[0967]
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 180. Köln, Donnerstag den 28. Dezember. 1848.
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@facs0967
Bestellungen auf die „Neue Rheinische Zeitung“ für das nächste Quartal, Januar bis März 1849, wolle man baldigst machen und zwar in Köln bei der Expedition der Zeitung (unter Hutmacher Nr. 17), auswärts bei allen Postanstalten Deutschlands.
Für Frankreich übernimmt Abonnements das königl. Oberpostamt in Aachen, für Holland und Belgien: die königlichen Briefpostämter, für Großbrittanien: das königl. belgische Briefpostamt in Ostende.
Durch den Wegfall des Stempels wird der Abonnementspreis ermäßigt und beträgt von jetzt ab für Köln nur 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., bei allen preußischen Postanstalten, (das Porto einbegriffen) nur 1 Thlr. 17 Sgr. vierteljährlich; für Abonnenten im übrigen Deutschland tritt ein verhältnißmäßiger Postaufschlag hinzu.
Die Redaktion bleibt unverändert.
Die bisherigen Monatsgänge der „Neuen Rheinischen Zeitung“ sind ihr Programm. Durch ihre persönlichen Verbindungen mit den Chefs der demokratischen Partei in England, Frankreich, Italien, Belgien und Nordamerika ist die Redaktion in Stand gesetzt, ihren Lesern die politisch-soziale Bewegung des Auslandes richtiger und klarer abzuspiegeln, als irgend ein anderes Blatt. Die „N. Rh. Ztg.“ ist in dieser Beziehung nicht blos das Organ der deutschen, sondern der europäischen Demokratie.
Inserate: Die vierspaltige Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pf.
Anzeigen aller Art erlangen durch die großen Verbindungen unseres Blattes eine sehr weite Verbreitung. Die Gerantur der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
@typecontents
@facs0967
Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Die „Daily-News“ über Deutschland). Von der Mosel. (Ein Opfer der preußischen Belagerungsstrategie). Weißenthurm. (Eine Heldenthat der preußischen Soldateska). Uerdingen. (Ein Diminutivbild der Bourgeoisie). Düsseldorf (Suspendirung des Hrn. Bredt). Münster. (Ein protestirender O.-L-G.-R. — Abermaliges Ministerialrescript in Betreff der Untersuchungen). Berlin. (Die Karrikaturen auf Wrangel. — Wahlzettel an pommersche Landwehrbataillone. — Madame Aston. — Büchsenfabrikant Schubart. — Adresse an Waldeck. — Waldeck's Gegenerklärung. — Verbote von Zeitschriften). Breslau. (Das Verfahren der österreichischen Regierung gegen Hfäner). Lötzen. (Excesse der reaktionären Partei) Kremsier. (Der Reichstag). Frankfurt. (National-Versammlung). Dresden. (Die Wahlen). Schwerin. (Abfertigung einer Petition wegen Windisch-Grätz).
Ungarn. Klausenburg. (Die Sachsen in Siebenbürgen).
Italien. (Zucchini und die Stimmung zu Bologna. — Die Bedingungen des Papstes. — Beschluß der Turiner Kammer zu Gunsten Venedigs. — Buffa zu Genua. — Bildung neuer Corps zu Venedig. — Aufenthalt des Papstes. — Proviantausschreibung in Ancona für die französische Flotte).
Schweiz. Bern. (Die Maßregeln gegen deutsche Flüchtlinge. — Die Truppen aus Tessin zurück. — Die Patriziergemeinde).
Franz. Republik. Paris. (Die Revue und der papierne Drache. — Bugeauds Tagesbefehl an die Alpenarmee. — Vermischtes).
Deutschland.
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[ * ] Köln, 27. Dezbr.
Die „Daily News“, ein Blatt, welches nächst der „Times“ wohl die größte Verbreitung in England hat, und namentlich die radikalere Bourgeoisie vertritt, gibt in der Nummer vom 21. Dezbr. einen ausführlichen Artikel über die deutschen Zustände. Bei den vielen Erbärmlichkeiten, die sich die englische Presse Deutschland gegenüber zn Schulden kommen ließ, ist dieser Artikel doppelt bemerkenswerth und wir führen daher einige Stellen wörtlich daraus an.
„Die Deutschen werden jetzt wohl davon überzeugt sein, daß sich die Einheit und die Nationalität ihres Landes nicht im Geringsten mit der Existenz eines Schocks von Königen und Fürsten verträgt, die nur für ihre individuellen Ambitionen besorgt sind, ohne sich um das deutsche Volk mehr zu kümmern, als um eine Heerde Schaafe, aus deren Wolle und aus deren Fleisch sie nur den großmöglichsten Nutzen zu ziehen streben.
Die Deutschen sind in der That unglücklich gewesen. Die ersten Prinzipien moderner Freiheit, die ersten Grundzüge des Repräsentativ-Systems gehören ihnen. Das Recht der Religionsfreiheit wurde zuerst durch sie in Anspruch genommen und vertheidigt. Und doch sind in der Mitte des 19. Jahrhunderts 40 Millionen tapferer und intelligenter Deutschen der Gewalt eines halben Dutzend Despoten preisgegeben und einer Soldateska, für deren Bildung und Unterhalt diese selben armen Deutschen dezimirt und besteuert werden. Nie war eine größere Masse Intelligenz einer unintelligenteren Bande brutaler Gewalt und barbarischer Strenge unterworfen.
Die Deutschen waren zwar immer bereit, sich zu erheben, um für ihre Freiheiten und für ihr Vaterland zu streiten, niemals wußten sie aber den Genuß der Freiheit, noch die Unabhängigkeit ihres Landes zu sichern und permanent zu machen. Seit Jahrhunderten verließen sie sich auf ihre Fürsten — und wie weit sind sie damit gekommen? Sie wurden getheilt, beschimpft, zuletzt erobert — zu einem Sklavenvolke sanken sie herab, ohne Freiheit der Presse, ohne den freien Gebrauch jenes großen Mittels der Aufklärung, das sie selbst erfanden; mit einem schriftlichen und geheimen Gerichtsverfahren, mit einem Steuersysteme, das rein von der Willkür der Herrscher abhing, kurz mit allen jenen abscheulichen und tyrannischen Absurditäten des Feudalismus und der Knechtschaft.“ — —
Dann zu Oesterreich und Preußen übergehend, als zu den beiden Mächten, die sich abwechselnd um die letzten Fetzen der deutschen Unabhängigkeit zankten, fahren die Daily News fort:
„Nur eine Gewalt gab es, welche Deutschland von diesen beiden Mächten befreien konnte: die Gewalt der öffentlichen Meinung, und die Entwicklung jener Klassen der Gesellschaft welche selbstständige Meinungen zu bilden und zu unterhalten im Stande sind! Wir hofften, daß diese Klassen schon stark genug geworden wären, um selbstständig auftreten und durch eine Unterstützung der Nationalversammlungen, wenn auch nur der von Frankfurt, dem Einflusse und der Gewalt der militärischen Monarchieen die Waage halten zu können. — — Wir haben uns hierin geirrt. Die öffentliche Meinung in Deutschland erschrack vor den Grundsätzen der demokratischen Partei und sank ohnmächtig zusammen, indem sie sich auf's Neue der unbedingten Herrschaft des Militärs überließ. Wrangel und Windischgrätz sind die Herren von Deutschland, und der letzte Funken einer parlamentarischen Debatte, der noch in Frankfurt fortglimmt, wird nur darüber zu entscheiden haben, welchem dieser beiden schnurrbärtigen Helden sich das bürgerliche und gesammte Deutschland zu ergeben hat.
Wäre noch Begeisterung in Deutschland, so würde man davor erröthen, irgend einem dieser Beiden das Knie zu beugen — aber was von Begeisterung in Deutschland war: es erlag den Bajonetten. — —
So wollen wir denn nur wünschen, daß die Frankfurter Versammlung, verächtlich wie ihre ganze Karriere gewesen ist, nicht anch noch das Siegel auf ihre Infamien drücke, indem sie Deutschland den Mördern Blums überliefert. — — —
Nur durch eine Demüthigung und eine Begränzung der Gewalt und der Prätensionen ihrer Fürsten können die Deutschen ihre Stärke und ihre Unabhängigkeit, ihre Freiheit und ihre Einheit wiedererlangen.“
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Von der Mosel, 24. Dez.
Die Befestiger der gelockerten Zustände und Wiederhersteller der gesetzlichen Ordnung, welche jüngst das Dorf Wehlen ganz nach allen Regeln der Strategie belagerten, haben sich doch in einer Familie des harmlosen Ortes ein unauslöschliches Andenken zu bereiten gewußt. Die Ehefrau des Winzers Franz Görgen, welcher man, Waffen fordernd, ein blankes Damoklesschwert auf den Nacken hielt und, wie es bei einer Bauersfrau wahrlich nicht zu verwundern, ob dieser Brutalität so sehr erschrak, daß sie sogleich gefährlich erkrankte und mehrere Tage der Sprache verlustig war, ist heute gestorben und hinterläßt eine trostlose Familie. Sie würden aber sehr irren, wenn Sie glaubten, dem wegen jenes Attentats von der Civilbehörde in der nämlichen Stunde aufgenommenen Protokolle, in welcher die Ehefrau Görgen mit den Sterbesakramenten versehen wurde, würde von Seite der Militärbehörde irgend welche strafende Folge gegeben. Solches ist nach unserm beschränkten Verstande zwar weder gesetzlich noch gerecht; aber es ist heuer militärisch erlaubt, obgleich an eingefleischte Teufelei grenzend. Doch wir wollen uns nicht ärgern: denn was ist an einer einfältigen Bauersfrau gelegen? Schließlich laden wir das 2. Bataillon des 37. Inf.-Reg. zur Begräbnißfeier der etc. Görgen, welche, wie man hört, solenn werden soll, ein.
[(Rh.- u. M.-Z.)]
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[ * ] Weißenthurm (gegenüber Neuwied).
Der Redaktion der „N. Rh. Ztg.“ geht der unten nachfolgende Brief eines Fuhrknechts zu, den sie wortgetreu veröffentlicht. Das Original liegt auf der Expedition der N. Rh. Ztg. zur Einsicht vor. Wir halten es für nöthig, zu diesem Verisicationsmittel unsre Zuflucht zu nehmen, da die „Schaugeister der Kölnischen Zeitung“ in grollendem Aerger, daß bewaffnete und unbewaffnete Proletarier aus allen Gegenden Deutschlands zur Oeffentlichkeit und speziell zur „N. Rh. Ztg.“ ihre Zuflucht nehmen, die Aechtheit solcher Aktenstücke zu verdächtigen suchen.
Der Brief lautet wie folgt: „Es wird Ihnen vielleicht schon bekannt sein, daß zwischen Koblenz und Neuwied Stundenwagen fahren. Als ich, Peter R., Knecht bei Herrn A. Z. …, um zehn Uhr Morgens von Koblenz nach Neuwied fuhr, Freitag den 15. Dez., begegnete mir zwischen Koblenz und Weißenthurm das liebe 26er Füselierbataillon, der Major an der Spitze zu Pferde. Das Bataillon war so getheilt, daß ich in der Mitte durchfahren konnte, da wurde nun dem Major sein Pferd ein wenig Scheu. Ich fuhr ganz ruhig zu. Da kam er zurückgesprengt und schrie: Halt mir den Kerl! Nun gaben sich die Soldaten ans Schlagen und Stechen mit Bayonnetten, und [Fortsetzung]
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@facs0967
Das Neue Preußische Sonntagsblatt der Kreuzritterin.
Die Neue Preußische Zeitung, ein Blatt, welches wir besonders lieben, dem wir unsere ganze Aufmerksamkeit schenken, läßt seit dem 17. d. Mts. eine wöchentliche Zugabe auf Löschpapier erscheinen. Unsere Leser werden begreifen, daß diese löschpapierene Zugabe nicht anders heißen kann als: „Neues Preußisches Sonntagsblatt“. — Den Titel dieses Sonntagsblattes schmückt ein etwas heruntergekommener, gerupfter Adler, der sich mit einer Schlange amüsirt. Die Schlange scheint ein sehr anständiges Thier zu sein. — — Augenblicklich liegt sie zwar zu unterst, aber wir bitten unsere Leser, die Hand auf's Herz zu legen und uns zu gestehen, ob der arme Adler nicht trotz alle dem in einer ganz verzweifelten Position ist? Ein einziger derber Schlag mit dem Schwanze — und der Vogel ist tod. Armer Adler! Scheußliche Schlange!
Die erste Nummer des „Sonntagsblattes“ hat uns mehr Vergnügen gemacht, als der Herr Verfasser vielleicht denkt. So etwas lies't man nicht alle Tage. Und wenn alle Politiker der Welt ihre Köpfe zusammensteckten, sie brächten noch keine erste Nummer des Neuen Preußischen Sonntagsblattes zu Stande. Ja, wahrhaftig, „das Sonntagsblatt“ der Kreuzritterin ist die Odüssee des Ministeriums Manteuffel.
Wir bitten unsere Leser um Andacht, um sehr viel Andacht, denn wir werden den ersten Artikel des Sonntagsblattes wörtlich folgen lassen:
„Lieben Landsleute!“ ruft das Sonntagsblatt aus. — Wir leben in einer seltsamen Zeit heuer und es ist nothwendig, daß auch ihr, die ihr euch sonst um die große Welt eben nicht bekümmert, daß auch ihr jetzt immer wißt, was im Lande passirt, was die Glocke geschlagen hat. Darum will ich euch alle Woche einen Bogen schicken, auf dem schwarz auf weiß, kurz und erbaulich zu lesen sein soll: was unser König macht, was die Preußen treiben, wie's in Berlin steht und im übrigen Deutschland. Ferner soll darauf stehen, wie sich der Kaiser von Rußland befindet, und die englische Königin, und der Spanier und der Großtürke und so weiter, die ganze Geschichte, wie sie die ganze Woche hindurch, vom Sonntage bis zum Sonnabend, passirt ist. (Gesegnete Mahlzeit!)
Wenn euch das recht ist, so wollen wir den Bogen Neues Preußisches Sonntagsblatt nennen, weil's für gute Preußen geschrieben ist, d. h. für Preußen, die fest zu ihrem Könige und Herrn halten, und weil ihr's immer Sonntags zu lesen bekommen sollt. Nun denn, ihr lieben Landsleute, da habt ihr den ersten Bogen, das erste Preußische Sonntagsblatt! Gefällt euch die Sache, so bleiben wir weiter zusammen, und werden, denke ich, recht gute Freunde werden. Gott segne den König, unsern Herrn! Und nun: Vorwärts, marsch, mit Gott für König und Vaterland! (Vive la bagatelle!)
Im lieben Vaterlande sind in der letzten Zeit gar wichtige Dinge passirt. Ihr wißt's wohl, daß der König der Nationalversammlung, die in Berlin unnütz das Geld des Landes verzehrte, und die Gesetze nicht zu Stande brachte, befahl, nach Brandenburg zu gehen, daß etwa 200 der Abgeordneten dem Könige nicht gehorchen wollten, und verlangten, der König solle seine jetzigen Minister, Knall und Fall, absetzen und die Nationalversammlung in Berlin lassen, sonst wollten sie machen, daß keine Steuern bezahlt würden im ganzen Lande. Aber so schießen keine Preußen nicht! (Keine Böcke nicht!) Der König schickte den alten Wrangel nach Berlin mit den Garden, ließ die Bürgerwehr entwaffnen, den Saal der Nationalversammlung zuschließen, und somit hatte die Geschichte ein Ende. Zwar waren die ungehorsamen Abgeordneten sehr böse darüber, kamen in einigen Wirthshäusern zusammen, und ließen einen Zettel drucken, auf den sie erklärten: das Land solle keine Steuern mehr bezahlen! Aber kein braver Preuße kehrte sich an den Zettel, als nur in Breslau in Schlesien, und an noch ein Paar Orten machten die Juden und andere Feinde des Königs Spektakel, über den die Soldaten bald Herr wurden. Nun feierte der König seine silberne Hochzeit mit der Königin, und empfing aus allen Theilen des Reiches so viele Gaben der Liebe, daß er wohl merken konnte, daß die Preußen die Alten geblieben, (mit Kron und Schweif und alle dem,) trotz aller Bemühungen der Republikaner. Am 27. November kam denn die Nationalversammlung nach Brandenburg, und nach und nach fanden sich auch die meisten der ungehorsamen Abgeordneten ein, die 3 Thaler Tagelohn schmeckten doch gar zu gut! (Bitter!) Als aber diese Menschen sich auch in Brandenburg dem Könige feindselig zeigten und ihre alten Stänkereien anfingen, da riß endlich auch dem gütigen Herrscher die Geduld. Er sagte: ich habe meinen Preußen viele Freiheiten versprochen, ihr wollt die Gesetze darüber nicht machen, marsch, geht nach Hause, mein gutes Volk soll nicht länger warten! Darauf wurde am 5ten Dezember die ganze Nationalversammlung nach Hause geschickt, und der König gab uns eine Charte, nennt man das, das heißt: ein großes Gesetz, in welchem alle die vielen Freiheiten festgestellt werden, die das Preußische Volk künftig haben soll. Wir müssen dem Könige sehr dankbar sein für diese Charte, denn er giebt uns darin viel mehr Freiheiten, als uns eigentlich gut sind. (Vollkommen einverstanden.)
Zweierlei aber macht mich traurig bei diesem großen Geschenk. Erstlich, daß die Juden und Demokraten doch noch nicht zufrieden sind, sondern immer noch mehr haben wollen. Zweitens aber, [0968] daß diese schlechten Kerle überall die Freiheiten mißbrauchen werden. Denkt euch mal, jetzt kann Jeder drucken lassen, was er will. Preßfreiheit nennt man das. Nun paßt mal auf, was die Revolutionsmacher jetzt für schändliche Lügen in die Welt schicken werden, nehmt Euch in Acht, daß ihr nicht angelogen werdet an allen Ecken und Enden! Seht, ich bin traurig, daß unser König so gut gewesen ist. (Man weine!) Die Ränkemacher im Lande werden's ihm mit Undank lohnen. Wir aber, wir wollen nun erst recht zu unserm Herrn halten mit Gut und mit Blut, in Noth und in Tod. Sonst ist's im Ganzen jetzt ruhig und still im lieben Preußenlande, und absonderlich in Berlin, wo der alte tapfere Wrangel mächtig auf Ordnung hält, und zum Rechten sieht, was ihm alle vernünftige Leute herzlich Dank wissen. (Schwerter geschliffen. Kugel im Lauf.)
In Oesterreich, wo die Juden und Wiener Studenten im Oktober eine abscheuliche Revolution gemacht haben, ist jetzt auch wieder Ordnung. (Gott sei Dank!) Der tapfre Feldmarschall, Fürst Windisch-Grätz (Wendische Krätze), hat Wien mit Sturm erobert, die Rebellen beim Kopf genommen und einige zum wohlverdienten Exempel todt schießen lassen. Das hat gezogen! Seitdem mucksen die Herren Demokraten nicht mehr, denn Kurasche haben sie alle mit einander nicht. Der gute Kaiser Ferdinand aber, der Alles gethan hatte, was das Volk verlangte! doch mit so schnödem Undank belohnt wurde, der hat in voriger Woche seine Krone niedergelegt, und der junge Erzherzog, Franz Joseph, seines Bruders Sohn, ist Kaiser geworden an seiner Statt. Die österreichische Nationalversammlung ist auch nicht mehr in Wien, sondern in dem Städtchen Kremsier, was eine Stadt ist, ungefähr so wie unser Brandenburg. Fürst Windisch-Grätz (Wendische Krätze) aber ist mit seinen Soldaten gegen die Ungarn gezogen, um die zur Raison zu bringen, denn die haben mit den Wiener Rebellen unter einer Decke gesteckt und falsches Spiel gespielt. Jetzt werden sie bald verspielt haben.
In Deutschland ist's jetzt auch wieder besser; seit die Republikaner gesehen haben, daß Preußen und Oesterreich Ernst machen, sind sie überall mäuschenstille geworden. In Frankfurt, wo der deutsche Reichstag ist, sehen sie endlich ein, daß es ohne den König von Preußen nicht geht, daß ihre ganze Sache Nichts ist ohne Preußen. Wenn wo Spektakel ist, gleich schreien sie nach preußischen Soldaten; wenn kein Geld mehr da ist, gleich rennen sie nach Berlin und holen sich eine Tasche voll preußischer Thaler, und nun wollen sie unsern König zum deutschen Kaiser machen. Immerhin, ich kann's ihnen nicht verdenken, wir aber bleiben gute Preußen und behalten unsern König, wenn er auch nebenbei deutscher Kaiser oder König ist. (Es lebe der König!)
In Sachsen ist eine Stadt, heißt Leipzig, dort haben die Feinde des Königs das Bild eines gewissen Robert Blum, der auch Demokrat war und in Wien als Anführer der Empörer erschossen wurde, in eine Kirche getragen, haben es an die Kanzel gehängt und der Pastor hat müssen eine Predigt halten. Dann haben sie das schöne Lied vom Doktor Luther: Ein' feste Burg ist unser Gott etc. gesungen. Wie gefällt Euch das, Landsleute? Ist's nicht eine Sünde und Schande, solche Geschichten in einer Kirche zu treiben? Ich glaube, der selige Doktor Luther drehte sich im Grabe herum, wenn er's hörte.
In Bayern, wo das bayerische Bier gebraut wird, ist jüngst Kindtaufe beim König gewesen, da hat unser alter tapferer Prinz Wilhelm, der Onkel unseres Königs, der Vater von der bayrischen Königin ist, Gevatter gestanden und ist recht lustig gewesen. Aber auf die Freude des wackern Prinzen ist bitteres Leid gefolgt, denn als er heimkehrte vom Kindtaufsschmause, ist sein jüngster Sohn, der Prinz Waldemar, in Münster todtsterbenskrank gewesen; (Armer Waldemar!) doch ist glücklicherweise die Gefahr jetzt vorüber. Dieser junge Prinz Waldemar ist derselbe, der vor zwei Jahren so tapfer mit den Engländern gegen die wilden Völker in Ostindien gefochten hat. (Weit davon ist gut vor'm Schuß.) Beim Könige von Würtemberg und beim Herrn Großherzoge von Baden und beim Herrn Herzoge von Nassau sieht's traurig aus alleweile; das Geld ist dort ganz alle geworden und die Einkünfte des ganzen Landes sind heidi! (Ach, das Geld ist nur Chimäre.) Dort haben nämlich seit dem März die sogenannten Volksfreunde und Freiheitsmänner regiert, und weil sie das Ding nicht verstanden haben, ist's Geldchen alle geworden und die Leute dort müssen nun neue Steuern bezahlen. Das kommt dabei raus, wenn diese Volksmäneer regieren. Na, bei uns in Preußen ist's noch gnädig abgegangen! Gott weiß aber, was d'raus geworden wäre, wenn Herr Hansemann (Hansemann-Pinto) länger Minister über die Finanzen, d. h. über die Staatseinkünfte, geblieben wäre. Die würtembergischen, badischen und nassauischen Hansemänner haben sehr toll gewirthschaftet.
Nun kommen wir zur ausländischen Politik. Da sind zuerst die Franzosen, die jetzt schwarz werden möchten vor Aerger, daß sie sich haben eine Republik aufhängen lassen, bei der sie fast verhungern. Sie sind eben dabei, sich einen Präsidenten zu wählen, und Viele wollen einen gewissen Louis Bonaparte haben, einen Neffen von dem Napoleon Bonaparte, den ihr Alle kennt. Nämlich die Leute denken, der Bonaparte wird mit der schlechten, hungerleidrigen Republik bald Kehraus tanzen und dann sind wir sie doch los.
Die armen Teufel von Franzosen bereuen es bitterlich, daß sie Republik gemacht haben, aber wer nicht hören will muß fühlen! sagt mein Gevatter. Wenn übrigens der kleine Bonaparte Präsident wird, so kann's sein, daß wir Krieg bekommen, entweder gleich oder auf's Frühjahr. Na, unsere Linie fürchtet sich nicht, und unsere Landwehr erst recht nicht. (Bange machen gilt nicht.) Sonst kann ich euch von Frankreich nichts weiter erzählen; wißt
[Deutschland]
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@facs0968
[Fortsetzung] schlugen mir die Zügel entzwei. Die Pferde, welche nicht mehr gehalten werden konnten, rannten auf die Rabatten und es fehlte kein Haar, so wäre der Wagen umgeschlagen. Ich hatte drei Passagiere, diese schrieen und weinten, aber die Soldaten ließen nicht nach. Als ich nun zur Arrièregarde kam, hatte sich diese auf beiden Seiten mit gefälltem Bayonnette aufgestellt. Sie stachen nach mir und den Pferden, und stachen ein Pferd auf der Stelle todt, das andere brachte ich nach Hause, es ist aber nicht mehr zu gebrauchen. Jetzt lachen sie noch über den Frevel, den sie begangen haben. Der Frevel kann durch 20 Zuschauer bezeugt werden.“
Wir sind also jetzt schon bei der Wegelagerung durch kgl. preußische Banden, angelangt. Und ihr wundert euch, wenn das Volk sich nach „rothen Hosen“ sehnt?
[ X ] Uerdingen, 22. Dezbr.
Unser kleines Städtchen besitzt eine ihm angemessene Anzahl Reaktionärs. Aus dem Zeitabschnitte vom Februar bis heute ist folgendes zu ihrer Charakteristik hervorzuheben:
Als in Folge der Pariser Februarrevolution in Deutschland die so lange gedrückten Gemüther sich ermannten, die Fürsten mit Petitionen und Deputationen zur Erfüllung ihrer im Jahre 1815 gegebenen Versprechungen bestürmt wurden, und als man, auf diesem Wege nichts erlangend, in Wien, Berlin und bei der Mehrzahl der übrigen Fürsten deshalb Exekutiv-Maßregeln mit gutem Erfolge angewandt hatte, da jubelten auch unsere jetzigen Reaktionärs aus voller Seele ob der heranbrechenden schönen Zukunft. Ueber ihre Lippen strömten die freisinnigsten Gedanken und sehr häufig hörte man bei vielen das für sie jetzt Schaudern erregende Wort „Republik“ mit Hecker-Struve'schem Enthusiasmus nennen, und den Grundsatz befolgend: „Was man im Innern ist, das muß man auch nach Außen bekennen,“ wimmelten recht bald ihre Hüte, Mützen, Westen, Uhrketten, Knopflöcher, Geldbeutel, Taschen- und Halstücher von schwarz-roth-goldenen Farben. Nach kurzer Zeit aber merkten sie, wie der neue Zustand der Dinge so nachtheilig auf die Geschäfte und auf den bisher so straffen Beutel einwirkte, und mancher von ihnen entließ oder mußte, wie er es nannte, seine Arbeiter, um nicht zu viel von seinem Vermögen einzubüßen, entlassen, unbekümmert darüber, wie diese, die doch in gewissem Sinne Miterwerber ihres Vermögens waren, ihr Dasein fristen werden. Dieser allerneueste, für sie und ihre Habsucht allerunglücklichste Zustand ließ ihre geträumte schöne Zukunft als eine Täuschung erscheinen. Dieser Schein wurde bei ihnen zur Wirklichkeit, als sie mit jedem Tage hörten, wie an allen Orten die Arbeiter mit ihren mißliebigen Herren durch Demoliren der Häuser und durch persönliche Mißhandlungen Abrechnung hielten, und als einige von ihnen, in ihr Gewissen blickend, Aehnliches befürchteten. Von dieser Furcht gepeinigt, suchten sie Schutz durch Errichtung einer Sicherheitswache. Ihre bleichen Gesichter, ihr unruhiger Blick, ihre ungewohnte und deshalb gezwungene Freundlichkeit bei Errichtung dieser Wache, gewährten einen tragi-komischen Anblick. In den zuweilen stattfindenden Bürgerversammlungen zur Beseitigung übler Lokalzustände kamen auch ihre Personen, weil nahe verwandt mit diesen Zuständen, in Berührung; das genügte ihnen, gegen diese Bürgerversammlungen im Geheimen alle erdenklichen Mittel zu deren Unterdrückung anzuwenden. Es haben deshalb Drohungen mit Arbeitsentziehungen und wirkliche Arbeitsentziehungen stattgefunden. Einmal mußten sie diesen Versammlungen beiwohnen, als es galt, Wahlmänner für den 1. Mai durchzubringen, und als sie vorher vergeblich zu diesem Zwecke eine Versammlung anberaumt hatten. An dem Wahltage erlitten sie eine vollständige Niederlage. Das war zu arg für Leute, die vor der neuen Zeit gewohnt waren, nach ihrem Willen zu handeln und die immer das Ruder in den Händen gehabt hatten. Ihre Freiheit war dahin; das Gold in den drei Farben hatte für sie keinen Werth mehr. Zur selben Zeit fingen auch die Demokraten, von ihnen „die Rothen“ genannt, allenthalben an, ihre Stimmen lauter werden zu lassen. In ihrer, durch immer steigende Aengstlichkeit krank gewordenen Phantasie erblickten sie schon die Zeit, wo diese „Rothen“ sich gemüthlich in ihr sauer erworbenes Vermögen theilen würden, oder wo sie durch Raub und Plünderung und durch alle Gräuel eines Bürgerkrieges um ihr schönes Dasein gebracht sein würden. Diese Gedanken weckten und steigerten in ihnen den Haß gegen das Rothe zu einer Größe, daß sie einem hier durchreisenden Führer der Demokraten sein rothes Bändchen von einem dafür bezahlten Diener abreißen ließen, wobei es bald blutige Köpfe abgesetzt hätte; daß sie ferner einem hiesigen Handwerker, der einmal einer Versammlung dieses Führers beigewohnt hatte, bedeuten konnten, nur ferner diese Versammlungen zu besuchen, um recht bald in Armuth zu versinken. Das Roth in den drei Farben konnten sie nicht mehr anerkennen. Es war ihnen das Schwarz also noch übrig geblieben. Was damit anfangen? Diese Farbe allein tragen, hieß öffentlich bekennen, daß man dem Banner des Teufels folge, und um dieses nicht zu thun, fügte man zu dieser Farbe das Weiß, die Farbe — des Friedens. An ihren Halstüchern machten sich zuerst diese Farben bemerklich. Wenn man bei einzelnen von ihnen nach der jetzigen Bedeutung dieser Farben fragte, so erhielt man ein Erröthen und ein Lächeln zur Antwort. Nachfolgendes zeige uns übrigens, daß sie diesen Farben bis jetzt keine Schande gemacht haben:
Die Demokraten sind ihnen ein Dorn im Auge; einige bewegliche von diesen haben sie versucht, aus der Stadt zu schaffen, was ihnen aber bis jetzt nicht hat gelingen können; daß sie aber mit Argus-Augen diese bewachen, um bei dem geringsten ihrer schiefen Tritte Gelegenheit zu ihrer Entfernung zu nehmen, läßt sich leicht denken. — Handwerker und Tagelöhner werden von ihnen vor dem Besuche gewisser Lokale als für sie und ihre Arbeit gefährlich, gewarnt, weil darin an die Stelle des Kartenspielens das Zeitungslesen und die Besprechung der Zeitereignisse eingeführt worden ist. In diese Lokale werden auch Spione geschickt. — Bei Einführung der Einkommensteuer zur Erhebung der Communalsteuer hatte der Ausschuß zur Entwerfung eines Regulativs alle zur Zahlung der Steuer herangezogen, welche ein Einkommen von 70 Thaler jährlich aufweisen konnten, um auch dem ärmsten Gemeindebürger dadurch zu den Gemeinderechten Zugang zu verschaffen; bei Revision des Regulativs wurde dieser Passus dahin umgeändert, daß von 150 Thlrn. an die Steuer erhoben werden sollte, den Grundsatz dabei aufstellend, die ärmern Classen so viel wie möglich von den Steuerlasten zu befreien. Man forderte namentliche Abstimmung, um dieser Classe zu zeigen, wer für sie sorge. Von den 70 Thlrn. hätten höchstens 5 Sgr. bezahlt werden müssen. Bei Vertheilung der Classensteuer schenkt man dieser ärmern Classe, die 1 Thlr. pro Kopf jährlich bezahlt, nicht so viel Aufmerksamkeit; da konnte man nur Wenige vom Zahlen der Steuern ausschließen, das Gesetz anziehend, daß jeder Staatsbürger zu den Staatslasten beitragen solle. Man befürchtete aber durch den zu großen Ausfall den Steuerbetrag der übrigen Classen zu bedeutend zu vermehren.
Man suchte vergebens dem bei der Kommunalsteuer für die ärmere Klasse aufgestellten Grundsatz Geltung zu verschaffen. Die ausgefallenen 140 Thlr. wurden statt der verhältnißmäßig gering besteuerten 1. Klasse der 2. und theilweise der 3. Klasse zugetheilt. Die letzte Handlung dieser braven Partei ist die in diesem Blatte schon erwähnte Dankadresse.
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Düsseldorf, 26. Dez.
Man erzählt sich, daß dem Assessor Bredt bei dem hiesigen Regiernngskollegium, dem bisherigen kommissarischen Landrath des Kreises Elberfeld, der zu den nach dem 9. Nov. in Berlin forttagenden Deputirten der Nationalversammlung gehörte, bedeutet worden sei, er wäre vorläufig von seinem Amte suspendirt.
[(D. Z.)]
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@facs0968
[ X ] Münster, 26. Dezbr.
Der famose Brief des hiesigen Oberlandesgerichts ist nicht einstimmig verfaßt; wir hören wenigstens von dem Oberlandesgerichtsrath Stahlknecht, daß dieser ein ebenso würdevolles als energisches Separatvotum eingereicht hat. Hr. Stahlknecht ist so ziemlich der einzige Rath des O.-L.-Gerichts, der den lichten Himmel außer den Wallhecken des Münsterlandes gesehen; er stand früher in Magdeburg. Die übrigen Mitglieder sind meist Münstersche Kinder aus den Patrizier-Familien. Der Präsident v. Olfers ist ein Bruder des bekannten Stadtraths v. Olfers und — des Intendanten v. Olfers in Berlin.
Wir bedauern die politischen Gefangenen, die vor dem hiesigen Gerichtshofe Recht nehmen müssen. — Besser hätte die alte Bureaukratie sich nicht einführen können. Daß die Sehnsucht nach Geschwornen immer lebhafter wird, begreift Jedermann.
Abermals sind Rescripte des Justizministers Rintelen an das hiesige Oberlandesgericht gelangt, welche in den politischen Untersuchungen eine besondere Strenge, namentlich gegen die Referendarien zur Pflicht machen.
Man sollte glauben, daß ein solches Verfahren nur dazu dienen würde, die richterliche Unabhängigkeit, (wo dieselbe durch Hetzen und Treiben von Oben in Verbindung mit religiösem und politischem Fanatismus auf kurze Zeit erstickt worden) wieder zu erwecken. Anderwärts könnte dieser Glaube vielleicht Grund haben; aber hier in Münster?!
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@facs0968
[ 068 ] Berlin, 25. Dez.
Die Soldaten der hiesigen Garnison ist der Befehl zugegangen, alle ihnen vorkommenden Karrikaturen auf den General Wrangel sofort zu konfisciren und die Eigenthümer derselben zur Haft zu bringen. Es wird ihnen für jede konfiscirte Karrikatur eine Belohnung versprochen, während im Unterlassungsfalle ihnen Strafe angedroht ist. Diese Verfügung des gestrengen Oberbefehlshabers der Mark zeigt abermals, welchen Werth unsere Verfassung hat, denn nicht allein macht Wrangel darin von der Suspension der Habeas-Corpus-Akte den unverschämtesten Gebrauch, den ihm der Art. 110 der Verfassung zugestehen kann, sondern er erfrecht sich auch auf eigene Faust, den Art. 9. der Verf. außer Kraft zu setzen.
Man kann aus dieser Empfindlichkeit unsers General-Gewaltigen gegen die Pfeile des Humors von vornherein entnehmen, welchen Erfolg die Bitte haben wird, mit der unser heute seit dem Eintreten des Belagerungszustandes zum ersten Mal wieder erschienener „Krakehler“ seinen leitenden Artikel schließt, die Bitte nämlich, den Lauf des Witzpfeiles und den, der ihn entsendet, nicht zu streng zu richten.
Als einen Beitrag zu den Wühlereien der reaktionären Partei, theilen wir folgenden von einem Landwehrmann der Pommerschen Gardelandwehr uns zugesandten lithographirten Zettel mit, welcher an dieses und an andere Bataillone der Landwehr vor ihrem Abmarsch aus Berlin amtlich vertheilt worden war. Er lautet:
„Zu Wahlmännern sind nur die zu wählen, die Alles das wollen, was der König will.“
„Die Wahlmänner wählen zur ersten Kammer den General der Infanterie v. Wrangel.“
„Zur zweiten Kammer den Flügel-Adjutanten Sr. Maj. des Königs Major Hiller von Gärtringen.“
Dies Manöver bedarf keines Commentars.
Trotz der ihr schon vor einiger Zeit gewordenen Ausweisungsverfügung war Madame Aston doch bis vor wenig Tagen hier geblieben; aber ein wiederholtes strenges Gebot der Polizei hat sie gezwungen, vorgestern Berlin zu verlassen und sich nach Hamburg zu begeben.
Ein interessanter Beitrag zur Charakteristik unserer Zustände ist folgende Thatsache. Während das Ministerium Pfuel am Ruder war, hatte die Berliner Demokratie den Plan gefaßt, sämmtliche Mitglieder der Klubs mit leichten Büchsen zu versehen. Dies sollte dadurch möglich gemacht werden, daß gegen monatliche Abzahlung von 10 Sgr. auf jede Büchse, der Büchsenfabrikant Schubert, jedem von einem Klubvorstand empfohlenen eine Waffe liefern wollte. Zur Ausführung dieses Planes hatte Schubert: eine bedeutende Anzahl Büchsen anfertigen lassen. Als nun am 9. und 10. Nov. es den Anschein hatte, es solle zum aktiven Widerstand gegen die Reaktion kommen, war Schubert gutmüthig genug, an viele ihm nur sehr oberflächlich bekannte Personen Büchsen aus seinem Vorrath auf Kredit hinzugeben. Bald darauf traten aber die glorreichen Tage der würdigen Haltung und des passiven Widerstandes ein, und Schubert suchte wieder in den Besitz seiner Büchsen zu gelangen, da er von den Käufern kein Geld erhalten konnte. Bei vielen gelang ihm dies. Einige aber hatten die Büchsen indeß versetzt oder verkauft, so daß Schubert sich zu gerichtlichen Schritten gegen dieselben genöthigt sah. Zum Lohn hiefür ward er von diesen Leuten, darunter einige schon früher gerichtlich verurtheilte, beim Staatsanwalt denunzirt, als habe er die Waffen an die Leute mit der Aufforderung vertheilt, bestimmte Personen zu erschießen. Andere denunzirten, er habe zur Plünderung von Königlichen Kassen aufgefordert. Obgleich nun der Staatsanwalt erst neuerdings in dem Prozeß des Maler Masche zu seiner eigenen Beschämung die Unhaltbarkeit der auf Denunciationen gegründeten Anklagen eingesehen hatte, genügte es doch für ihn, daß Schubert als Demokrat bekannt war, um dessen Verhaftung zu verfügen. Der damit beauftragte Polizeikommissarius, in seinem Eifer dieselbe noch vorigen Sonnabend zu vollziehen, ließ den Schubert, unter dem Vorwande einer geschäftlichen Mittheilung, für den Abend 7 Uhr sich zu bestellen und verhaftete ihn sofort. — So umgeht man die Habeas-Corpus-Akte, wo man sie nicht offen zu verletzen wagt.
Folgende Adresse an Waldeck cirkulirt hier seit gestern und wird auch an andern Orten in Umlauf gesetzt werden:
„ Als vor länger denn einem halben Jahre die Wahlen zur National-Versammlung das preußische Volk zur Entscheidung riefen, da wurden Sie gleichzeitig in Berlin und in Westphalen durch das Vertrauen der Wahlmänner zum Volksvertreter berufen. Hier wie dort hatten Ihre amtliche Thätigkeit, Ihre persönliche Eigenschaften, die Ueberzeugung festgestellt, daß Sie für die Befreiung des Volkes von der Last der alten Verhältnisse mit Ernst, Einsicht, Uneigennützigkeit und Festigkeit kämpfen würden. Ihre Haltung als Volksvertreter hat dieses Vertrauen gerechtfertigt, ja übertroffen Ueberall, wo es galt, die gleiche Berechtigung der Einzelnen, gegenüber den Eingriffen von Beamten, die Hoheit der Volksvertreter, gegenüber den Willen von Ministern sicher zu stellen, da waren Sie der Vorkämpfer des Rechts, der Schirmer der Freiheit. Keinen Augenblick waren Sie schwankend, keinen Augenblick Ihrer Vergangenheit untreu; wo Sie standen, da war das volle Recht, die volle Freiheit. Die zahllosen und niedrigen Schmähungen derer, welche ihre besonderen Vortheile durch Ihre uneigennützige Thätigkeit geschmälert sahen, oder welche in kleinlicher Befangenheit nicht erkannten, daß das leibliche und geistige Wohl aller Einzelnen im Staate, welches Sie anstrebten, nur durch Opfer der bisher Bevorrechteten erzielt werden konnte, haben uns in unserem Vertrauen auf Sie nicht erschüttert. Wir wußten es wohl, das gerade die Edelsten und Uneigennützigsten am meisten angefeindet werden, daß sie zu allen Zeiten gekreuzigt, gesteinigt und verläumdet worden sind. Der höchste Gerichtshof des Staates hat sich endlich Ihren Widersachern angeschlossen. Er hat sich zu öffentlichen Demonstrationen hinreißen lassen, welche außerhalb seines Wirkungskreises liegen; er hat gesprochen, wo Niemand seine Entscheidung gefordet hatte; er hat die Wagschale der Gerechtigkeit in die Hand der Partei gelegt.
Mit der Würde des Mannes, mit dem Selbstbewußtsein des Volksvertreters, mit der ganzen Unabhängigkeit des Richters sind Sie diesen Bestrebungen entgegengetreten. In einer Zeit, wo das Rechtsgefühl des Volkes verwirrt und erschüttert ist, haben Sie demselben eine neue und feste Stütze gegeben. Sie haben unserem Volke das große Beispiel aufgestellt, daß die Männer der Freiheit auch die Männer der Gerechtigkeit sind
Wir sind stolz darauf, Ihnen unsere Bewunderung, unsern Dank ausdrücken zu dürfen.“
(Folgen die Unterschriften).
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@facs0968
[ 24 ] Berlin, 25. Dez.
Mit der Unterdrückung hiesiger Zeitungen begnügt sich Hr. Wrangel nicht. Ganz wie vor dem März sucht man sich auch jetzt auswärtige Geisteserzeugnisse durch direktes Verbot vom Leibe zu halten. So hat der Polizeipräsident im Auftrage Wrangel's das gegen den „Mephistopheles“, (redigirt von W. Marr zu Wandsbeck, in Kommission bei Hoffmann u. Comp. in Hamburg) erlassene Verbot publizirt.
Diesem schließt sich ein zweiter Erlaß an, durch welchen die eben begonnene Zeitschrift „der blaue Montag“ ebenfalls für Berlin und den zweimeiligen Umkreis verboten wird.
— Der Präsident des Obertribunals, Hr. Mühler, hat auf seine bekannten Schreiben von Herrn Waldeck folgende Antwort erhalten:
Ew. Exzellenz geehrte Miitheilung vom 16. dieses hat mich mit dem größten Befremden und Bedauern erfüllen müssen.
Ich war in die Geschäfte meines Amtes wieder eingetreten, mit Ew. Exzellenz und des ersten Senates Zustimmung, deren es übrigens nicht bedurft hätte. Es war mir nicht als Wunsch der Mitglieder des Senats mitgetheilt worden, ich möge mich bis auf Weiteres von den Sitzungen dieses Senats fernhalten, sondern lediglich, ich möge mich des Eintritts in das Kollegium enthalten, bis feststehe, daß in s. g. Steuerverweigerungsfrage keine Anklage gegen mich werde erhoben werden, und ich hatte in
[0969]
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@facs0969
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@facs0969
ihr in so einer Republik da geht Alles drunter und drüber, holter polter, so daß kein ehrlicher Preuße draus klug werden kann. (Armer ehrlicher Preuße!)
Bei den Spaniern und Portugiesen ist Alles in schönster Confusion, die stehen da und wundern sich halbtodt, daß die sonst so verständigen Preußen und Deutschen jetzt so viel Krakehl gemacht haben; sie können das gar nicht spitz kriegen und rauchen Cigarren dazu. (Rauchen! O Märzerrungenschaft!)
Vor den Engländern aber, ihr lieben Landsleute, da wollen wir ein Bischen den Hut abnehmen, denn die sind das ganze Jahr ruhig und verständig gewesen, haben ihre Königin, die nun eine ganze Stube voll kleine Kinderchens hat, hoch leben lassen, haben viel Geld verdient und gesagt: bei den andern Völkern muß es heuer rappeln, daß sie so dummes Zeug machen! Weiß Gott, so unrecht haben sie nicht! (God-dam!)
Der Däne und der alte Schwede, die so dicke Freundschaft den Sommer hatten, haben sich jetzt etwas verzürnt, doch werden sie sich wohl wieder vertragen. Der Däne erinnert sich mit sehr wehmüthigen Empfindungen an den alten Wrangel und die preußischen Soldaten. Ich denke immer, er wird so bald keine Lust wieder verspüren, mit uns anzubinden.
Von Rußland weiß ich das Mal gar nichts, als daß die Cholera dort noch immer ist. (Und der Kaiser.)
Dem Großtürken sind neulich drei Kinder an einem Tage geboren; ihr wißt, der alte Junge (24 Jahre alt) hat so ein sechzig Stück Weiber. Mein Nachbar sagt, er hätte nur eine Frau und die machte ihm schon den Kopf gehörig warm, er wollte um Alles in der Welt nicht Sultan sein und 60 Weiber haben.
In Aegyptenland ist der grimmige Ibrahim-Pascha, der vor zwanzig Jahren die armen Griechen so peinigte, gestorben. Statt seiner soll nun sein Bruder das ägyptische Land erben. Wer hat was dagegen? ich nicht — wer noch?
Von Aegypten springen wir in die Schweiz, wo die Schweizerkäse herkommen und die himmelhohen Berge sind. In dieser Schweiz ist ein kleines Ländchen, heißt Neuenburg und auf französisch Neufchatel, das gehört unserm Könige. Im März dieses Jahres nun, wo Alles drunter und drüber ging, sind die Republikaner dort Herr geworden und unser König hat seinen treuen Leuten dort noch nicht zu Hülfe kommen können, weils weit hin ist und er auch sonst beschäftigt war. Die schlechten Kerle, die dort jetzt das Land beherrschen, haben nun verboten zu rufen: es lebe der König! aber daran kehren sich die treuen Seelen nicht, sie rufen zwar nicht: es lebe der König! weil sie sonst eingesteckt würden, aber sie schreien: es lebe Onkel Friedrich und Tante Elisabeth! Damit meinen sie unsern lieben König und die liebe Königin. Na, es ist noch nicht aller Tage Abend, wartet nur, ihr Herren Republikaner, wir werden euch schon zur guten Stunde ein paar tapfere märkische Regimenter auf den Hals schicken, oder etwas pommersche Landwehr, und die soll euch mit dem Kolben laufen. Merkt euch das! (Gemorken!)
Italien habe ich mir das Mal bis zuletzt aufgespart, weil da der leibhafte Teufel los ist. In Oberitalien zwar ist Ruhe, weil da der alte Marschall Radetzky mit 60,000 Oesterreichern lagert und gar keinen Spaß versteht; auch in Unteritalien ist's still, weil der König Ferdinand, Fernando heißt er auf italienisch, wieder Herr geworden ist; aber in Mittelitalien, in Rom, sieht es erbärmlich aus. Dort haben die Rebellen den Grafen Rossi, den Minister des Papstes, scheußlich ermordet. Ein Barbier durchstach ihm die Kehle mit einem Brodmesser, als er eben in die National-Versammlung gehen wollte. Dann haben sie den Papst, der ihr Landesherr ist, in seinem Schlosse angegriffen und hätten ihn auch todt gemacht, wenn ihm die treuen Schweizersoldaten nicht beigestanden hätten. In Folge dieser Geschichte ist der Papst von Rom verreist, was ich ihm gar nicht verdenken kann und nun wissen die Römer nicht, was sie anfangen sollen. Republik können sie nicht machen, weil keiner mitmachen will und von allen Seiten rücken fremde Truppen gegen sie an. Von Oben kommen die Herren Oesterreicher, von Unten die Neapolitaner, zu Wasser erscheinen die Franzosen, die, spaßhaft genug, dem Papst gegen die Republikaner beistehen, und der Engländer hat auch ein paar Kriegsschiffe geschickt, deren Kanonen ein ernstes Wort mitreden sollen bei der Geschichte. Die Römer, die sehr lange Beine haben, bei denen aber das Herz in den Hosen sitzt, wissen sich gar nicht mehr zu helfen und werden ihre dummen Streiche theuer bezahlen müssen. So gehts mit dem Revolutionmachen.
Bei den übrigen Nationen, bei dem fetten Holländer, bei dem Belgier, der immer in einem blauen Fuhrmannskittel läuft und bei dem rothmützigen Griechen ist diese Zeit her nichts besonders passirt und das ist immer besser als ein Unglück.
Auf Wiedersehen über acht Tage, lieben Landsleute!“
Einen Schnaps für diesen Artikel! Einen Schnaps! Einen Schnaps! Echten Brandeburger Kümmel!
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@facs0969
Ein Blatt spricht sich in folgenden Zahlen über den Fortschritt der Sklaverei in Amerika aus: Im Jahre 1790 waren im Ganzen 697,897 Sklaven in Amerika; in 1800 — 893,041; in 1810 — 1,191,364; in 1820 — 1,538,064; in 1830 — 2,009,031; in 1840 — 2,487,213.
[Deutschland]
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@facs0969
einer kurzen Anzeige die Gründe dargelegt, aus welchen ich diesem Wunsche nicht entsprechen konnte. Nachdem dies vorangegangen, versammelten sich alle Mitglieder der vier Senate, ziehen, ohne mich zu hören, meine Ansichten und meine Handlungsweise „in einer andern Stellung“, nämlich als Abgeordneter, zu ihrer Beurtheilung und geben die Erklärung ab, daß ich aufzufordern, Schritte zu thun zur Lösung der Gemeinschaft, mit andern Worten zum Austritte aus meinem Richteramte. Ich verweile nicht bei dem Unförmlichen dieses Verfahrens, wiewohl dasselbe für andere Gerichte ein nachtheiliges Beispiel werden könnte. Aber, daß Sie einen Gegenstand dieser Art überhaupt zu Ihrer-Kognition gezogen haben, das muß ich im Interesse des höchsten Gerichtshofes, dessen Mitglied ich bin, tief beklagen. Das Wahlgesetz ließ alle Staatsbürger, auch die Richter zu, als Abgeordnete der zur Gründung des Verfassungswerkes berufenen Versammlung. Traf die Wahl einen Richter, so hatte dieser, wie jeder Deputirte, nach seiner pflichtmäßigen Ueberzeugung zu stimmen und zu handeln, als Volksvertreter; seine Stellung als Richter kam dabei nicht in Betracht. Hätte das Volk dies nicht voraussetzen können, so würde es keine Richter gewählt haben, wie doch zur Ehre des preußischen Richterstandes, sicherlich auch mit Rücksicht auf dessen unabhängige Stellung so zahlreich geschehen ist. Für seine Abstimmungen und Reden ist der Abgeordnete nur seinem Gewissen verantwortlich; die politische Wirksamkeit unterliegtdnicht der Beurtheilung eines Gerichtshofes. Ew. Exzellenz selbst haben iesen Grundsatz noch neuerlich anerkannt. Als die Frage: ob der Krone ein Recht auf einseitige Verlegung und Vertagung der Nationalversammlung zustehe? zur Erörterung kommen mußte, da erklärten Sie ganz richtig, es sei nicht Sache des zum Rechtsprechen berufenen geheimen Obertribunals, über die Frage ein Gutachten abzugeben. Nicht dem höchsten Gerichtshof, nicht den Mitgliedern desselben als solchen kommt es also zu, über mein Wirken in der Nationalversammlung einen Ausspruch zu thun, oder die Anforderung an mich zu stellen, wie sie geschehen ist. Mein Amt legt mir die Pflicht auf: nach den bestehenden Gesetzen Recht zu sprechen. Diese Pflicht, welche meinen Lebensberuf ausmacht, ist mir stets heilig gewesen und wird es auch bleiben. Ich habe sie der kollegialischen Stellung gemäß auszuüben in Gemeinschaft mit den Mitgliedern des Kollegiums — das ist die äußere und innere Gemeinschaft, welche zwischen uns besteht. Eine andere innere Gemeinschaft, eine solche, wie sie durch übereinstimmende Ansichten über Staatseinrichtungen, Gesetzgebung, Verwaltung, Religion u. a. Lebensverhältnisse herbeigeführt wird, gehört gar nicht zu den Voraussetzungen der richterlichen kollegialischen Wirksamkeit. Sie wird auch sehr selten bei den größeren Kollegien vorhanden sein; sie fehlt namentlich bei dem geheimen Obertribunale selbst, so weit meine Kenntniß reicht.
Das ausgesprochene Urtheil über meine politische Laufbahn kann ich hiernach lediglich als das von Privatpersonen ansehen und muß ihnen alle und jede Berechtigung, die Anforderung des Austritts aus dem Kollegio an mich zu stellen bestreiten. Ew. Exzellenz erwähnen der freundlichen Aufnahme, welche ich im Kollegion gefunden. Ich habe diese jederzeit um so mehr dankbar anerkannt, als der wiederholten schriftlichen und mündlichen Erklärung meiner Präsidenten und Kollegen zufolge, dieselbe in der Würdigung meiner Grundsätze und meiner Leistungen als Richter ihren Grund hatte. Gern und freudig habe ich auch die richterliche Wirksamkeit des Kollegii, wo ich es vermochte, öffentlich gerühmt; hat sich das Verhältniß geändert, so liegt die Aenderung nicht auf meiner Seite; denn in meinen Grundsätzen, aus denen ich nie und nirgend einen Hehl gemacht, ist nicht der mindesteste Wandel gewesen. Aus Rücksicht auf das frühere Verhältniß kann ich es freilich nur bedauern, wenn wirklich meine politischen Ansichten mit den Auffassungen meiner Kollegen von Recht, Pflicht und Treue in schroffem und entschiedenem Widerspruch stehen sollten. Ich könnte vielleicht dabei annehmen, daß vielen von ihnen der eigentliche Gehalt meiner sehr umfangreichen Thätigkeit fremd geblieben, daß sie elenden Verdächtigungen und Anfeindungen der Zeitblätter ihr Ohr geliehen, denen ich stets das Schweigen der Verachtung entgegen gesetzt habe, auch damals, als noch eine öffentliche Erwidrung möglich war. Ich könnte Sie auf meinen im Voraus vor den Wahlmännern gehaltenen, im Druck erschienenen Vortrag aufmerksam machen, worin Grundsätze aufgestellt sind, die ich mir fortwährend zur Richtschnur habe dienen lassen. Ich könnte die für jeden, der mich kennt, unnöthige Versicherung geben, daß ich nach meiner besten Ueberzeugung solche Zustände in Verfassung und Verwaltung angestrebt habe, die mir für Krone und Land die dauerhaftesten und befriedigendsten schienen. Doch zu einer Rechtfertigung meines politischen Lebens ist hier überall nicht der Ort. Die letzten Sätze der Mittheilung vom 16. lauten: „Vor Gott und Menschen sind wir schuldig, mit allen Kräften dafür zu sorgen, daß diesem Gerichtshofe das Vertrauen und die Achtung des Landes erhalten wird. Das wäre aber unmöglich, wenn irgend wie die Vermuthung Anhalt erhielte, daß in demselben Ansichten Eingang oder auch nur Nachsicht gefunden hätten, bei denen man nicht ohne Grund, Recht und Gerechtigkeit, die man in Anspruch nimmt, gefährdet finden würde.“ Ich weiß nicht, ob auch dieser Ausspruch derjenige aller Mitglieder des Kollegii ist. Ich weise aber mit voller Entrüstung die beleidigende Infinnation von mir, welche darin zu finden ist. Zwanzigjähriges Wirken hat über die Kreise desselben hinaus, dem Lande meine Unparteilichkeit, meine Gewissenhaftigkeit als Richter erprobt. Der höchste Gerichtshof hat wahrlich nicht den leisesten Grund zu der Besorgniß, meine Mitwirkung könne der Vermuthung Raum geben, daß Recht und Gerechtigkeit werde gefährdet werden.
Dergleichen Andeutungen treffen, deß können Sie gewiß sein, nicht den, gegen welchen sie ausgesprochen werden. Aber von der andren Seite droht dem Lande die ernstliche Gefahr, wenn die Gerichtshöfe sich, uneingedenk ihres durch die Begränzung würdigen Kreises in die Arena der politischen Bestrebungen einlassen, wenn sie die Nichtübereinstimmung der Ansichten, wenn sie den entschlossenen Widerstand eines Volkvertretesn gegen das jeweilige konstitutonelle Ministerium als Grund der Entfernuag aus dem Amte betrachten wollen! — Welche maßlose Servilitat, welcher stete Wechsel der Richter, welche gänzliche Entwürdigung des Ansehens derselben würde davon die Folge sein! Wie könnte das Land den Richtersprüchen von Personen Vertrauen schenken, welche im konstitutionellen Staate der Unabhängigkeit entbehrten, die schon im absoluten für das Palladium der öffentlichen Sicherheit galt? Wie würde es sich entschließen können, richterliche Beamte, denen es früher so gern sein Vertrauen geschenkt, dann noch ferner zu Vertretern zu wählen? Als glänzender Gegensatz solcher Grundsätze steht der ehrwürdige Kassationshof von Paris da, welcher Männer der entgegengesetztesten politischen Richtung in seiner Mitte zählt und dessen Personal ungestört so viele politische Veränderungen überdauert hat. Ich kann demnach auf den mir gemachten Vorschlag nicht eingehen. Ich habe die heilige Pflicht, mein Amt zu behaupten: im Interesse des ganzen Richterstandes, im Interesse des höchsten Gerichtshofes selbst, im Interesse des bei der Rechtspflege betheiligten Publikums, im Interesse der Volksvertretung. Ich darf hoffen, daß die Abkühlung der politischen Leidenschaften in den Ansichten der Herren Kollegen allmälig eine Milderung hervorbringen wird.
Berlin, den 18. Dezember 1848.
Waldeck.
An den Königl. Preuß. Staatsminister, Hrn. Mühler.
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@facs0969
Breslau, 22. Dezbr.
Die „A. O.-Z“ bringt heute folgenden „Dr. A. Sch.“ (Schütte) unterzeichneten Bericht über das Verfahren der österreischen Regierung gegen Häfner, ehemaligen Redakteur der „Konstitution.“
Wie man in Oesterreich die konstitutionellen Garantien, deren unverbrüchliche Aufrechterhaltung die Manifeste des Herrschers und die Programme des Ministeriums stets feierlichst versichern, praktisch versteht und ausübt, davon möge zum leuchtenden Exempel folgende Darstellung von Thatsachen, deren genaue Wahrheit wir verbürgen, besonders allen Denjenigen dienen, welche in der Proklamation constitutioneller Garantien schon eine Wahrheit und Wirklichkeit derselben erblicken.
Das Sündenlamm, dessen trauriges Schicksal wir als ein Beispiel statt vieler erzählen wollen, ist der „von der strafenden Hand Gottes schon körperlich gezeichnete“ (wie die Wiener Geißel sich ausdrückt) „berüchtigte“ Redacteur der „Constitution“ Herr Häfner.
Von Haus aus eine ängstliche Seele verließ derselbe Wien schon am 12. Oktober, also in einer Zeit, wo weder der Reichstag vom Kaiser aufgelöst, noch die drakonischen Proklamationen des Hern Windischgrätz erschienen war, — aus Furcht verließ er die Stadt, weil dem ängstlich gewordenen Publizisten die Wellen der Revolution zu hoch schlugen, und, weil einige seiner Feinde böswillig ausgestreut, er habe gesagt, man müsse auch Fürst Schwarzenberg latourisiren. Er trug bis dahin, wie überhaupt nie Waffen, welches seine körperliche Mißbildung (Häfner ist höckerig) nicht wohl erlaubte, und gehört deshalb, da er nach dem 12. keinen Artikel mehr in seinem Blatte schrieb, ja auch sein Name nicht mehr auf demselben figurirte, in keine jener standrechtlich, kriegsrechtlich oder criminell zu behandelnden Categorien des Fürsten Windischgrätz, und kann nur nach dem bestehenden, sanctionirten Preßgesetz, durch die Jury abgeurtheilt werden.
Mit 62 Fl. C. M, (nicht wie die böse Fama ihm nach lügt 6000 Fl.) in der Tasche bestieg er in Nußdorf das Dampfschiff, welches voll von Flüchtlingen der Hauptstadt, der sogenannten „Schwarzgelben war. Er bemerkte bald, mit welch' boshaften, rachsüchtigen Augen er, der „gezeichnete,“ und dadurch leider allbekannte, betrachtet wurde, und fand es zweckmäßig, statt bis Linz mitzufahren, schon bei der Station Martern auszusteigen. Aber auch dort wurde er alsbald erkannt, und dienstbare Geister sandten nach Krems, um Militair zu seiner Verhaftung zu requiriren. Zwei Compagnien wurden ausgesandt, den gefährlichen Mann zu fahnden, mit der Ordre, „das Subject todt oder lebendig einzubringen.“ Häfner wurde verhaftet und mit ihm ein Reisegenosse, Namens Kittmann aus Hadersleben in Schleswig-Holstein, ein emeritirter Freischärler, und deshalb natürlich ein höchst verdächtiges Individuum. Beide wurden an Händen und Füßen geschlossen, in einen dichtverhängten Wagen, einen jungen Offizier, das Pistol in der Hand, zur Seite, gesetzt. Ihr Gesicht wurde mit einer schwarzen Maske (einem Domino), ihre Fesseln mit Mänteln verdeckt, damit Niemmand sie erkennen, oder die Fesseln sehen könne. So wurden sie über Znaim nach Brünn geführt, wo man sie in die bekannten Gefängnisse des Spielbergs sperrte. Aber auch dort hielt man bei der damals in Brünn herrschenden Stimmung die wichtigen Gefangenen nicht sicher genug, und führte sie nach Verlauf von zwei Tagen unter Militärbedeckung nach der Festung Josephstadt. Als die beiden Gefangenen fragten, weßhalb man sie denn eigentlich verhafte, antwortete der Platzkommandant (oder dessen Stellvertreter) unter den Gesten der höchsten Empörung über die Impertinenz einer solchen Frage: „Sie haben geschrieben, Sie sollten gleich an die Wand gestellt und erschossen werden;“ und als der Leidensgefährte Häfners erwiederte: „Er aber habe nicht geschrieben.“ erhielt er zur Antwort: „Es sei hinreichend, in so gefährlicher Gesellschaft gefangen genommen zu sein.“
In den Kasematten von Josephstadt sitzt nun der unglückliche Exredacteur, mit Hohn und Spott behandelt. Schwächlich von Statur verfiel er bald in eine ernste Krankheit, und bat, eine halbe Stunde des Tages an der Luft spazieren gehen zu dürfen. Es wurde ihm mit den Worten verweigert: „Josephstadt habe keine Promenaden für solche Leute.“ Als er einen Geistlichen forderte, wurde auch dieses abgeschlagen mit der Deutung: Josephstadt, die Festung, sei kein Kloster.“
Seit zwei Monaten weilt nun Häfner in seinem Kerker; kein Verhör wurde bis jetzt mit ihm vorgenommen, kein Wort ihm über die Ursache seiner Verhaftung mitgetheilt, keine Stimme in den öffentlichen Blättern erhob sich für ihn! —
Der Einsender dieser Darstellung war nie ein Freund von Häfner, er kannte ihn kaum der Person nach; hat nie in seinem Blatte geschrieben, und scheut sich nicht, öffentlich zu bekennen, daß er mit der Tendenz und besonders der Sprachweise der Constitution eben so wenig wie der meisten übrigen Wiener radicalen Blätter niemals einverstanden war, und selbst auf die Gefahr der Verdächtigung seiner demokratischen Gesinnung dieses mehr als einmal in Wien öffentlich ausgesprochen hat; er ist endlich weit entfernt, die an Feigheit grenzende Furchtsamkeit des Herrn Häfner nicht scharf zu tadeln: aber das Rechtsgefühl und die Humanität zwingen ihn, sowohl das jetzige österreichische Ministerium, als auch ganz Deutschland auf diese empörende Verletzung der feierlichsten Versprechen des Kaisers und der klarsten Gesetze aufmerksam zu machen, und er fordert besonders alle Zeitungsredactionen zu der collegialischen Pflichterfüllung auf, diesen Thatsachen größtmögliche Veröffentlichung zu geben, damit, wenn auch das Recht vor der Gewalt augenblicklich verstummt, das Schamgefühl (?) die Gewalthaber bestimme, der Gerechtigkeit ihren gesetzlichen Lauf zu lassen.
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@facs0969
[ 116 ] Liegnitz, 22. Dez.
Sie wissen, daß schon im Oktober, zu jenen Zeiten, als noch das Ministerium Pfuel vereinbarte, der General Stößer aus Glogau mit 6000 Mann Preußen und 15 Stück Geschütz unsere Stadt nach allen Regeln der Kriegskunst „die Kugeln im Lauf und die Schwerter haarscharf geschliffen,“ militärisch okkupirte, — wahrscheinlich die erste Heldenthat, welche dieser große Feldherr in seiner kriegerischen Laufbahn vollbracht hat, abgerechnet was er auf Revüen und Paraden vielleicht sonst geleistet haben mag. Es soll dafür auch ein gnädiges Handschreiben von Sr. Majestät dem Kaiser aller Reußen an ihn untewegs sein, welches mit den Worten: „Lieber Stößer“ beginnt und ihm zu der Bekämpfung der Anarchie in Schlesien den knutenreichen Segen des Selbstherrschers ertheilt. Dieser Stößer — welcher unsere Landwehrmänner, nachdem sie eingefangen worden, auf der Straße bei sich vorüberführen ließ, dabei vor ihnen ausspie und ihnen u. a. zubrüllte, sie wären nicht werth zum königl. preuß. Heere zu gehören wegen ihrer furchtbaren Verletzung der militärischen Disciplin, worauf sie nach Glogau in die Kasematten geschleppt wurden, wo sie noch sitzen — dieser Stößer besitzt nicht einmal Kraft und Geschick genug um auch nur „seine Leute“ (die Preußen) in Ordnung und Zucht erhalten zu können. In der That ist die öffentliche Sicherheit hier nie mehr gestört gewesen, als seit der Zeit, wo die Preußen bei uns einmarschirt sind. Richt genug, daß sich die Soldaten der verschiedenen Regimenter feindselig gegenüberstehen, sich fast täglich herumprügeln und mitunter halb todt schlagen (dem einen haben neulich bei dieser Gelegenheit seine Kameraden die Augen aus dem Kopfe herausgedrückt), so sind auch die Bürger in ihrer Person und ihrem Eigenthum durch die Soldaten beständig bedroht. Körperliche Mißhandlungen auf den Straßen und in den Wirthshäusern sind schon unzählige vorgekommen. Nachträgliche Klagen der Verletzten führen natürlich zu gar nichts. Daß das Eigenthum ebenfalls nicht geschont wird, zeigte sich u. a. auch vorgestern, wo unserm wackern Deputirten von der Linken der Nationalversammlung, dem Kaufmann Hildebrand, die großen Schaufenster seines Ladens, erwiesener Maaßen durch Soldaten, zerschmettert wurden. Aeltere Leute versichern, daß im Jahre 1813, wo die Russen und Kosaken hier waren, mehr öffentliche Sicherheit herrschte, als jetzt. Es ist aber wohl offenbar, daß diese Preußen mit ihrem kassubisch-plattdeutschen Kauderwelsch, welches kein Mensch hier zu Lande ordentlich versteht, zu dergleichen Schändlichkeiten gegen politische Personen, die ihnen ganz unbekannt sind, durch die Heulerpartei aufgehetzt werden, welche seit ihrem Einmarsch mit gränzenloser Unverschämtheit und Frechheit hier ihr Wesen treibt. Seitdem sich diese Leute in einen Verein „für öffentliche Ordnung, Wohlfahrt und Sicherheit“ zusammengethan haben, wird die Unordnung und Unsicherheit täglich größer. Einen würdigen Helfer in seinen Ordnungsbestrebungen besitzt der General Stößer an dem hiesigen Kriminalrichter Schulz-Völker, einem Subjekte, welches Jahre lang von einem Gerichte zum andern herumgeschickt worden ist, sich aber nirgends hat behaupten können. So hat man ihn endlich für würdig befunden, an der Spitze des hiesigen Gerichts zu stehen. Bei ihm bedurfte es nicht der Beispiele des geheimen Obertribunals und der Münsterschen, Ratiborer, Bromberger u. s. w. Oberlandesgerichte, welche den viel gepriesenen unparteiischen und über den Parteien erhabenen Standpunkt eines königlich preußischen Richters so glänzend dokumentirt haben. Er besaß von Hause aus den loyalen Eifer eines Preußenvereiners für Ordnung und Gesetz, verbunden mit der seinen wieselartigen Spürkraft eines östreichischen Polizeiagenten, um ein tüchtiger Kriminalrichter zu sein und namentlich aus Druckschriften: „Majestätsbeleidigungen, Erregung von Mißvergnügen, zum Aufruhr u. s. w. herauszuschnüffeln. Schon den ganzen Sommer hindurch, wenn auch meist erfolglos, thätig in der Verfolgung der „Unruhstifer“ erreichte seit Stößer's Ankunft seine Thätigkeit den höchsten Grad und schlug förmlich in eine Art fixer Idee um, vermöge deren er sich einbilden soll, er allein sei zum Retter des preußischen Staates ausersehen. Die Landwehrangelegenheit, die Plakate des demokratischen und Rustikalvereins, so wie einzelner Personen, die Artikel der hiesigen Zeitschrift „Silesia“ und mündliche Aeußerungen, die ihm durch einige eifrige Denuncianten in großer Zahl hinterbracht worden — dies zusammen bildet den Stoff, aus denen ein Mensch wie dieser Schulz-Völker, Anklagen und Prozesse gegen brave und freisinnige Männer schmieden und Verfolgungen darauf anstellen lassen darf. Wem hiernach von dem Segen der neuen Verfassung noch nicht die Augen übergehen, der muß in der That einen hohen Grad von Verstocktheit erreicht haben.
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@facs0969
Lötzen, 16. Decbr.
Der hiesige Landrath hatte im Freudenrausche über die Emanation der Verfassungs-Urkunde am 5. d. M. mit mehreren Gesinnungs-Genossen in einer Gesellschaft vom 8. d. M. eine Illumination verabredet. Diese Illumination wurde am folgenden Tage von mehreren Hauseinwohnern bewerkstelligt. Viele Häuser waren indeß nicht illuminirt. Vor (Siehe den Verfolg in der Beilage.)
[0970]
@typejAnnouncements
@facs0970
@typejAn
@facs0970
Rheinhöhe. Am 27. Dezember 1848 3′ 6″.
@typejAn
@facs0970
Bekanntmachung.
Die städtische Speiseanstalt in der Kreuzgasse hierselbst wird am 3. Januar k. J. eingehen. Dagegen soll in dem Hause der Armen-Verwaltung (Cäcilienstraße Nro. 28) vom 1. Januar k. J. ab, bis zum Ablauf der Wintermonate den unbemittelten Bürgern von Morgens 10 bis Nachmittags 6 Uhr Suppe gegen Vergütung von 8 Pfenningen per Quart, verabreicht werden.
Köln, 28. Dezember 1848.
Das kön. Oberbürgermeister-Amt
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@facs0970
Amtliche Bekanntmachung.
Nach dem interimistischen Wahlgesetz für die erste Kammer vom 6. Dezember 1848 ist jeder Preuße, welcher das dreißigste Lebensjahr vollendet hat, und einen jährlichen Klassensteuersatz von mindestens acht Thalern zahlt, oder einen Grundbesitz im Werthe von 5000 Thlrn. oder ein reines Einkommen von 500 Thlrn. nachweiset, stimmberechtigter Urwähler für die erste Kammer in derjenigen Gemeinde, worin er seit sechs Monaten seinen Wohnsitz oder Aufenthalt hat.
Zur Anfertigung des Verzeichnisses der diesemnach stimmberechtigten hiesigen Einwohner werden, in Folge des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes vom 8. d. Mts., dieselbe hiermit aufgefordert binnen 8 Tagen, vom 27. d. Mts. angerechnet, bei mir auf dem hiesigen Rathhause, in den Morgenstunden von 9 bis 1 Uhr, und in den Nachmittagsstunden von 3 bis 7 Uhr Abends, ein Grundvermögen im Werthe von mindestens 5000 Thlr. oder ein reines Einkommen von mindestens 500 Thlr. glaubhaft nachzuweisen.
Köln, am 20. Dezember 1848.
Der kommissarische Oberbürgermeister, Gräff.
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@facs0970
Bekanntmachung.
Nach Maßgabe der bisherigen Erfahrungen bezüglich der Kommunikation über den Rhein treten gegen die Festsetzungen in meiner Bekanntmachung vom 23. huj. folgende Aenderungen ein:
1) Die Annahme von Fahrpost-Gegenständen zu dem 2. Deutz-Minden-Berliner Zuge wird bis 5 Uhr Abends erfolgen, doch ist die frühzeitige Aufgabe derselben bis 1 Uhr Nachmittags sehr rathsam und sicherer,
2) für die Korrespondenz zu diesem Zuge wird die Annahme um 7 Uhr Abends geschlossen,
3) zu dem 1sten Deutz-Mindener Zuge können größere Pakete (die nicht in den Briefbeuteln Raum finden) in Köln gar nicht angenommen werden.
Köln, der 25. Dezember 1848.
Der Ober-Post-Direktor, Rehfeldt.
@typejAn
@facs0970
Bekanntmachung.
Bezüglich der nach Abfahrt der Schiffbrücke hergestellten Schalden-, Nachen- und Dampfschifffahrt zwischen Köln und Deutz wird hiermit dem betheiligten Publikum in Erinnerung gebracht, daß sowohl bei Tage als bei Nacht nur das gewöhnliche Brückengeld zu zahlen ist, welches von den betreffenden königl. Steuerbeamten erhoben wird.
Alle sonstigen Arten von Gelderhebungen, sei es durch das Aufsichts-Personal oder durch die Fährleute sind ungesetzlich, und wie in früheren Jahren auf das Strengste verboten. Hoffentlich wird das geehrte Publikum zur Aufrechthaltung dieses Verbotes sein Möglichstes beitragen.
Die Dampfschifffahrt zwischen beiden Ufern währt von Morgens 7 Uhr bis Abends 10 Uhr.
Köln, den 23. Dezember 1848.
Königl. Brücken-Verwaltung.
@typejAn
@facs0970
Gerichtlicher Verkauf.
Am Samstag den 30. Dezember 1848, Vormittags 9 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln zwei braune Zugpferde und eine Karre gegen gleich baare Zahlung öffentlich dem Meistbietenden verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
@typejAn
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Verkaufs-Anzeige.
Samstag den 30. d. M. Dezember Morgens 11 Uhr, wird der unterzeichnete Gerichtsvollzieher auf dem Waidmarkte dahier ein Komsoir, mehrere Oefen, sowie eine Lochpreßmaschine gegen baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Simons.
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Casino-Ball-Gesellschaft.
Der dritte Casino-Ball findet Sonntag den 31. Dezember Statt und beginnt um 7 Uhr
Karten für Fremde zu diesem Balle, sind gegen schriftliches Ersuchen eines Mitgliedes der Gesellschaft, am Tage des Balles, Vormittags von 4-5 Uhr in dem unteren Lokale des Casino (beim Eintritt rechter Hand) in Empfang zu nehmen.
Köln, den 28. Dezember 1848.
Die Casino-Ball-Direktion.
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Die Unterzeichneten beabsichtigen für die Dauer der Wahlen ein Blatt Den demokratischen Urwähler in zwanglosen Nummern herauszugeben, als Organ der demokratischen Partei bei den Wahlen des ganzen Landes. Wir werden darin, wie sich von selbst versteht, die Grundsätze der Demokratie verfechten, in diesem Sinne auf die Wahle einzuwirken und durchzusetzen suchen. Ein Erfolg ist jedoch nur dann möglich, wenn wir von der ganzen Partei in der Verbreitung des Blatteä sowie durch Mittheilungeu wichtiger Thatsachen, die auf die Wahlen von Einfluß sind, unterstützt werden.
Der „demokratische Urwähler“ erscheint vorläufig 1-2 mal die Woche, später bei heranrückender Wahlzeit nach Bedürfniß öfter. Die einzelnen Nummern sind zu einem Silbergroschen in allen Buchhandlungen zu haben, namentlich aber vorräthig in folgenden: Berlin Reuter u. Stargardt; Brandenburg A. Müller; Cottbus E. Meyer; Frankfurt a. O. Koscky u. Comp.; Guben E. Berger; Landsberg Schäffer u. Comp.; Potsdam Hordatsch; Buchh.; Cöslin C. G. Hendeß; Greifswald L. Bamberg; Stettin Fr. Nagel; Stralsund A. Bolkmann; Posen W. Stefanski; Königberg Th. Theils; Danzig F. A. Weber; Thorn E. Lambeck; Aachen H. Benrath; Barmen W. Langewiesche; Bonn T. Habicht; Coblenz I. Hölscher; Cöln A. Bädecker; Crefeld Funcke u. Müller; Düsseldorf Buddeusz Elberfeld I. Bädecker; Trier C. Troschel. Wesel Becker; Erfurt Keyser; Halberstadt R. Frantz; Halle G. C. Knapp; Magdeburg E. Bänsch; Mühlhau; sen F. Heinrichshofen; Naumburg W. Cursch; Nordhausen W. Köhme; Quedlinburg H. C. Huch; Breslau Ed. Trewendt; Brieg J. F. Ziegler; Glogau C. Flemming; Görlitz Heinge u. Comp.; Hirschberg M. Rosenthal; Liegnitz C. E. Reisner; Reisse Th. Hennings; Schweidnitz L. Heege; Arnsberg H. Fr. Grote; Bielefeld A. Helmich; Hamm C. Wickenkamp; Minden Keiser u. Comp.; Paderborn W. Brüwell.
Einzelne, welche sich für die Verbreitung des Blattes intrressiren, sowie politische Vereine, könuen ferner Exemplare, — jedoch nicht unter 20 — direkt von der Expedition in Halle auf frankirte Bestellungen franco gegen Postvorschuß erhalten.
Halle, den 20. Dez. 1848.
D' Ester. A. Hexamer Reichenbach.
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Mannheimer Abendzeitung.
Mit dem 1. Januar 1849 beginnt ein neues halbjähriges Abonnement der „Mannheimer Abendzeitung“ und ihrer „Rheinischen Blätter.“
Die Richtung der „Mannheimer Abendzeitung“ bleibt dieselbe. Wie sie in den Tagen der Censur und Zeitungsverbote gegen den [unleserlicher Text] Bundestag und die bundestaglichen Regierungen unerschütterlich fur die Erringung freier politischer und sozialer Zustände in die Schranken trat, und im Kampfe gegen die Dränger und Aussauger des Volkes keine Gefahr und Opfer scheute, so sucht sie seit den Märztagen bei freierer Presse ungeachtet der neugestaltigen Verfolgungen mit erneuerter Kraft Freiheit, Wohlstand und Bildung des Volkes und der Einzelnen zu fordern und Alles entschieden zu bekämpfen, was der vollen Entwickelung der Volkssouveranitat und der Rechte des Menschen und Bürgers im Wege steht.
Zu diesem Zwecke und zur schnellen sorgfältigen Mittheilung der Tagesgeschichte haben wir neuerdings durch Bestellung eines weitern Redakteurs und mehrerer Correspondenten die Bedeutung und Nützlichheit der Zeitung erhöht und werden auch im neuen Jahre diese Kräfte vermehren, wobei uns freundliche Beziehungen zur demokratischen Opposition in der 2. badischen Kammer und in der Nationalversammlung zu Frankfurt, sowie zum demokratischen Central-Ausschuß in Berlin und dem diesseitigen Kreisausschuß unterstützen.
Das Erscheinen dieser Blätter, welches in Folge der Einkerkerung des Redakteurs und Verlegers im Mai d. J. unterbrochen war, ist künftig gegen jederlei Storung gesichert und ebenso für pünktliche und schnelle Lieferung gesorgt.
Der Preis der Zeitung sammt Beiblättern und Extrabeilagen ist für das Halbjahr für ganz Baden (mit dem Postaufschlag) 5 fl., welch' letzterer sich auswärts verhältnißmäßig erhöht. In Baiern und Preußen ist der Preis durch Minderung des Postaufschlags und in letzterem auch durch Wegfall des Stempels ermaßigt. Man abonnirt bei den nächstgelegenen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich und die überseeischen Lander bei Herrn Alexander in Strasburg, Brandgasse Nr. 29, und rue Notre-Dame Nr. 23 in Paris.
Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen;
Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen, deren wir täglich eine großere Anzahl veröffentlichen, empfiehlt sich die Zeitung ihrer ausgedehnten Verbreitung wegen besonders.
Mannheim, 20. Dezember 1848.
Die Expedition der Mannheimer Abendzeitung.
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Einladung zum Abonnement auf die Neue deutsche Zeitung.
Organ der Demokratie.
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Otto Lüning.
Die „Neue Deutsche Zeitung“ erscheint in groß Folioformat dreispaltig und kostet hier am Orte vierteljährlich 2 fl. oder 1 Thlr. 4 Sgr. Die Ausgabe geschieht täglich mit Ausnahme des Sonntags; besonders wichtige Nachrichten werden jedoch auch an diesem Tage durch Extrabeiblätter gebracht werden. Anzeigen jeder Art werden gegen die Gebühr von 3 kr. oder 1 Sgr. für die Zeile oder deren Raum aufgenommen. Für Frankreich nehmen Bestellungen an: Herr G. A. Alexander Nr 28, Brandgasse in Straßburg und Nr. 23 Rue Notre-Dame de Nazareth in Paris; für England die Herren J. J. Ewer u. Comp. in London (Newgate-Street Nro. 72).
Die Tendenz der „Neuen Deutschen Zeitung“ ist durch den Titel ausgedrückt und bleibt auch im neuen Jahre unverbrüchlich dieselbe. Sie steht fortwahrend mit der demokratischen Partei der National-Versammlung in Verbindung und wird fortfahren unter der Ueberschrift „Frankfurter Mittheilungen“ Aufsätze von Mitgliedern dieser Partei zu bringen. Durch ausgedehntere Verbindungen ist sie noch mehr, als bisher in den Stand gesetzt, den Lesern ein reichhaltiges Material zu bieten.
Das Unternehmen ist durch die Theilnahme, deren es sich von Anfang an zu erfreuen hatte, gesichert. Der günstigeren Verbindungen wegen haben wir aber die Absicht, das Blatt im Laufe des nächsten Jahres nach Frankfurt zu verlegen, damit wir die Nachrichten noch schneller, als bisher, bringen können. Die Verlagshandlung beabsichtigt, das zur Uebersiedelung und etwaigen Vergrößerung nöthige Kapital durch Aktien aufzubringen. Wir fordern alle Freunde der Demokratie und unseres Blattes auf, sich an diesem Aktienunternehmen zu betheiligen, welches voraussichtlich eine günstige Dividende bieten wird. Gerne werden wir auf Verlangen die Bedingungen des Aktienplanes mittheilen.
Darmstadt, im Dezember 1848.
Die Expedition der „Neuen Deutschen Zeitung.“
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Einladung zum Abonnement auf die unter verantwortlicher Redaktion von Franz Löher im Verlage von W. Crüwell in Paderborn erscheinende Westfälische Zeitung.
Dieselbe beginnt mit dem Jahre 1849 ihren zweiten Jahrgang und erscheint von da ab täglich mit Ausnahme des Montags in Nummern von einem Bogen, nach Umständen mit Extrablättern, zum Preise von 18 Sgr. vierteljährig, wozu für Auswärtige ein verhältnißmäßiger geringer Portoaufschlag kömmt.
Die Westfäl. Zeitung hat seit ihrem dreivierteljährigen Bestehen konsequent und ehrlich ihr Streben durchgeführt, für die Heranbildung und Herrschaft eines vernünftigen und mächtigen Volkswillens und für den Neubau eines einig festen Deutschlands zu wirken. Die konstitutionell-demokratischen Grundsätze hat sie in entschiedener, aber würdiger Weise vertreten, und durch leitende Artikel, reichhaltige Original-Korrespondenzen und andere Berichte die politischen Tagesneuigkeiten in bündiger und Jedermann verständlicher Sprache vollständig geliefert. Dadurch hat sich die Westfälische Zeitung über Erwarten zahlreiche Abonnenten und in bedeutenden Kreisen Geltung erworben. Der äußerst geringe Preis macht es auch dem Unbemittelten möglich, sich die Westfälische Zeitung zu halten. Vielen aber außerhalb der rothen Erde wohnenden Westfalen ist dieses Blatt als ein getreuer und freisinniger Berichterstatter aus ihrer alten Heimath gewiß sehr willkommen.
Bestellungen auf die Westfälische Zeitung wolle man bei den zunächst gelegenen Postämtern möglichst bald machen, indem auf vollständige Exemplare nur bei rechtzeitigem Eintreffen der Bestellung in Paderborn gerechnet werden kann. Bei ihrer weiten Verbreitung empfiehlt sich die Westfälische Zeitung ganz besonders zu Ankündigungen, wtlche mit 1 Sgr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet werden.
Paderborn, im Dezember 1848.
W. Grüwell
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Ankündigung.
Die Mittelfränk. Zeitung in Nürnberg beginnt mit dem 1. Januar 1849 ihren 16. Jahrgang. Das Blatt gehört unter die entschieden freisinnigsten, die Rechte des Volkes am unverdrossensten vertretenden Journale in Baiern, und kann sich durch Mittheilung des Neuesten in Originalkorrespondenzen und leitenden Artikeln, so wie durch Auszüge aus andern Blättern des In-und Auslandes in die Reihe der bessern deutschen Zeitschriften mit gutem Bewußtsein stellen. Das Blatt erscheint täglich in gr. Fel. Format und liefert am Sonntage ein belletristisches Beiblatt zu dem ungemein billigen Abonnementspreis von 7 Fl. rhein. oder 2 Rthlr. sächs. jährlich.
Die baierischen Postämter nehmen nach den neuesten Bestimmungen vierteljährige Bestellungen an. Bei Inseraten, zu denen sich das Blatt seiner Vielgelesenheit wegen besonders eignet, wird die Spaltzeile mit 3 Kreuzer berechnet.
Wir empfehlen das Blatt dem verehrten Gesammtpublikum zu zahlreichen Abonnementsbestellungen.
Expedition der Mittelfränkischen Zeitung.
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Gasthof-Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine Restauration derartig eingerichtet habe, daß, anstatt der bisher bestandenen table d' hôte, resp. Abonnenten-Tisches, wie in andern großen Städten täglich von 12 bis 2 Uhr Mittagsessen a la carte, zu billigem Preise verabreicht wird. Gleichzeitig empfehle ich meine Gastwirthschaft, gute und billige Weine, so wie meine Abends-Restauration auf's beste.
Köln, den 15. Dezember 1848.
Friedrich Knipper, im Pfälzerhof, Appellhofplatz Nro. 17.
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Kartoffel-Pfannenkuchen auf ächt westpfälische Art, so wie Gans mit Kastanien, Haasenbraten und Ragout, Schellfische u. s. w., heute Samstag Abend bei Friedrich Knipper, im Pfälzerhof, Appellhof Nro. 17.
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Im neuen Laden, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz, werden verkauft:
Feinstes Tuch und Buckskin neuste Dessins, die ganze Hose 2 bis 4 1/2 Thlr. Westenstoffe, neueste Muster von 8 Sgr. bis 1 3/4 Thlr. Winterpaletots in Düffel zu 3 Thlr. 20 Sgr. bis 5 1/2 Thlr. Bournousse in feinem Tuch von 8 bis 14 Thlr. Unterhosen und Unterjacken von 15 Sgr. bis 1 1/2 Thlr. Cravatten in Atlas und Lasting, Herren-Shwals in Atlas, Seide und Wolle, Schlipse in allen Sorten, viereckige, schwerseidene Tücher zu äußerst billigen Preisen.
Regenschirme in schwerer Seide von 2 Thlr. 10 Sgr. bis 3 Thlr. 15 Sgr. Zeugschirme, 22 Sgr. bis 1 Thlr. 15 Sgr.
Gebrauchte Schirmgestelle werden in Zahlung genommen.
Alle Sorten Handschuhe von 2 Sgr. bis 15 Sgr.
Die Waaren werden wirklich so billig verkauft, wie die Preise angegeben sind.
Joseph Sacks aus Frankfurt a. M., im Hause des Herrn Johann Maria Farina, gegenüber dem Jülichsplatz.
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Ein Blasbalg nebst Ambos billig zu verkaufen. Gereonsmühlengasse Nr. 17
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Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.
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Musik.
Unterricht in Violin und Guitarre. Näheres bei B. Mayr, Instrumentenmacher, St. Apernstr. Nr. 57.
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Frischer Honig per Pfund 4 Sgr. in Partieen billiger, zu haben Severinstraße Nr. 156.
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Berlin: Oekonomie-Administratoren — Wirthschafts-Inspektoren — Forst- und Domainen-Beamte — Rentmeister — Secretaire — Oberkellner — Braumeister — Fabrik-Aufseher — Pharmaceuten — Buchhalter- und Handlungs-Commis (für Banquier-, Comptoir-, Fabrik-, Manufactur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte) können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten, und wollen sich baldigst wenden an die Agentur des Apothekers Schulz in Berlin, Alexanderstrasse Nr. 63
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So eben erhielt ich wieder eine neue Sendung wollener Bettdecken von 1 Thlr. 5 Sgr. bis 5 Thlr. die ich hiermit bestens empfehle.
D. Kothes, Altenmarkt 69.
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Lizitation.
In der gerichtlichen Theilungssache der Wittwe und Kinder von Heinrich Burbach, wird das Haus Weißbüttengasse Nr. 15 hiesiger Stadt sammt Hofraum, Garten und Hintergebäude
Donnerstag den 28. d., Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten, hierzu kommittirten Notar und auf dessen Schreibstube, woselbst Expertise und Heft der Bedingungen einzusehen sind, einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt und dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden.
Köln, den 16. Dezember 1848. Fier.
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Oeffentlicher Verkauf von ungewöhnlich schweren Eichenstämmen.
Auf Anstehen der Berechtigten des Sindorfer Erbwaldes wird der Unterzeichnete am Donnerstag den 4. künft. Monats Januar, beim Wirthe Herrn Esch in Sindorf 115 Nr. Eichenbäume, welche größtntheils von seltener Schwere und Länge, öffentlich auf Kredit gegen Bürgschaft verkaufen.
Das Holz steht im Schlage Miegenbruch, unweit der Eisenbahn-Station Horrem, der Köln-Dürner und Köln-Jülicher-Chaussee. Der Förster Uebersetzig weist den Kauflustigen das Holz auf Verlangen an.
Kerpen, den 22. Dezember 1848.
Schiffers, Notar.
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Ostender-Austern-Depot für Deutschland, große Budengasse Nr. 1 in Köln.
Fortwährend werden sowohl in als außer demselben die nachstehend verzeichneten Sorten Austern zu den beigesetzten Preisen verabreicht:
Kleine Ostender-Austern25 Sgr. per 100 Stück.
Größere Ostender-Austern28 Sgr.per100 Stück.
Mittel-Ostender-Austern1/4 Thlr.per100 Stück.
Große gemästete Austern2 Thlr.per100 Stück.
Ferner findet man in demselben vorräthig:
Lebende und abgekochte Homard's, dicken geräuch. Wintersalm, grobkörn. Astrachan sowohl als deutschen Caviar, Spickaal, engl. Bückinge zum Rohessen, Kräuter-Anchovis, holl. Voll- und einmarinirte Häringe, Neunaugen Sardellen etc., so wie mehre Sorten feiner Käse, worunter eine, „fromage de brie“ wegen ihrer ausgezeichneten Qualität besonders empfohlen werden darf.
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Gasthof zum Telegraphen, dem Bonn-Kölner Bahnhofe gegenüber, Weidenbach 11-13.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich meine Gastwirthschaft und Restauration eröffnet habe.
Durch vortreffliche, äußerst billige Weine, so wie gut zubereitete Speisen werde ich mich meinen Freunden und Gönnern besonders zu empfehlen suchen.
H. Hermans.
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Eine große Auswahl in gesteppten und wollenen Bettdecken empfiehlt bestens D. Kothes, Altenmarkt 69.
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Konzessionirtes Baudeville-Theater.
Heute den 28. Dezember 1848:
Zum Benefiz des Herrn Scheele.
Fröhlich.
Musikalisches Quodlibet in 2 Akten von Schneider.
Vorher Wer ißt mit?
Baudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich.
  • Fröhlich im 2. Stück
  • Appel im 1. Stück
  • Herr Scheele
Entree 10 Sgr. á Person, wofür Getränke verabreicht werden.
Abonnementsbillets sind heute nur für den ersten Platz gültig.
Kassa-Eröffnung 6 Uhr.
Anfang 7 Uhr.
Franz Stollwerck.
Zu dieser seiner Benefiz-Vorstellung ladet ein verehrtes Publikum ganz ergebenst ein.
Scheele.
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Theater-Anzeige.
Donnerstag den 28. Dez 1848 außerordentliche Vorstellung zum Benefiz des Kapellmeisters Hrn. Jos. Eschborn und letzte Darstellung des Balletmeisters Hrn. Martin und Frau Martin Zimman erste Tänzer vom königl. Theater in Lissabon.
Wilhelm Tell.
Große romantische Oper in 5 Akten. Musik von Rossini. Vorkommende Tänze.
Im 1. Akt:
Grand Pas de Trois nouveau.
Arrangirt von Hrg. Martin, ausgeführt von demselben, Frau Martin Zimman und Frl. Lina Gärtner. Zum Erstenmale
Nouvelle Styrienne.
Musik von Jos. Lanner.
Neues Pas de deur, arrangirt von Hrn. Martin, getanzt von demselben und Frru Martin Zimman.
Zu dieser seiner Benefiz-Vorstellung ladet ein geehrtes Publikum ergebenst ein.
Jos. Eschborn.
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Ein großer Eiskeller ist zu vermiethen.
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Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.