[0741]
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No. 143. Köln, Mittwoch den 15. November. 1848.
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@facs0741
Um mehrfach geäußerten Wünschen entgegenzukommen und dem Theile des Publikums, welcher ohne längeres Abonnement den jetzigen wichtigen Zeitereignissen folgen möchte, alle möglichen Erleichterungen zu gewähren, nehmen wir Bestellungen auf die Neue Reinische Zeitung vor Ende des Quartals zu 1 Thlr. bei Vorausbezahlung in hiesiger Stadt und Deutz an; einzelne Nummern sind fortwährend an der Expedition des Blattes — unter Hutmacher Nr. 17 — zu einem (1) Sgr. zu haben. Die einlaufenden Nachrichten sind wir, unterstützt von tüchtigen Corespondenten, im Stande wie seither unsern Lesern auf das Schleunigste zu überliefern.
Köln, 13. November 1848. Die Expedition der Neuen Rheinischen Zeitung.
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@facs0741
Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Aufforderung des demokratischen Kreisausschusses der Rheinprovinz. — K. Marx). Koblenz. (Die „Rh.- u. M.-Ztg.“ über das „Ministerium der thierischen Soldateska.“ — Adresse an die National-Versammlung. — Censur der Plakate). Berlin. (Rüstungen. — Die Kommission für Steuerverweigerung. — Grabow. — Wrangels Verfügungen).
Donaufürstenthümer. Agram. (Schreiben Jellachichs an seine Landsleute).
Schweiz. Bern. (Die neuen Behörden. — Fortschritt in der Schweiz. — Antwort des Vororts an die deutsche Centralgewalt).
Italien. (Die Insurgenten am Comer-See. — Die Ungarn in Mantua und Alexandrien. — Neue Revolten. — Auflösung des toskanischen Parlaments. — Ein Brief Radetzky's).
Franz. Republik. Paris. (Die Wahlagitation. — Das Verfassungsfest. — Das Cavaignac'sche Manifest — To[unleserlicher Text]ianski).
Türkei. Kostantinopel. (Nachwehen der Feuersbrunst. — Opiumhandel).
Die Steuerverweigerung in England im Jahre 1832.
(Schluß).
Deutschland.
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@facs0741
Edition: [Karl Marx/Karl Schneider II: Aufforderung des demokratischen Kreisausschusses der Rheinprovinz, vorgesehen für: MEGA2, I/8. ]
Aufruf.
[ * ] Köln, 14. November.
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[ * ] Köln, 14. November.
Auf die Nachricht hin, daß der Redakteur en chef der „N. Rh. Z.“, Karl Marx, für heute Morgen einen Erscheinungsbefehl von dem Instruktionsgerichte erhalten, hatte sich eine ansehnliche Volksmasse im Appelhofe eingefunden, um ihre Theilnahme zu bekunden und das Resultat abzuwarten. K. Marx wurde bei seinem Wiedererscheinen mit lauten Beifallsbezeugungen begrüßt und nach dem Eiser'schen Saale begleitet, wo er einige Worte des Dankes für die Volkstheilnahme aussprach und erklärte, daß er nur zum Schlußverhör in der Hecker'schen Angelegenheit vernommen worden sei. Der ehemalige Staatsprokurator, jetzige Oberprokurator Herr Hecker glaube nämlich durch ein in der „N. Rh. Z.“ abgedrucktes und „Hecker“ unterzeichnetes Aktenstück von K. Marx als Republikaner denuncirt worden zu sein.
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@facs0741
Koblenz, 11. Nov.
Mit welchem Vergnügen werden nicht die, wie Hr. Schlink sich ausdrückt, liberalen Abgeordneten des allgemeinen Landtags den kleinen Manteuffel, den Hauptpartisan des Ministeriums Bodelschwingh, den für den Fall der Erkrankung Bodelschwinghs designirten Landtagskommissarius und Abgeordneten der Niederlausitz, auf den Schatzkammerbänken sehen? Mit welcher Freude werden nicht die katholischen Abgeordneten der Rheinprovinz und Westphalens, die sich gerade vor allen andern haben gebrauchen lassen, ihre kirchlichen und Schulinteressen definitiv in die Hände des ihnen von Trier und Köln her noch bekannten Hrn. v. Ladenberg, dieser Personifikation der preußisch-protestant Bureaukratie, gelegt sehen? Wie herzlich werden nicht die Urheuler, die bergischen, märkischen und niederrheinischen Fabrikanten dem Freihandelsmann Kühne *) Kühne war wieder Willen und Wissen von Brandenburg designirt. Anmerk. d. Red. die Hände drücken? Was wird endlich Hr. Scheidt, der konstitutionelle Romantiker, sagen? wird er auch in Anbetracht des vorigjährigen Verhaltens des Hrn. v. Manteuffel von diesem den konstitutionellen Eid verlangen oder etwa der Ansicht sein, daß die Mitglieder des Ministeriums einen solchen besser leisten könnten, als etwa Hr. d'Ester, Hr. Borchardt oder Graf Reichenbach? wird selbst er daran zweifeln, daß man einerseits und andererseits die Sache in gleicher Weise begreift, nach dem alten Sprichwort, daß das Beste der größte Feind des Guten sei, es mit der konstitutionellen Monarchie so lange hält, als man nichts Besseres hat, die konstitutionelle Monarchie als das Schild und die Republik oder absolute Monarchie als das Schwert betrachtet? Bei Lesung der Ministerernennungen konnten wir nicht umhin, an Etwas zu denken, was Le Sage in seinem hinkenden Teufel erzählt. Er spricht dort davon, daß zwei Männer zusammengekommen, sich umarmt und geküßt hätten und seitdem unversöhnliche Feinde geworden seien. So können auch wir Angesichts dessen, was in Wien, Berlin und anderwärts vorgeht, die Ansicht nicht unterdrücken, daß es vielleicht, seitdem Könige und Völker in Deutschland in den konstitutionellen und Vereinbarungsversuchen sich gegenseitig umarmt, gepriesen und geküßt haben, dazu kommen könnte, daß sie eben als unversöhnliche Feinde auseinandergingen.
[(Rh. u. M.-Z.)]
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@facs0741
Koblenz, 12. Nov.
In der Volksversammlung, welche heute auf Veranlassung des vereinigten Ausschusses des demokratischen Vereins und des politischen Klubs im Schauspielhause statt gehabt, ist folgende Adresse an die Volksvertreter zu Berlin vorgeschlagen und angenommen, sofort auch mit mehr als 1500 Unterschriften versehen worden:
„Vertreter des Volkes!
Das Ministerium hat das von der Versammlung ausgesprochene Mißtrauensvotum durch die Absicht einer Vertagung und Verlegung desselben erwidert. Die Versammlung, in voller Freiheit der Berathung, unter Versöhnung getrennter Ansichten, hat ihr Ansehen durch Beschlüsse gewahrt, deren Würde, Kraft und Mäßigung ihr dauernden Ruhm und volle Anerkennung des Landes gesichert haben. Das Volk, in dem die Versammlung wurzelt und in welchem sie ihre Stütze findet, ist berechtigt und verpflichtet, in diesem entscheidenden Momente des Kampfes zwischen Regierung und Volksvertreter seine Ansicht kund zu geben. In Ausübung dieses Rechtes und in Vollziehung dieser Pflicht erklären die unterzeichneten Bewohner von Koblenz, daß wir in diesem Streite der Gewalten die Beschlüsse der Volksvertreter als allein maßgebend, jede Zuwiderhandlung gegen dieselben als ungesetzlich, jeden Angriff auf die Versammlung als Verrath am Vaterlande, und die Räthe der Krone dafür in vollem Maße verantwortlich erachten.
Koblenz, 12. Nov. 1848.
Folgen die Unterschriften.“
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@facs0741
Koblenz, 12. Nov.
Gestern gegen Abend wurde das Schreiben unseres Abgeordneten Raffauff (der Protest der Linken) an den Straßenecken angeschlagen, Seitens des Festungskommando's aber sofort der Befehl ertheilt, dasselbe zu beseitigen!! Sind wir vielleicht schon, ohne es zu wissen, im Belagerungszustande?
[(Rh.- u. M.-Z.)]
Wir bemerken hierzu, daß der Belagerungszustand sich in diesem Augenblicke in der ganzen Monarchie von selbst versteht. So wurden gestern (13. November) von allen Straßenecken Köln's zwei Plakate, ein Extrablatt der „Neuen Rheinischen Zeitung“ und ein gelber Anschlagzettel „An die Soldaten“, amtlich abgerissen von zwei Gensd'armen, in deren Gefolge sich 6 Soldaten befanden. Wer hat zu diesem gewaltthätigen Angriffe auf fremdes Eigenthum den Befehl ertheilt? Etwa der Kommiß.-Polizeidirektor Geiger? Hat das Ministerium Brandenburg Hrn. Geiger (aus Koblenz) etwa schon geheime Vollmachten als Censor ertheilt?
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@facs0741
[ X ]Berlin, 12. Nov.
Die hiesige Bürgerwehr sowohl, als die fliegenden Korps der Studenten, des Handwerkervereins, der jungen Kaufleute und der Maschinenbauer, sowie der Künstler, haben dem Ministerium entschieden erklärt, daß sie in Folge der von der Nationalversammlung gefaßten Beschlüsse, die Waffen nicht ablegen würden.
Seit heute Morgen acht Uhr bivouakiren die kgl. Truppen auf den öffentlichen Plätzen und den Hauptpunkten der Stadt. Ihnen gegenüber stehen die fliegenden Korps gleichfalls bewaffnet. Das Korps der Maschinenbauer besteht aus 4000 und einigen hundert Mann, lauter entschlossene handfeste Gesellen, von denen ein jeder nicht blos mit einer Büchse oder Flinte, sondern auch noch mit einem großen Beile bewaffnet ist. Die Bürgerwehr hält sich zurück in den Häusern, bis das Signal zum Allarm erfolgt. Die Weiber sorgen für brennendes Wasser, Vitriol und andere Spritzmittel. Man erwartet jeden Augenblick den Anfang des Kampfes.
Unzählige Adressen und Deputationen kommen aus den Provinzen an die Nationalversammlung. Auch sind heute 8 Deputirte wieder eingetreten, die von ihren Wählern wieder nach Berlin expedirt worden sind. *) Warum befinden sich die Kölner Deputirten Haugh und Wittgenstein nicht auf ihrem Posten! Wenn sie sich weigern, nach Berlin zu gehen, setze man sie ab und wähle neue Deputirte an ihre Stelle. A. d. R.
Ueber den Antrag, die Steuerverweigerung betreffend, wird in der heutigen Nachmittagssitzung verhandelt werden, da die Kommission gestern mit ihrem Berichte nicht fertig geworden ist.
Grabow hat heute der Nationalversammlung angezeigt, daß er in diesen Tagen, sobald er ganz genesen sei, seinen Sitz in der Nationalversammlung wieder einnehmen werde.
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Berlin, 12. November.
Im Verfolg des Erlasses des königlichen Staats-Ministeriums vom heutigen Tage, wodurch die Stadt Berlin und ihr zweimeiliger Umkreis in Belagerungs-Zustand versetzt worden ist, verordne ich hiermit:
1) Alle Clubs und Vereine zu politischen Zwecken sind geschlossen.
2) Bei Tage darf keine Versammlung von mehr als 20 Personen bei Nacht keine von mehr als 10 Personen auf Straßen und öffentlichen Plätzen Statt finden.
3) Alle Wirtshäuser sind um 10 Uhr Abends zu schließen.
4) Plakate, Zeitungen und andere Schriften dürfen nur dann gedruckt, öffentlicht verkauft, oder durch Anschlag verbreitet werden, nachdem das hiesige Polizei - Präsidium die Erlaubniß dazu ertheilt hat.
5) Alle Fremden, welche sich über den Zweck ihres hiesigen Aufenthalts nicht gehörig legitimiren können, haben bei Vermeidung der Ausweisung binnen 24 Stunden die Stadt und deren Gebiet zu verlassen.
6) Fremden, welche bewaffnet ankommen, sind von den Wachen die Waffen abzunehmen.
7) Die Bürgerwehr ist nach der königlichen Bestimmung von 11. d. M., vorbehaltlich ihrer Reorganisation, aufgelös't; während des Belagerungs-Zustandes kann diese Reorganisation nicht erfolgen.
8) Während des Belagerungs-Zustandes dürfen Civil-Personen nur dann Waffen tragen, wenn es ihnen von mir oder dem Polizei-Präsidio ausdrücklich gestattet ist. Wer sich mit Waffen betreffen läßt, ohne eine solche Erlaubniß erhalten zu haben, wird sofort entwaffnet.
9) Die gesetzlich bestehenden Behörden verbleiben in ihren Funktionen und werden bei Ausführung der von ihnen zu treffenden Maßregeln, in so fern sie den vorstehenden Bestimmungen entsprechen, von mir aufs kräftigste unterstützt werden.
10) Die Stadt Berlin haftet für allen Schaden, welcher bei Unterdrückung eines offenen oder bewaffneten Widerstandes gegen die bewaffnete Macht an öffentlichem oder Privat-Eigenthum verübt wird.
11) Der Betrieb der bürgerlichen Geschäfte, der königlichen und Privat-Arbeiten, des Handels und der Gewerbe wird durch Erklärung des Belagerungs-Zustandes nicht weiter beschränkt.
Berlin, 12. November 1848.
Der Ober-Befehlshaber der Truppen in den Marken.
General der Cavallerie, v. Wrangel.
Donaufürstenthümer.
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@facs0741
Agram.
Jelachich hat folgendes Sendschreiben eingeschickt: „An meine Landsleute! Ihr habt bis jetzt unter allen — dem Scepter unseres großen Oesterreich angehörigen Nationen hinsichtlich Eurer Liebe, Anhänglichkeit und Treue für Eueren Monarchen in die ersten Reihen Euch gestellt, Ihr waret Diejenigen, welche in den schwierigsten Momenten der allgemeinen Aufregung, ungeachtet aller an Euch fruchtlos angewandten Mittel der Verführung nicht gewankt, sondern unerschütterlich gleich einem Fels dagestanden, und an Euren unserem geliebten Monarchen geleisteten Schwüren festgehalten habt. — Somit steht Ihr als ein glänzendes Beispiel für die andern Völker da. Wenn sie auch theilweise gleich Euch unerschütterlich gewesen sind, so wurdet Ihr doch von keinem übertroffen. — Leider hat jedoch während der Zeit meiner Abwesenheit die aufrührerische, Alles zerstören wollende Partei der Ungarn sich neuerdings erhoben, um die Fahne der Rebellion in unserem bisher hiervon rein gehaltenen Vaterlande aufzupflanzen, wozu selbe kein was immer für Namen führendes Mittel unversucht läßt, ja selbst den Namen unseres Monarchen zu mißbrauchen sich erkühnt, um ihren unlautern Zweck ins Leben zu rufen. — Ich verständige Euch vor allem, daß Se. Maj. der Kaiser selbst Ungarn als eine aufrührerische Provinz bezeichnen, und mich wegen Herstellung der gesetzlichen Ordnung zum königl. bevollmächtigten Kommissär zu ernennen geruhet haben, woraus Ihr die zureichenden Beweise entnehmen könnt, daß alle Bestrebungen der Ungarn keinen andern Zweck haben, als Euch in der Treue zu Euerem Monarchen wankend zu machen, um Euch sodann Euerer theils erworbenen, theils noch anzuhoffenden Freiheiten und Rechte um so sicherer berauben zu können. — Ich ermahne und fordere Euch demnach auf, meine braven Gränzer! diesem kein Gehör zu leihen, sondern auszuharren in Eurer Treue, stehen zu bleiben als unantastbare Stützen des Thrones unseres Kaisers, mir Eurem Ban, der ich für Eure Sache mein Leben zu opfern bereit bin, zu vertrauen, und versichert zu sein, daß die Zeit der Drangsale, die vielleicht über unser geliebtes Vaterland hereinbrechen könnte, bald vorübergehen wird, und gerade in solchen Epochen es nothwendig ist, die Treue an seinen angestammten Monarchen, die wahre Liebe zum Vaterlande und den echten Heldenmuth für seine Vertheidigung zu beweisen und darin auszuharren. — Bald werde ich wieder im Stande sein, unmittelbar für Euch, für Euere von den Ungarn bedrohten Rechte und Nationalität erneuert in die Schranken zu treten, denn unsere Sache ist eine zu gerechte, als daß ihr nicht endlich der sichere Sieg zu Theil werden sollte.
Hauptquartier Zwölfaxing, nächst Wien, am 24. Okt. 1848.
Jelachich, Ban und Feldmarschalllieutenant.“
Schweiz.
[0742]
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Edition: [Friedrich Engels: Die neuen Behörden – Fortschritte in der Schweiz, vorgesehen für: MEGA2, I/8. ]
[ ** ]Bern, 9. Nov.
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Bern, 11. Novbr.
Antwort des h. Vororts auf die Note der deutschen Centralgewalt.
Die Erwiederung auf die vorörtliche Note vom 5. vorigen Monats, welche Eure Exzellenz im Namen der provisorischen Centralgewalt für Deutschland an den schweizerischen Vorort bereits unterm 23. Oktbr. abhin[unleserlicher Text]zu richten im Fall gewesen waren, ist durch den Hrn. Legationsrath v. Neuwall am 2. d. M. Nachmittags abgegeben worden, weßhalb die Antwort darauf, um die sonst der eidgen. Vorort nicht verlegen sein konnte, erst heute mit Gegenwärtigem erfolgt.
Nach den unumwundenen und loyalen Eröffnungen, welche bereits auf die frühere Note Eurer Exzellenz von Seite der schweizerischen Eidgenossenschaft abgegeben worden waren, mußte der eidg. Vorort in der Erwartung stehen, es würden dieselben geeignet gewesen sein, Vorurtheile aufzuklären, und im Wesentlichen zu beruhigen. Er durfte sich dessen nicht versehen, daß seine Note in Paraphrasen dazu ausgebeutet würde, längst widerlegte Vorwürfe zu erneuern und in verletzendster Sprache neue Anschuldigungen herzuführen. Hat sich der eidg. Vorort in seinen Erwartungen getäuscht gesehen, so liegt es dermalen vollkommen in seiner Stellung, auf die vorliegende Erwiederungsnote nur in wenigen allgemeinen Zügen zurückzukommen, indem es nachgerade klar ist, daß man auf seine Auseinandersetzung nicht näher eingehen will, sondern auf der Anschauungsweise, wie man sich dieselbe von vornherein gebildet hat, ohne weiteres zu beharren gesonnen ist. Der eidg. Vorort hätte zwar Grund und Ursache genug, auf manche Kränkungen hinzuweisen, welche abermals in so hohem Maße in der Erwiederungsnote gegen die Schweiz angehäuft sind. Es fühlt sich derselbe jedoch erhaben über den vorherrschend verletzenden Ton in derselben, und auch er hat die bestimmte Ueberzeugung gewonnen, daß der Wechsel bitterer Worte zu keinem Ziele führen kann, und daß, wenn ein gedeihliches Resultat gewonnen werden solle, man sich auf bestimmte Thatsachen zu beschränken habe; während er hinwieder gegen die Art und Weise, wie der Gedankengang in seiner Note vom 5. v. M. in der neuerlichen Depesche wieder gegeben und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird, Angesichts der schweizerischen wie der deutschen Nation auf das bestimmteste sich verwahrt.
Wenn Eure Excellenz sich veranlaßt fanden, die Behauptung aufzustellen, daß Anklagen der Saumseligkeit, der Nachgiebigkeit, ja der Mitschuld schweizerischer Behörden an den gesetzwidrigen Thaten der Flüchtlinge in den Archiven der Schweiz Raum genug einnehmen, so muß dieses abermals als eine völlige Verkennung der Verhältnisse, und wenn nicht geradezu als eine absichtliche, doch als eine auffallende Außerachtlassung aller derjenigen Schritte bezeichnet werden, welche nach den unzweideutigsten Nachweisen der Geschichte von der schweizerischen Eidgenossenschaft gegenüber den Flüchtlingen und zur Aufrechthaltung der internationalen Verpflichtungen selbst mit großen Opfern gethan worden sind. Hingegen hat die schweizerische Eidgenossenschaft sich der nämlichen loyalen Politik von Seite ihrer Nachbarn, und namentlich von Seite gewisser Staaten, in deren Namen die deutsche Centralgewalt auftritt, sich nicht immer zu erfreuen gehabt; wenn man sich nur daran erinnern will, daß vor kaum einem Jahr eine gegen die rechtmäßige Bundesgewalt aufständige Partei durch alle möglichen Mittel, durch Geld, Waffen, Munition, selbst durch Heerführer und andere Kampfgehülfen unterstützt worden ist. Diese letztere Bemerkung wird jedoch keineswegs deßhalb vorgebracht, um das Recht der Wiedervergeltung zu beschönigen, denn die Schweiz bedarf der Beschönigung nicht, weil sie sich bewußt ist, in guten Treuen stets gehandelt zu haben; es soll damit nur der beiderseitige Rechtsboden genau festgestellt und ein unverdienter Angriff geziemend zurückgewiesen werden.
Der eidgenössische Vorort hat in seiner frühern Denkschrift den unzweideutigen Willen ausgesprochen und bethätigt, nach Maßgabe seiner Kompetenz überall da einzuschreiten, wo von Seite einer schweizerischen Kantonalregierung eine Verabsäumniß des Völkerrechts, eine Convenienz gegen ruhestörisches Treiben der Flüchtlinge zu Tage getreten sein sollte; er hat dagegen aber auch die Zumuthung abgelehnt und ablehnen müssen, auf bloß allgemeine Gerüchte hin gegen Regierungen einzuschreiten, deren ehrenhafter Charakter über allen Zweifel erhaben ist und die in einem entgegengesetzten Verfahren mit Recht eine Beleidigung ihrer Würde hätten erblicken müssen. Der eidgenössische Vorort darf es mit Zuversicht dem öffentlichen Urtheile anheimstellen, ob er zu weit gegangen, wenn er zu Begründung der so schweren Anklagen nähere Nachweisungen verlangen zu sollen geglaubt hat, und ob es die Würde des großen Deutschlands verletzt hätte, wenn die Daten, in deren Besitz man zu sein behauptet, wirklich auch angegeben worden wären. Statt hierauf sich einzulassen, wiederholt die Erwiederungsnote lediglich nur die früheren ganz vagen und in ihrer Unstatthaftigkeit nachgewiesenen Klagen mit dem Beifügen, daß ein kontradiktorisches Verfahren zwischen Regierungen über weltkundige Dinge nicht in der Sitte der Völker liege. Es soll hier gar nicht in Abrede gestellt werden, daß die Flüchtlinge in Muttenz Besuche erhalten haben; im Gegentheil wird als bestimmt angenommen, daß unter jenen Wallfahrern, wie Eurer Exzellenz Note sie zu nennen beliebt, sich Koryphäen der ersten deutschen Kammern und selbst Mitglieder der deutschen Nationalversammlung befunden haben, denen der Eintritt auf das Schweizergebiet ohne Beeinträchtigung der nachbarlichen Gastfreundschaft nicht hätte versagt werden können; es ist aber auch Thatsache, daß diese Besuche demjenigen Leiter des ersten badischen Aufstandes gegolten haben, welcher vor einer zweiten Schilderhebung mit aller Entschiedenheit abgemahnt und jeder Mitwirkung dazu durch freiwillige Verbannung sich entzogen hat.
Von Rüstungen der Flüchtlinge längsder Grenze des Kantons Aargau, zum Zwecke der Invasion, kann um so weniger im Ernste die Rede sein, als es amtlich ermittelt ist, daß im Kanton Aargau zur Zeit des zweiten Aufstandes im Ganzen nur 25 Flüchtlinge sich befanden, von denen wiederum nur 10 sich zur Theilnahme an der zweiten Insurrektion im Großherzogthum Baden verleiten ließen, welche jedoch sämmtlich unbewaffnet und vereinzelt vom schweizerischen auf das badische Gebiet übergetreten sind. Seither sind die in der frühern Note bereits angedeuteten Maßregeln gegen die Flüchtlinge, so viel dem Vorort bekannt, überall genau zur Vollziehung gekommen, und es liegen hinlängliche Beweise vor, daß die Reklamationen der Großherzogl. badischen Bezirksämter bei den zuständigen schweizerischen Behörden alle Berücksichtung gefunden haben, während hingegen von den jenseitigen Stellen die verlangten konkordatsmäßigen Bedinungen selbst in der obschwebenden Angelegenheit nicht allemal erfüllt worden sind. Wie sehr es sowohl den Kantonsregierungen, als dem eidgenössischen Vorort Ernst ist, die völkerrechtlichen Verpflichtungen getreu zu erfüllen, dafür mögen die von den Gerichten des Kantons Bern gegen die Theilnehmer am ersten badischen Aufstande ausgefällten Strafurtheile, auch die im Konton Tessin zur Aufrechthaltung der Neutralität getroffenen Maßnahmen vollgültiges Zeugniß abgeben. Mit Rücksicht auf alle diese Umstände muß daher der eidgenössische Vorort die Insinnationen, als hege er eine den Nachbarstaaten und insbesondere Deutschland feindselige Tendenz, mit aller Entschiedenheit zurückweisen.
Abermals hat der eidgenössische Vorort die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß die Quellen, aus welchen die jenseitige Note ihre Thatsachen geschöpft hat, keineswegs zu den verläßlichen gehören, sondern daß die Berichte von solchen Personen eingegeben sein müssen, welche ein Interesse daran hatten, die Schweiz und ihre Behörden in einem möglichst gehässigen Lichte darzustellen, ihre Verfahrungsweise als eine den Nachbarstaaten feindliche zu charakterisiren, die Flüchtlinge auf alle mögliche Weise zu ungesetzlichen Schritten zu provoziren, selbst von solchen Individuen, großherz. badischen Beamten, Zollwächtern, Gens'darmes u. s. w., welche in Tagen, die sie für sich unsicher glaubten, sich selbst, Weib und Kind auf das schweizerische Gebiet retteten, die nun keinen bessern Dank wissen, als in unerschöpflichen, wenn gleich haltlosen Klagen sich gegen dasjenige Land auszulassen, welches den muthlos Entflohenen s. Z. eine gefriedete Stätte bereitwillig gewährt hatte. Zum Beweise auch wie selbst da, wo vollkommene Oeffentlichkeit herrscht, die Vorkommenheiten auf eine schiefe und unrichtige Weise geschildert werden, hebt der eidgenössische Vorort in der Erwiederungsnote die Stelle hervor, in welcher dieselbe sich folgender Maßen vernehmen läßt: „Es darf hier an die Thatsache erinnert werden, daß über die deutsche Note vom 30. Juni d. J. in der Tagsatzung mehrere Wochen hindurch, bevor irgend eine Antwort erfolgte, in einem Tone verhandelt wurde, welcher zu jener Zeit einem Vertreter Deutschlands den Aufenthalt in der Schweiz unmöglich gemacht haben würde.“ Es ist nun aber im Gegentheil ein unwiderlegbares, aus den Akten zu erhärtendes Faktum, daß über diese fragliche Note im Schoße der hohen Tagsatzung ein einziges Mal verhandelt, und dieselbe sodann bis zur Berichterstattung durch die Kommission nicht weiter zur Sprache gekommen ist.
Am Schlusse drückt sich die Erwiderungsnote dahin aus, daß die deutsche Centralgewalt sich zu ihrem lebhaften Bedauern genöthigt gesehen, Entschließungen zu fassen, und Vorkehrungen zu treffen, deren Abwendung allein in den Händen der obersten Gewalt der Schweiz liege; sie hege aber den sehnlichsten Wunsch, jene Beschlüsse außer Kraft treten zu lassen, noch bevor ihre Folgen den Bewohnern beider Länder empfindlich sein werden, und Eure Excellenz hatten Befehl, auf der Stelle hiezu Anlaß zu geben, sobald auf das jenseitige Verlangen, welches in seinem vollen Umfange wiederholt werden müsse, eine bereitwillige und versöhnliche Antwort zugekommen sein werde.
Diese befriedigende und versöhnende Antwort glaubt der eidg. Vorort thatsächlich gegeben zu haben, theils indem er mit Bezugnahme auf seine frühere Note die erhobenen Anklagen in ihrer Unbegründetheit zurückweis't, und theils indem er auf die Garantie aufmerksam macht, welche zur Verhütung von Beunruhigung der Nachbarstaaten von sämmtlichen Regierungen mit aller Bereitwilligkeit aufgestellt worden sind.
Auch seinerseits müßte es der eidgen. Vorort lebhaft bedauern, wenn die freundschaftlichen und wohlwollenden Beziehungen, in die er zu dem neuerstandenen Deutschland zu treten hoffte, gleich von Anfang irgend gestört werden sollen, und wenn in den abgegebenen ruhigen Erklärungen nicht hinlänglicher Grund sich finden ließe, ein gutes internationales Verhältniß wiederum anzubahnen. Allein seinerseits gereicht es dem eidgen. Vorort zu hoher Beruhigung, daß nicht aus seiner Handlungsweise der Ursprung des Zerwürfnisses hergeleitet werden kann. Der eidgen. Vorort, von jeher der Einschüchterungspolitik fremd, wird auch fernerhin, so lange er noch zur Leitung der schweizerischen Angelegenheiten berufen ist, nur die Gebote der Ehre sich zur Richtschnur dienen und niemals durch andere Rücksichten von dieser seiner Lebensmaxime sich abbringen lassen.
Nach den Grundsätzen des Völkerrechtes kann die Achtung, welche eine Nation der andern schuldig ist, weder nach der geographischen Größe des Landes, noch nach der numerischen Stärke der Volksmassen bemessen werden; eine Nation ist der andern gegenüben vollkommen ebenbürtig, und jede hat auf das nämliche Maß von Rücksicht Anspruch, welches sie auch der andern angedeihen lassen soll. Die schweizerische Nation, stark durch ihren glücklich geordneten innern Staatshaushalt, wird auch fernerhin die Forderungen der Ehre und des Rechtes über augenblickliche materielle Vortheile zu setzen wissen. Sie will allfälligen Prüfungen, die über sie verhängt sein sollten, mit jenem Starkmuthe entgegen gehen, der sie schon trübere Tage ihres Ursprungs und providentieller Bestimmung würdig, hat überwinden lassen. Sollte jedoch die Schweiz durch unbillige Zumuthungen ihrerseits zu Maßregeln gezwungen werden, welche mit den Grundsätzen der Humanität im Widerspruche stehen, so müßte der eidgenössische Vorort die Verantwortung dieser beklagenswerthen Folgen von der schweizerischen Eidgenossenschaft, Mit- und Nachwelt, auf das Feierlichste ablehnen und denjenigen nach ihrer ganzen Inhaltsschwere überlassen, welche gerechten Gegenvorstellungen kein Gehör schenken zu sollen geglaubt hatten.
Der eidgen. Vorort benutzt den Anlaß etc.
Bern, den 4. November 1848.
Italien.
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@typejArticle
@facs0742
[ * ]
Die Insurrektion am Comersee scheint sich zu halten. Die Junta von Luino entwickelt eine ungemeine Thätigkeit. Sie läßt die Stadt befestigen und versorgt sich mit Waffen und Munition. Die Oestreicher haben sich ebenfalls in ihrer Stellung, 10 Meilen von Luino, verschanzt und scheinen die am Ufer des See's vereinigten Truppen der Insurrektion nicht angreifen zu wollen.
Die Patria vom 3. Nov. bringt eine wichtige Nachricht. Laut einem Briefe von Gazzoldo sollen sich nämlich die in Mantua liegenden Ungarn der Citadelle bemächtigt haben, indem sie die Kroaten bis San Antonio, auf die Straße Cremona zurückwarfen.
Fortwährend langen Ungarn in Alexandrien an und versichern, daß alle ihre Kameraden nur eine Gelegenheit abwarten, um ebenfalls zu desertiren. Sie sprechen die Namen Ferdinand und Radetzki nur voller Zorn aus; ihre Begeisterung für Koffuth kennt keine Grenzen. In Porto-Ferragio brach am 1. Nov. eine Bewegung los. Das Volk stand auf und bemächtigte sich der Forts, verjagte die Garnison und besetzte die Pulverthürme. In Sarignano, 11 Meilen von Turin, hatten ebenfalls blutige Auftritte statt.
Der Großherzog von Toskana hat auf den Rath des neuen Ministeriums das zu unpopulär gewordene Parlament aufgelöst; die allgemeinen Wahlen sind für den 20. Nov. festgetzt.
[0743]
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@typejArticle
@facs0743
[ * ]
Die „Alba“ theilt einen konfidentiellen Brief Radetzki's an den Erzherzog Ludwig mit. Derselbe wurde, nebst andern Depeschen, bei Roveredo von den Insurgenten aufgefangen, und enthüllt (während er zugleich die gefährliche Lage des Generals offen zugiebt) die Absichten Oestreichs mit zu charakteristischer Schamlosigkeit, als daß wir uns die Genugthuung versagen möchten, ihn seiner ganzen Länge nach mitzutheilen:
k. k. Hoheit!
Bis zu diesem Augenblick kann ich Ihnen dafür stehen, daß auch nicht das Geringste vorliegt, was uns wegen unserer Herrschaft in diesen Provinzen beunruhigen könnte. Dennoch bestanden und bestehen immer noch mehr oder minder schwierige Verhältnisse, durch die wir erst hindurch müssen Trotz aller angewandten Vorsicht habe ich nicht verhindern können, daß die ungarischen Truppen in den Besitz einiger Nachrichten aus ihrer Heimath gekommen sind, und obgleich ich sie zu überreden suchte, daß in Folge des Sieges Ihres F. M. L. Jellachich die Ruhe in Ungarn vollkommen wiederhergestellt sei, so nimmt der Haß und das Mißtrauen zwischen Kroaten und Ungarn nichtsdestoweniger von Tag zu Tage zu. Ich habe diese Truppen trennen müssen.
Ueberdies ist die Insubordination der Ungarn bis zu dem Punkte gestiegen, daß viele von ihnen desertiren und öffentlich eine Sympathie für die italienische Sache darlegen, die den Interessen Ihrer Majestät im höchsten Grade verderblich werden könnte. Ich habe ihrer also ein Stücker zwanzig fusiliren lassen und außerdem eine ziemliche Anzahl bei Wasser und Brod ins Gefängniß geworfen. Ich muß indeß gestehen, daß diese Klugheitsmaßregeln nicht die gute Wirkung ausgeübt haben, welche ich von ihnen erwartete, und daß die Ungarn eine Verachtung meiner Autorität zu zeigen anfangen, welche mir fatal zu werden droht.
In der Hoffnung, diesen Geist der Insubordination zu zähmen und die besonders im Angesicht des Feindes, so überaus nothwendige Disciplin wiederherzustellen, habe ich einen Tagsbefehl erlassen, wovon ich die Abschrift beilege. Ich gestehe offen, daß, wenn ich in einem ganz andern Lande und in der Mitte einer ganz andern Bevölkerung mich befände, ich in einer tödtlichen Unruhe sein würde.
Aber diese Leute, anstatt alle möglichen Mittel aufzusuchen, um diejenigen, welche sie ihre Verfolger nennen und um jeden Preis einzuschüchtern verlangen, fortzujagen, denken nur daran, über ihre künftige Regierungsform zu discutiren, ohne zu erwägen, daß sie keine Regierung schaffen können, so lange Ihre k. k. Hoheit ihren legitimen Einfluß auf die Angelegenheiten der Halbinsel aufrecht erhalten wird. Ich habe natürlich Alles aufbieten müssen, um diese Discussionen neu in Gang zu bringen, und habe zu diesem Zweck reichlich alle mir zu Gebote stehenden Summen ausgetheilt. Ich habe außerdem zum Voraus bedeutende Steuern erhoben, mit deren Hülfe ich meine Armee unterhalte und die Zwietracht allenthalben, wohin meine Emissäre dringen können, aussäe: denn es ist nur gerecht, daß die Italiener die Kosten der Uneinigkeiten, in welchen es ihnen zu leben gefällt selbst tragen.
Auf diese Weise, während sie jene ihnen so theure Schwatzhaftigkeit in den Tag hinein benutzen, fürchte ich nicht, daß sie die Waffen gegen mich ergreifen werden. Auf diese Weise hoffe ich auch, daß der Enthusiamus, welcher vor einem Jahre der Familie Ihrer k. k. Hoheit so verderblich zu werden drohte, in kürzester Frist vollkommen erstickt sein wird.
Noch mehr: um eine weitere Ursache zur Entzweiung zwischen sie zu werfen, habe ich ihnen die Idee soufliren lassen, eine Centralgewalt zu etabliren, ähnlich derjenigen, von welcher sich Deutschland gegenwärtig heimgesucht sieht, welcher die hohe Konfrenz jedoch in ihrer Weisheit einen Zaum angelegt hat, indem sie einen Prinzen des kaiserlichen Hauses an ihre Spitze stellte.
Unterdessen wächst inmitten aller dieser Diskussionen mehr und mehr ein unversöhnlicher Haß. Neapels sind wir sicher; Toskana beunruhigt mich nicht; also bleibt nur noch Venedig, und auch Venedig wird endlich nothgedrungen unsrer Macht weichen müssen. Genna scheint sich mit Turin überworfen zu haben, und Karl Albert hat nur noch Scheinkräfte.
Dies das Wichtigste, was ich Ihrer k. k. Hoheit für den Augenblick zu melden hatte. Mit Hülfe der hohen Konferenz, hoffe ich, werden Sie Mittel finden, die Unterhandlungen mit Frankreich und England noch um einige Wochen, d. h. bis zum Eintreten des Winters, zu verlängern. Diese Jahreszeit scheint mir für die Ausführung meiner Plane die günstigste, und ich mache mich verbindlich, nicht nur diese Provinzen, sondern selbst ganz Italien vor dem nächsten Frühjahr noch zum legitimen Gehorsam zurückzuführen, dergestalt, daß die beiden vermittelnden Mächte nicht den geringsten Vorwand mehr haben, sich in unsere Angelegenheiten zu mischen.
Mailand, 13. Okt. 1848.
Ich habe die Ehre etc. etc.
Radetzki, Feldm.
Französische Republik.
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[ 19 ] Paris, 11. Nov.
Sie erinnern sich des guten Rathes, den Raspail in dem „Dankschreiben an seine Wähler“ den Pariser Demokraten gab: „Sucht eure volksfreundlichen Vereine über die Oberfläche von ganz Frankreich zu verbreiten, nicht nur unter dem Namen der Clubs (oder Clöbs und Cloubs), sondern unter dem von propagandistischen Wahlvereinen, damit zur richtigen Zeit Alles zur Wahl bereit ist.“ Die Thätigkeit der demokratischen Clubs und Wahlvereine, sowie die Anstrengungen der Provinzial-Presse, die ganze demokratische Partei zu Einer bestimmten Wahl zu bewegen, beweisen, daß diese Worte nicht auf harten Boden gefallen sind. In Paris ist der Verein in der Rue Grenelle St. Honoré, von den ich Ihnen neulich schrieb, der bedeutendste; ein neuer in Wauxhalle (Faubourg St. Denis) hat sich bereits mit ihm in Rapport gesetzt, und Emissäre sind an alle größeren Clubs der Hauptdepartementalstädte ausgesandt. Nach der öffentlichen Aufforderung des parlamentarischen „Berges“, die Kandidatur Ledru-Rollin's zu unterstützen, ist es nunmehr wahrscheinlich, daß man sich zu dieser Wahl vereinigen wird. Ledru-Rollin selbst ist im Elsaß und Lothringen in den Vereinen aufgetreten, wo er durch seine schonungslose Sprache gegen die jetzige Bourgeoisherrschaft die Arbeiter allgemein für sich gewonnen haben soll. Die ganze, kleine Departementalpresse in Lyon, den Ardennen, im Jura und im Norddepartement macht seit 8 Tagen unausgesetzt Chorus für seine Wahl. Auf den Banketten wird sein Name fast jedesmal, und meist unter großem Erfolg, zu Demonstrationen benutzt, wie dies am letzten Sonntag sogar in Macon, der Lamartine'schen Leimruthe, der Fall war. In Paris sind indeß die Sozialisten und avancirten Demokraten noch keineswegs über ihn entschlossen. Zwei Clubs haben bereits eine Anfrage an Barbes in das Fort von Vincennes geschickt, der jedoch die Kandidatur abgelehnt hat; die Freunde von Naspail und Cabet wollen ebenfalls bis jetzt von Ledru-Rollin noch nichts wissen. Wie aber immer in letzter Zeit das Verhalten Ledru-Rollin's zu diesen Parteien gewesen sein mag: jedenfalls ist soviel gewiß, daß mit seiner Einsetzung auch der Frechheit der deutschen „Reichs“ Reaktion auf energische Weise ein Ende gemacht würde.
Vorgestern Abend besuchte ich wieder den Wahlverein in der Grenelle St. Honoré, wo der Mediziner Bonnard (nicht Banard, wie Ihrem Korektor beliebt) präsidirt. Der Deputirte Dain war anwesend und forderte im Namen des „Berges“ zur Unterstützung der Wahl Ledru-Rollin's auf. Beifall und Geschrei: «Vive la Montagne!» Nach ihm erschien ein Redner auf der Tribüne, um Ledru-Rollin im Namen der sozialistischen Partei anzugreifen. Die Arbeiter hörten ihn mit tiefer Stille an. Als jedoch zwei andere Redner den Angegriffenen in einer Weise vertheidigten, welche der Versammlung eine Mißbilligung des revolutionären Sozialismus schien, erhob sich auf den Galerien ein drohendes, für Ledru-Rollin unglückverkündendes Murren. Der Präsident Bonnard ermahnte, die Freiheit der Berathung zu achten, und die einheitliche Wahl der demokratischen Partei nicht zu gefährden; er selbst sei Mitglied des demokratischen Comité's für das Seine-Departement und werde mit diesem stimmen, „auch wenn“ der Beschluß auf Ledru-Rollin fiele. Der Deputirte Dain sprach darauf noch eine halbe Stunde lang für Ledru-Rollin, indem er sehr geschickt die reaktionäre Majorität des ehemaligen gouvernement provisoire als das wahre Hinderniß schilderte, weshalb Ledru-Rollin nicht gleich nach dem Februar in revolutionärer Weise in die sozialen Verhältnisse eingegriffen habe. Der Ruf: «Vive la Montagne! Vive la Republique democratique et sociale! ertönte zugleich mit Ledru-Rollin's Namen. Zum Schluß kritisirte Bonnard wiederum in beißender Ironie die Kandidatur des „Prinzen“ Bonaparte.
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Paris, 12. Nov. Mittags.
Das Verfassungsfest ist ruhig abgelaufen. Kein Attentat, keine Pistolenschüsse, keine Höllenmaschine — kurz nichts von All' dem, ist vorgefallen, was uns die Morgenblätter prophezeit hatten.
Hier ein Bericht in aller Kürze.
Um 6 Uhr Morgens rief die Trommel die Pariser Bürgerwehr nebst Bannmeile zusammen. Es ist eiskalt; ein starkes Schneegestöber macht das Wetter unerträglich. Gegen 8 Uhr rückt ein großer Theil der südwestlichen Bannmeile längs dem Seine-Ufer ein und stellt sich auf den Quais in Ordnung. Um 8 1/2 Uhr wurde der ganze Concordia- (nicht mehr Revolutions-) Platz von Linientruppen und Pariser Bürgerwehr vermischt, besetzt. Die Zime merleute und Tapezirer, die zu den Vorbereitungen kaum 3 Tag-Zeit hatten, legen noch die letzte Hand an ihr Werk inmitten des Aufmarschirens. Riesige Fahnen werden auf venetianische Säulen gezogen, reiche Drapperien in und vor der Kapelle ausgebreitet, vor welcher Marrast die Verfassung verlesen und der Erzbischof darin die Messe nebst Tedeum singen soll. Die Fahnen waren nicht die alten vom Fahnenfeste her, nur auf vier kolossalen neuen Stoffen prangten die Worte: „Verfassung von 1848.“ Jetzt füllten sich allmählig die beiden großen Schaubühnen, die rechts und links von der Kapelle längs der Gartenmauer der Tuilerien errichtet waren. Das fürchterliche Schneegestöber hatte selbst einige Damen nicht abgeschreckt, diese Bühne zu besteigen.
Um 9 Uhr verkündete ein allgemeiner Trommelwirbel die Annäherung der Nationalversammlung mit Marrast und Cavaignac an der Spitze. Alle Truppen präsentiren das Gewehr. Die Deputirten sind aber kaum die Hälfte an Zahl, alle tragen die rothe Rose und Schärpe. Kaum berühren sie die Conkordienbrücke, so erblickt man rechts, von der Madeleine her, den Erzbischof von Paris mit der ganzen Klerisei in seinem Gefolge. Beide Züge nähern sich den Estradegerüsten mit der Kapelle. Das Wetter wird immer ungestümer. Der Erzbischof mit Mütze und Stab schreitet indeß rüstig voran.
Marrast, der auf einer Art Plattform vor der Kapelle Platz genommen, beginnt hierauf, von den Quästoren umgeben, die Verfassung vorzulesen. Die Kälte machte seine Stimme zittern.
Marrast trug die unzertrennlichen Glacehandschuhe, — ebenso unerläßlich für ihn als für den Konstabler Louis Bonaparte aus London.
Nachdem Marrast die Verlesung geendet, hört man durch den Wind einige schwache Stimmen rufen: Es lebe die Republik! welche der Moniteur natürlich in einem starken Beifallssturm ändern wird.
Der Erzbischof begann das Te Deum zu singen. Starke Chöre und Orchester begleiteten ihn. Doch hörte man wegen der schützenden Leinewand keine zehn Schritte weit.
Um 10 1/2 Uhr ist die religiöse Feier vorüber. Der Vorbeimarsch der Truppen beginnt, der beim Postschluß noch fortdauert.
So eben 12 1/2 Uhr kehren die letzten Legionen in ihre Quartiere zurück.
— Das Cavaignac'sche Manifest hat im Allgemeinen einen sehr günstigen Eindruck auf die Börse gemacht.
— Noch gestern Abend versammelten sich etwa 150 Deputirte, die einstimmig Cavaignac als Kandidaten zur Präsidentur proklamirten.
— Aus Berlin schreibt man dem National unterm 9. Nov.: „.... Sie sehen, daß die zu Wien triumphirende Reaktion nicht müssig bleibt. Widersteht die Vereinbarer-Versammlung, so werden 43,000 Mann und 75 Geschütze, die in zwei Stunden in Berlin einrücken können, dem königlichen Willen schon den gehörigen Nachdruck zu verschaffen suchen. Nun bleibt aber zu wissen ubrig, ob die Bevölkerung und die Freunde der Demokratie den Humor haben werden, das Programm des Potsdamer Hofes anzunehmen. Ich für meinen Theil zweifle daran, und der Zustand der Gemüther, soweit ich ihn beurtheilen kann, läßt mich neue und große Ereignisse voraussehen.“
— Der bekannte polnische, halbverrückte Prophet Andreas Towianski, der in der Juniwuth arretirt wurde, ist freigelassen und in das Innere gewiesen worden.
— Morgen, Montag, hat der Repräsentant du Peuple wegen einiger Artikel, die er im Juni publizirte, vor den Assisen zu erscheinen.
— Morgen wird der Kongreß der demokratischen Departementalpresse, dessen Programm wir jüngst mittheilten, seine letzte Sitzung halten.
— Die Regierung hat aus den La-Platastaaten Depeschen so ernster Natur erhalten, daß aus dem Marine-Ministerium der Befehl abgegangen ist, 2 Kriegsschiffe auszurüsten, welche starke Truppenabtheilungen aufnehmen und vor Montevideo führen werden.
— In der bekannten Flitt'schen Reitbahn hält seit einigen Tagen ein demokratischer Klub seine Sitzungen. Früher hielten dort Nationalgarden eine Art Klub. Gestern Abend wollten sie ihr altes Lokal mit Gewalt wieder einnehmen. Da gab's einigen Lärm, der mit dem Siege der Demokraten endigte.
[Großbritannien]
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@facs0743
Die Steuerverweigerung in England bei Gelegenheit der Reform-Bill im Jahre 1832.
(Schluß.)
Zur Entschädigung für den Entwichenen machte sich da das Volk an den Palast des Bischofs und anderer Torys, indem man die Wohnung des erstern, nebst den Gefängnissen und dem Zollhause in Brand steckte. In Bath, Coventry und Worcester geschahen ähnliche Unruhen. Vor allen Städten zeichneten sich aber stets London, Birmingham und Manchester durch die energische Weise aus, in der die dortigen Associationen für die Reform Bill thätig waren. In Birmingham hielt man z. B. ein Meeting, bei dem ungefähr 150,000 Menschen zugegen waren, und votirte eine Adresse an den König, in der man ihn ersuchte, so viele neue, liberale Pairs zu ernennen, als zur Ueberstimmung der alten, hartnäckigen Partei Wellington im Oberhause nöthig seien.
Das Parlament kam indeß nicht wieder vor dem 6. Dezember zusammen. An jenem Tage hielt aber der König eine sehr ernste Rede an die Lords und ersuchte sie, die Reformfrage rasch zu erledigen. Hierzu war durch [unleserlicher Text] Verwerfung des ersten Vorschlages eine neue Bill nöthig, welche Lord John Russell denn auch am 12. desselben Monats ins Haus der Commons brachte, indem er den ursprünglichen Antrag durch einige Zusätze noch günstiger für die Reformer stellte. — Diese neue Bill ging nun abermals durch sämmtliche Städte der Unterhausdebatte. Alle früheren Gegner, namentlich aber Sir Robert Peel, zeichneten sich aufs Neue durch ihre Hartnäckigkeit aus. Ihre Opposition war indeß machtlos gegen einen Vorschlag, der so sehr von der öffentlichen Meinung gebilligt wurde und die große Maßregel passirte deswegen auch schon am 19. März 1832 die dritte Lesung mit einer Majorität von 116 Stimmen.
Von Russell und Althorp zu den Lords gebracht, hatte die Bill jetzt auch hier ihre zweite Feuerprobe zu bestehen. Lord Harrowby und Lord Warncliffe, welche die Opposition bisher geleitet hatten, stimmten diesmal für die zweite Lesung und überließen es dem Herzoge von Wellington und dem Marquis von Londonderry, die hervorragendsten Gegner zu spielen. Die Freunde der Bill brachten noch einmal die ganze Geschichte der Reform-Agitation vor das Haus, indem sie zeigten, wie dieselbe seit der berühmten Yorkshire-Petition von 1782, mit einigen Unterbrechungen unaufhaltsam ihren Weg fortgegangen sei, — wie die Liederlichkeit in der Finanzverwaltung zur Zeit des Krieges dem Lande eine Schuld von nicht viel weniger als 1000 Mill. Pfd. aufgebürdet habe und wie es durch die schlechte Vertretung der verschiedenen Klassen im Parlamente unmöglich geworden sei, das Erheben der Taxen und die zu machenden Anleihen durch diejenigen zu kontrolliren, welche die Schuld doch zu guter Letzt tragen, wie es falsch und widersinnig sei, heruntergekommenen Orten wie Grampound, Penryn, East Retford und Sarum noch immer das Wahrecht für ein oder gar zwei Parlamentsmitglieder zu lassen, während Orte wie Birmingham, Leeds und Manchester mit einer durch die Entwicklung der Industrie reich und mächtig gewordenen Bevölkerung, keinen Vertreter wählen dürften und zu welchen Maßregeln es endlich führen könne, wenn ungefähr 200 Pairs noch länger einer Bill zu wiederstehen wagten, welche das Volk und die Majorität des Unterhauses für sich habe.
Zur Abstimmung schreitend, fand man hierauf für die Minister nur eine absolute Majorität von 9 Stimmen. Die Bill wurde da zum zweiten Male gelesen, um nach den Ostertagen ins Comite zu gehen. Das Parlament blieb ajournirt bis zum 7. Mai.
Diesen Zwischenraum benutzten die Reformer zu einigen Meetings, die an Großartigkeit alles Bisherige übertrafen. Die Birminghamer veranlaßten eins der gewaltigsten, indem sie alle Gesellschaften der nächsten Grafschaften dazu einluden. Die Zahl der von der Norddivision anwesenden Leute wird allein auf 100,000 geschätzt; sie erstreckten sich über 4 Meilen und hatten 150 Banner und 11 Musikchöre. Ueber 200 Chöre waren gegenwärtig und etwa 700 Banner wehten über der ganzen versammelten Menge. Gegen Mittag wurde der Beginn der Versammlung durch den Lärm der Trompeten verkündigt und viele energische Redner erhoben sich dann, um eine Adresse an das Haus der Lords vorzuschlagen, in der man zum letzten Male vor fernerem Widerstande warnte und mit den revolutionärsten Maßregeln, mit der Ernennung einer Menge neuer Pairs, vor Allem aber mit der Verweigerung der Steuern drohte. Aehnliche Meetings hielt man in Liverpool, Manchester, Sheffield, Edinburgh, Glasgow, so wie im ganzen Süden Englands.
So war die Lage des Landes, als sich das Parlament am 2. Mai wieder versammelte und das Oberhaus wegen der Reform-Bill ins Comite ging. Nach einigen Debatten zeigte es sich, daß die Majorität der Lords der Bill zu widerstehen wagte. Earl Gry und der Lord-Kanzler eilten nach Windsor und baten um die Ernennung einer Anzahl neuer Pairs, oder im Falle der Verweigerung um ihre Entlassung. Der König nahm ihre Demission an!
Diese Nachricht erreichte Birmingham am 10. Mai, Morgens. Man hatte jetzt die Wahl zwischen dem Ergreifen der Waffen oder der Steuerverweigerung; man entschloß sich zu dem letztern und schon um Mittag sah man an allen Fenstern gedruckte Plakate mit den Worten: „Hier werden keine Taxen mehr bezahlt, ehe die Reform-Bill passirt ist.“ Manchester folgte dem Beispiel der Schwesterstadt. „Lieber Tod als Steuern!“ las man an allen Straßenecken. Leeds blieb nicht zurück: „Die Steuern sind abgeschafft!“ klang es aus jedem Munde und so klang es weiter durch ganz England und Schottland.
Die Einstimmigkeit, mit der dieser Beschluß gefaßt und ausgeführt wurde, brachte Schrecken in die ganze Verwaltung. Der König, anfangs der Reform zugethan, später aber durch die Lords aufs Neue zum Schwanken gebracht, stellte sich jetzt abermals auf die Seite des Volkes, indem er das Ministerium Grey-Russel ins Amt zurückrief und sich bereit erklärte, so viele neue Pairs zu ernennen, als zur Ueberstimmung der Partei Wellington-Londonderry im Hause der Lords nöthig seien.
Dies wirkte. Die Aristokratie kroch zu Kreuze. Als die Debatte im Oberhause wieder losging, erhoben sich ungefähr hundert Pairs, mit dem Herzog von Wellington an der Spitze, von ihren Bänken und die Bill passirte mit 106 gegen 22 Stimmen. Am 7. Aug. 1832 wurde sie Gesetz des Landes.
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@facs0743
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@facs0743
Für den demokratischen Central-Ausschuß in Berlin sind bei der Expedition dieser Zeitung eingegangen:
Von A. St. 1 Thlr. — A. H. 5 Thlr. — A. N. 15 Sgr. — R. D. 1 Thlr — J. B. („Fluch und Verderben den blutdürstigen Tyrannen!“) 5 Thlr. — C—r (dito) 15 Sgr. — Sch. (dito) 15 Sgr. — R—th (dito) 1 Thlr. — T (dito) 1 Thlr. — R. N. (dito) 15 Sgr. — R—d. (dito) 20 Sgr. — K. U. 1 Thlr. — von einem Belgier 5 Sgr. — S—r. 5 Sgr. H. K. („Tod den Henkersknechten der Tyrannen!!!“) 1 Thlr. — M. (dito) 10 Sgr. — C. (für einen Galgenstrick!) 1 Thlr. — H. (dito) 1 Thlr. — C—th. 1 Thlr.
Zusammen 24 Thlr. 10 Sgr.
Ferner um 12 Uhr:
Von den Setzern der „Neuen Rheinischen Zeitung“ 2 Thlr. mit dem Motto: „Die Throne gehn in Flammen auf, die Fürsten fliehn zum Meere!“ — F. 1 Thlr. — P. 1 Thlr. — S. 15 Sgr. — Sch. 15 Sgr. — B. 15 Sgr. — M. 1 Thlr. — J. W. 15 Sgr. — H. 20 Sgr. — S. 1 Thlr. — Ungenannter 20 Sgr. — G. 10 Sgr. — N. 1 Thlr., zusammen 8 Thlr. 20 Sgr. Im Ganzen 33 Thlr.
Von der Expedition gestempelte Listen liegen zur Unterzeichnung offen bei:
A. Steintraßer, Perlenpfuhl;
Halin, Börse;
Hamspohn, Freischütz, Hochstraße;
Eiser, beim Eingange während der Volksversammlungen;
J. Obladen, Streitzeuggasse;
Resource, Gesellschaft, Sandkaul.
Wir fordern die Kölner Bürger hierdurch auf's dringendste auf, den Centralausschuss in Berlin durch Geldmittel sofort zu unterstützen, da ohne Geld es durchaus nicht möglich ist, auf kräftige Weise Parteizwecke zu verfolgen.
Wir nehmen Beiträge gerne entgegen.
Köln, den 14. November 1848.
Die Expedition der „Neuen Rheinischen Zeitung.“
[0744]
@typejAnnouncements
@facs0744
@typejAn
@facs0744
Verzeichniß der beim Ober-Post-Amte zu Kölnankommenden und abgehenden Posten.
[Spaltenumbruch] Abgang aus Köln.
Vom Bahnhofe.
Morgens 6 3/4 Uhr a)
Vormittags 10 Uhr.
Nachmittags 2 1/2 Uhr.
Abends 6 Uhr b)
Abends 9 1/2 Uhr.
Vom Deutzer Bahnhofe.
Morgens 7 1/2 Uhr a)
Abends 10 Uhr b)
Nachmittags 5 Uhr.
Vom Bahnhofe:
Morgens 6 1/2 Uhr a)
Vormittags 10 Uhr.
Vormittags 11 1/2 Uhr b)
Nachmittags 2 1/2 Uhr c)
Abends 5 Uhr 10 Min. d)
Abends 2 1/2 Uhr.
(Die in den verschiedenen Jahreszeiten eintretenden Veränderungen im Gange der Dampfwagenzüge besagt der Fahrplan der Eisenbahn).
Morgens 6 1/2 Uhr.
Abends 8 Uhr.
Abends 7 1/2 Uhr.
Nachmittags 5 Uhr.
Vom Deutzer Bahnhofe:
Vormittags 10 3/4 Uhr.
Nachmittags 1 Uhr.
Vormittags 10 1/2 Uhr.
Vom Deutzer Bahnhofe:
Nachmittags 4 Uhr.
Morgens 7 Uhr. Nachmittags 4 Uhr.
Vormittags 10 1/2 Uhr a) Nachmittags 4 Uhr b)
Morgens 6 1/2 Uhr.
Morgens 7 Uhr.
Abends 5 Uhr.
Abends 10 1/2 Uhr.
Abends 7 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Abends 5 Uhr.[Spaltenumbruch]1) Eisenbahnposten nach und von Aachen.
a) Direkter Anschluß nach Paris, Brüssel etc.
b) Anschluß an die Briefpost von Aachen nach Lüttich
c) Direkter Anschluß aus Paris.
2) Personenpost nach und von Aachen.
Per Bergheim und Jülich. Mit Korrespondenz nach Verviers.
3) Eisenbahnposten per Minden, Hannover etc., nach und von Berlin.
a) Mit Korrespondenz nach Holland, Westfalen, Bremen, Hamburg, Berlin und den östlichen Provinzen; — Fahrpost-Gegenstände nach Holland, Westfalen bis Minden und Bremen.
b) Korrespondenz wie vorstehend (exclusive Holland) und nach Wien. Fahrpost-Gegenstände nach Hannover, Berlin etc.
4) Personenpost nach und von Bensberg.
5) Eisenbahnposten nach und von Bonn.
a) Anschlüsse in Brühl nach Euskirchen und Flammersheim.
b) Desgl. nach Euskirchen, Schleiden, Kirschseifen und Zülpich.
c) Desgl. in Bonn nach Meckenheim und Rheinbach.
d) Desgl. in Brühl nach Lechenich.
e) Desgl. von Kirschseifen etc.
f) Desgl. von Euskirchen, Flammersheim und Zülpich.
Der 1., 3., 4. und 5. Zug von Köln nach Bonn schließt an die Personenpost von Bonn nach Siegburg. Von Siegburg hat die Post Anschluß an den 2., 3 , 5. und 6. Zug von Bonn nach Köln.
6) Courrierpost nach und von Coblenz. (Mit dem 1. Zuge nach, und dem 3. Zuge von Bonn).
7) Schnellpost nach und von Coblenz. Ueber Wesseling und Bonn etc.
8) Güter-Post nach und von Coblenz. (Mit dem 6. Zuge nach, und dem 1. Zuge von Bonn).
9) Personen-Post nach und von Crefeld. Anschlüsse in Neuß: nach Jüchen, Rheydt, Odenkirchen etc. Anschlüsse in Crefeld: nach Viersen, Geldern, Meurs, Cleve etc.
10) Eisenbahnpost nach und von Düsseldorf. Anschluß nach Elberfeld, Barmen etc.
11) Reitpost von Emmerich. Mit Korrespondenz aus Holland, Elberfeld, Düsseldorf etc.
12) Personenpost nach und von Frankfurt am Main. Ueber Siegburg, Altenkirchen etc. In Uckerath, Anschluß nach Eitorf und Asbach
13) Personenpost nach u. von Gummersbach.
14) Eisenbahnposten nach und von Hamm. Anschlüsse nach Elberfeld, Emmerich, Holland, Münster etc.
15) Personenposten nach und von Kerpen.
16) Personenposten nach und von Lennep.
b) Anschluß nach Remscheid, Wipperfurth bis Cassel.
17) Personenpost nach und von Lüdenscheid.
18) Personenpost nach und von Neuss.
19) Personenpost nach und von Siegburg.
20) Personenpost nach und von Siegen.
21) Personenpost nach und von Trier. Ueber Brühl, Euskirchen, Prüm etc.
22) Personenpost nach und von Venlo. Ueber Stommeln, Gladbach, Breyell etc.
23) Personenpost nach und von Wevelinghoven. Ueber Stommeln und Grevenbroich.[Spaltenumbruch] Ankunft in Köln.
Auf dem Bahnhofe.
Morgens 9 1/4 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Abends 5 1/2 Uhr.
Abends 8 1/2 Uhr c)
Morgens 5 Uhr.
Auf dem Deutzer Bahnhofe:
Nachmittags 4 1/4 Uhr.
Abends 8 Uhr 10 Minuten.
Morgens 9 Uhr.
Auf dem Bahnhofe:
Morgens 8 Uhr
Vormittags 9 3/4 Uhr.
Nachmittags 1 Uhr.
Nachmittags 3 1/4 Uhr e)
Abends 6 Uhr.
Abends 8 1/4 Uhr f)
Nachmittags 1 Uhr.
Morgens 4 Uhr.
Morgens 8 Uhr.
Abends 6 1/4 Uhr.
Auf dem Deutzer Bahnhofe:
Vormittags 9 1/4 Uhr.
Morgens 3 1/2 Uhr.
Nachmittags 1 Uhr.
Nachmittags 2 1/4 Uhr.
Auf dem Deutzer Bahnhofe:
Mittags 12 1/2 Uhr.
Vormittags 10 Uhr. Abends 7 Uhr.
Abends 10 Uhr 50 Min. Morgens 9 Uhr.
Nachmittags 1 3/4 Uhr.
Vormittags 10 1/2 Uhr.
Vormittags 10 Uhr.
Morgens 5 1/4 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Vormittags 9 1/2 Uhr.
Das Brief-Annahme- und Personen-Einschreibe-Büreau ist täglich von 8 Uhr Morgens (im Sommer 7 Uhr) bis 8 Uhr Abends geöffnet. Fahrpost-Gegenstände werden in der Mittagsstunde von 1—2 weder angenommen noch ausgegeben.
Post-Reisende müssen sich innerhalb der angegebenen Dienststunden einschreiben lassen und ihre Effekten aufliefern. Zu Posten, welche des Nachts oder Morgens früh abgehen, muß die Einschreibung und die Aufgabe des Gepäcks Abends zuvor bis 8 Uhr erfolgen.
Die Schlußzeit zur Annahme von Korrespondenz ist eine Stunde, für Fahrpost-Gegenstände, zwei Stunden vor Abgang der betrrffenden Post; bei der Schnellpost nach Coblenz ist die Schlußzeit auf 6 1/2 Uhr Abends, bei den Eisenbahnposten nach Aachen und Bonn auf resp 1 1/2 und 2 1/2 Stunden und bei den Eisenbahnposten nach Düsseldorf, Hamm und Minden auf resp. 1 3/4 und 2 3/4 Stunden vor Abgang der Dampfwagenzüge festgesetzt.
Der am Ober-Post-Amts-Gestäude angebrachte Briefkasten für unfrankirte Briefe wird täglich des Morgens 4 1/2 Uhr und dann zur Schlußzeit jeder Post, zuletzt Abends 8 Uhr geleert. — Von 7 1/2 Uhr bis 10 1/2 Uhr Abends hängen auf dem Waidmarkt am Kettenhäuschen und in der Dominikanerstraße Briefkasten aus.
Die Briefbestellung findet im Winter um 8 Uhr und 11 Uhr Vormittags und um 3 1/2 und 5 1/2 Uhr Nachmittags Statt. Die Packet- und Geld-Besteller werden Morgens 8 1/2 und Nachmittags 3 1/2 Uhr abgefertigt. — Sonntags Nachmittags fällt die letzte Briefbestellung, die Geld- und Packet-Bestellung aber ganz aus.
Köln, den 1. November 1848. Ober-Post-Amt, Rehfeldt.
@typejAn
@facs0744
Durch Akt des Gerichtsvollziehers Lustig hierselbst vom vierzehnten November dieses Jahres, hat die zu Köln ohne besonderes Gewerbe wohnende Maria Magdalena Radermacher, Ehefrau des daselbst wohnenden frühern Möbelhändlers nun gewerblosen Johann Heinrich Bungartz, durch Präsidial-Ordonnanz vom dreizehnten November dieses Jahres hierzu authorisirt, gegen ihren genannten Ehemann beim hiesigen Königlichen Landgerichte die Klage auf Gütertrennung angehoben, und den unterzeichneten zu Köln wohnenden Advokaten Commer, zu ih- Anwalte bestellt.
Köln, den 14. November 1848.
(Gez.) Commer,
Advokat - Anwalt.
@typejAn
@facs0744
„Neue Rheinische Zeitung.“
Da die General-Versammlung der Herren Aktionäre am 11. d. M. nicht stattfinden konnte, so laden wir hiermit zu einer außerordentlichen Versammlung am Mittwoch den 15. d. M,, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Hamspohn auf der Hochstraße höflichst ein.
Es wäre sehr wünschenswerth, daß die Versammlung recht zahlreich werde, da wichtige Gegenstände zur Berathung vorliegen.
Köln, den 13. November 1848.
Die Geranten.
@typejAn
@facs0744
Neue Rheinische Zeitung.
Durch General-Versammlung der hiezu berufenen Aktionären ist in Ausführung des §. 21. des Statuts der „N. Rh. Zeitung“ ein Aufsichtsrath bestehend aus sieben Mitgliedern gewählt worden und bereits in Funktion getreten, wovon der unterzeichnete, zeitige Vorsitzende desselben die nicht erschienenen Aktionäre hiermit in Kenntniß setzt.
Köln, den 11. November 1848.
D. Kothes.
@typejAn
@facs0744
Ausverkauf
von Spiegeln und Spiegelgläsern zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Um mit einer großen Partie doppelte Judenmaas Gläser schnell aufzuräumen, erlasse ich selbige per Dutzend à 4 Thlr. Mein Geschäfts-Lokal steht billig zu verkaufen.
A. Bloeming Sohn, am Kaufhaus 33.
@typejAn
@facs0744
Rheinische Eisenbahn
Bekanntmachung.
An jeden Sonn- und Feiertage werden auf Verlangen Personal-Billets von und nach allen Haupt- und Neben-Stationen ausgegeben, welche auch für die Rückfahrt gelten, jedoch mit folgenden näheren Bestimmungen:
a) die Personal-Billets für die Hin- und Herfahrt von und nach den Zwischen-Stationen sind nur für Einen Tag gültig;
b) für die Haupt-Stationen, Köln, Aachen und Düren, werden besondere Personal-Billets ertheilt welche auch für die Rückfahrt mit dem ersten Zuge des folgenden Tages gelten;
c) die Preise der sub b) gedachten Personal-Billets sind folgende:
[Spaltenumbruch]
A. Zwischen Köln und Aachen.
I. Klasse 2 Thlr. 10 Sgr.
II. Klasse 1 Thlr. 25 Sgr.
III. Klasse 1 Thlr. 5 Sgr.
[Spaltenumbruch]
B. Zwischen Köln und Düren.
I. Klasse 1 Thlr. 10 Sgr.
II. Klasse 1 Thlr. — Sgr.
III. Klasse — Thlr. 20 Sgr.
[Spaltenumbruch]
C. Zwischen Düren und Aachen.
I. Klasse 1 Thlr. — Sgr.
II. Klasse — Thlr. 25 Sgr.
III. Klasse — Thlr. 15 Sgr.
d) der Reisende hat das Personal-Billet, welches nur für seine Person gültig ist, bis zur Rückfahrt an sich zu behalten und vor Antritt derselben bei dem betreffenden Empfangsbeamten mit der Fahr-Kontrollnummer abstempeln zu lassen. Personal-Billets ohne diese Nummer sind zur Rückfahrt nicht gültig.
Die Direktion.
@typejAn
@facs0744
Anzeigen.
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 14. November 1848.
Abgefahren: L. Klee nach Kannstadt. D. Schlägel nach Koblenz.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Wwe. J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim an der Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied J. Krämer. H. Schumacher. Nach Koblenz, d. Mosel u. Saar L. Tillmann. Nach der Mosel, nach Trier und der Saar M Zens. Nach Mainz J. Kiefr. Nach dem Niedermain C. Hartig. Nach dem Mittel- und Obermain. C. Wenneis. Nach Worms und Mannheim Fr. Elbert. Nach Heilbronn H. Bechers. Nach Bingen Wwe. Jonas.
Nach Rotterdam Kapt. Willemsen Köln Nr. 6.
Nach Amsterdam Kapt. Demmer Köln Nr. 25.
Rheinhöhe am 14. Nov. 8′ 6″.
@typejAn
@facs0744
Mobilar-Verkauf.
Am Donnerstag den 16 November 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Marktplatze in der Apostelnstraße zu Käln, einige Mobilar-Gegenstände, bestehend in Tischen, Stühlen, Spiegeln, Schränken, Kommoden, 1 Sekretär, 1 Schreibpult, Oefen, Küchengeräthe etc., gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher, Fr. Happel.
@typejAn
@facs0744
Westenstoffe neueste Muster und große Auswahl in Wolle, Seide und Sammt per Weste 15 Sgr., 20, 25 Sgr., 1 Thlr. bis 2 1/2 Thlr.
Eine Partie zurückgesetzte Westenstoffe (ältere Westen) zu 8 Sgr. bis 20 Sgr im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.
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Schlafröcke und Hausröcke in großer Auswahl. per Stück 2 Thlr bis 8 Thlr.
Trikots, Unterhosen und Jacken von 15 Sgr. an bis 25 Sgr. im neuen Laden Obenmarspforten 21A gegenüber dem Jülichsplatz.
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Bei J. W. Dietz, unter Hutmacher Nr. 17 ist zu haben:
Ideen Napoleons.
Von dem Prinzen Napoleon-Ludwig-Bonaparte.
11 Bogen brosch. 5 Sgr.
Wir machen auf dieses Werk in einem Augenblicke, wo der Verfasser allem Anschein nach zum Präsidenten der französischen Republik erwählt wird, hiermit aufmerksam — Der Preis ist höchst billig gestellt.
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Josephstraße Nr. 38 steht ein neu solid gebautes Haus ganz billig zu verkaufen. Bescheid Salzgasse Nr. 7 oder Thurnmarkt Nr. 57.
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1848er Walportzheimer im Freischützen.
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Nachricht für die Herren Tapeten-Fabrikanten.
So eben erhalte ich von Nürnberg wieder eine sehr bedeutende Sendung Blattgold (geschlagenes Metall), was ich hiermit ganz ergebenst anzeige.
D. Kothes, Altenmarkt Nr. 69.
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Heute Mittwoch den 15. November 1848:
Restauration im Stollwerk'schen Saale.
Entrèe à Person 10 Sgr., wofür Getränke verabreicht werden.
Hierbei große dramatisch-musikalische Abend-Unterhaltung.
Zum Erstenmale:
Das Feldlager d. Freischaaren.
oder
Ein Held aus d. Berliner Märztagen.
Zeitbild mit Gesang und Tanz in 1 Akt.
(Unter Mitwirkung des Gesang-Vereins).
Vorher:
Der alte Student.
Schauspiel in 2 Akten von Maltitz.
Kassa-Eröffnung 6 Uhr.
Anfang 7 Uhr.
Franz Stollwerck.
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Römischer Circus.
Von
Alexandro Guerra.
Heute den 15. November 1848, große Vorstellung mit ganz neuen Abwechslungen, zum Beschluß auf Verlangen zum sechsten Male „die Räuber von Callabrien“ auf dem Theater, große Pantomime, ausgeführt von sämmtlichen Herren und Damen der Gesellschaft. Das Nähere der Tageszettel.
Donnerstag und Freitag Vorstellung, Samstag Armenvorstellung, und Sonntag unwiederruflich letzte Vorstellung.
Die Direktion bittet daher, durch ihren Aufenthalt um recht gütigen Besuch, nebstbei noch 1 Wettrennen zum letztenmale bei günstiger Witterung.
Alexandro Guerra.
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Der Gerant: Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.