[0449]
Beilage zu Nr. 87 der Neuen Rh. Ztg.
Sonntag 27. August 1848.
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Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Die Kölnische Zeitung über Italien. — Die Zeitungshalle über die Rheinprovinz.) Wien. (Arbeiteraufregung — Der Ausschuß mit außerordentlicher Vollmacht bekleidet. — Die vergeblichen Rachepläne der Contrerevolution. — Hecker's nahe Ankunft angezeigt. — Reichstagssitzung. — Steigende Spannung zwischen Ungarn und Oestreich. — Die kaiserliche Preßamnestie. — Erster Preßprozeß vor Geschwornen. — Ausschußverhandlungen über die Adresse an die Frankfurter Linke, und über Fortbestand des Ausschusses. — Antwort Dobblhof's.) Berlin. (Vereinbarungsversammlung. — Keine Forstfrevel-Amnestie — Eximirter Gerichtsstand. — Cholera.) Kassel. (Die Civilliste.) München. (Der Staatsschatz.) Triest. (Albini.)
Italien. (Karl Albert in Mailand. — Welden's Bericht aus Rovigo.) Mailand. (Neue Maßregeln Radetzki's. — Die Flüchtlinge über Karl Albert.) Turin. (Programm des neuen Ministeriums. — Sitzung des Circolo Nazionale.) Neapel. (Entlassungsgesuch von Ministern. — Die englische Flotte.) Siracusa. (Vertheidigungsanstalten.)
Ungarn. Pesth. (Ministerialverfügung. — Ministerkrisis. — Vermischtes.)
Portugal. Lissabon. (Die Cortes vertagt.)
Französische Republik. Paris. (Die Untersuchung über die Juniereignisse. — Die Juni-Insurgenten klassifizirt. — Die ital. Mediation. — Journalistenkongreß. — Einkommensteuer. — Vermischtes. — Nationalversammlung über Postreform.)
Großbritannien. London. (Parlament. — Verhaftungen von Chartisten in Liverpool und Manchester.) Dublin. (Arbeitsmangel im Süden. — J. Martin. — Verhaftung.)
Belgien. Brüssel. (Rollin.) Antwerpen. (Risquons-Tout.)
Dänemark. Kopenhagen. (Tagesnachrichten.)
[Französische Republik]
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[ 12 ] Paris, 24. August.
Wollt Ihr Deutsche noch den Franzosen ihren Mangel an Gründlichkeit vorwerfen? Seht doch nur wie gründlich sie verfahren sind bei der Untersuchung der Juni-Ereignisse. Seht, welch ein ungeheures Quellenstudium Odilon-Barrot und seine Geschichtsfreunde gemacht, um dem Grunde alles Uebels und Leids auf die Spur zu kommen. Seht Euch die 3 Quart-Bände an, und Ihr werdet finden, daß die Franzosen anfangen gündliche, historische Studien zu machen, den analytischen Weg, die „Analysis“ der Griechen scheinen sie mit besonderer Vorliebe befolgen zu wollen. Die Juni-Ereignisse waren gewiß eine schlimme Sache; was hat die Juni-Ereignisse herbeigeführt.? Von Dokument zu Dokument, von Wirkung zur Ursache kam man auf den 15. Mai. Dieselben Männer, welche die Juni-Ereignisse hervorgerufen; dieselben Ursachen, welche dem Juni zu Grunde lagen, lagen auch dem Mai zu Grunde. Weiter. Der 15. Mai war eine schlimme Sache; er bezweckte nichts anders als den Umsturz der Regierung. Wer und Was hat den 15. Mai hervorgerufen. Ein Quart-Band von Dokumenten führt uns auf die Ereignisse vom 17 April. Aber der 17. April ist kein Datum das allem dasteht. „In der Geschichte ketten sich Data und Fakta unzertrennlich an einander.“ Oidlon-Barrot mit deutscher Beharrlichkeit stellt alle Dokumenten zusammen welche den 17. April auf den 16. März zurückführen.
Am 16. März fielen gar schlimme Dinge in Paris vor. In den Straßen, auf den öffentlichen Plätzen, heißt es in einem Dokumente, allenthalben diskutirte man über die Fragen, welche auf die jetzige Lage Bezug hatten. Die guten Bürger, d. h. diejenigen, welche Eile hatten, daß das gestörte Zutrauen sobald als möglich zurückkehre, fragten sich ängstlich, warum die Regierung nicht ein Ende mache allen diesen beunruhigenden Forderungen unbeschäftigter Männer, die ihre Geschäftslosigkeit in den Straßen von Paris drohend zur Schau trugen? Statt dessen aber regte die Regierung grade diese Fragen immer mehr an, und ließ ihnen sogar freien Spielraum in der Manifestation vom 16. März. Also diese Manifestation war eine sehr schlimme Sache, und die Leute welche sie hervorgerufen, waren Verräther. Was war aber nun der letzte Grund dieser Manifestation, die Urquelle dieser Bewegung? Von Quelle zu Quelle, von Dokument zu Dokument führt uns die historische Schule der Untersuchungskommission auf den im Februar erfochtenen Sieg. Was aber war die Ursache dieses im Februar errungenen Sieges? Die im Februar ausgebrochene Revolution. Es war also diese im Februar ausgebrochene Revolution eine schlimme Sache, und man ist jetzt im Begriffe, eine Untersuchung über die Ursachen der Februar-Revolution anzustellen, nachdem man die Wirkungen derselben kennen gelernt hat. Das unverzeihlichste, das sie aber hervorgebracht, das sind 171 Journale, deren Titel alle demokratische Tendenzen bezeugen, die all von den Rechten der arbeitenden Klassen sprechen, und die fast alle vom Säbel Cavaignac's zerrissen wurden. Ein Dokument zählt diese verschiedenen Journale auf, um sie dem Bourgeois als ein Schreckbild vorzuhalten. „Die Sturmglocke der Arbeiter“, „die Schildwache der Arbeiter“, „das soziale Heil“, „das soziale Banquet“, „die egalitärische Demokratie“, „die Menschenrechte“, und wie sie alle weiter heißen, sind verschwunden.
Aber die Ursachen, die die in diesen Blättern herrschende Stimmung hervorgerufen, die Noth des Proletariats, der Druck der Klassenherrschaft, die ganze auf der Aussaugung einer Klasse beruhende bürgerliche Produktionsweise dauert fort, und vom Säbel Cavaignac's unerreichbar, rufen sie stets von Neuem die Erbitterung im Volke hervor, die nächstens in einem großen Schlage loszubrechen droht.
Belgien.
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[ S ] Antwerpen, 24. August.
Die klangreiche Stimme des Hrn. Mellinet hat etwas ungemein Wohlthuendes. Man glaubt wiederum Leute aus der ersten Revolutionszeit zu vernehmen; so kräftig, so rein, so voll spricht dieser alte französische General. Der belgische Prokurator hat ein Exercitium machen wollen; aber es ist voller Fehler und verräth einen gänzlichen Mangel an Talent. Der Franzose läßt ihn dies mit französischer Gewandtheit fühlen, und verhöhnt zugleich die belgischen Journale, die des Hrn. Prokurators Sache so sehr vertheidigen. „Soldat seit meiner frühen Jugend, spreche ich nur eine Sprache, die Sprache der Wahrheit.“ Speziell auf die Anklage übergehend, zeigt er, wie er der letzte gewesen sei, der von Risquons-Tout sprechen gehört; da er zu dieser Zeit krank und zu Bette gelegen. Die Sache sei ihm zu Ohren gekommen, nachdem schon Alles vorbei war. Worauf gründe der Herr Prokurator seine Anklage? Auf einen Brief von Becker! Bei dieser Gelegenheit übernimmt der General die Vertheidigung dieses vom Prokurator und der „Independance Belge“ verleumdeten Mannes mit einer solchen Beredsamkeit, daß der Prokurator auf seinem Stuhle unruhig wird, während das Publikum den lautesten Beifall kaum unterdrücken kann. Das Estaminet „Union,“ als das Generalquartier der Verschwörung zu bezeichnen, wie es der Prokurator thut, das zeige von seinem reichen Erfindungsgeiste. Herr Mellinet geht sodann zu den Diensten über, die er Belgien geleistet. Er sei es gewesen, der die Holländer vertrieben bis Mastricht, er, der zuerst in Antwerpen eingezogen sei; er, der verhindert habe, daß nicht ganz Antwerpen in Feuer und Flamme aufgegangen. Ja, ihm habe man sogar zu danken, daß die Garnison mit Lebensmitteln verproviantirt worden, und bis auf die heutige Stunde habe er noch keinen Ersatz für diese persönlichen Dienste von der Regierung erhalten. Chazal, der jetzige Kriegsminister, habe damals seine Dienste recht wohl zu würdigen gewußt. Aber man habe sie ihm nie verzeihen können. Und das sei der ganze Grund der Anklage.
Advokat Blondel übernimmt sodann die juristische Vertheidigung Mellinet's. Wenn er, als Advokat, hier anfangen wolle, ebenfalls Uebungen in der Rhetorik vorzunehmen, so habe er gewiß ein schönes Thema vor sich. Der General habe lange nicht Alles gesagt, was er für Belgien gethan, und wie Belgien den General belohnt habe; aber solche Uebungen wolle er dem Prokurator überlassen; er hoffe, daß die Geschwornen in dem Gerichte etwas Anderes sähen, als eine Uebungsschule. Es liege gegen Mellinet gar nichts vor.
Herr Gendebien spricht für Balliu. Auch dieser Advokat zollt seine Bewunderung dem Prokurator, der es verstanden, den erlauchten General als einen Soldaten von Risquons-Tout darzustellen. Ich habe vergessen Ihnen zu bemerken, daß der General, als er auf Risquons-Tout zu sprechen kam, das Lächerliche dieser Expedition auf eine Weise schilderte, die allgemeine Heiterkeit erregte. Gegen Ballin liegt weiter nichts vor, als der Besuch, den er von zwei jungen Leuten empfangen, die der polytechnischen Schule angehört haben sollen.
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Brüssel, 25. Aug.
Wir lesen im „Debat social“, von Herrn Jottrand redigirt, folgende Stelle in großer, gesperrter Schrift gedruckt:
Wir fragen nicht mehr, ob Herr Rollin, heutigen Tags Minister Leopold's, das Haupt einer Verschwörung gewesen, welche zum Zwecke hatte, uns wieder unter die väterliche Autorität des Königs Wilhelm zurückzuführen. — Wir haben die Beweise in Händen, daß Herr Rollin des Hochverraths schuldig ist, und wir fordern Jedweden auf, auch nur zu versuchen, uns Lüge zu strafen.
Großbritannien.
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[ * ] London, 24. Aug.
Unterhaus vom 23. d. Wie gestern berichtet, wollten mehrere Mitglieder die kleine Summe zur Unterstützung polnischer Emigrirten gestrichen wissen. Nach längerer Discussion wurde indeß die veranschlagte Summe abermals bewilligt. Hierauf fernere Berathung des Budgets.
Unterhaus vom 24. Aug. Die Bill gegen geheime Vereine in Irland wird zum dritten Mal verlesen, obgleich F. O'Connor darauf hinweist, daß man sich irre, wenn man mit lauter Zwangsmaßregeln Irland beruhigen wolle; fortwährend kämen neue beschränkende Bills vor; von Maaßregeln, welche für Irland auch nur entfernt wohlthätig wirken könnten, habe man in dieser Session noch keine einzige erblickt. Hierauf folgt Comiteberathung über die Bill „zur Anknüpfung diplomatischer Verbindungen mit Rom“. Der Widerstand, den Anstey und Urquhart der Berathung entgegensetzten, war fruchtlos. (Sitzung dauert fort.)
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[ * ]
— In Liverpool Verhaftungen wegen konspiratorischer Pläne. Aus Manchester wird gemeldet, daß gestern die meisten von den in voriger Woche verhafteten und wieder entlassenen Chartisten und Repealchefs aufs Neue festgenommen worden. Dasselbe Loos traf noch mehrere andere Chartisten, die sich bisher völlig sicher glaubten. Sie werden sämmtlich nach dem Ausspruch der Anklage-Juri vor die nächsten Assisen gestellt werden. Fast alle werden bis dahin im Gefängniß bleiben müssen, da die geforderten Bürgschaften absichtlich in solcher Höhe festgesetzt worden, daß das Aufbringen derselben so gut wie unmöglich wird.
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[ * ] Dublin, 28. Aug.
Ueber die aus Arbeitslosigkeit entspringende Noth im Süden Irlands theilt ein von dort zurückkehrender Reisender eine Menge Details mit. So z. B. sah er letzten Sonnabend in Clonmel an 1000 kräftige Arbeiter sich den Farmers anbieten und nichts weiter für den ganzen Tag verlangen, als die Kost und 2 Pence (20 Pfennige). Trotzdem fanden sie keine Beschäftigung. Wie in Clonmel, so gehts in den meisten andern Orten. David Coughlan, bei den Affairen von Killenaule und Boulagh Adjudant des S. O'Brien, ist von der Polizei aufgefunden und verhaftet worden. Er trug seine Ernennung zum Obersten in der Insurgenten-Armee bei sich. Von Doheny's Aufenthalt hat die Polizei bisher nicht das Mindeste erfahren können. John Martin wird vorläufig nicht deportirt; sein Vertheidiger hat wegen Formfehler gegen das Urtheil appellirt.
Dänemark.
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Edition: [Friedrich Engels: Dänemark. 27. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 627.]
[ * ] Kopenhagen, 23. August.
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Spanien.
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Madrid, 19. Mai.
Cabrera befindet sich, heißt es mit 300 Mann zu Casterdorsall, einem Städtchen, 5 Stunden von Vich. Mehrere andere Insurgentenhaufen richten sich diesem Städtchen zu, von wo der kühne General einen Schlag auszuführen gedenkt.
— Auch hier wüthet die Polizei gegen die Zeitungspresse. Gestern konfiszirte sie wiederholt den „Clamor Publico“.
— Weißweiler, Rothschilds Agent, kehrt nach London zurück, ohne das Quecksilbergeschäft abgeschlossen zu haben. Rothschild bot 15 Millionen nebst allen Vorräthen zu Sevilla, seit einem Jahre, die Regierung verlangte 30 Millionen. Die Unterhandlungen sind abgebrochen und die Regierung, die auf dieses Geld zählte, steckt in einer scheußlichen Verlegenheit.
Nachtrag.
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Frankfurt, 23. August.
Der Geschäftsträger Sr. Maj. des Königs von Sardinien, Hr. Radice, hat gestern die Ehre gehabt, Sr. kais. Hoheit dem Erzherzog Reichsverweser sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen.
[(F. O.-P.-A.-Z.)]
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Frankfurt, 25. Aug.
Sitzung der Nationalversammlung. — Reichsminister der Finanzen v. Beckerath gibt eine Uebersicht des Standes der Reichskassen. Der gegenwärtige Bestand in den verschiedenen Kassen ist 2,882,560 Fl. Reichskriegsminister Peucker glaubt, daß nicht eine, einer persönlichen Korrespondenz entnommene, entstellte und aus dem Zusammenhange gerissene Stelle Grundlage einer Debatte sein dürfte. Die für den 6. August vorgeschriebene Begrüßung des Reichsverwesers durch die deutschen Truppen hat mit einigen Modifikationen stattgefunden. Die hannover'schen Truppen werden die Parade nachträglich abhalten.
Die preußische Regierung hat der Sache nach, wenn auch nicht der Form nach, der Weisung entsprochen. Vogt stellt einen Antrag, welcher förmliche Desavouirung des Briefes von Seiten Peucker's und des Ministeriums, sowie genügender Vollzug der Huldigung verlangt. Reichsminister des Aeußern, Heck'scher, erklärt hinsichtlich der bei dem Juniaufstand in Paris betheiligten Deutschen, daß der deutsche Gesandte in Paris beauftragt worden sei, deren Auslieferung zu verlangen, und daß an der Geneigtheit der französischen Regierung, der Reklamation zu willfahren, nicht zu zweifeln sei.
Reichsminister von Schmerling beantwortet: 1) eine Interpellation Jahns wegen Einschreitung gegen radikale Vereine, 2) eine Interpellation wegen Aufhebung des Ausfuhrverbotes von edlen Metallen aus Oesterreich. Die österreichische Regierung habe dem österreichischen Reichstag weitere Maßregeln vorgeschlagen. Dieser hat die Sache an einen Ausschuß verwiesen, welcher sofortige Aufhebung des Verbotes beantragt hat. — Es wird hierauf zur Diskussion über §. 11 und 12 der Grundrechte geschritten und diese beendigt. (Schluß der Sitzung 2 1/4 Uhr.)
[(F. O.-P.-A.-Z.)]
Handels-Nachrichten.
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Hohe Versammlung!
Die Beschlüsse der National-Versammlung in Frankfurt in der Polensache, über die Beibehaltung des Adels, namentlich aber die Verhandlungen in der Amnestie-Angelegenheit haben den letzten Rest von Zutrauen zu der Versammlung in den Herzen einer großen Anzahl deutscher Bürger ertödtet. Wenn wir es daher auch im Allgemeinen für überflüssig halten, Anträge an diese Versammlung zu richten, so können wir es uns doch nicht versagen, dieselbe auf einige Dinge aufmerksam zu machen, welche die Aufmerksamkeit hoher Versammlung bisher noch nicht auf sich gezogen zu haben scheinen.
1. Der Abgeordnete Brentano äußerte bei den Verhandlungen über die Amnestirung der Badischen Flüchtlinge: Wenn man den Prinzen von Preußen amnestire, so könne man auch Hecker amnestiren.“ Diese Aeußerung hat eine Scene in der Paulskirche hervorgerufen, wie sie bisher in den Parlamenten gebildeter Völker noch nicht vorgekommen ist. Das Junkerthum hat sich nicht entblödet, das Faustrecht auszuüben, Hand an einen Vertreter des Volkes zu legen, mit Pistolenduellen dem Abgeordneten zu drohen, welcher eine einfache Wahrheit aussprach. Und das Präsidium hat nicht allein diese Exzesse geduldet sondern sogar den zur Ordnung gerufen, gegen den sie gerichtet waren. Der größte Theil der preußischen Vertreter erklärte die Aeußerung Brentanos für eine Beleidigung des preußischen Volksstammes. Wir erklären aber hiermit, daß wir die Ansicht dieser preußischen Deputirten nicht theilen, daß wir die Interessen und die Ehre unserer Dynastie mit unseren eigenen Interessen und unserer eigenen Ehre keineswegs für einerlei halten.
2. Die Ausweisung eines Nassauers aus Köln möge der Versammlung beweisen, wie man in Preußen Ihren Beschluß § 1 der Grundrechte „Jeder Deutsche hat das deutsche Staatsbürgerrecht,“ respektirt. Der kommissarische Polizei-Direktor Geiger in Köln hat den Korrektor und Mitarbeiter der „Neuen Rheinischen Zeitung,“ Herrn Karl Schapper, als „Ausländer“ aus Köln ausgewiesen. Herr Schapper ist mit vollständigen nassauischen Legitimationspapieren versehen, er kann hinreichende Existenzmittel nachweisen, aber er ist Demokrat und Mitglied demokratischer Vereine — darin bestehen seine Verbrechen. Das ist schon der zweite Fall, daß in Preußen den Beschlüssen nicht allein der von der Versammlung gewählten Centralgewalt, sondern auch der Versammlung Hohn gesprochen wird. Wenn ein preußischer Polizeibeamter nach Votirung des §. 1 der Grundrechte des deutschen Volkes durch die National-Versammlung einen deutschen Nassauer als „Ausländer“ aus Preußen ausweisen kann, und die National-Versammlung das duldet — was soll dann aus den Grundrechten des deutschen Volkes, was aus der Einheit Deutschlands werden? Die hohe Versammlung möge die preußische Regierung darüber aufklären, wie der §. 1 der Grundrechte zu verstehen ist, damit sie nicht künftig Nassauer als „Ausländer“ von ihrem Gebiet verjagt.
[0450]
3. Bei der Pariser Juni-Revolution und dem dadurch herbeigeführten Belagerungszustande der französischen Hauptstadt, sind vielleicht Deutsche verhaftet, die in Folge unvollständiger Untersuchung und mangelhafter Gerechtigkeitspflege zur Deportation verurtheilt werden können. Die hohe Versammlung wolle nicht dulden, daß Deutsche deportirt werden, sondern diese sofort reklamiren.
Bielefeld, den 23. August 1848.
Der Vorstand des demokratischen Vereins im Namen von 362 Mitgliedern.
(Folgen die Unterschriften).
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Erklärung.
Der Deputirte unseres Wahlkreises bei der deutschen National-Versammlung, Gerichtsrath Schreiber, hat in den Verhandlungen über die Wahl der Centralgewalt, über den Adel, über die Einverleibung Posens in den deutschen Bund, über die Vermehrung des stehenden Heeres, über die Amnestirung der badischen Flüchtlinge und s. w. stets mit der volksfeindlichen Mehrheit gestimmt.
Wenn derselbe bei seiner jüngsten Anwesenheit hier, wie wir es erwarteten, in öffentlicher Volks-Versammlung über sein Wirken und die Motive, die ihn bei seinen Abstimmungen leiteten, Rechenschaft abgelegt hätte, so würde er die Erfahrung gemacht haben, wie große Fortschritte die Aufklärung und der Geist der Freiheit unter der hiesigen Bevölkerung gemacht haben. Er würde erfahren haben, daß er bei dem größten Theile der Bevölkerung, deren Interessen er vertritt, gar kein Vertrauen mehr besitzt und daß der Einfluß der pietistischen Partei, der er allein seine Wahl zu verdanken hat, gänzlich vernichtet ist. Auf allen Volks-Versammlungen, die vor Kurzem auf dem Lande gehalten wurden, sprachen sich die Anwesenden und unter ihnen ein großer Theil der Wahlmänner einstimmig gegen das Wirken ihres Deputirten aus. Er möge hiernach bemessen, ob er es mit seiner Ehre verträglich hält, eine Stellung beizubehalten, die er nicht im Sinne des größten Theiles seiner Kommittenten ausfüllt.
Bielefeld, den 24. August 1848.
Der Vorstand des demokratischen Vereins im Namen von 362 Mitgliedern.
(Folgen die Unterschriften).
@typejAnnouncements
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Abfahrt der Dampfschiffe.
Kölnische Gesellschaft.
Täglich vom 15. April 1848 an.
VonKölnMorgens 5 1/4 Uhr nach Mainz.
VonKölnMorgens 5 1/2 Uhr nach Arnheim.
VonKölnMorgens 9 3/4, Nachm. 2 3/4 Uhr nach Koblenz.
VonKölnAbends 10 Uhr nach Mannheim.
VonBonnMorgens 7 1/2, Mittags 12 1/2, Nachm. 5 und Nachts 12 1/4 Uhr rheinaufw.
VonBonnMorgens 11, Nachm. 1 1/2, 5 1/2, u. 7 3/4 Uhr rheinabwärts.
VonKoblenzMorg. 8, 11, Nachm. 2 1/2 und 5 Uhr nach Köln.
VonMainzMorg 7, 10 1/4, Mittags 12 3/4 U. n. Köln.
VonMannheimMorgens 6 Uhr nach Köln.
VonArnheimMorgens 6 Uhr nach Köln.
Niederländische Gesellschaft.
Vom 14. Mai 1848 von Köln.
Morgens4 Uhrin einem Tage nach Arnheim, Nymwegen und Rotterdam täglich (mit Ausnahme von Samstag).
Nachts12 Uhrnach Koblenz, Mainz, Mannheim und Ludwigshafen täglich (mit Ausnahme von Dienstag).
Düsseldorfer Gesellschaft.
Täglicher Fahrplan von Köln:
SCHNELLBOOT 5 3/4 Morg.nach Mainz (Frankfurt).
8 1/2 Morg.nach Koblenz.
7 1/2 Abendsnach Düsseldorf.; Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag nach Arnheim (Amsterdam) Rotterdam-London. *) *) London direct Montag und Donnerstag. State Cabin Thlr. 14. 13. — Chief Cabin Thlr 8. 18. Fore Cabin Thlr. 5. 5.
SCHNELLBOOT9 1/2 Abendsnach Mannheim (Heidelberg) Strassburg-Basel, nach Ankunft der letzten Züge von Belgien, Paris, Berlin etc.
Rhein-Yssel-Gesellschaft.
Vom 1. April 1848 von Köln.
Abends 8 Uhr jeden Sonntag, Dienstag und Freitag nach Düsseldorf, Wesel, Emmerich, Arnheim, Doesborgh, Zütphen, Deventer, Zwolle, Kampen u. Amsterdam; in Verbindung nach Hamburg und Hull.
Bonn-Kölner Eisenbahn.
Vom 15. April 1848 an.
Von Köln nach Bonn.
Morgens 6 Uhr 30 Minut.
Morgens 10 Uhr — Minut.
Vormittags 11 Uhr 30 Minut.
Nachmittags 2 Uhr 50 Minut.
Abends 5 Uhr — Minut.
Abends 8 Uhr 30 Minut.
Von Bonn nach Köln.
Morgens 6 Uhr — Minut.
Morgens 8 Uhr — Minut.
Mittags 12 Uhr — Minut.
Nachmittags 2 Uhr 20 Minut.
Abends 5 Uhr — Minut.
Abends 8 Uhr — Minut.
Während der schönen Jahreszeit fährt an jedem Sonn- u. Feiertage ein Extrazug um 3 1/2 Nachm. v. Köln n. Brühl. u. 7 1/2 Abends v. Brühl n. Köln. — Preise: I. Kl. 15 Sgr. II. Kl. 10 Sgr. — III. Kl. 7 Sgr. 6 Pf. — IV. Kl. 5 Sgr.
Köln-Mindener Eisenbahn.
Vom 15. April 1848 an.
Von Deutz nach Düsseldorf.
Morg.7 U. 30 M. b. Minden.
Morg.10 U. — M. b. Düsseld.
Nchm.4 U. — M. b. Hamm.
Abds.6 U. 50 M. b. Düsseld.
Abds.10 U. — M. b. Minden.
Von Düsseldorf nach Deutz.
Morgens6 Uhr — Minut.
Morgens8 Uhr — Minut.
Nachmittags1 Uhr 5 Minut.
Nachmittags3 Uhr 40 Minut.
Abends7 Uhr — Minut.
Preise: I. Kl. 1 Thlr. II. Kl. 20 Sgr. III. Kl. 15 Sgr. IV. Kl. 8 Sgr.
Rheinische Eisenbahn.
Vom 21. Mai 1848 an.
Von Köln nach Aachen.
Morgens 6 Uhr 30 M. ganz Belgien und direkter Anschluss nach Paris mit dem Nachtzuge von Brüssel.
Morg. 10 Uhr — M. bis Antpen, Brüssel u. Gent.
Nachm. 3 U. — M. b. Lüttich.
Abends 6 Uhr — M. bis Aachen.
Von Aachen nach Köln.
Morg. 6 Uhr 45 im Anschuss an das Dampfschiff nach Koblenz, die Bonner und Mindener Eisenbahn.
Morg. 11 Uhr — M. Anschluss an die Bonner und Mindener Eisenbahn.
Nachmittags 3 Uhr — M.
Abends 6 Uhr 30 M.
Preise: I. Kl. 2 Thlr. II. Kl. 1 Thlr. 15 Sgr. III. Kl. 1 Thlr.
Von Aachen nach Belgien 6 1/2 u. 9 1/4 Uhr Morgens.
12 1/2 u. 5 3/4 Uhr Nachm.
Düsseldorf-Elberfelder-Eisenbahn.
Vom 15. April 1848 an.
Von Düsseldorf.
Morgens 7 Uhr — Minut.
Morgens 9 Uhr 30 Minut.
Mittags 11 Uhr 45 Minut.
Nachmittags 2 Uhr 30 Minut.
Nachmittags 5 Uhr 30 Minut.
Abends 8 Uhr 15 Minut.
Von Elberfeld.
Morgens 6 Uhr 45 Minut.
Morgens 9 Uhr 15 Minut.
Mittags 11 Uhr 30 Minut.
Nachmittags 2 Uhr 15 Minut.
Nachmittags 5 Uhr 15 Minut.
Abends 8 Uhr — Minut.
Preise: I. Kl. 25 Sgr. II. Kl. 18 Sgr. III. Kl. 12 Sgr. 6 Pf.
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Schiffahrts-Anzeige. Köln, 26. August 1848
Abgefahren: S. Stehlin nach Mannheim.
Angekommen: Joh Hirschmann von Mainz.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich W. Pesch; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr A. Meyer; nach Andernach und Neuwied H. Schumacher, A. Boecking; nach Bingen J. B. Mundschenk; nach Koblenz, der Mosel und Saar D. Schlaegel; nach der Mosel, Trier und der Saar N. Pisbach; nach Mainz Ph. Kimpel; nach dem Niedermain S. Schulz; nach dem Mittel- und Obermain Peter Schön; nach Heilbronn C. G. Schmidt; nach Kannstadt und Stuttgart L. Klee; nach Worms und Mannheim Frz. Elbert.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Schneider Köln Nr. 16
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Koenen Köln Nr. 19
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Wasserstand.
Köln, am 26. August. Rheinhöhe 7′ 11″
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Todes-Anzeige.
Entfernten Verwandten und Freunden machen wir mit betrübtem Herzen die Trauer-Anzeige, von dem am 20. August Abends 11 Uhr in Baden-Baden erfolgten Hinscheiden unseres geliebten Vaters und Bruders Franz Michael Nicolini.
Auf einer Geschäftsreise befiel ihn ein bösartiges Gallenfieber und endete hinzutretendes Bluterbrechen zu früh sein thätiges Leben.
Er starb schmerzlos und gottergeben, versehen mit den Heilsmitteln der katholischen Religion, 52 Jahre alt.
Den unersetzlichen Verlust bitten wir durch stille Theilnahme zu ehren.
Köln, den 23. August 1848.
Die Kinder, Brüder u. Schwäger des Verstorbenen.
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Bekanntmachung.
Aus Veranlassung, daß vom 21. Junihujus ab der 5. Dampfwagenzug von Köln nach Bonn Statt um 6 3/4 Uhr um 5 Uhr Nachmittags und der letzte Zug statt um 8 1/2 Uhr um 7 1/2 Uhr Abends abfährt, wird von diesem Tage an
a. der 2. Personenzug von Brühl nach Enskirchen statt um 7 3/4 Uhr um 6 Uhr Abends, nach Ankunft des fünften Dampfwagenzuges aus Köln und Bonn;
b. die Personenpost von Brühl nach Lechenich statt um 8 Uhr um 6 1/4 Uhr Abends abgelassen werden, worauf das korrespondirende und reisende Publikum hierdurch aufmerksam gemacht wird.
Die Fahrpost-Gegenstände nach und über Bonn und Koblenz welche bisher mit dem 5. Dampfwagenzug nach Bonn abgesandt wurden, werden nunmehr mit dem 6. Zuge um 7 1/2 Uhr Abends abgesandt und erfolgt deren Annahme in Köln bis 5 Uhr Nachmittags.
Die Korrespondenz für die Routen von Brühl nach Euskirchen und Lechenich muß bis 3 1/2 Uhr Nachmittags und für die Route von Bonn nach Koblenz und weiter, wie bisher bis 7 1/2 Uhr Abends hier eingeliefert werden. Letztere geht von hier nach Deutz, und wird von dort nach Ankunft des Berlin-Deutzer Eisenbahnzuges um 8 1/2 Uhr Abends per Reitpost nach Bonn zum Anschluß an die Schnellpost von Koblenz weiterbefördert.
Köln, den 19. August 1848.
Der Ober-Post-Direktor, Rehfeld.
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Einladung an sämmtliche ehemalige Pionire zu einer Versammlung Behufs Besprechung zur Bildung einer Pionier-Abtheilung bei der Bürgerwehr Montags Abend 7 1/2 Uhr bei Jüsgen (im Stern), Hochstraße.
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Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß von ihr zu Rotterdam am Montag den 18. September 1848 verkauft werden sollen:
33291Kranj.u.Kanass.Java-Zucker,lagernd daselbst.
35518Kranj.u.Kanass.Java-Zucker,lagernd zu Amsterdam.
8253Kranj.u.Kanass.Java-Zucker,lagernd zu Dordrecht.
1832Kranj.u.Kanass.Java-Zucker,lagernd zu Middelburg.
Die Notizen und Verkaufsbedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 15. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
Goudswaard, Direkt., z. Z. Sekretair.
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Niederländische Handels-Gesellschaft.
Die Direktion macht bekannt, daß die Indigo- und Cochenille-Herbst-Auktionen von 1848 an den hier unten näher bezeichneten Tagen und Orten abgehalten und aus den nachfolgenden Quantitäten bestehen werden:
Zu Rotterdam am Donnerstag, den 21. September 1848:
  • 797 ganze
  • 1152 halbe u. viertel
  • Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
139 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; mit dem Vorbehalte, diese Quantität um ungefähr 227 ganze Kisten Java-Indigo zu vermehren, im Falle das Schiff, mit welchem diese Zufuhr erwartet wird, zeitig genug ankommt.
Zu Amsterdam am Montag, den 25 September 1848.
  • 207 ganze
  • 1643 halbe u. viertel
  • Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;
151 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst; unter diesen Quantitäten ist der noch unverkaufte Theil der zurückgehaltenen Partieen aus den Auktionen vom 22. und 25. Mai d. J. mit inbegriffen.
Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Frühjahrs-Auktionen von 1849 keine anderen Partieen Indigo und Cochenille, als die oben bezeichneten, an den Markt bringen wird.
Die Notizen und Auktions-Bedingungen werden zeitig ausgegeben.
Amsterdam, 16. August 1848.
Van der Oudermeulen, Präsident.
J. Schuurman, Direkt., z Z. Sekretair.
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Dampfschifffahrt zwischen Bremen und New-York.
Das amerikanische Post-Dampfschiff HERMANN, Capt. Crabtree, wird am 15. Septbr. von der Weser nach New-York zurückkehren.
PassagepreisnachNew-Yorkin1.CajüteLd'orthr.195
PassagepreisnachNew-Yorkin2.CajüteLd'orthr.100
PassagepreisnachSouthamptonin1.Caj.Ld'orthr.30
Güterfracht 25 à 35 Thlr. mit 5 pCt. Primage für 40 Kub.-Fuß.
Die zweite Cajüte ist für diese Reise besetzt.
C. A. Heinecken & Comp.
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Weberstraße Nro. 18 — sind Zimmer zu vermiethen.
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Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.
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Franz-Branntwein zum Einmachen von Früchten, Sternengasse Nr. 9 und 11.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am 29. August 1848, Vormittags 11 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, verschiedene gut gehaltne Mobilar-Effekten, als: Tische, Stühle, Kommoden, Spiegel, Kleiderschränke, Oefen, sodann eine Parthie verschiedene neue Bücher und mehrere andere Gegenstände gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher Simons.
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Gerichtlicher Verkauf.
Am Montag, den 28. August 1848, Vormittags 11 Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem Markte in der Apostelnstraße in Köln, verschiedene gut gehaltene Mobilien, als: Tische, Stühle, Spiegel, Spiegelkommödchen, Fenstervorhänge, ein Kanapee, ein Schrank, ein Sekretair, ein Ofen etc. an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden.
Der Gerichtsvollzieher Fülles.
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Rochus Nachkirmes.
Heute Sonntag, Abends 7 Uhr, Harmonie und später Tanz im großen festlich erleuchteten Saale des Deutschen Kaffeehauses.
Für ganz vorzügliche Speisen und Getränke ist bestens gesorgt.
Franz Stollwerk.
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Wohllöblicher Stadtrath!
Im Namen mehrerer Bürger, beehrt sich der Unterzeichnete, Sie gütigst zu bitten, daß die längst verhaßte Schlacht- und Mahlsteuer höchstens bis zum 1. Septbr. d. J. abgeschafft wird, um die so viel begangenen Sünden endlich abzubüßen, denn es bedarf keiner näheren Erwägung, daß Ehrenmänner diese ungerechte Steuer nicht länger fortbestehen lassen dürfen.
In der Hoffnung, daß dieses unsere erste und letzte Bitte sein wird, zeichnet mit Hochachtung Joh. Kurth.
Köln, den 26. August 1848.
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Heute Sonntag, den 27. August 1848:
Große Harmonie und Tanz im großen neu dekorirten Eiserschen Saale, Komödienstraße Nr. 34. Anfang 4 Uhr.
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Voice-Conductors for Deafneess.
(Stimmleiter).
Ces petits instruments inventés à Londres pour les personnes de tout àge, qui sont afligèes de surdité, sont approuvés par des certificats des mèdecins et des personnes les plus célébres tant en Angletterre que sur le continent, comme étant les seuls de ce genre couronnès de succes. Moyennant ces petits cornels, on entend facilement et distinctement toute conversation dans une assemblée de personnes. Ils sont faits d'une composition métallique, particulière à l'inventeur, attirant le son et le répandant dans l'organe Ils sont si petits et commodes quo'n peut à peine les apercevoir ou les sentir dans les oreilles. Pour les mettre à la portée de tout le monde, le prix de 3 L. St. (20 Thlr.) a été réduit à 10 Thlr. Ct. de Pr. Le soussigné en a le seul dépôt pour toute l'Allemagne. On est prié d'affranchir.
J. Maton, professeur de langues à Cologne s. R.
Hohestrasse Nr. 31.
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Ein Hausknecht gesucht. Die Expedition sagt wo.
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Brodpreis der Stadt Köln.
vom 27. August bis zum 3. Sept.
Ein Schwarzbrod, wiegend 8 Pfund soll kosten 4 Sgr. 7 Pf.
Köln, den 27. Aug. 1848.
Königliche Polizei-Direktion.
Geiger.
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Leere Terpentinflaschen mit Körben billig zu verkaufen Altenbergerstraße Nro. 17.
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Vertilgungsfutter gegen Mäuse, Ratten Schwaben und Wanzen ist zu haben Thurnmarkt Nr. 30 bei Wilh. Harffen.
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Das Haus Mühlengasse Nro. 18 steht zu vermiethen. Zu erfahren Hohestraße Nr. 20-24.
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Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt.
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Ein junger Mann, welcher gute Zeugnisse von achtbaren Häusern aufzuweisen hat, sucht eine Komptoir- oder Reisestelle. Die Expedition sagt wer.
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Beachtenswerthe Anklage der hannöverschen Justizbehörde.
Im Jahre 1841 wurde ein preußischer Unterthan, angeblich wegen Betrugs, im Hannöverschen verhaftet und erst nach 2monatlicher Einkcrkerung wieder freigelassen.
Derselbe protestirte sofort gegen das über ihn ergangene Urtheil und verlangte die Untersuchung, zum Zwecke der Ueberführung und Bestrafung oder völligen Freisprechung mit Entschädigung, wieder aufgenommen zu haben.
Inzwischen wurde der erste hannöversche Inquirent wegen barbarischem Verfahren, Verschleppen und Verzögern der Voruntersuchung mit Suspension vom Amte nebst Kosten bestraft.
Die Nachinstruktion wurde aber desgleichen durch Justizbehörden höhern Orts auf unverantwortliche Weise sogar sechs Jahre verzögert und verschleppt, der Art, als solle niemals abgeurtheilt werden und ist bis jetzt kein definitives Urtheil erfolgt.
Endlich durch dringende Vermittelung des preußischen Ministeriums suchte man erst jetzt sich der ganzen Sache zu entledigen und bestätigte tale quale blos, nach Maßgabe der Akten des ersten Inquirenten, das Urtheil erster Instanz.
Die hannöversche Justiz hat schon manches nachtheilige Gerücht sich zu Schulden kommen lassen, man kann daher nur wünschen, daß mein Vorgeben baldigst untersucht werde.
Der von hannöverschen Justizbehörden gänzlich ruinirte preußische Unterthan, Georg Pflugfelder, in Düsseldorf.
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Aus dem Soldatenleben der Neuzeit.
Einem einjährigen Freiwilligen, der sich die schöne Kunst des Exerzierens nicht nach Wunsch des Lieutenants anzueignen wußte, hielt Letzterer folgende Anrede:
„Ja, so sind die Herren! über Staatswissenschaften kann man raisonniren wie ein Buch, wenn's aber aufs Griffemachen ankömmt, was doch beim Soldaten die Hauptsache ist, dann ist man so dumm wie ein Ochse! Es ist eine Schande das.“
(25. Infanterie-Regiment.)
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Theater.
Sonntag den 27. August:
Die Zauberflöte.
Große Oper in zwei Akten von Mozart.
Montag den 28. August:
Lucretia Borgia.
Große Oper in drei Akten von Donizetti.
Alphonso: Herr Becker aus Wien als Gast.