangen. Denn Ich erkenne darin den Ausdruck der echtpreußischen Liebe
und Treue zum Königshaus, der Mir auch von Ihren Gesichtern so freundlich und stärkend entgegen leuchtet. Ihre Anwesenheit freuet Mich um so mehr, weil Sie als Vertreter Meiner Hauptstadt kommen, aus
der Mir in diesen letzten trüben Zeiten nicht immer der Ausdruck der Gesinnung entgegen gekommen ist, die Ich nach Meiner innigen und treuen Liebe zu Meinem Volke zu erwarten ein Recht hatte.
Glauben Sie, m. H., Ihr König meint es ehrlich und wahr mit Ihnen. Ich bin ein so warmer Freund des Fortschrittes als irgend Einer in Meinem Lande. Auch Meine Losung heißt: Vorwärts! Aber, m.
H., wie der Schiffer auf dem unwirthlichen Faden des Meeres die unverrückbaren Sterne des Himmels sich zu Leitern nimmt, nach denen er seine gefährliche mühevolle Fahrt lenkt, so wollen auch wir an
zwei ewig leuchtenden, ewig festen Normen auf unserer politischen Bahn festhalten: die Liebe und die Treue; die Liebe und die Treue des Königs zu seinem Volke, des Volkes zu seinem Könige. Lassen Sie
uns in dieser Gesinnung das neue Jahr beginnen und vollenden und die neue Laufbahn, die unser gemeinsames Vaterland betreten, wird uns Alle zum Heile, wird uns vorwärts führen.“
So ungefähr hörten wir die Allerhöchsten Worte wiedergeben. Und wie denn das Redehalten die charakteristische Krankheit unserer Zeit ist, so fühlten sich auch des, beim Empfang der Deputation
anwesenden Prinzen von Preußen, Königl. Hoheit, Allergnädigst bewogen, der Deputation der Berliner Bourgeois die Versicherung zu geben, daß Allerhöchst Dero unfreiwillige Mission nach England nicht
ohne Früchte geblieben. Er habe das staatliche Wesen des ältesten konstitutionellen Reiches in Europa ernstlich und gründlich bis in die feinsten Einzelheiten und Nüancen hinein studirt und sei in
Folge dessen als ein ehrlicher und warmer Anhänger der Constitution zurückgekehrt. Indessen verstand er auch diesmal an den theoretischen Wiederbelebungsversuch, der vom Lande längst selig entschlafen
geglaubten Camphausenschen Lüge eine gute praktische Insinuation zu knüpfen. Er entließ nämlich die Deputation mit folgenden Worten:
„Seien nun auch Sie, m. H., fortan ehrliche Constitutionelle und bekunden Sie dies glänzend, indem Sie bei den vorstehenden, für die Zukunft unseres Vaterlandes so entscheidenden Wahlen,
Ihre Stimmen nur gesinnungstüchtigen, echtkonstitutionellen, ihrem Könige und Lande mit gleich wahrer Treue anhängenden Männern geben.“
Die Nutzanwendung werden wir wahrscheinlich in, mit erneuter Stärke betriebenen reaktionären Wahlwühlereien erhalten.
Die Wahlagitationen gehen fortwährend ihren geheimen Gang; reaktionärerseits scheinen jedoch die Erfolge bisher nicht sehr glänzend zu sein. So sehen wir z. B. aus einem von Buchhändler
Reimarus unterzeichneten lithogr. Circular, daß die Harkortsche „Ansprache an die Urwähler“ in einer Bezirksversammlung nicht unterschrieben worden, man dieselbe daher in
den Häusern kolportirt und die Unterzeichnung durch gleichgesinnte Männer erbettelt. Andererseits dagegen begünstigt freilich unser liebenswürdiger Magistrat die reaktionäre Partei auf jede mögliche
Weise und namentlich dadurch, daß er die reaktionärsten Männer der Bezirke zu Wahlkommissarien ernennt.
Dagegen hat das Centralkomite für volksthümliche Wahlen im Preußischen Staate eine Ansprache an die Wähler erlassen, worin es sie auf die Wichtigkeit der Wahl im Allgemeinen aufmerksam macht und
nach einer kurzen Kritik des Manteuffelschen Erlasses an die Regierungs-Präsidenten betreffs der Wahlen, die Verfassung und deren Bestimmungen über die beiden Kammern, ihre Attributionen und
die der Regierung vorbehaltenen Macht bespricht. Die Ansprache schließt folgendermaßen:
„„Eine der bestehenden Verfassung zugethane Volksvertretung““ sollt Ihr wählen nach dem Willen der Regierung, eine Volksvertretung, die diese Verfassung als ein
Gnadengeschenk freudig begrüßt, welche die darin bewilligten Freiheiten für genügend, vielleicht für mehr als genügend erachtet, eine Volksversammlung, die den Zwecken dieser Regierung dient, gegen
welche das Volk durch seine Vertreter einmüthigen Widerspruch erhoben hat.
„Mitbürger! Eure Pflicht ist eine andere. Männer müßt Ihr wählen, die entschlossen sind mit aller Thatkraft dahin zu wirken daß die Verfassung nicht nur den Schein einer volksthümlichen an
sich trage, sondern wahrhaft volksthümlich sei. Solche Männer werden dahin streben, daß die Verfassung nicht nur auf dem Papiere stehe, sondern daß sie durch den schleunigsten Erlaß der zu ihrer
Einführung nothwendigen, vom Geiste der Freiheit eingegebenen Gesetze zur Wahrheit werden und Leben gewinnen könne. Solche Männer müßt Ihr wählen: nicht Kämpfer für die Absichten der Regierung,
sondern Kämpfer, treue und feste Kämpfer für die Freiheit des Volkes.“
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@facs | 1008 |
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*
] Berlin, 2. Januar.
Wie dünn und spärlich der Stoff ist, um von hier aus Mittheilungen zu machen: davon hat ein Korrespondent den besten Begriff. Wenn Sie mir's nicht glauben sollten, so verweise ich im
Verzweiflungsfalle auf der „Preuß-Staats-Anz.“ Dieser pauvre Geselle ist durch Stoffmangel so weit heruntergekommen, daß er den Fabrik-Kehricht der Preußen und ähnlicher Vereine
„mit Gott für Könige und Junkerschaft“, den er bisher in einer Art von Schaamanwandlung hintenhin oder in eine Beilage — versteht sich auf Kosten der Steuerzahlenden —
zusammenstopfte, jetzt schon auf der ersten Seite paradiren läßt. Wenn ich somit für heute schließe, bin ich vollkommen gerechtfertigt.
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@facs | 1008 |
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*
] Berlin, 2. Jan.
Auch in Berlin muß der National das Feld räumen. Arago, der französische Gesandte ist abberufen und an seiner Stelle zieht der Prinz von der Moskowa, Sohn des Marschall Ney, als Kaiserlicher in
Berlin ein.
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@facs | 1008 |
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121
] Wien, 28. Dez.
(Verspätet.) Das einst so berüchtigte wiener Volks-, vielmehr Schlaraffen-Leben, d. h. die Orgien und Saturnalien einer liederlichen Aristokratie und haute finance, verbunden mit den brutalen
Genüssen der unteren Volksschichten, feierten früher ihre Glanzperiode in der Zeit zwischen Sonntag nach Dreikönigen und Aschermittwoch, d. h. in der Faschingszeit. Da gab's überall nichts wie
Jubel, und die Zerstreuungen wuchsen auf, unter und über dem Erdboden in Miriaden empor. Die Bourgeoisie erntete, die Aristokratie und das Volk verschwendeten. Elysium, Odeon, Sperl, Sophienbad, der
k. k. Redoutensaal, unzählige kleinere Berühmtheiten, waren die Tummelplätze des wiener Geistes bei Nacht und bei Tage. Ein Verzicht auf diese Zeit ist für den Wiener daher etwas undenkbares,
riesenhaftes; und dennoch muß er diesmal verzichten. Die feige Bourgeoisie wollte den Belagerungszustand ewig dauern lassen, da erinnerte sie sich der Faschingszeit und seiner Verdienste. Damit ist
der Belagerungszustand unverträglich, schrie sie, er muß aufgehoben werden! Selbst der in jeder Art von unterwürfiger Hündischkeit sich überbietende Gemeinderath sah es ein: der Belagerungszustand und
die Faschingszeit können nicht nebeneinander bestehen; wir werden eher Rebellen! Gesagt, gethan. Eine Deputation dieses Gemeinderaths begibt sich zu Welden und trägt ihm ihr Faschingsanliegen vor. Der
sieht sie mit staunender Verachtung, deren Folgen mancher auf dem Heimwege erst verspürt haben mag, von oben bis unten an und meint: Er habe erwartet, daß der Bürgerstand statt einer so tollen
Anforderung sich lieber entschlossen, um Fortdauer des gegenwärtigen Zustandes zu bitten, und könne ihm nur bedeuten, daß er in Wien noch viel zu viel zu thun habe, um seine närrische Bitte auch nur
im entferntesten zu berücksichtigen, bevor nicht der vormärzliche Zustand vollkommen wiederhergestellt sei. Der Gemeinderath zog mit Schrecken ab, denn Welden hatte ihn im standrechtlichen Tone
angefahren. Um der Bevölkerung von Wien aber jede fernere Illusion zu benehmen, ja sie durch
erfundene Behauptungen einzuschrecken, und den Belagerungszustand nebst Standrecht ad graecas
calendas zu legitimiren, erließ Herr Welden sofort folgende saubere Kundmachung, die Ihnen einen Begriff von der banditenmäßigen Pulver- und Blei-
[1009]
gewalt geben mag, unter welcher wir seufzen. (Wir gaben sie bereits in Nr. 185 aus andern Mittheilungen.)
Der Grund zu Obigem ist dieser. Wien gleicht einem Grabe, Niemand rührt sich; von Klubs und ähnlichen Unternehmungen auch nur zu träumen, wäre Wahnsinn, so lange das Schicksal Ungarns ungewiß ist,
oder eine deutsche Reichsarmee (!!) sich nicht den Gränzen nähert. Es werden die Natiönchen, und zuletzt namentlich auch die Siebenbürger Deutschen durch kaiserliche Gnadenmanifeste zum Völkermord
angehetzt; Serben, Kroaten, Slavonier, Slovaken u. s. w. in Massen heraufbeschworen. Aber das genügt Alles nicht. Olmütz greift daher zu den verzweifeltsten Maßregeln; es läßt die türkischen Horden,
natürlich mit Genehmigung des hiesigen französischen Gesandten, in Masse über die Gränze kommen, und schleudert seine Dukaten unter sie. Auf die Nachricht, daß die Serben (von den Magyaren geschlagen)
sich gegen Panksowa zurückziehen, sagt die heutige offizielle „Presse,“ hatte die jenseitige Regierung (die Türken) beschlossen, Mannschaft auszuheben, indem sie in alle Bezirke
Cirkuläre schickte, und alsogleich wurden ihnen 20,000 Dukaten vorgeschossen. Es sind schon einige Serben herübergekommen und 5 bis 6000 Mann sind im Anzuge.
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@facs | 1009 |
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14
] Wien, 28. Dezbr.
In Olmütz, wo der Großfürst Konstantin mit dem General Romanoff, Vorboten der russischen Armee, angekommen sind, hat man den Versuch gemacht, ein ganzes Regiment Italiener zu vergiften. Ein
Olmützer Blatt enthält darüber folgendes:
„Es hat sich vor einigen Tagen der Fall ereignet, daß die Mannschaft einer ganzen Menage im Infanteri-Regiment Mazzuchely nach dem Genusse des Mittagsmahls ein Erbrechen bekam, was
jedoch ohne mindeste weitere nachtheilige Folgen blieb.
Es wurde sogleich eine ärztliche Untersuchung vorgenommen, welche für den ersten Augenblick so viel ermittelte, daß die blechernen Kochmaschinen keine Schuld dabei tragen können, sondern dies
Erbrechen durch eine anderweitige Substanz erregt wurde.
Eine zusammengesetzte medizinische und chemische Kommission ist nunmehr die wahre Ursache dieses Falles zu ergründen bemüht; man wird das Resultat derselben seiner Zeit der Oeffentlichkeit
übergeben.
Dies wird zur Vermeidung irriger und übertriebener Gerüchte hiermit bekannt gemacht.“
Wie man mit dem Proletariat verfährt, ersehen Sie aus Nro. 45 des Olmützer Blattes, wo es heißt:
„In einer seiner letzten Sitzungen hat der Gemeinderath von Wien die noch aus den alten Zeiten des weiland Sicherheitsausschusses her bestandenen Arbeiter- und Arbeitersichtungs-Kommissionen
aufgelöst. Die Arbeitersichtung hat in der letzten Zeit eine energischere Hand bewerkstelligt, so daß der Kommission nichts mehr zu thun übrig geblieben.“
Ich theile Ihnen aus den Standrechtsblättern noch folgende Nachrichten aus Südungarn mit. Wie muß es erst aussehen, wenn die eigenen Blätter unserer Henker solche Geständnisse machen müssen! So
heißt es aus:
Semlin, 22. Decbr. „Nach der Einnahme des Alibunarer Lagers ging die magyarische Heeresmacht auf Jarkowcz zu, wo sie von wenigen, aber tapferen Serben umzingelt und aufgerieben
worden wäre, wenn den Letztern der Gebrauch der Kanonen und Bomben nicht verboten wäre. Die Serben wurden, nachdem sie ihre Gewehre abgefeuert hatten, mit den Magyaren handgemein, und richteten unter
ihnen ein wahres Blutbad an. Hierbei zeichneten sich die Peterwardeiner Gränzer, — Gott, ihren Kaiser und ihre gerechte Sache vor Augen haltend, — mit Entschlossenheit und Tapferkeit
aus; sie mußten leider aber der magyarischen Uebermacht weichen. In dieser Schlacht sind mehrere Hunderte Serben gefallen; der Verlust des Feindes war aber doppelt so groß. Der wohlbekannte Held
Knicjanin, aus Besorgniß, umzingelt zu werden, zog sich mit seiner Truppe nach Pancsowa zurück, wo er auch den Alibunarer Commandanten fand. — Nun wurde den raubsüchtigen Magyaren ein freies
Feld, zu morden, zu rauben und zu sengen, eröffnet. Am 17. December zogen die magyarischen Truppen, wahrscheinlich, weil sie vernahmen, daß von Temeswar gegen Werschetz 7 Escadronen Cavallerie und 2
Regimenter Infanterie angerückt sind, eilends zurück gegen Becskerek, und die serbischen Lagercommandanten M. Jowanovich und Knicjanin bezogen wieder ihre Verschanzungen bei Alibunar und Thomasewacz.
Die Gefahr der für den allerhöchsten Thron kämpfenden Serben in den untern Donaugegenden ist jetzt groß. Der Feind droht von allen Seiten, die an ihrem Kaiser hängenden Serben zu vernichten, und ihre
Nationalität mit Füßen zu treten. Aber der für seinen Monarchen, und seine Nationalität zu sterben entschlossene, getreue und tapfere Serbe scheuet keine Gefahr.“ Und aus
Kronstadt,10. Dec. „Alle waffenfähigen Männer und Jünglinge sind auf den Beinen, um den bösen Feind, die Szekler, abzuwehren. Am 5. haben die Szekler, zwei Bataillone reguläre
Infanterie, eine große Abtheilung Szekler- und ein zahlloser Haufen Kossut-Husaren und eine große Masse Szekler-Landsturm mit zwei Kanonen, Sechspfünder, die Unserigen bei Honigberg angegriffen. Die
Unserigen waren nicht 500 Mann mit 3 Kanonen, boten dem Feinde aber die Spitze längere Zeit und unsere Kanonen richteten eine große Verwirrung und starke Lücken in den Reihen der Kossut- und
Szekler-Husaren an, und nur die große Zahl der sehr gut berittenen feindlichen Cavallerie, die unsere Stellung ganz zu umzingeln drohte, nöthigte die Unserigen zum Rückzug. Wie die Heuschrecken
überfielen hierauf die Horden das blühende Honigberg und in einer halben Stunde stand das ganze Dorf in hellen Flammen. Mit Kanonenkugeln wurde der Eingang in das Kirchenkastell geöffnet und
alles in der Kirche zerstört.“
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@facs | 1009 |
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121
] Wien, 30. Dezember.
Wie ich höre, soll das Ministerium nun wirklich im offenen Konflikt mit dem Hofe und seinen Generälen sein. Das Ministerium ist eine Ohnmacht, Radetzki und Windischgrätz beherrschen allein den
Staat und verhöhnen alle seine Befehle. Das Ministerium sagt: Wien sei ruhig, der standrechtliche Belagerungszustand könne wenigstens gemildert werden. Welden widerspricht und gibt, um die
Nothwendigkeit des Fortbestandes dieses Zustandes nachzuweisen, Polizeispionen den Auftrag, ihm eine Verschwörung anzuzeigen. Das ist die Entstehung seiner Ihnen mitgetheilten Kundmachung. Die unter
dem Standrecht redigirten Zeitungen müssen das beglaubigen, und die bekannte Abendbeilage von gestern spricht daher: „Eine Schilderhebung irgend einer im Finstern schleichenden Verschwörung
könnte nur die unseligsten Folgen für Wien, ja für die ganze Monarchie, nach sich ziehen; sie wäre ein Attentat gegen die Freiheit. — (!!! das ist doch wirklich standrechtlicher Humor!)
Ohne irgend einen vernünftigen, zum Wohle des Gemeinwesens gereichenden Zweck könnte ein Frevel dieser Art allein als der Ausfluß fremder Aufwieglung erscheinen, (NB. alle Fremden sind
bekanntlich schon längst fortgeschafft!) und Nachrichten aus Mailand, gleichwie die immer bedrängter werdende Lage der Kossuth'schen Partei würden für diese Annahme sprechen u. s. w.“
(!!)
Die Ruthenisirung Galiziens, die im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltsame Germanisirung, ruft dort fortwährend neue Greuel hervor. Lembergs polnische Zeitung ist unterdrückt worden; statt
der polnischen Sprache muß in den Gymnasien beim Mangel ruthenischer Lehrbücher und Professoren, wie man vorgibt, die deutsche gelehrt werden.
Lasciate ogni speranza voi che'
ntrate!
stand früher auf der Eingangspforte zur Hölle Oesterreichs, es steht wiederum da. Von Errungenschaften ist keine Rede mehr aber man schwätzt vom Washington, von Freiheit, Verfassung,
indem man überall das Standrecht einführt, die Menschen massenweise füsilirt, hängt und mit Ketten beladen in die Kerker wirft. Das einzige offizielle Wort zur Umgestaltung Oesterreichs ist jetzt das
Wort „Reform.“
„Reform“ heißt unsere Zukunft, und Sedlnitzky ist deshalb vor einigen Tagen nach Olmütz berufen worden. Stadion ist zu demokratisch geworden, Sedlnitzky wird ihm folgen, um zu
reformiren.
Lasciate ogni speranza voi che' ntrate!
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@facs | 1009 |
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*
] Wien, 29. Dezember.
Gegen Grünzweig, Weber, 39 Jahre alt, Furchtmayer, Taglöhner, 54 Jahre alt und Szilecky, Posamentiergeselle, 51 Jahre alt sind wegen ihrer Theilnahme an den Oktoberkämpfen,
namentlich als ehemalige Artilleristen an Bedienung des schweren Geschützes kriegsrechtlich zu verschiedenen Strafen verurtheilt worden. Das hiesige Spießbürgerthum war aus doppelten Gründen in tiefer
Angst, daß dieses Jahr gar kein Karneval stattfinden würde. Nach langem Petitioniren ist endlich eine Art Fasching genehmigt worden. Allein von welcher standrechtlichen Gemüthlichkeit er begleitet
sein wird, mögen Sie aus nachstehender Welden'schen Kundmachung ersehen.
„Um vielen Gewerbetreibenden Wien's den durch die alljährlichen öffentlichen Faschingsbelustigungen zugehenden Verdienst auch für die bevorstehende Carnevalszeit zu ermöglichen, hat
der Gemeinderath Sr. Excellenz dem Herrn Civil- und Militär-Gouverneur, Freiherrn von Welden, unterm 22. 1. M. das Ansuchen unterbreitet, zur Abhaltung der üblichen öffentlichen Belustigungen
gleich den früheren Jahren auch für den Carneval 1849 die hohe Genehmigung ertheilen zu wollen.
Diesem Ansuchen ist nun mit hohem Erlasse vom 26. l. M., Zahl 2652, unter den nachfolgenden Bedingungen, deren genaue Erfüllung hiemit Jedermann zur strengsten Pflicht gemacht wird, Folge gegeben
worden:
1. Müssen diejenigen, welche derlei öffentliche Belustigungen geben wollen, darum bei der Stadthauptmannschaft um die Bewilligung einschreiten; — es wird indeß diese nur denjenigen ertheilt
werden, welche derlei Belustigungen in eigens dafür bestehenden Tanzböden geben wollen.
II. In Wein-, Bier- oder Branntweinschenken, oder unterirdischen Sälen, dürfen derlei Belustigungen, auch nicht unter dem Titel Soirées, Statt finden, somit auch nicht gestattet werden,
daß für derlei Tanzunterhaltungen und Belustigungen die gewöhnlichen Schankzimmer hergerichtet werden.
III. Maskenbälle werden durchaus verboten, und dürfen auch nicht in den Redouten-Sälen gegeben werden.
IV. Wird für die Dauer dieser Unterhaltungen die Stunde zwei Uhr nach Mitternacht bestimmt, die auf keinen Fall überschritten werden darf, worauf die Stadthauptmannschaft strenge zu wachen
angewiesen ist, daher sie auch dafür verantwortlich gemacht wird, daß jeder Uebertreter bestraft werde, welche Strafe sich auch auf jene Gäste auszudehnen hätte, die sich über die oben festgesetzte
Stunde hinaus, nach vorausgegangener Aufforderung nicht entfernen sollten.
V. Bleibt jeder Unternehmer einer derlei Belustigung für jede Unordnung, für jede Ruhestörung dergestalt verantwortlich, daß der Saal sogleich für den ganzen Fasching gesperrt, und er des Rechtes,
derlei Belustigungen fortan zu geben verlustig wird, nebstbei auch bestraft wird, wenn er an der Unordnung Theil genommen, selbe hervorgerufen oder ihr nicht vorgebeugt hatf
VI. Muß bei jeder derlei öffentlichen Unterhaltung ein die Aufsicht führender stadthauptmannschaftlicher Kommissär bestellt werden, dessen Aufgabe sein soll, auf Ruhe und Ordnung und Beobachtung
der gesetzlichen Schlußstunde zu sehen, um die diesfalls bestehende Weisung auch unnachsichtlich durchzuführen, weshalb auch Militär-Patrouillen, die Aufsicht zu führen, angeordnet werden.
VII. Endlich werden derlei Belustigungen erst nach dem 6. Januar 1849, und zwar erst den 14. jenes Monats beginnen.
Vom Gemeinderathe der Stadt.
Wien, am 28. Dezember 1848.
Jetzt besitzen wir schon das 7. Armeebülletin. Diesem zufolge hat Windisch-Grätz am 27. Dezember Mittags von Raab Besitz genommen. Es heißt darin unter Anderem:
„Der Feldmarschall selbst rückte mit dem Reserve-Corps an die Rabnitz, wo er sogleich eine Bockbrücke schlagen ließ; — dort empfing er die Meldung, daß der Feind die Stadt und die von
ihm angelegten großen Verschanzungen geräumt, und sich mit dem Gros der Armee gegen Comora, mit einem kleineren Theile aber gegen Ofen zurückgezogen habe.
Eine Deputation überreichte die Schlüssel der Stadt, und lauter Jubel und Eljén-Ruf für Se. Maj. den Kaiser begrüßte die einrückenden Truppen. — Abends war die Stadt erleuchtet. Der Feind
hatte sich so schnell zurückgezogen, daß er nicht eingeholt werden konnte. Nur auf der kleinen Schütt kam es zu einigen Gefechten, wobei eine Abtheilung von Kreß-Chevauxlegers durch ihre besondere
Entschlossenheit sich auszeichnete.
Ein Officier von den Rebellen und 9 Husaren wurden gefangen. — Auch die Jäger, welche das Eis des Donau-Canals überschreiten konnten, haben Gefangene eingebracht. Sieht man die große Reihe
von Verschanzungen, die der Feind ohne Schwertstreich verlassen, so wird die Muthlosigkeit, mit welcher die Rebellen die festesten Stellungen verließen, klar; um so mehr fahren sie fort, durch
Großsprechereien von errungenen Siegen das In- und Ausland zu bethören, auf ihrer Flucht Alles in Brand zu stecken, große Frucht-Vorräthe dem Lande zu entziehen, und so die Zerstörung des eigenen
Wohlstandes fortzusetzen.
Viele Officiere Ungarischer Regimenter und Militär-Beamte haben den Rückzug benützt, um zu der Fahne zurückzukehren, die sie nur nothgedrungen verlassen hatten.
Nach eben eingegangenen Berichten, hat der Herr Feldzeugmeister Graf Nugent, am 25. d. M. mit seinem Armee-Corps, 12,000 Mann stark, Körmend besetzt, und die fliehenden Rebellen unter
Perczel bis Janoshaza verfolgt, die ihre Richtung gegen Papa anzunehmen schienen. Durch diese Vorrückung ist die Verbindung jenes Corps mit dem Streif-Corps unter Oberst-Lieutenant
Althann, und durch dieses mit der großen Armee Sr. Durchlaucht des Herrn Feldmarschalls, hergestellt.“
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24
] Wien, 30. Dez.
Welche Mittel hier angewandt werden, um den Belagerungszustand in voller Glorie aufrecht zu erhalten und seine Fortdauer zu beschönigen, zeigt eins der neusten Beispiele: Die Polizei hatte nämlich
eins ihrer Individuen veranlaßt, auf einen beim „Universalkameralzahlamte“ stehenden Posten ein plötzlich zum Vorschein gebrachtes Gewehr anzulegen. Natürlich waren gleich Leute in der
Nähe, die den scheinbar verwegenen Rebellen rücklings am Abfeuern verhinderten. Dieses Polizeimanöver ist für den Gouverneur Hrn. Welden, der dabei, wie sich von selbst versteht, seine Hand im Spiel
hatte, mit ein Grund, um jede Milderung des Belagerungszustandes auch während der Faschingszeit rundweg abzuschlagen.
Die „Wiener Zeitung“ meldet aus den Donaufürstenthümern, daß die russische Okkupationsarmee ihre Winterquartiere bezogen hat. Die russische Armee lagert längs der Militärstraße aus
Beßarabien nach Bukurest mit den Hauptpunkten Leowa, Berlad, Fokschan, Buseu und Bukurest, wo die Dumbowitza die Demarkationslinie der beiderseitigen Aufstellungen bildet. Außerdem hat Jassy eine
starke russische Garnison, und beträchtliche russische Heeres-Abtheilungen sind bis hart an die siebenbürgische Gränze sowohl in der Moldau als in der Walachei vorgeschoben.
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61
] Wien, 31. Dezbr.
Aus Ungarn keine andere offizielle Neuigkeit, als daß auf allen besetzten Punkten das standrechtliche Erschießen en masse fortgesetzt wird. Auch hat Windischgrätz die Kassation aller ungarischen
Beamten angeordnet.
Das nach unten hin höchst arrogante, nach oben hin aber äußerst bescheidene Grenzboten-Individuum Kuranda mit seinem ost-deutschen Pöstchen (ein Pöstchen ist zugleich ein unwandelbares
Rechtsbödenchen) beschwert sich heute gemeinschaftlich mit dem Lloyd (unglückliche Verwegenheit!) wegen der über alle Maßen schlechten Postverwaltung. — Die Briefe bleiben an der Grenze oft 7
Stunden liegen. Auch Sie müssen diese Unregelmäßigkeit verspüren. Statt die rheinischen Briefe mit der Eisenbahn über Berlin zu versenden, gehen sie immer noch mit der sogenannten Reichspost. Daher
kommt's, daß die hiesigen Nachrichten über Breslau vielleicht rascher bei Ihnen einlaufen mögen, als die direkten.
Ein hiesiges Waarengewölbe trug die Aufschrift: „Zur deutschen Reichsfahne!“ Die Offiziere machten sich in der Nacht den Spaß, die goldenen Buchstaben mit ihren Säbeln abzukippen,
aber der Kaufmann schwor, sein Schild ad perpetuam memoriam in diesem Zustande zu lassen. Da erhält er den Befehl, bei Vermeidung standrechtlicher Behandlung, das Schild machen zu lassen. Er mußte
gehorchen. Vor einigen Tagen blieb eine große Anzahl Gäste in einem Gasthause in der Josephstadt über 11 Uhr sitzen. Sogleich erschien ein halbes Bataillon Militär und verhaftete alles, was im Hause
war.
Hat die Regierung durch ihre Angriffe auf die Bank es mit der haute finance verdorben, so Welden mit den Kleinbürgern dadurch, daß er den Fasching untersagte.
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X
] Aus Süddeutschland, Ende Dezember.
Der Republikaner Karl Heinzen stand kürzlich auf der Kandidatenliste der Hamburger Radikalen für die Wahl zum Reichsparlamente nach Frankfurt. Er hat daher Veranlassung genommen, in der
„Mannheimer Abendzeitung“ eine Art Glaubensbekenntniß abzulegen — ich sage absichtlich Glaubensbekenntniß, denn Karl Heinzen's Politik ist eine Art Glaubenspolitik, er
glaubt an die Republik. —
Karl Heinzen hat viel geschrieben, und sich noch öfter wiederholt; seine Stimme ist daher nicht ganz ohne Gewicht in Süddeutschland. Dadurch mag es gerechtfertigt erscheinen, daß wir auf dieses
Glaubensbekenntniß näher eingehen.
„Daß ich Republikaner bin, wissen Sie. Die Republik ist die einzig mögliche Form, um im Staate die Vernunft zu verwirklichen (die Vernunft soll verwirklicht werden!) und die Freiheit
Aller zur Wahrheit zu machen.“ — Also Karl Heinzen ist Republikaner. Das ist Herr Armand Marrast auch, das ist jetzt auch Herr Odilon-Barrot, und selbst Thiers und Louis
Napoleon. Auch Herr Armand Marrast wollte die „Vernunft im Staate verwirklichen“; nur hielt er die Sache bereits für abgemacht, als Louis Philipp den Thronsessel verlassen und der
moderne Athenienser den Präsidentenstuhl eingenommen hatte; als für die Bourgeoisie die vernünftigste, d. h. am wenigst kostspielige Form gefunden war, in der sie das Volk ausbeuten konnte. Daß Herr
Karl Heinzen Republikaner ist, wird dem Volke also noch wenig frommen; es wird nöthig sein, seinen Republikanismus noch etwas näher zu spezifizieren.
Wir finden die gewünschte Spezifikation gleich in dem folgenden Satze! „Soll aber die Republik für große Gebiete, wie z. B. das deutsche, zur Wahrheit werden, so muß sie sich auf das
System der Föderation stützen.“ Also Herr Karl Heinzen will Deutschland in eine Föderativrepublik verwandeln.
Unsere ganze moderne Entwickelung hat einen wesentlich zentralisirenden Charakter; vor ihr sind die Barrieren und Zollschranken gefallen, welche Provinzen und Städte in eben so viele kleine
Handelsgebiete voneinander schieden.
Die große Industrie ist nur möglich durch die Centralisation des Kapitals und der Menschen, und jetzt gerade stürmt sie gegen den letzten Damm an, der ihr noch entgegensteht, der zu gleicher Zeit
einzig und allein Schuld daran ist, daß die Vortheile ihrer Entwickelung nur einer privilegirten Klasse zu gute kommen, — gegen die Zersplitterung des produktiven Eigenthums in den Händen
einzelner Privaten; — da donnert Herr Karl Heinzen ihr sein gebieterisches Halt entgegen, da will der große Republikaner die Föderalisation wieder an die Stelle der Centralisation setzen.
„Eine Centralisation, belehrt er uns, welche die Kräfte des Ganzen an sich zieht und die einzelnen Theile unmittelbar dirigirt, ist für die letzteren mehr oder weniger Despotismus,
beeinträchtigt ihr individuelles Leben und verurtheilt sie zu politischer Nullität.“ Wir könnten dieser Behauptung zwar kurzweg, und vielleicht mit etwas größerem Rechte, die entgegengesetzte
gegenüberstellen: „Eine Föderalisation, welche die Kräfte des Ganzen zersplittert und die einzelnen Theile ohne den nothwendigen Zusammenhang mit einander läßt, stellt die letzteren mehr oder
weniger der Unterdrückung durch konzentrirtere Kräfte blos, beeinträchtigt ihr individuelles Leben und verurtheilt sie zu politischer Nullität.“ — Doch wollen wir etwas näher auf die dem
großen Republikaner so verhaßte Centralisation eingehen.
Die großen Städte sind die Knotenpunkte des politischen Lebens, der politischen und industriellen Entwickelung, sie stehen an der Spitze dieser Entwickelung, und üben daher eine Herrschaft über das
Land aus. Ihre Herrschaft ist nothwendig gegenüber der kontrerevolutionären Herrschaft des Pfaffenthums und der Bodenaristokratie, welche durch sie allein paralysirt und vernichtet werden kann; ihre
Herrschaft ist die revolutionäre, und ist daher berechtigt, so lange noch eine andere ihr gegenübersteht. Für Karl Heinzen ist die „Centralisation eine Bedingung des Königthums“ —
er hat wahrscheinlich vergessen, daß vor Ludwig XI. auch Könige in Frankreich regierten; von den deutschen Kaisern nicht zu sprechen, es möchte uns sonst erwidert werden, daß sie Kaiser und nicht
Könige hießen — ; „für die Republik ist sie (die Centralisation) eine Anomalie.“ Frankreich liefert ihm dafür ein belehrendes Beispiel: „Indem Paris als allmächtiger Sitz
der fürstlichen (!!) Centralisation, noch immer das ganze Frankreich darstellt oder (!) bestimmt (Paris stellt Frankreich dar oder bestimmt es) und bis in die Gemeinden hinein
bureaukratisch dirigirt, hat es zwar den Vortheil, mit einem Schlag Revolutionen für das ganze Land machen zu können; aber es erlangt dadurch nicht den Vortheil, alle einzelnen Theile gleichmäßig und
selbstkräftig sich beleben und zur Geltung kommen zu lassen.“ — Wo war es, wo zuerst die Schläge aller französischen Revolutionen erlahmten? Im Sumpfe der deutschen
„fürstlichen“ Föderalisation. — Wo sind alle Revolutionen gleichmäßig zu kleinen karrikirten Revolutiönchen geworden, die alle einzelnen Theile gleichmäßig und selbstunkräftig im
Drecke stecken ließen? Im Sumpfe der deutschen „fürstlichen“ Föderation. — Wo kann überhaupt keine Revolution zu Stande gebracht werden, ohne daß die französische Centralisation
dazu den Anstoß gibt? Im Sumpfe der deutschen „fürstlichen“ Föderation.
„Frankreich ist durch Paris zur Republik geworden, während ein großer Theil des Landes noch ein ergiebiger Acker für das Königthum ist; es wird aber schwerlich ohne neue Umwandlungen, welche
die Allmacht der Hauptstadt neutralisiren und die einzelnen Provinzen zu selbstständigen Staatstheilen machen, eine wahre Republik werden.“
Das mag wahr sein. Eben so wahr ist, daß seit 1815 bis 1849 die Legitimisten-Partei in Frankreich die Partei der Föderation ist, wie die contrerevolutionären Republikaner nach 1793
die Girondins, Föderalisten waren. Es kömmt nur darauf an, uns über den Begriff der „wahren Republik“ zu verständigen.
Die Centralisation ist weder die Bedingung des Königthums, noch der Republik; die Geschichte zeigt uns Föderativ-Monarchien und Föderativ-Republiken. Aber die Centralisation ist die Feindin des
Kleinbürgerthums. Die „wahre Republik“ Karl Heinzen's ist die republikanische Organisation des Kleinbürgerthums, welche in dem kleinbürgerlichen
Süddeutschland ebensowohl ihre Anhänger finden wird, als die Girondisten in dem südlichen Frankreich. Die Musterrepublik sind für diese Kleinbürger natürlich stets die Schweiz und — trotz
seiner ganz verschiedenen Verhältnisse — Nordamerika. Deutschland würde zwischen beiden dann ungefähr die mittlere Proportionale bilden.
Wollte man nun die Absurdität zugeben, daß für Deutschland eine Föderativ-Republik als Uebergangsstufe möglich sei, so muß sie für Frankreich doch jedenfalls als ein Rückschritt angesehen werden.
Karl Heinzen, der sich selbst für einen „Republikaner“ erklärt, müßte hier eine Revolution nach rückwärts veranstalten; und daß der große Mann vor dergleichen Unmöglichkeiten nicht
zurückbebt, mögen Sie aus folgendem Satze ersehen: „Machte die Reaktion einen Fortschritt ohne inhumane Mittel möglich (der Rückschritt als Fortschritt), wir alle müßten freudig die Hand dazu
bieten.“
Daß Karl Heinzen kein Kommunist ist, hätte nach dem Angeführten wohl seiner besonderen Versicherung nicht mehr bedurft, da die Kommunisten keine Neigung für die Revolutionen nach rückwärts haben.
Aber was gewiß Niemand erwartet hat, der klein-
(Siehe den Verfolg in der Beilage.)
@type | jAnnouncements |
@facs | 1010 |
Civilstand der Stadt Köln.
Den 30. Dezember 1848.
Geburten.
(29.) Quirin Jos., S. v. Quirin Stauff, Seidenw., Gereonstr.
Nicol., S. v. Casp. Neu, Rheinarb., Hundsg. — Vincenz Jacob, S. v. Jacob Herwegen, Kappenm., Zollstr. — Heinr., S. v. Anton Hammelrath, Leinenw., gr. Brinkg. — Magdal., T. v.
Wilh. Breuer, Tagl., Friesenw. — Joh., S. v. Joh. Geller, Gärtner, Holzg. — Elisab. Henr. Franc., T. v. Franz Weber, Schuster, Catharinengr. — Aug., S. v. Gottl. Wilh. Lieschke,
Uhrm., Mathiasstr. — Agnes, T. v. Mich. Klein, Metzgerges., Linde. — Otto Aug. Sigism., S. v. Wilhelm Hansen, Post-Sekr., Filzg. — Peter, S. v. Theod. Zilcken, Gärtner,
Carthäuserw. — Cathar., T. v. Math. Breuer, Tagl., Spulmannsg. — Anna Maria Christ., T. v. Jacob Breuer, Schlosserm., Blaub. — Cäcilia Hubert. Jos., T. v. Jos. Kurth,
Bau-Aufseher, kl. Griechenm. — Christ. Steph., S. v. Heinr. Anton Westhoven, Kupferschm., Heum. — Louise Albert, T. v. Georg Wilh. Rettelhorst, Kfm., Berlich. — Heinr., S. v. Joh.
Schmidding, Schlosserm., Carthäuserg. — Julius Jacob, S. v. Franz Steinhausen, Commissionär, Quirinstr. — Zwei unehel. Mädchen.
Sterbefälle.
Elisab. Kästernich, Wittwe Groß 103 J. alt, Carthäuserhof. — Jacob Meyer, 3 J. 8 M. alt, Bayardsg. — Anna Cathar. Stadelmann, geb. Roussell, 38 J. alt, Telegraphenstr. — Odilia
Reul, geb. Mackenbach, 29 J. alt, Waiseng. — Bertha Hartmann, 7 M. alt, Sternengasse.
Heirathen.
Conr. Heinr. Holstein, Kfm., v. Osnabrück, und Julia Cathar. Daniels, Wittwe Hembsch, v. Mülheim a. Rh. — Christ. Sam. Sander, Musiker, v. Weissensee, und Anna Wülfrath, v. hier. —
Theod. Friedr. Wilh. Schmitz, Schreinerm., v. Münstereifel, und Maria Thenee, Wittwe Gräfer, v. Rheinbach. — Christ. Heinr. Jonen, Schreinermeister, v. Lommersum, und Gertr. Wahlen, v.
Heinsberg.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag den achten Januar 1849, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Waidmarkte zu Köln, 34 1/2 Ellen roth melirte Buckskin, 26 1/4 Ellen russisch-grün Tuch, 24 Ellen fein
schwarzes Tuch, 39 3/4 Ellen mittelbraunes Tuch, 24 3/4 Ellen karirten Buckskin und 24 Stück schwarz-seidene neue Halstücher gegen gleich baare Zahlung dem Meistbietenden öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
Gerichtlicher Verkauf.
Am Dienstag den neunten Januar 1849, Vormittags zehn Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Altenmarkte zu Köln, mehrere Tische, Oefen, Stühle, ein Sopha, eine Kommode etc., gegen gleich baare
Zahlung dem Meistbietenden öffentlich verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
Versteigerung.
Am Montag den 8. Januar 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln:
circa 400 sechszehnschuhige Bretter;
circa 250 Schleifdielen verschiedener Länge;
circa 200 sechslatten Bord;
1 vierrädriger Holzwagen
und verschiedene wohlerhaltene Mobilien von Mahagoni- und Kirschbaumholz, als: Sopha, Sekretär, Stühle, Konsol, Spiegel, 1 runder Ausziehtisch etc., gegen gleich baare
Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher, Clören.
Auszug.
Durch Akt des Gerichtsvollziehers Gentzsch vom 3. Januar 1849, hat die ohne besonderes Gewerbe in Köln wohnende Maria Magdalena Antonia Schmitz, Ehefrau des Kaufmannes Hubert Xavier Richarz, in
Köln, durch Präsidial-Ordonnanz autorisirt, gegen ihren genannten Ehemann, unter Bestellung des Advokaten Böcker in Köln, als Anwalt, die Gütertrennungsklage angestellt.
Für den Auszug:
G. A. Böcker, Adv.-Anwalt.
Bekanntmachung.
Die von der Königlichen Regierung festgestellten Gewerbesteuer-Rollen der Stadt Köln pro 1849 liegen von Morgen ab, bis zum 9 d. M. im Steuerbüreau des Ober-Bürgermeister-Amtes zu Jedermanns
Einsicht offen.
Köln, den 1. Januar 1849.
Das Ober-Bürgermeister-Amt, Justizrath Schenk.
Ankündigung.
Unter dem Titel: Westfälische „Volkshalle.“
Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung.
Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks
zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien.
Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden
Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken.
Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden
Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung-Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münsterange: nommen.
Der Rhein.
Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende „Elsässer Kurier“ nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.
Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches,
baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.
Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.
Colmar, den 22. Dez. 1848.
Expedition des Elsässer Kuriers.
Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.
Einladung zum Abonnement auf die „Freien Blätter.“
Dieselben erscheinen von Neujahr ab mit interessantem Feuilleton, wöchentlich 3 Mal, und zwar: Sonntag, Mittwoch und Freitag. Die Richtung der Blätter ist eine durchaus
demokratische und bieten sie außer raisonirenden Artikeln, das neueste und wichtigste aus der Tagesgeschichte. Der Preis für Köln und nächste Umgebung ist auf 18 Sgr. festgesetzt; — durch
die Post bezogen auf 22 Sgr. 6 Pf. per Quartal (für das Ausland kommt der ermäßigte Postaufschlag hinzu). Insertionen werden zu 6 Pfennige die Zeile aufgenommen, wozu sich die Blätter ihrer
ansehnlichen Verbreitung wegen, besonders eignen. Beiträge nach der Tendenz der Blätter nimmt die Redaktion dankbar entgegen.
Bestellungen beliebe man in Köln unter Hutmacher Nro. 17; auswärts bei der nächsten Postanstalt baldigst zu machen.
Köln, im Dezember 1848.
Die Expedition.
So eben ist erschienen und von G. C. Würger in Glückstadt zu beziehen:
Metternich an Wrangel.
Ein vertraulicher Brief.
Veröffentlicht von J. Heinr. Gümpel.
Alle Freunde der gesetzlichen Ordnung werden auf dieses Schriftchen aufmerksam gemacht, indem dort alle Schliche der Reaktion enthüllt werden!!
Die Berner Zeitung wird vom 1. Januar 1849 an täglich erscheinen. Ihre Tendenz bleibt die bisherige: auch in Zukunft wird sie unentwegt dem Fortschritte dienen, der Reaktion offen
die Stirne bieten und die Schäden und Mängel der gesellschaftlichen Zustände aufdecken, wo sie sich immer finden mögen.
Da Bern der Sitz der eidgenössischen Bundesbehörden ist, so wird die Berner Zeitung den eidgenössischen ungelegenheiten eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Namentlich ist Vorsorge getroffen, daß
die wichtigern Neuigkeiten, die Verhandlungen des Bundesrathes und der Bundesversammlung u. s. w. stets auf's schnellste ordentlicher Weise schon am Abende ihres Stattfindens mitgetheilt werden
können.
Endlich eignet sich die Berner Zeitung ihres ausgebreiteten Leserkreises wegen auch besonders zu Inseraten.
Der Abonnementspreis ist für die Stadt Bern jährlich 8 Fr., franko im bernischen Postkreise 9 Fr. Inserate bezahlen für die Petitzeile einen Batzen.
Man abonnirt sich bei der Expedition der Berner Zeitung oder dem nächstgelegenen Postamte.
Bern, den 13. Dezember 1848.
Redaktion der Berner Zeitung.
Abonnement auf die Neue Bonner Zeitung.
Dieses Blatt, welches die Partei der socialen Demokratie vertritt, erscheint unter Redaktion des Professor Kinkel täglich mit Ausnahme des Montags, und bringt, außer den neusten
politischen Nachrichten und deren Besprechung in allgemein verständlichem Tone namentlich Berichte über den Stand der Demokratie im westlichen Deutschland, so wie über alles
städtische, ferner ein Feuilleton mit zeitgemäßen Gedichten, Erzählungen und Aufsätzen, und ein Sonntagsblatt für Besprechung der socialen Fragen unter dem Titel:
„Spartacus.“
Das Blatt wird täglich mit den Abendposten versandt. Preis 1 Thaler das Quartal, auf den preußischen Postämtern 1 1/4 Thaler. Der „Spartacus“ allein bezogen durch Post 12 1/2
Sgr., Porto eingeschlossen.
Die Expedition der „N. Bonner Ztg.“
W. Sulzbachs Buchhandlung.
Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim.
Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich Holzschneider, aus der Försterei
Lintorf:
1) Im Henkesforst:
77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und Recken und 25 Haufen
ditto Reiser-Abfall.
2) In der Drucht:
38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz.
3) Im Dipt:
104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und
4) Am Sandbrinkel:
44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz.
Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen.
Benrath, den 26. Dezember 1848.
Der Oberförster, Fritze.
Geschäfts-Verlegung.
Comptoir und Wohnung habe ich nach meinem neugebauten Hause Severinstraße Nr. 205 verlegt, wo ich ein vollständig assortirtes Lager von Sturzblech, Weißblech, Zink, Eisendraht,
Schmelztiegeln u. s. w. unterhalte.
Franz Heinr. Rödder, Severinstraße Nr. 205.
Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. Tonger, Pauluswache.
Auf der Marzellenstraße ist ein Quartier von 3 Zimmer und Küche, nebst Keller und Speicher möblirt zu vermiehen. Wo sagt die Expedition.
Demokratische Gesellschaft.
Versammlung heute Freitag den 5. Januar, Abends 7 Uhr bei Wwe. Eiser, Komödienstraße.
Man bittet die alte Karten nicht zu vergessen, da solche gegen neue verwechselt werden.
Der Vorstand.
Lederhandlung.
Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder
auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes Wild-, Rind- und Bauerts-Leder.
Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren Vorschuhen und Schäften.
Carl Troost, Mühlengasse Nro. 3.
Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die
Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B.
So eben erhielt ich wieder eine neue Sendung wollener Bettdecken von 1 Thlr. 5 Sgr. bis 5 Thlr. die ich hiermit bestens empfehle.
D. Kothes, Altenmarkt 69.
Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.
Eine große Auswahl in gesteppten und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69.
Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.
Ger. Salm, frischer Schellfisch, Kabliau, bei Veith Lintgasse 1.
Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11.
Sehr feinen Maiwein-Essenz das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen
Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. Fabry, Konditor, Altenmarkt 10 —.
Feinster Punschsyrup.
Rum, Cognac, Arrak.
Holl. Liqueure.
Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 & 11.
Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger,
Pauluswache.
Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z.
3000 Thaler liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z.
25jähr. Kornbrantwein.
Sternengasse Nr. 9 & 11.
Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger,
Pauluswache.
Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.
Hôtel Royal 26 New-Bridge-Street Blackfriars London bei C. de Keyser.
Das einzige Hotel in London, wo sämmtliche Bedienung in deutscher und fr[a]nzösischer Sprache Statt findet.
OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland.
Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln.
Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenne Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen
verabreicht::
Kleine Austern à Sgr. 25 p. 100 |
Grössere à Sgr. 28 p. 100 |
Mittlere à Thlr. 1 1/4 p. 100 |
Grosse gemastete à 2 Thlr. per 100. |
Ferd. Freiligraths neuere politischen und socialen Gedichte.
1 Bdchen. 8. eleg. ge[unleserlicher Text]. Preis 15 Sgr. sind so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, die Exemplare bestellten, vorräthig.
Fl. Schuster St. Louis.
Dieselben sind auch in Köln auf der Expedition der „Neuen Rhein. Ztg.“ zu haben.
Beste Empfehlung für Auswanderer nach AMERIKA.
Die Unterzeichneten halten es für ihre Pflicht, sämmtlichen Auswanderern nach Amerika bei Ankunft in Antwerpen Herrn F. Sernels Gasthof zum Tempel daselbst bestens zu empfehlen, indem solche
einer ausgezeichnet freundschaftlichen und billigen Behandlung sich jederzeit versichert halten können. Mit Bezugnahme hierauf laden daher die Unterzeichneten sämmtliche Auswanderer, welche diesen
Gasthof nicht kennen, höflichst ein, sich nach dem Namen desselben zu erkundigen, warnen aber zugleich, sich nicht durch fremde Personen irre leiten zu lassen, indem bei Ankunft der Eisenbahn
jederzeit ein Beauftragter von diesem Gasthofe gegenwärtig ist, welcher die Fremden in Empfang nimmt und in erwähnten Gasthof führt, woselbst solche sich von der Wahrheit des Gesagten hinlänglich
überzeugen werden.
Antwerpen, den 23. Oktober 1848.
Namen der Unterzeichner:
J. Rollhausen aus Usingen (Nassau). | Pet. Dürckhardt. |
Pet. Antes aus Breidenheim. | Friedr. Heinz. |
Christian Gohr aus Usingen. | Pet. Wültz. |
Lorensen, apost. Missionär, aus Hüls. | Wilh. Philippi. |
Diehl. | Theod. Reuß. |
Mayer. | Heubel. |
Wilh. Müller aus Babenheim. | Phil. Marhofer. |
Anton Müller aus Babenheim. | T. Kempff, Dr. |
Balthasar Dürckhardt. | H. Schmetter. |
SEYD'S Deutscher Gasthof in London.
39 FINSBURY SQUARE, empfiehlt sich dem reisenden Publikum.
Rum Punsch-Essenz die Flasche zu 18 Sgr. in der Liqueurfabrik von H. Cron. Unter Gottesgnaden Nr. 13 und 15.
Zum gefälligen Besuche empfehle ich meine Punsch-Stube bestens und habe ich dieselbe bedeutend vergrößert.
H. Cron, Unter Gottesgnaden Nro. 13 u. 15.
Große Auswahl von vorzüglichen Stahlfedern, zu äußerst billigen Preisen, bei G. Tonger, Pauluswache.
Einladung.
zu dem am Freitag den 6. Januar, Abends 9 Uhr stattfindenden Dreikönigen-Ball im großen Saale des Deutschen Kaffehauses.
Karten sind vorläufig im Lokal selbst à 10 Sgr. zu haben. Abends an der Kassa ist der Preis erhöht.
Franz Stollwerck.