Amerika.
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] Liverpool, 28. Debr.
Der Dämpfer „Britannia“ traf heute mit Nachrichten aus New-York vom 12. d. hier ein.
Politik und Alles andere verschwindet und löst sich auf vor dem Interesse, welches die Nachrichten aus Californien erregen. Ueber ihnen vergißt man Washington und den Congreß, Taylor und Tarif. Der
einzige Gegenstand der Unterhaltung ist, wie man am schnellsten nach den Goldminen Californiens gelangen kann. Jede Grog-Kneipe besitzt ihren „Californischen Club.“ Man kündigt ganze
Flotten an, die nach jenem Paradiese abgehen sollen. Unter Trompetenschall rufen Industrieritter auf den Straßen ihre: „Goldkratzer“, „Goldscharrer“,
„Goldprüfer“, „Goldraffineurs“ und ähnliche Werkzeuge aus. Man sagt, daß blos in New-York sich 20,000 Personen zur Abreise nach Californien, das blos 2000 Meilen entfernt
ist, anschicken. Der Wege sind drei: 1) ums Cap Horn (verteufelt langweilig), 2) über die Landenge von Panama, und 3) der zu Lande über Santa Fe. Zu Washington liegen jetzt im Hause des Präsidenten
Probestücke von dem aus Californien an das Kriegsministerium eingesandten Golde zur Ansicht auf. Der Handelswerth derselben beträgt 4000 Doll. geognostisch sind sie aber von unschätzbarem Werth, da
sie beweisen, daß in den Bergen der Sierra Nevada eine unerschöpfliche Goldniederlage existirt. Diese Probestücke sind theils schuppen-, theils körnerförmig, theils aus Goldstaub bestehend. Es gibt
Klumpen reinen Goldes, während andere mit Quarz gemengt sind. — Die Ausfuhr der Brodstoffe während des vorigen Fiskaljahres aus der Union betrug 37 Mill. Dollars. Die Kaufmannschaft von
New-York bezahlte an Zöllen vom 1. Januar 47 bis 30 Novbr. 48 nicht weniger als 36 Mill. — Aus Mexico wenig Neues. In Cohahuila Aufstand der Indianer. Paredes treibt sich noch im Lande herum.
Der mexikanische Kongreß hat beschlossen, daß die stehende Armee künftig nicht mehr als 10,000 M. betragen soll Seine Arbeiten waren übrigens beendigt. — In der Republik Costa Rica ist unter
den Indianern eine Insurrektion ausgebrochen und Nicaragua hat an Costa Rica Krieg erklärt. In Yucatan erlitten die Indianer mehrfache Verluste.
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Philadelphia, 4. Dez.
Der verflossene Monat, in welchem der neue Präsident und die Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten für die nächsten 4 Jahre gewählt wurden, ist nicht ohne einige Stürme vorüber gegangen.
Namentlich haben die Demonstrationen, welche die beiden einander gegenüberstehenden großen Parteien, die Whigs und Demokraten üblicher Weise gemacht haben, zu Raufereien Veranlassung gegeben.
Hier haben diese Straßengefechte bei den beiden großen Fackelzügen, welche Whigs und Demokraten veranstaltet hatten und an deren jedem etwa 15,000-20,000 Menschen zu Pferde und zu Fuß Theil nahmen,
tragische Scenen, in denen drei Menschen getödtet und mehrere verwundet wurden, zur Folge gehabt; dennoch war zur Wiederherstellung der Ruhe nicht einmal das Einschreiten der Polizei nothwendig, indem
das Volk selbst die Ruhestörer zur Haft brachte. General Taylor, obgleich der populärste Mann in den Vereinigten Staaten, hat dennoch nur dadurch seine Wahl durchsetzen können, daß er erklärte, er
wolle nicht der Exponent von Parteigrundsätzen, sondern der Präsident des Volkes sein. Obgleich die Whigpartei unermeßliche Summen, namentlich in Pennsylvanien, welches offenbar den Ausschlag gegeben,
verwendet hat, um den von ihr aufgestellten Kandidaten durchzusetzen, ist General Taylor doch nur ein Minoritätspräsident, denn während er in den dreißig Staaten 1,185,003 Stimmen erhalten hat, sind
den beiden demokratischen Kandidaten General. Caß 1,041,498 und van Buren 200,541 Stimmen zu Theil geworden, so daß der erste zwar eine Majorität über Caß von 101,000 St., aber eine Minorität von
118,036 St. der Demokratie gegenüber hat. Bekanntlich werden die Präsidenten durch die Elektoralstimmen der verschiedenen Staaten gewählt, deren 296 St. sind, so daß die erforderliche Majorität 146
ist. Taylor hat in 15 Staaten 163 St. und Caß in den übrigen 15 Staaten 127 Stimmen erhalten. Pennsylvanien und Neuyork haben wie immer den Ausschlag gegeben.
Die Vereinigten Staaten eilen mit Riesenschritten ihrer Entwicklung entgegen. Folgende Zahlen, die offiziell sind, mögen diese Behauptung belegen. Die Zahl der Einwohner übersteigt, mit Einschluß
der neuen Territorien, 21,500,000; es existiren in der Union 778 Banken, deren Kapital 210,000,000 Dollare und die Circulation der Noten 125,000,000 bei 50,000,000 Dollaren baaren Geldes, Barren und
Treasurynoten beträgt. In der Union sind 6103 englische Meilen Eisenbahnen fertig und im Gebrauche, von denen allein 4600 Meilen auf Neu-England-Staaten kommen. Die Kosten dieser Bahnen, welche jedoch
sämmtlich viel schlechter gebaut sind, als die europäischen, belaufen sich auf 225 Millionen Dollare. 1829 wurde die erste Eisenbahn gebaut und jetzt sind noch 2000 Meil. projektirt 1790 betrug die
Zahl der Postanstalten 75, die Ausdehnung der Postrouten 1875 M. Die Einnahme des Postdeparlements 37,935, die Ausgabe 32,140 Dollare. 1847 war die Zahl der Postanstalten 15,146, die Ausdehnung der
Postrouten 152,818 Meilen, die Einnahmen 955,893, die Ausgaben 1,979,570 Dollare. Diese Zahlen deuten das Wachsthum an Bevölkerung, Geschäften, Intelligenz und Bildung an. — Heute wird in
Washington die zweite Sitzung des dreißigsten Kongresses eröffnet; es ist derselbe für den Senat aus 35 Demokraten, 21 Whigs und zwei Freiboden-Männern zusammensetzt, für das Repräsentantenhaus aus
111 Demokraten, 110 Whigs, 5 Freiboden-Männern und einem Nativen.
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Rheinhöhe.
Am 31. Dezember 1848 6′ 2″.
Brodpreis der Stadt Köln.
Vom 31. Dez. 1848 bis 6. Jan. 1849.
Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.
Köln, 31 Dez. 1848.
Der interimistische Polizei-Direktor, Geiger.
Bekanntmachung.
Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28)
vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden.
Köln, 28. Dezember 1848.
Das kön. Oberbürgermeister-Amt.
Holzverkäufe in der Oberförsterei Gerresheim.
Dienstag den 2. Januar k. J., Nachmittags um 3 Uhr, zu Benrath bei Gastwirth Peter Baljo, aus dem königlichen
Benratherforst:
1) 37 Haufen Kiefern Reidelholz, 200 Stück ditto Recken, 17 Haufen Reiserabfall und beiläufig 1000 Bithnenstangen und dergleichen an der Flachsrost.
2) 14 Klafter Haimbuchen-Derbholz und 1000 ditto Schanzen im Zuschlag an Paulsmühl.
Mittwoch den 3. Januar k. J., Morgens um 10 Uhr, zu Eller bei Hrn. Ortsvorsteher Richartz, aus der
Försterei Eller:
1) 22 1/2 Klafter Erlenholz für Klumpenmacher, 21 Klafter ditto Knüppelholz, 15 1/2 Klafter Eichen-Knüppelholz und 3200 Stück Erlen, Hainbuchen und Eichenschanzen aus dem Schlag Reisholzerhau.
2) 9 Buchen-Nutzholzblöche, 20 Klafter ditto Scheitholz, 3 Klafter Eichen-Knüppelholz und 1200 Buchen Schanzen aus dem Schlag Forsthülsen.
Donnerstag den 4. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu
Kreuzweg in der Gemeinde Rath, bei Schenkwirth Friedrich Tack, aus der Försterei Grafenberg:
1) Im Distrikt Bauernhauserkopf:
100 Klafter Buchen, Scheit- und Knüppelholz. 4100 ditto Schanzen und 8 Eichen Nutzholzblöche.
2) Im Distrikt Hülsenberg: 15 Buchen-Nutzholzblö[ch]e, 33 Klafter ditto Scheitholz und 1900 ditto Schanzen.
Freitag den 5. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, zu Lintorf bei Gastwirth Friedrich
Holzschneider, aus der Försterei Lintorf:
1) Im Henkesforst: 77 Stück stärkere und 40 Stück geringere Erlen-Nutzhölzer, 200 ditto Latten und Recken, 120 ditto Knüppelklafter und 6500 ditto Schanzen; ferner 700 Kiefern-Stangen zu Latten und
Recken und 25 Haufen ditto Reiser-Abfall.
2) In der Drucht: 38 Stück Erlen-Nutzhölzer und 15 Klafter ditto Brennholz.
3) Im Dipt: 104 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz, 4 Klafter ditto Hamspähne und 1 Buchen-Nutzholzstück und
4) Am Sandbrinkel: 44 Klafter Hainbuchen-, Brenn- und Kohlholz.
Die Zahlung der Kaufschillinge vor der Abfuhr des Holzes wird ausbedungen und ist das Nähere bei den Lokalförstern Däke, Rottländer, Knittel und Brinner zu erfragen.
Benrath, den 26. Dezember 1848.
Der Oberförster, Fritze.
Holzverkauf.
Am Mittwoch den 3. Januar kommenden Jahres, des Morgens um 9 Uhr anfangend, werden auf dem Gute Hangen bei Freren, in der Grafschaft Lingen, einige hundert
Nummern Eichen und Buchen, zu Schiff-, Bau- und Brennholz tauglich, auf dem Stamme meistbietend verkauft werden. Kauf-Liebhaber werden eingeladen, sich des Morgens um 9 Uhr auf dem Gute Hangen
einzufinden.
Haus Hangen, den 18. Dezember 1848.
Joseph Frhr. v. Ascheberg.
Mühlen-Versteigerung.
Am Donnerstag den 18. Januar nächsthin, Morgens um 10 Uhr, wird Herr Mühlenbesitzer Keuffer zu Saarburg seine oberhalb Trassem an dem wasserreichen Leuckbache gelegene, sogenannte
„oberste Neumühle“, welche zwei Mahlgänge und einen Oelgang enthält, sammt Scheune, Stallung und den um dieselbe befindlichen Wiesen, Gärten und Ackerländereien, das Ganze einen
Flächenraum von 31 Morgen 150 Ruthen umfassend, gegen einen fünfjährigen Zahlungs-Ausstand in dieser Mühle selbst öffentlich versteigern.
Trier, den 18. Dezember 1848.
Der Notar, Funck.
Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.
Gute Cigarren, ordinär, die jedoch in jeder Gesellschaft geraucht werden können, per Stück nur 2 Pfge., 250 1 Thlr., bei G. Tonger, Pauluswache.
Futter gegen Mäuse, Ratten, Schwaben und Motten. Thurnmarkt Nr. 39.
Der Rhein.
Unter diesem Titel wird der seit 1842 zu Colmar erscheinende „Elsässer Kurier“ nach Neujahr 1849 mit Ausnahme des Montags täglich erscheinen.
Er wird in französischer und deutscher Sprache die Prinzipien und Interessen der demokratischen Republik zunächst innerhalb des Gebiets der Alpen, Vogesen und des Schwarzwalds (französisches,
baierisches und badisches Rheinufer und allemanische Schweiz) zu wahren und zu verbreiten suchen.
Abonnementspreis für das Quartal 8 Franken in Colmar, mit verhältnißmäßigem Postaufschlag.
Colmar, den 22. Dez. 1848.
Expedition des Elsässer Kuriers.
Ankündigung.
Unter dem Titel: Westfälische „Volkshalle.“
Erscheint vom 1. Januar 1849 an zu Münster eine neue tägliche politische Zeitung.
Da in der Hauptstadt unserer Provinz ein tüchtiges tägliches Blatt, welches den Sinn für Recht und Wahrheit zu kräftigen und die ungetrübte Herrschaft des lautern Gesammtwillens des Volks
zu fördern unternehme, längst dringend gefühltes Bedürfniß war, so bildete sich zu dem Ende ein Verein zur Gründung obiger Zeitung auf Aktien.
Dieselbe wird neben den allgemeinen politischen Interessen den provinziellen Verhältnissen des Ackerbaues, der Gewerbe und des Handels und vor Allem den bevorstehenden
Wahlangelegenheiten eine besondere Rücksicht schenken.
Der vierteljährige Preis der 6 mal wöchentlich erscheinenden Zeitung ist für Münster 20 Sgr., außerhalb Münster mit Einschluß des Porto's 25 Sgr., und werden
Bestellungen darauf bei allen Postämtern, so wie in der Expedition der Zeitung: Fr. Wundermann'sche Buchhandlung in Münster angenommen.
Rosenfarbenes Blau-Montags-Kränzchen.
Bei Hrn. W. Lölgen, Hochpforte Nr. 8. Heute Montag den 1. Januar 1849.
Abends 6 Uhr.
Erste General-Versammlung.
Motto:
Borgen ist Grundgesetz der Natur. Der Fluß borgt den Bachen, und das Meer borgt von den Flüssen. Der Mond borgt sein Licht von der Sonne und die Nacht borgt ihr Licht von dem Monde. Der erste Mann
ist von der Erde, und das erste Weib aus der Seite des ersten Mannes geborgt. So beruht die ganze Natur auf wechselseitigem Kredit. Waurm sollte also ein Finanzminister nicht den Kredit in Anspruch
nehmen? Wenn der mächtige Ozean sich nicht schämt, von den Flüssen zu borgen, warum sollte eine Excellenz sich schämen von treuen Unterthanen zu borgen? — Bezahlt der lichtarme Mond das
erborgte Licht zurück? — niemals. Das wäre unnatürlich, wiedersinnig. — Was thut der Strom, wenn er zu viel von Bächen und Flüssen geborgt? — Er reißt aus und strömt zur See
— heilige Natur! Du giebst mir den Wink: Ich will ausreißen und See handeln.
Aus dem Monolog eines Finanzministers.
Wir Hanswurst der 26. von Carnevals Gnaden. König des Narrenreiches etc. etc. verordnen nach Anhörung unseres getreuen Staatsministeriums was folgt:
Wir erfüllen hiermit unsere landesväterliche Pflicht, Euch, geliebte Unterthanen unseres närrischen Reiches über die heilige Pflicht des Bezahlens aufzuklären.
Was sollt ihr bezahlen?
Für die deutsche Flotte. — Ein Spottgeld. Nur zu Eurem Vergnügen berechnet; denn kennt ihr Krämerseelen etwas sußeres als flott bezahlen.
Für Frankfurt. — Eine Kleinigkeit! — Ein wahres Lumpengeld. — Ihr sagt: Grunzen, Pfeifen, Zischen, Stampfen, Scharren sind dort an der Tagesordnung. Müssen denn diese
Thierstimmen sich nicht geltend machen, da der königliche Leue stets sein edles Maul hält.
Für das Heer. Wie dumm, daß ihr auf dessen Abschaffung dringt, jetzt, wo man statt der Demokraten, welche schreien: „Der Freiheit eine Gasse“ bemüht ist, ihnen passende
Gesellschaft zu verschaffen. Die Flohgasse wird ausgebessert.
Zur Hebung des Handels. — Ihr klagt, daß der Handel darnieder liegt? — Ist in der letzten Zeit nicht genug Deutsches verhandelt worden?
Für den Handwerkerstand Ihr klagt, daß die Fabrikation stockt? Ist das ein Wunder; wo der siebente Junge nicht einmal mehr dafür bezahlt wird, daß er einen erhabenen Namen trägt.
Für das rosenfarbene Blau-Montags-Kränzchen um stimmberechtigter Urwähler zu werden. Wir erwarten Euch punkto 6 Uhr, um Euch zu sagen: Glöcksillig Neujohr!
Hanswurst.
Herr Ober-Bürgermeister Gräff!
Unser Mitbürger Schlechter hat Ihnen das nicht gesagt, was andere in demselben Blatt, Ihnen 3 Nummern hintereinander sagten, davon schweigen Sie weislich — . — . — . Schlechter
hat Ihnen nicht Lügner genannt — sondern blos gesagt, Sie könnten zu Ihm kommen um zu sehen wer Lügner sei. — Schlechter in seinem Recht, war etwas zu hitzig in der Feder, ubrigens soll
Schlechter, für Ihre Drohungen wegen einsperren, keine Furcht haben — denn Bange machen gilt nicht. Schlechter als Mitbürger, ist uns und jedem rechtschaffenen Bewohner Kölns, lieber als der
Ober-Bürgermeister Gräff.
P. P. P.
Unser Schlechter zeigt uns ein Schreiben, worin Sie sagen, — Ihre Eingabe wegen Wassermangel in der von Ihnen mitbenutzten Pumpe, hat sich als völlig ungegründet herausgestellt. —
Also auf Deutsch es ist nicht wahr was du gesagt hast, und auf plattdeutsch — du hast uns belogen — Punktum.
P. P. P. Schlechter ohne Bezahlung, ist so lange wir denselben kennen, für uns Bürger besorgt gewesen, und was hat derselbe Ihnen kürzlich viele Mängel der Stadt kund gethan — und was haben
Sie gethan??? — fürs Geld — . — . wer weiß was unser Mitbürger Schlechter für Mühe und Kosten für uns Bürger verwendete, wird uns beipflichten.
Copia! eines Dokuments Schlechter contra Gräff!
Die Endesunterzeichneten Bürger der Stadt Köln und Nachbaren von G. W. Schlechter bezeugen demselben, daß es Wahrheit ist, eine lange Zeit kein Wasser in der Pumpe hier neben Herrn Farina
vorgefunden zu haben, und nur erst seit einigen Tagen gibt dieselbe Pumpe wieder Wasser, also war die Klage von unserm Mitbürger Herrn Schlechter nicht ungegründet wie unser kommissarischer
Ober-Bürgermeister sagte.
Köln, den 14. Dezember 1848.
R. Schreiber, Hochstraße 120.
Hermann Colignon, Salomonsstraße 2.
F. J. Berndorff, Hochstraße 124.
Heinrich Simons, Salomonsstraße 4.
M. Pfeil, Salomonsstraße 6.
Wm. Wollseif, Salomonsstraße 8.
J. P. Assemacher, Salomonsstraße 10.
Peter Heinrich Greiß, Hochstraße 118.
Jacob Kraus, Salomonsstraße 1.
Gebrüder Emanuel, Hochstraße 126.
W. Lindemann, Hochstraße 128.
M. Häfelfinger, Hochstraße 116.
A. Lugino, Hochstraße 114.
M. Kirchner, Hochstraße 105.
H. J. Buchholz, Hochstraße 107.
M. Lengfeld, Hochstraße 109.
J. H. Weyers, Hochstraße 130,
und noch 700 Ungenannte
und noch 300 von Adam uns Verwandte.
Lederhandlung.
Mit dem Beginn des Neujahres erlaube ich mir die Herren Schuh- und Stiefelmacher auf mein Lager in ächtem baierischem Kalbleder, welches sich durch seine Weich- und Haltbarkeit vor vielem Leder
auszeichnet, aufmerksam zu machen, so wie auch auf besonders gut gegerbtes Wild-, Rind- und Bauerts-Leder.
Zugleich empfehle ich meine Fabrik von haltbaren Vorschuhen und Schäften.
Carl Troost, Mühlengasse Nro. 3.
Börse bei Halin.
Heute Abends karnevalistische National-Produktion der Gesellschaft „Concordia.“
OSTENDER-AUSTERN-DEPOT für Deutschland.
Grosse Budengasse Nr. 1 in Cöln.
Fortwährend werden daselbst nebst vielen feinen geräucherten und gesalzenen Fischen, nachstehende Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen
verabreicht:
Kleine Austern à Sgr. 25 p. 100
|
Grössere à Sgr. 28 p. 100
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Mittlere à Thlr. 1 1/4 p. 100
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Grosse gemastete à 2 Thlr. per 100.
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Feinster Punschsyrup. Rum, Cognac, Arrak. Holl. Liqueure.
Bei Franz Jos. Daniels, Sternengasse Nr. 9 &. 11.
Schönes Neujahrgeschenk sehr billig. Die Rheinsagen von Reumont. Schöne Ausgabe mit Stahlstichen. (Ldpr. 2 1/3 Thlr.) für nur 22 1/2 Sgr., bei G. Tonger,
Pauluswache.
Glück zum neuen Jahre wünscht heute den Fräuleins Catharina und Agnes S, Mathilde H. und Jenny F.
J. B. St.
Helena Dr…n (Maria-Ablaß-Platz 4).
Viel Glück zum Neujahr und baldige Genesung.
Gottf.… E…n.
An Fräulein M. Meyer.
Ich bringe heut zum neuen Jahr, Der Freundschaft wärmste Wünsche dar.
Ph. W…‥ ‥ff.
Küsse in Neuß.
Glöcksilig neu Johr, Mir han Woth gehalden; nit wor?
Eine hiesige geräumige Färberei und Druckerei nebst sämmtlich dazu erforderlichen Geräthschaften steht gleich zu vermiethen. Wo sagt d. Exp. d. Z.
3000 Thaler liegen zum Ausleihen auf gute Hypothek bereit. Bei wem sagt d. Exp. d. Z.
25jähr. Kornbrantwein.
Sternengasse Nr. 9 & 11.
Ausgezeichnete Punsch-Essenz, Rum, die große Flasche 17 1/2 Sgr. Die halbe 9 Sgr. Arrac die große Flasche 22 1/2 Sgr. Die halbe 11 1/2 Sgr. bei G. Tonger,
Pauluswache.
Feinster Punschsyrup von Franz Jos. Daniels, Hochstraße Nr. 82.
Ein Kleiderschrank, Nachtskomödchen, Stühle, Arbeitstischchen. gepolsterte Fußbänkchen, Kinderbettlädchen, billig zu haben, Mühlengasse Nr. 10.
Ein mittelmäßiges für ein Detailgeschäft geeignetes Haus oder Unterhaus mit einigen Zimmern, wird um es Anfangs März zu beziehen, auf mehrere Jahre zu miethen gesucht; deßfallsige die
Angabe des Miethpreises enthaltende und mit A. Nr. 3 bez. Anerbietungen beliebe man abzugeben bei der Exp. d. B.
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt, Herzogstraße Nr. 11
Sehr gute irdene Koch- und Einmachstöpfe, nach jeder beliebigen Größe, sowie glassirte irdene Sp[unleserlicher Text]lsachen sind, fortwährend billig zu haben, bei Paul Jos. B[unleserlicher Text]ngartz unter Hutmacher
Nr. 18.
Bei Uebernahme des Geschäfts der Frau Wittwe Eiser zeige ich hiermit ganz ergebenst an, daß am 1. Januar 1849 große Harmonie und Tanz bei Johann Dickopf im Eiserschen Saale,
Komödienstraße Nr. 34 Statt findet. Anfang 4 Uhr.
Großes Maskenfest zu Köln.
Revolution im Narrenreich.
***Köln, 1. Jan 1849.
Der Streich ist gefallen — der Streich von dessen Schlage die Welt in allen Theilen erzittern wird, die herrliche so oft von uns geweissagte Zukunft des Reiches Cäcilia ist
vernichtet.
Der Kölner Carnevals-Convent proklamirt.
Der Octroyirung der Mütze hat eine Revolution geantwortet. Schrecklich — der Kampf war ein furchtbarer! Herz-haarsträubender Terrorismus wurde geübt!
Die 49er haben die 48er bis auf den letzten Mann niedergemacht.
Wenn wir nicht diese Zeilen schrieben, wir würden im nächtlichen Dunkel mit verschränkten Armen dastehen und nachsinnden über die Zukunft unseres getretenen Volkes; aber wir fürchten, wir zweifeln
— gleichwohl wir nichts destoweniger auch trotz alledem glauben, daß noch ein Schleier — düster wie die Nacht — über dem Geschick des neu sich bildenden Staates ruht, wir zittern
— — — — — etc. etc.
Ein anderes ziemlich gemäßigtes Blatt schreibt über dieses Ereigniß:
*Cöln, 1. Jan.
Hosianna!
Endlich ist die Cannaille kaput,
La révolution marche!
In Frankreich raspelt's schon nach,
Es roch 2 Meilen weit stark nach Blut,
Es wurde tüchtig lambertisirt, latourt oder laternenphalisirt,
Die Narren nannten's zwar naturalisirt;
Die alten Verträge sind zerrissen,
Mag England protestiren oder Rußland;
Les Pruss — oder autri-chiens.
Auf unserer Seite ist das Recht,
Es ist das Recht der Revolution,
Die Revolution ist das Recht des Stärkern,
Das Recht des Stärkern ist das ewige Recht,
Das ewige Recht erkennen wir an, so lange es auf unserer Seite ist,
Wer diese Wahrheiten nicht begreift, der möge sie begreifen lernen.
Die Proklamation des Convents lautet:
An meine lieben Narren!
Liberté, egalité, frateruité, Citoyens!
Art. I. La Dynastie caecile en Prusse a cessé de regner.
Art. II. Das Weitere wird sich finden.
Art. III. Der Art. II. wird hierdurch annullirt.
Le Gouvernement provisoire.
contr. Hanswurst.
Patent,
betreffend die Zusammenberufung unserer lieben Citoyens, gegeben am Sylvester-Abend des Jahres 1848.
Wir Hans-Wurst, von Gottes Gnaden, bis zur Vereinbarung, Beherrscher der Freude, Apostel der Wahrheit, Vertilger des Griesgram's, und Champagner's, haben durch unsere Proklamation vom
morgenden Tage den alten, nicht parirenden Staat Cäcilia aufgelöst. Zugleich haben wir in der Absicht, ein echt konfusioneller Hanswurst zu scheinen, und damit unsern Geisteskindern alsogleich die
Legendenzen der verheißenen Carnevalsfreuden trotz dem Ernst der Zeitverhältnisse, in Rücksicht auf die herrschende Noth, und damit die Armen der sozialen Zustände-Verbesserung theihaftig
werden können, nach Anhörung des Staatsraths beschlossen was folgt:
Erste General-Versammlung im großen Saale des Herrn Jüsgen im Stern auf der Hochstraße Nachmittags 4 Uhr.
Tages-Ordnung:, Prüfung der Mandate und Getränke, Wahlschlacht, Klüngel.
Die Diäten der Konvents-Mitglieder sind ein für allemal auf einen lumpigen Thaler festgesetzt. Kommt — zahlt, bleibt oder geht.
So ist's denn wahr, ein neuer Stern ist
aufgegangen,
Ein Stern so glänzend hell dem Narrenreich,
Ja ja, schon könnt die Fahne Ihr seh'n prangen,
Drum kommet — allons vite — zur Hochstraß gleich,
Nehmt einen Thaler in die Linke — er gibt Rechte
Zum Präsesstuhl, was will man mehr,
Auch komm getrost nur, wer da dächte
Den Gram zu lindern, der von Sorgen schwer,
Drum kommt, Alles egal Gesänge tönen,
Witze krachen,
Alle lachen,
Rosig sieht die Welt da aus,
Gläser klingeln,
Kappen bimmeln,
Narren schwimmeln,
Und am End' geh'n sie nach Haus.
Euer Hanswurst.
Einzeichnungen können von Morgens 10 bis 1 Uhr im Lokale Statt finden.
Sehr feinen Maiwein-Essenz das Fläschchen 4 Sgr., hinreichend für 4 Flaschen Maiwein zu machen, so wie auch englischen Brustsyrup das Fläschchen 5 Sgr. Das beste Mittel gegen
Brustverschleimung und Husten, bei Gebr. Fabry, Konditor, Altenmarkt 10 — .
Theater-Anzeige.
Montag den 1. Januar 1849: Auf Verlangen und bei festlich beleuchtetem Hause
Wilhelm Tell.
Große Oper in 5 Akten von Rossini.