Nachtrag.
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Der Rheinische Demokratenkongreß zu Köln.
In Ausführung der Beschlüsse des Frankfurter Demokratenkongreßes vom 14-17. Juni und in
Folge Aufrufs des Rheinischen Kreißausschusses vom 4. August fand am 13. und 14. August der
erste Rheinische Demokratenkongreß statt. Es haben an demselben Theil genommen:
- 1. Der demokratische Verein in Köln.
- 2. Der Arbeiter-Verein in Köln.
- 3. Der Verein der Arbeiter und Arbeitgeber in Köln.
- 4. Der politische Klub in Solingen.
- 5. Der Volksklub in Düsseldorf.
- 6. Der Verein für demokratische Monarchie in Düsseldorf.
- 7. Der Arbeiter-Verein in Krefeld.
- 8. Der Volksverein in Kettwig.
- 9. Der demokr. Verein in Trier.
- 10. Der Volksverein in Dortmund.
- 11. Der Arbeiterverein in Hamm.
- 12. Der demokr. Verein in Rochem.
- 13. Der Arbeiterverein in Mülheim am Rhein.
- 14. Der demokr.Verein in Mülheim an der Ruhr.
- 15. Der demokr. Verein in Bonn.
- 16. Der politische Klub in Barmen.
- 17. Der Rheinisch-Westphalische Verein in Berlin, welche im Ganzen durch 40 Abgeordnete
vertreten werden. An den Berathungen haben außerdem mehrere andere Demokraten Theil genommen,
die nicht Kraft besonderen Auftrages erschienen waren.
In der ersten Sitzung, am 13. August Vormittags 10-1Uhr, im kleinern Saale bei Stollwerk,
wurden zunächst gewählt zum Vorsitzenden, der Präsident des demokr. Vereins in Köln, Adv.
Schneider II, zum Stellvertreter den Präsidenten des Bonner demokr. Vereins Professer Kinkel,
zu Schriftfuhrern Adv. Schily aus Trier und Lehrer Imandt aus Krefeld. Sodann wurde die Frage
wegen des Stimmrechts dahin erledigt, daß nur Abgeordnete stimmen können, daß aber nicht nach
Vereinen sondern nach Köpfen gestimmt werden solle und zwar, weil nicht von dem Interesse der
einzelnen Vereine sondern von dem Gesammtinteresse der Demokraten die Rede sein konne. Auf die
fernere Frage ob die westphälischen Deputirten zugelassen werden sollen, wurde beschlossen,
daß da in Frankfurt Rheinland und Westphalen zu Einem Kreise verbunden, der Centralausschuß in
Berlin als wesentlich vollziehende Behörde, Westphalen nicht wider den Willen der dortigen
Vereine abtrennen könne, daß eine Wechselwirkung bei den Provinzen aufeinander wichtig und
besonders auf die Entwicklung der Demokratie in Westphalen von Einfluß sei, eine Trennung
Preußens nach seinen einzelnen Provinzen nur das specifische Preußenthum fördere, den
Westphälischen Vereinen vollkommenes Stimmrecht zustehe.
Als Gegenstand der Kongreßverhandlungen wurde die Organisation des Kreisverbandes und die
auf das äußere Bestehen bezughabenden formellen Maßregeln erklärt, die materiellen Maßnahmen
einem späteren Kongresse vorbehalten, für die Berichterstattung der einzelnen Vereine eine
öffentliche Sitzung auf den Nachmittag angesetzt.
Als besondere Vorlagen wurden vom Kreisausschusse die Fragen überreicht:
1. Wege und Mittel zu finden, um die einzelnen Vereine mit einander und dem Vororte in
Verbindung zu setzen und wie die Bildung von Vereinen befördert werden könne.
2. Wie die Vereine nach außen zu wirken haben.
3. Wie und in welchem Maße die Geldmittel zu beschaffen seien.
Der Kongreß empfahl hierauf einstimmig den ununterbrochenen Briefwechsel als das nächste
Mittel des gegenseitigen Verkehrs so wie die Veröffentlichungen durch die demokratischen
Blätter, und machte jedem Ortsverein die monatliche Einsendung von Berichten an den
Kreisausschuß und Letzterem die Zusammenstellung und auszugsweisen Mittheilung der Berichte an
die einzelnen Vereine zur Pflicht.
Für die Wirksamkeit nach Außen wurde zunächst die Presse empfohlen und darauf aufmerksam
gemacht wie dringend nothwendig es sei demokratische Blätter nach Kräften zu unterstützen, die
reaktionären aber überall zu verdrängen. Mündliche Propaganda wurde ferner als wirksames
Mittel, namentlich für das Landvolk empfohlen. In Betreff der näheren Ausführung wurde auf die
Nützlichkeit von Emissären, besonders aber von den auf dem Lande zu haltenden
Volksversammlungen aufmerksam gemacht, es wurde namentlich hervorgehoben, wie das Land der
Demokratie näher stehe, als die Städte, in denen, die Reaktion hauptsächlich ihren Sitz und
ihre Stärke habe, wie der Bauerstand unter dem fortwährenden Drucke der Steuern und
Feudallasten und der Beamtenvormundschaft wesentlich radikal geworden und der Demokratie, wenn
er sähe, daß diese für ihn in die Schranken träte, ganz zufallen werde Adressen und Proteste
gegen Regierungsübergriffe im ausgedehntesten Maße wurden als nützlich anerkannt und in
Betreff derselben beschlossen, daß die Adressen und Proteste der einzelnen Vereine wegen
allgemeinen Maßregeln oder Zustände dem Vororte mitzutheilen und von diesem nach Befinden der
einzelnen Vereinen zur Verbreitung und Unterschriftsammlung zu übersenden seien und daß wenn
der Kreisausschuß oder ein einzelner Verein die Beförderung einer derartigen Manifestation
ablehne, dies nur unter Angabe der Gründe geschehen dürfe.
In Betreff der Geldmittel, mit denen der Kreisausschuß zu versehen sei,
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stellte ein Abgeordneter den Antrag: daß jeder Verein monatlich die Hälfte
seiner Einnahmen an den Ausschuß einsenden solle. Da sich hierüber eine weitläufige Debatte in
Aussicht stellte, so wurde diese Frage auf den andern Morgen vertagt.
Bürger Giolina, Schiffsarzt aus Cincinatti ersuchte die Versammlung, einen Ausschuß zu
ernennen, mit dem er einen regelmaßigen Verkehr zwischen den amerikanischen und europäischen
Deutschen einleiten konne. Es wurde ihm anheimgestellt, sich hierzu an den Kreisausschuß zu
wenden.
Nachdem auf den Abend eine gesellige Zusammenkunft im Pfälzerhofe verabredet worden, Schluß
der Sitzung.
Nachmittags 2 Uhr öffentliche Sitzung im Eiserschen Saale.
Schurz, vom demokratischen Verein zu Bonn, berichtet über das rasche
Steigen der dortigen Demokraten-Partei, welche anfangs scheinbar gar keinen Boden gehabt
habe.
Geisenheimer, vom demokratischen Verein zu Düsseldorf. Gleich nach
den Märzereignissen gründete sich ein schnell wachsender demokratischer Verein. Als die Wahlen
herankamen, zeigte sich schon die Moglichkeit, mit der zahlreichen Beamten-und Geldherrschaft
den Kampf aufzunehmen, und namentlich strömten kurz vor der Wahl die Leute so stark herbei,
daß schon in den ersten Stunden der Sieg (auf 80 Wahlmänner 75 keine Demokraten) entschieden
war. Nachmittags waren bereits die meisten Gegner zu uns übergegangen. Seitdem ist ein
Wendepunkt eingetreten, indem die Reaktion stark wurde. Man gründete nämlich einen
konstitutionellen Verein, in welchem sich 25 Offiziere, 3 Prinzen, 3 oder 4 Geistliche, 6 bis
8 Gensdarmen, 20 Steueraufseher zusammenthaten, die ubrigen Bourgeois. Wir haben, hier nicht
so entschieden gesiegt, aber haben die Fahne oben gehalten. Man ließ sich in Masse in diesen
Verein einschreiben, tampste gegen eine Adresse zu Gunsten der Rechten zu Frankfurt. Hierbei
sind wir unterlegen, aber das Resultat war, daß die Mehrzahl der Burger einsah, welcher Verein
das Wohl des Volkes wolle. Die Demokraten traten aus dem Konstitutionellen wieder aus, der
jetzt langweilig zwischen seinen vier Wanden sitzt. In den letzten Tagen beschäftigten sich
die Demokraten mit einer Adresse zu Gunsten Brentano's.
Rockmann, vom Volksklub in Düsseldorf, berichtet; Im demokratischen
Vereine zu dort ist nach Wesendonks Wahl eine Erschlaffung eingetreten, welche fremdartige
Elemente aufkommen ließ. Da bildeten etwa zwanzig einen neuen Verein, der so schnelle
Anerkennung fand, daß er jetzt schon 300 Mitglieder zählt. Uebrigens gehen beide Vereine Hand
in Hand.
Imandt aus Crefeld: In Crefeld besteht nur ein unbedeutender
Mittelstand, aber eine große Masse Proletarier und reicher Fabrikherren. Die Bourgeoisie
jubelte bei den ersten Ereignissen. Man hielt Volksversammlungen, aber dies schien nach der
funften Versammlung gefahrlich. Der Vorstand trat ab, und es bildete sich ein
constitutioneller Verein, in welchem die inzwischen sehr zahm gewordenen Demagogen Platz
nahmen. Da brachte ein unerwartetes Ereigniß einen Umschwung hervor. Die Stadt zählt doppelt
so viel Katholiken wie Evangelische. Als die Bourgois den 6. August nicht feiern wollten,
fühlten sich die Katholiken beleidigt. Jetzt regten sich die Demokraten. Es wurde ein
glänzendes Fest gefeiert und am andern Tage ein demokratischer Verein gebildet. Daneben kann
der Arbeiterverein und die 800 Mann zählende Weberinnung in Aufnahme. Alle werden künftig
einen gemeinsamen Verein bilden. Der Kampf ist schwierig, indem die Fabrikanten ihre Arbeiter
ganz in der Gewalt haben und viele den Clubmitgliedern keine Arbeit geben. Ja man hat den
Arbeitern sobald die Bürgerwehr organisirt war, die zwei Monate lang gewahrten höhern Löhne
wieder entzogen. Man spricht mit Recht gegen die Volksjustiz, aber gräuliche Ungerechtigkeiten
haben erst aufgehort, nachdem einige Fensterscheiben gebrochen waren. Endlich zwingen die
Bourgois den Webermeister ihre Gesellen in den constit. Verein zu führen.
Schilly aus Trier. Die Schicksale der dortigen Demokratie
unterscheidet sich kaum von dem anderer Vereine. Deshalb berichtet er vorzugsweise über die
Feier des 6. August, die der Centralgewalt nicht so sehr galt, als sie eine Demonstration
gegen Preußen war. Die Centralgewalt, so wenig sie uns genugen kann, ist aus dem Volke
hervorgegangen und deshalb mussen ihr die Fursten gehorchen. Neben dem demokratischen Verein
giebt es einen Landwehr-und einen Arbeiterverein. Ersterer ruckte am 6. August an 600 Mann
stark aus unter selbst gewählten Fuhrern. Auch diese Leute haben die Faust geballt gegen das
Preußenthum und ein Kreutz an der Mutze getragen mit der Aufschrift: „Mit Gott fur ein einiges
Deutschland.“ (Rauschender Beifall und Hoch der Trierschen Landwehr.) Man muß vor Allem auf
die Landwehr wirken.
v. Mirbach aus Dortmund: Unser Land gilt als ein guter Boden für den
Pumpernickel, als übler Boden für die Demokratie. An der Spitze unserere Burgerwehr trat eine
liebenswürdige Reaktion von stark pleristischer Farbung, welche auch zwei Monate lang die
Volksversammlungen leitete. Nachdem der Ausschuß sammt seinem „Euer“ Prastoene, wie er zu
unterschreiben pflegt, bei Menzende einige Unannehmlichkeiten erfahren, wurde er etwas
stiller. Unterdessen entstand der Volksverein, der jetzt 40 Mitglieder zahlt, obgleich uns Hr.
Hoffken neulich bange machen wollte, indem er erzahlte, die Linke in Frankfurt zähle nur 25
und die 660 starke Rechte hatte kein anderes Mittel, als diese todt zu schlagen. ‒ In
Westphalen kommt es vor allem darauf an, die Macht der Geistlichkeit zu brechen.
Becker aus Hamm: Der Arbeiterverein zählt 300 Mitglieder. Neulich
war ich bei Rempel in Bielefeld. Ein Bauer kam ins Zimmer und erklärte, er wolle mit Rempel
über die Freiheit sprechen. Rempel verwies ihn auf den „Volksfreund,“ den er herausgiebt und
an dem der Bauer sofort Freude fand. Nun fragt der Bauer, ob er auch einmal bei einer großen
Gesellschaft, wie er sich ausdrückte, sein dürfte. Rempel erwiederte, heute Abend 7 Uhr sei
eine solche, er solle nur bleiben. Er meinte, er konnte bis dahin zurück sein. Um 7 Uhr kam
der Mann auf der Eisenbahn zurück und hatte 40 andere Bauern geholt.
Jellinghaus aus Solingen: Unser politischer Klub hat schon viel
erlebt trotz seiner Jugend. Anfangs schloß sich die Aristokratie an und stieß damit die
Arbeiter von sich und nachher verbot sie denselben, unter Drohung, die Arbeit zu entziehen,
die Theilnahme. Das große Mißgeschick haben wir mit den Berliner Wahlen. Wir wählen den
geheimen gehorsamsten Finanzrath Hesse, ohne ihn zu kennen und dann den Strumpfwi[unleserlicher Text], der uns schrieb, er sei früher Republikaner gewesen, sitze jetzt aber
mit Ueberzeugung auf der äußersten Rechte.
Roß aus Crefeld: Bei uns gilt republikanische Gesinnung für ein Verbrechen.
Keirenheim aus Bochum: In der Stadt hat die Demokratie Bedeutung,
auf dem Lande aber steht es bei uns schlecht, wo Pfaffen, Adel und Beamte den Bauern so
bearbeiten, daß Leute wie Reichensperger gewählt wurden. Gleichwohl sind tüchtige
demokratische Elemente im Landvolk und Mosel und Eifel werden stets für die Freiheit des Volks
sein. (Der Mosel ein Hoch! im Publikum).
Becker aus Köln: Als die Preßfreiheit durch Hrn. Dumont proklamirt
wurde, da war allgemeiner Jubel, da war Alles liberal. Indessen ließen die Heuler nicht lange
auf sich warten. Das Zusammentreffen des Kongresses mit dem Domfest ist auf perfide Weise
ausgebeutet worden. Wir bauen hier auch an einem Dome, dem Dome der Freiheit. Auch wir sind
Werkleute. Möge unser Dom nicht ebenso Ruine werden, wie der auf der Litsch.
Schapper aus Köln: Der Arbeiterverein besteht aus 7000 Mitgliedern.
Seine Häupter sitzen im Kerker. Der Verein hat sich an den in [unleserlicher Text] Wahlen
nicht betheiligt. Gegen den Verein wird furchtbar geheult. Die Verhaftungen schaden ihm
nichts. Ein Präsident wird sich immer finden, und man muß 7000 Menschen einkerkern, ehe ein
solcher fehlt. Der Verein hat gegen den Handwerkerkongreß in Frankfurt protestirt. Er wirkt
unter andern durch die Filialvereine und die Arbeiter-Zeitung, welche auch starken Absatz aufs
Land findet. Auf dem Lande ist die Demokratie stark.
Bengel aus Mulheim a. Rh.: Bei uns haben die Lohnlisten, wie in
Crefeld, eine Revolution gemacht. Wir haben Gladbach bei der Wahl durchgesetzt.
Als die Berichte somit erschöpft waren, trat Elsner, Deputirter der Vereinbarer zum
Domfeste, auf: Ich trete vor Sie in zweideutiger Stellung als Vereinbarer. Aber ich will das
wieder gut machen als Mitglied des demokratischen Vereins in Breslau. Das Einzige, was die
Berliner Vereinbarer geleistet haben ist, daß sie sich für unverletzlich erklärt haben. In
allen Fragen bleibt die Demokratie in der Minorität. Aber die Majorität des Volkes ist für
uns. Sehen sie jetzt auf die vielfachen Vorgänge wegen der Huldigungsfeier. Die alte Schmach
tritt wieder ein. Jetzt droht uns wieder ein Zweikammersystem, das hoffentlich nicht lange
dauern soll. In Schlesien hat das Land viele Bauern zu Abgeordneten gewählt. Diese sitzen im
Centrum, stimmen mit uns gegen Feudalwesen, gegen uns in allen andern Fragen. Sonst sind die
s. g. „kleinen Leute“ in Schlesien demokratisch.
Auf eine Frage aus dem Publikum, wie man sich dem Feste gegenüber benehmen solle, wird aus
dem Publikum geantwortet: man solle nichts dagegen thun, namentlich nichts gegen
Persönlichkeiten.
Kinkel aus Bonn: Das Schlechste ist die Sonderbündelei. Deshalb hüte
man sich vor Sonderbunds-Republickchen, die gleich sonderbundlerische Vendeen auf der andern
Seite hervorrufen würden. Man warte bis die Gesammt-Republik reif ist.
Wolff aus Köln: Vom jetzigen Frankreich ist nichts für uns zu
hoffen. Dort muß erst eine neue Revolution siegen. Das heutige Domfest hat nichts mit
Deutschlands Einheit zu thun, das ist eine Kölner Geldsacksfrage. Die Kölner haben ganz
Recht.
Giolina aus Cinncinati: Die deutschen Demokraten in Amerika geben
den Ausschlag bei der Präsidentenfrage. Amerikas Freiheit beruht auf der Trennung von Kirche
und Staat und auf den Proletariern.
Engels aus Köln: Der Charakterzug der Rheinlande ist Haß gegen das
Beamten-und Stockpreußenthum; diese Gesinnung wird hoffentlich fortdauern.
Sitzung am 14. August, Morgens 10 Uhr.
Tagesordnung: Beschaffung der Geldmittel.
Auf die Bemerkung eines westphalischen Abgeordneten, daß mehrere Vereine in Westphalen
bereits Beiträge an die Kreiskasse in Bielefeld abgeführt, wurde die Frage über die Zulassung
der Westphalen wiederaufgegriffen und zur Berathung gestellt. Nach längern Debatten, worin die
westph. Abgeordneten sich für den Anschluß an die Rheinprovinz aussprachen, vorausgesetzt, daß
die übrigen westph. Vereine nicht widersprächen, wurden 2 Anträge zur Abstimmung gebracht:
1. Der hier versammelte Rheinisch-Westphälische Demokratenkongreß erklärt, daß der Beschluß
des exekutiren Centralausschusses in Berlin, wodurch Rheinland und Westphalen getrennt sind,
dem Frankfurter Beschlüsse widerspricht und daß es im Interesse der Demokratie liegt, daß
beide vereint bleiben.
2. Der rheinische Demokratenkongreß so wie die hier anwesenden Abgeordneten aus Westphalen
drücken den Wunsch aus, daß es bei dem Frankfurter Beschlusse verbleibe, indem es im Interesse
der Demokraten liegt, daß Rheinland und Westphalen nicht getrennt werden.
Die Mehrzahl war für die 2. Fassung. Als nun zur Geldfrage selbst geschritten wurde, sprach
sich von vornherein die Mehrzahl gegen den früher schon gestellten Antrag, die Hälfte der
Vereinseinnahmen auszuliefern, aus. Es wurde besonders geltend gemacht, daß dieses die Vereine
zu stark drücken würde, da meistens kaum die Ausgaben durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt
werden, und deshalb vorgeschlagen, nur den Ertrag einer Sammlung freiwilliger Beiträge zur
Kreiskasse einzusenden.
(Schluß folgt).