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Neue Rheinische Zeitung.
Organ der Demokratie.
No 70. Köln, Mittwoch 9. August 1848.
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Deutschland.
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Edition: [Friedrich Engels: Die Polendebatte in Frankfurt. In: MEGA2 I/7. S. 517.]
[ ** ] Köln, 7. August.

(Die Polendebatte in Frankfurt.)
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Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski.
(Fortsetzung.)
Zu den Eigenschaften eines Ritters ohne Furcht und Tadel gehört nicht nur ein kleiner Fuß, eine weiße Hand, ein kohlschwarzer Schnurrbart, ein herausforderndes Profil, eine halbe Million, ein Dutzend Liebschaften ‒ nein, auch ein Duell.
Ein glücklich überstandenes Duell verleiht dem Menschen einen eigenthümlichen Reiz. Ich rathe einem Jeden, sich wenigstens ein Mal in seinem Leben auf 14 Schritt mit Pistolen zu schießen. Das ist eine herrliche Sache. Die Frauen werden ihm artiger, und die Männer werden ihm höflicher entgegenkommen. Man weiß, er hat seine Sporen verdient, er hat den Kugeln getrotzt, er hat sich als Mann gezeigt ‒ kann man den Frauen ein größeres Vergnügen machen, als wenn man ihnen beweist, daß man ein Mann ist?
So auch dachte der Ritter Schnapphahnski, als er nach seinem unsterblich schönen Abentheuer mit der Gräfin S. wohlweißlich den Weg zwischen die Beine nahm und sich auf eine unglaublich schnelle Weise aus dem Staube machte. Halte Gott vor Augen und im Herzen! heißt es in der Bibel. Halte die Lakaien des Grafen S. vor Augen und im Herzen! summte es in die Ohren Schnapphahnski's. Er sah ein, daß ihm in Schlesien weder Rosen noch Lorbeeren, sondern nur Hasel- und Heinebüchenstöcke sprießen würden, daß er in der Gegend von O. nie auf einen grünen Zweig kommen, sondern daß die grünen Zweige, oder vielmehr die grünen Prügel nur auf ihn herunter kommen würden, und er zweifelte aus diesem Grunde daran, daß er es länger als Freiwilliger des 4. (braunen) Husarenregimentes in O. aushalten könne, und mit einem Worte, der edle Ritter entfernte sich, Schnapphahnski nahm Reißaus.
Ach! noch so jung und doch schon so unglücklich! Der edle Ritter hätte über sich selbst weinen mögen. Aber was war gegen das häßlich-unerbittliche Schicksal zu machen? Der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erden kann das Geschehene nicht ungeschehen machen; selbst der Kaiser Nicolaus ist ohnmächtig in diesem Punkte … Schnapphahnski begriff, daß er die schöne Gräfin S. keck entführt und daß er sie feige verlassen hatte. Die Schande stand über seinem Leben so offenbar, wie die Sonne leuchtend über der Welt steht, und es handelte sich nur noch darum, wie man diese Sonne der Schmach am besten in den undurchdringlichsten blauen Dunst der Lüge verstecken könnte.
Ein Mann wie Schnapphahnski, wenn er eine Flasche Champagner getrunken, drei Cigarren geraucht, und sich sechs Mal verliebt im Spiegel angesehen hat, ist nie um eine erbauliche, glaubhafte Lüge verlegen.
Der edle Ritter war keineswegs ein solcher Narr, daß er schon von vorn herein an seinem erfinderischen Haupte verzweifelte. Bin ich nicht Schnapphahnski, ein Mann wie ein Engel? rief er, den jugendlichen Schnurrbart streichend, und das ganze Firmament messend, mit den flammenden Blicken. Unser Ritter hatte recht. Gewandt und hübsch machte er aus dem Abentheuer mit der Gräfin S. die schönste Duellgeschichte, eine Geschichte, so verwickelt, so verteufelt verzwickt, daß zuletzt Niemand mehr daraus klug wurde ‒ die Lakaien des Grafen S. ausgenommen. ‒ Die überstandene Gefahr eines erlogenen, aber nichtsdestoweniger frech ausposaunten Duells, sollte die nackte Schmach eines feigen Entrinnens in etwa verhüllen. Die Welt sollte glauben, daß der edle Ritter unglücklich geliebt und daß er sich furchtbar geschossen habe ‒ mit einem Worte, Schnapphahnski that Alles, was ein ehrlicher Mann thun kann, um aus einer schlechten Sache eine brilliante Historie zu machen, und keck stürzte er sich wieder in den Strudel der vornehmen Welt ‒ natürlich eben nicht in der Nähe der Lakaien des Grafen S.
Mit ihrem Erfinder reiste auch die Fabel in die Welt hinein, und wie sie von Mund zu Munde ging, da nahm sie natürlich auch an Abentheuerlichkeit zu, so daß unser Schnapphahnski nach kaum einem Vierteljahre schon weit und breit als einer der wüthendsten Raufbolde, als einer der schrecklichsten Duellanten seiner Zeit bekannt war.
Unser Ritter war glücklich; aber ach, er hatte vergessen, daß es nichts gefährlicheres auf Erden giebt, als Ruhm. Unberühmte Leute können die besten Gedichte machen, die schlechtesten Prozesse gewinnen, und die ausgezeichnetsten Reden halten: man verzeiht ihnen das Alles; aber wehe dir, wenn du ein bekanntes Haupt bist, da paßt man dir auf die Finger, und du magst dich drehen und wenden wie du willst, es sitzt dir irgend ein Teufelskind im Nacken, und erinnert dich daran, daß du ein sehr sterblicher und vergänglicher Mann bist.
Der edle Ritter Schnapphahnski fand sein Teufelskind, den Kobold seines Lebens in einem gewissen Grafen, in einem Manne, der Zeit seines Lebens die Menschen lieber lebendig als todt fraß, lieber mit Haut und Haar, als gestooft oder abgekocht, lieber roh und ohne alle Zuthat, als mit Essig, Oel, Pfeffer, Salz und Mostert. Graf G. ist wo möglich noch einer der kühnsten und ehrlichsten Degen die der preußische Adel aufzuweisen hat; ein Mann, der auf seinem Roß die steilste Treppe hinangaloppirt, der seine Pistole so sicher schießt, wie der alte Lederstrumpf seine lange Flinte, und der den Säbel mit einer solchen Gewissenhaftigkeit zu führen weiß, daß ich ihn, nämlich den Herrn Grafen G., hierdurch aufs Höflichste gebeten haben will, mir doch stets drei Schritte vom Leibe zu bleiben, sintemalen ich nicht die geringste Lust verspüre, ihm zu fernerer Erprobung seines schauerlichen Handwerks an meinem Leibe Gelegenheit zu geben.
Graf G. hörte von den Thaten Schnapphahnski's und es versteht sich von selbst, daß ihn sofort die Eifersucht stachelte, um aus der Haut zu fahren, um verrückt zu werden. Ueberall wo er ging und stand, immer Schnapphahnski und ewig Schnapphahnski! Graf G. gerieth zuletzt in ein wahres Delirium, in einen St. Veitstanz, wenn man ihn nur im entferntesten an unsern Ritter erinnerte; [0352] seine Hengste spornte er blutig, er prügelte Hunde und Bedienten und Alles nur wegen des verfluchten Schnapphahnski.
Am aller Begreiflichsten ist es indeß, daß Graf G. zuletzt keinen andern Wunsch mehr auf Erden kannte, als unserm Ritter einmal auf den Zahn zu fühlen.
Leider wollte sich hierzu aber nie eine Gelegenheit finden. Schnapphahnski war der liebenswürdigste Mensch von der Welt, bethörend bei den Weibern und schlau bei den Männern. Er war allmählig zu der Ueberzeugung gekommen, daß das Leben kostspielig ist, sehr kostenspielig. Trotz aller äußern Bravour glaubte er in der Tiefe seiner Seele an den 10. Vers des neunzigsten Psalms, wo da geschrieben steht, daß unser Leben siebenzig Jahre währt und wenn's hoch kommt, achtzig und daß es köstlich gewesen ist, wenn es Mühe und Arbeit gewesen und daß es schnell dahin fährt, als flögen wir davon.
Dachte er aber gar an den Grafen G., so ging es ihm nicht anders wie mir: er hätte sich lieber mit dem Pferdefuß des Satans herumgeschlagen, als mit der Klinge jenes fürchterlichsten aller modernen Menschenfresser.
Aber was hilft es, wenn die Unsterblichen nun einmal beschlossen haben, daß einem das Schicksal ein Bein stellen soll?
Schnapphahnski hatte eines Abends die Unvorsichtigkeit begangen, seinem treuesten Freunde unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit mitzutheilen, daß die Schwester des Grafen G. ‒ ‒ meine Leser müssen entschuldigen, wenn ich ihnen eine der galantesten Lügen neuerer Zeit nicht zu wiederholen wage ‒ genug unser Ritter ließ sich durch seine Phantasie zu einer Mittheilung verleiten, die, eben weil sie unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit geschah, auch schon am nächsten Morgen von dem treuesten aller Freunde dem Grafen in ihrer ganzen Frische wieder überbracht wurde.
Graf G. fluchte wie ein Christ und wie ein Preuße. Er nahm seinen Säbel von der Wand und er nahm seine Pistolen ‒ O, armer Schnapphahnski! Doch was soll ich weiter erzählen? Es versteht sich von selbst, daß Graf G. in der Wohnung unseres Ritters eher den Vater Abraham hätte antreffen können als den Hrn. von Schnapphahnski.
Ja wahrhaftig, wie der edle Ritter einst dem ehrenwerthen schlesischen Menelaos die Landstraße geräumt und die liebenswürdigste Frau überlassen hatte, so ließ er diesmal dem kriegerischen Grafen G. die Ueberzeugung zurück, daß ein Mann wie Schnapphahnski eine viel zu feine Nase hat, um nicht das Pulver auf wenigstens tausend Schritt zu riechen ‒ mit einem Worte: Mensen Ernst hätte nicht schneller davon laufen können, als der berühmte Ritter Schnapphahnski.
Die böse Welt erzählt von einer großen, unerbittlichen Hetzjagd, die jetzt ihren Anfang nahm. Fabelhaft war die Wuth des Grafen G., aber noch unglaublicher war die Eile des Ritters Schnapphahnski. Wie die brennende Sonne den bleichen Mond verfolgt, so folgte der zornglühende Graf dem angstblassen Ritter. Da war kein Hotel, kein Salon zwischen Dresden, Berlin und Wien, da war kein Ort in dem ganzen östlichen Deutschland, der nicht untersucht wurde, in dem man sich nicht aufs Angelegentlichste nach Sr. Hochgeboren dem Ritter Schnapphahnski erkundigte. Doch die Distanz wurde immer kleiner; immer näher rückte der Graf auf des Ritters Pelz ‒ in Troppau in Oestreich stehen unsere Helden endlich mit den krummen Säbeln in den Fäusten einander gegenüber.
Der edle Ritter kann seinem Schicksal nicht mehr entrinnen. Graf G. versteht keinen Spaß. Der Kampf beginnt. Seit Sir John Falstaff auf der Ebene von Shrewsbury mit dem Schotten Douglas aneinander war, gab es kein so famoses Treffen mehr auf der Welt als das unserer Helden in Troppau.
„So fiel ich aus und so führt ich meine Klinge!“ hatte der edle Ritter manchmal renommirt, wenn er den Damen seine Abenteuer schilderte. Jetzt war die Stunde gekommen, wo er das in der That und in der Wahrheit durchmachen sollte, was er früher so oft im Geist und in der Lüge erlebte.
Schnapphahnski empfahl sich dem allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden, er setzte den einen Fuß vor, er erhob den Säbel und die Paukerei ging los. Graf G. schlug drein wir der leibhaftige Teufel. So ein Eisenfresser hat kein Mitleid ‒ armer Schnapphahnski! Der edle Ritter fühlt, daß er es mit dem Bruder einer schönen Schwester zu thun hat, aber er wehrt sich so gut er kann. Da fehlt er zum ersten Male und die Klinge seines Gegners fährt ihm über den Leib, so nachdrücklich, so impertinent unhöflich, daß Graf G. nicht anders meint, als daß der Ritter ins Gras beißen und das Zeitliche segnen müßte. Schnapphahnski denkt aber nicht daran; ein leises Frösteln rieselt ihm über den Nacken, er schüttelt sich und wiederum steht er da, in der alten Parade: „So fiel ich aus und so führt' ich meine Klinge!“
Graf G. macht da den zweiten Ausfall; abermals klirren die Säbel und zum zweiten Male besieht unser Schnapphahnski einen Schmiß, der dem besten Chorburschen Heulen und Zähnklappen verursacht haben würde, vor dem unser Ritter aber nur leise stutzt und momentan zurückweicht, um sich sofort wieder zu sammeln und seine frühere Stellung einzunehmen. Graf G. ist über das zähe Leben seines Feindes nicht wenig erstaunt; er kennt doch die Force seines Säbels, er weiß, was in frühern Jahren seinen Hieben zu folgen pflegte und schäumend vor Wuth, daß seine besten Schläge ohne Erfolg bleiben, stürzt er zum dritten Male in den Kampf und wiederum rasseln die Klingen, daß die Lüfte schwirren, daß allen beiden Kämpfern Hören und Sehen vergeht.
Da trifft der Säbel des Grafen zum letzten Male und Schnapphahnski taumelt todtenbleich zu Boden ‒ o armer Mann! Die Klinge hat den Kopf nicht berührt, sie machte eine Reise über Schulter und Brust ‒ die Kleider hängen in Fetzen herunter ‒ o unglückseliger Ritter! Fallen in der Blüthe der Jugend, ein Mann so schön und so glücklich ‒ es ist hart! Da kniet der Graf an seinem Opfer nieder ‒ Sekundanten sind nicht zugegen, die Tollkühnen haben sich ohne weiteres geschlagen. ‒ Graf G. reißt die Kleider seines Gegners auf; er erwartet nichts anders, als eine klaffende Wunde von ein bis zwei Zoll, es wundert ihn, daß nicht das Blut schon hervorspritzt. Da ist er mit dem Losknöpfen des Rockes fertig, zu seinem Entsetzen zieht er ‒ ein nasses seidnes
[Deutschland]
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[ 103 ] Berlin, 6. Aug.
Der Kommissionsentwurf der Verfassungsurkunde wird gegenwärtig in den Abtheilungen sehr fleißig berathen. Sowohl die Linke als die Rechte suchen in denjenigen Abtheilungen, wo sie sich entschieden in der Mehrheit befinden, Abänderungsvorschläge in ihrem Sinne durchzubringen. Der Abgeordnete von Daniels, der sich als Mitchef der Rechten betrachtet und auch als Mitglied der Verfassungskommission an den Berathungen des Entwurfs Theil genommen, aber bei mehreren Abstimmungen in der Minderheit blieb, hat seine Verbesserungsversuche in der Form einer neuen Abfassung des zweiten Titels der Beurtheilung sämmtlicher Abtheilungen, mit allen seinen Gründen vorlegen lassen.
Er tadelt mit Recht, daß die Kommission sich darauf beschränkt hat, den Regierungsentwurf im Einzelnen zu ändern und zu verkürzen oder durch Zusätze zu erweitern, und so die Folgerichtigkeit des Gedankenganges und die Gleichheit der Darstellungsform leiden mußten.
Er überschreibt den neu entworfenen zweiten Titel: „Von den Grundrechten der Staatsgenossen“, weil der Inhalt theilweise auch Fremde betrifft, welche des Schutzes der Staatsgewalt nur vorübergehend genießen. Der Ausdruck Staatsbürger, Staatseinwohner oder Volk würde daher zu enge sein.
Er theilt diesen Titel in zwei Haupttheile. Artikel 1-33 behandeln die Rechte, Artikel 34-42 die Pflichten der Staatsgenossen. Wir wollen die vorzüglichsten Aenderungsvorschläge wörtlich mittheilen, damit sie mit dem Kommissionsentwurf verglichen werden können.
Art. 2. Alle Inländer sind gleich vor dem Gesetz. Der Stand begründet keine persönlichen Rechtsvorzüge.
Hier ist der Passus des Kommissionsentwurfs: „Der Adel ist abgeschafft,“ ganz ausgelassen. Es wird bei der Berathung in der Plenarversammlung hierüber einen harten Kampf kosten. Die adligen Mitglieder und die Rechte wollen wohl alle auf Standesunterschied beruhende persönliche Begünstigungen ausschließen, aber nach grundsätzlicher Ausschließung derselben die gesellschaftliche Geltung des Adels noch abschaffen zu wollen, das hält Hr. v. Daniels, eines seiner staatlichen Rechte sich bewußten Volkes für unwürdig.
Art. 3. Die Freiheit der Person ist ein allgemeines und unveräußerliches Menschenrecht.
Art. 4. Die Auswanderungsfreiheit kann von Staatswegen nicht beschränkt werden.
Art. 5. Es kann keine Strafe verhängt werden, welche nicht zu der Zeit des Straffalles gesetzlich angedroht war. Die Strafe der Vermögenseinziehung ist unstatthaft.
Art. 6. Die Entziehung der Freiheit für Zwecke der Gerichtsbarkeit ist nur in den gesetzlichen Fällen und Formen zulässig.
Die Artikel des Kommissionsentwurfs enthalten dagegen eine ganz bestimmte Feststellung der dem Staat zustehenden Befugnisse und werden sogar in nächster Sitzung, wahrscheinlich ohne Abänderung, als Habeas-Corpus-Akte, als ein besonderes Gesetz, angenommen werden. Die Rechte scheint sich dem mit aller Gewalt entgegen stellen zu wollen. Sie will der bisherigen Willkürherrschaft der Beamten und Richter noch länger Thür und Thor offen stehen lassen, das sieht man der verfänglichen Fassung obiger Artikel sehr wohl an. Ebenso ist es mit dem folgenden Artikel über Preßfreiheit. Die Kommission hat sich kurz und bündig ausgedrückt, nämlich: „Die Freiheit der Presse und Rede darf durch kein Gesetz beschränkt werden. Die Censur bleibt für immer aufgehoben.“ „Der Mißbrauch der Presse wird nach den allgemeinen Landesgesetzen bestraft.“
Dafür hat Hr. v. Daniels Folgendes:
Art. 7. Jeder Inländer hat das persönliche Recht, seine Gedanken öffentlich bekannt zu machen. Anordnungen zur Vorbeugung des Mißbrauchs sind unzulässig. Die Gesetzgebung bestimmt die Mittel zu der Abstellung und Bestrafung des Unrechtes, welches durch öffentliche Reden oder Zeichen und durch Vervielfältigung von Schriften oder bildliche Darstellungen begangen wird
Jeder Unbefangene wird leicht einsehen, was man in diesen Artikel hineinlegen kann. Die Wörter „Presse“ und „Censur“ sind gar nicht darin enthalten. Außerdem läßt er den Artikel ganz weg, welcher Drucker, Verleger und Vertheiler einer Schrift, sobald der Verfasser bekannt ist, der Verfolgung entziehen. Die reaktionäre Partei möchte gern die Gesetzesstelle des veralteten Landrechts in diesen Fällen noch in Anwendung bringen, und läßt es deshalb in der Verfassung unerwähnt.
Der Art. 8 will, daß „Zusammenkünfte an öffentlichen Orten und auf freiem Felde der Erlaubniß der Behörde bedürfen, welcher an dem Versammlungsorte die Handhabung der öffentlichen Ordnung zustehet.“ So will Hr. v. Daniels das freie Versammlungsrecht zustutzen.
(Schluß folgt morgen.)
2 Uhr Nachmittags. So eben beginnt der große Festzug zur Feier des freien vereinigten Deutschlands.
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[ 15 ] Berlin, 6. August.
Ich bin kein Freund von Demonstrationen, Prunkzügen mit offizieller Begeisterung, hinter welcher sich die feige Heuchelei versteckt und mit schönen Worten und Redensarten groß thut. Eine große, lebenskräftige That wird aus solchen Paraden nie geboren werden. Ein anderer Berichterstatter mag Ihnen den Verlauf des heutigen Festes wohl erzählen; ich will nur einige Einzelnheiten mittheilen, über die ich aus persönlicher Anschauung und zum Theil Mitwirkung Ihnen am besten Auskunft geben zu können glaube. In dem die Vorbereitungen und Anordnungen des Zuges berathenden Comité hatte der Antrag des Vertreters des demokratischen Klubs, der Zug möge sich durch dieselben Straßen bewegen und an denselben Orten Halt machen, wo der König am 19. März vorübergezogen und so schön von dem „Aufgehen Preußens in Deutschland“ gesprochen, die Majorität errungen. In einer Sonnabends abgehaltenen Versammlung der Studentenschaft, von welcher bekanntlich die ganze Idee ausgegangen war, zeigte sich mit Recht die tiefste Entrüstung gegen diese Nachäfferei des Königs, und sei sie auch noch so ironisch gehalten. Hr. Benary, Präsident des Volksklubs, konnte trotz seiner beredten Vertheidigung des Schramm'schen Antrages die Ansicht der Studirenden in diesem Punkt nicht ändern; vielmehr beschloß man, von dem Zuge unter solchen Verhältnissen lieber ganz abzustehen, ein Beschluß, über den natürlich aus andern Gründen der konstitutionelle Klub, welcher die Versammlung beschickt hatte, nicht wenig froh war. Schon war der Beschluß der Studirenden gefaßt, als ein Redner noch den Antrag stellte, dem Comité noch einmal durch eine Deputation die Gesinnung der Studentenschaft und die Erklärung auszudrücken, daß dieselbe nur dann sich an dem Zuge betheiligen werde, wenn dieser den nächsten Weg nach dem Kreuzberge ohne jede Nachäfferei und Beziehung auf den König unternehmen würde. Der Antrag ging durch und hatte die Folge, daß auch das Comié von seinen ursprünglichen Forderungen abging und eine Verständigung erzielt wurde, welche die Theilnahme aller Vereine außer dem patriotischen und konstitutionellen Klub bewirkte. Daß der König durch Armeebefehl die Parade sämmtlicher Truppen untersagte, ist Ihnen bekannt. Aber der Hof hat seine Minen noch weiter gestellt; er hat auch Hrn. Rimpler, den neuen Bürgergeneral mit seinen Netzen zu umgarnen gewußt. Bereits 89 Bezirke der Bürgerwehr hatten sich gegen ungefähr 30 entschieden, die Parade am Sonntag abzuhalten. Was geschieht? Gestern Abend erscheint ein Tagesbefehl von Hrn. Rimpler, worin die Parade unter dem Vorgeben, daß die nöthigen Vorbereitungen nicht so rasch getroffen werden könnten, auf den Dienstag verschoben wird. Zugleich war der Tagesbefehl in solchem Styl gehalten, daß darin weit mehr Preußens als Deutschlands gedacht wurde, und die Parade demnach weit mehr eine preußenthümliche als eine deutsche werden muß. Doch noch nicht genug. Hr. Rimpler nicht zufrieden, die gutmüthige Bürgerschaft bethört zu haben, wollte auch die Betheiligung der fliegenden Korps an der Parade hintertreiben. Und so ging der Schlaue zu dem fliegenden Korps der Künstler und sagte ihnen, sie möchten die Parade mit der Bürgerwehr am Dienstag mitmachen, die Studenten würden sie auch erst an diesem Tage im Verein mit der Bürgerwehr veranstalten. Die Künstler gingen in die Falle. Darauf machte sich Hr. Rimpler an die Studenten und erzählte ihnen das Gleiche von den übrigen fliegenden Korps, sie möchten nur ihrem Beispiele folgen. Das bewaffnete Studentenkorps aber beschloß, es lediglich bei der Sonntagsparade bewenden zu lassen, und Herr Rimpler mußte mit langer Nase abziehen. Die Parade fand denn auch heute Morgen in der Schlächterwiese bei der Hasenhaide wirklich statt; es betheiligten sich dabei ein Piket des fliegenden Korps der Kaufleute, das Handwerkerkorps, sowie mehrere Bezirke der Bürgerwehr, im Ganzen gegen 6000 Mann. Daß die preußische Camarilla über das Studentenkorps sehr wüthend ist, versteht sich von selbst.
Der heutige Zug nach dem Kreuzberge mochte wohl von 60-80,000 Menschen in vollkommenster Ordnung begangen sein; er bewegte sich vom Opernplatze über den Schloßplatz durch die breite Leipziger- und Friedrichstraße dem Belle-Alliance-Platze zu. Die Straßen, vor denen man vorüberzog, waren von dichten Zuschauerreihen besät; an den Fenstern hingen, doch nicht allzuviel, deutsche, viel deutsch-preußische, einige preußische Fahnen heraus. Die Studentenschaft eröffnete den Zug; später folgte der demokratische Klub mit der rothen Fahne.
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@facs0352
Schweidnitz.
Die „Allgemeine Oderzeitung“ bringt eine Reihe Berichte aus Schweidnitz, woraus wir das Wesentlichste ausziehen.
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@facs0352
Schweidnitz, 3. August.
Abends 9 Uhr. Starke Patrouillen von Jägern durchzogen die Straßen, aber um halb 9 Uhr war noch Alles ruhig. Man hörte zahlreiche Schüsse auf dem Bahnhofe abfeuern, die Besorgniß einflößen, da dies von den Breslauer Bürgerschützen zu Ehren der beerdigten Gefallenen geschah. Die Abfahrt dieser werthen Gäste sollte um 9 Uhr stattfinden. Es wurden auf dem Bahnhofe verschiedene Reden gehalten, und der Vorschlag gemacht, der auch großen Beifall fand, Schweidnitz nicht eher zu verlassen, bis man jene Füsiliere entfernt wisse. Mehrere Redner sprachen dagegen, und machten auf das Elend aufmerksam, das hieraus entstehen könnte. Der Kommandeur unserer Bürgerwehr sprach in demselben Sinne und man fügte sich. Da kommt die Botschaft aus der Stadt, die Bürger werden angegriffen, das Militär schieße auf sie aus den Fenstern der Kaserne und der Generalmarsch werde geschlagen. Alles will nun fort den Bürgern zu Hülfe, doch scheint eine Beruhigung von neuem gelungen zu sein, denn jedes Einschreiten von dieser Seite her ist unterblieben. ‒ In der Stadt selbst ist Alles in Verwirrung. Auf dem Ringe soll geschossen worden sein, bei oder aus den Kasernen wird wirklich und sehr lebhaft geschossen; einzelne Kugeln pfeifen die Büttnergasse entlang bis in die Nonnengasse. Husaren, die gestern angekommen und in dem nahen Kroischwitz einquartirt sind, rücken in die Stadt; die Thore sind geschlossen, die Brücken, wo es geht, aufgezogen; die Kasernen werden durch Militär abgesperrt, Niemand darf passiren. Der Ring wird durch Husaren und Jäger besetzt; der neue (interimistische) Kommandant, General-Major von Burski, ist selbst auf dem Platze.
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@facs0353
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@facs0353
Sacktuch aus dem Busen seines Feindes. Er weiß nicht, was dies bedeuten soll; noch immer kein Blut; er greift abermals zu ‒ ein zweiter Foulard! Zum dritten Male untersucht er ‒ ein drittes Sacktuch! und so: ein, zwei, drei, sechs, acht zieht der erstaunte Graf, einen nassen Lappen nach dem andern vom Körper des Ritters, bis zuletzt unser guter Schnapphahnski seiner Hülle bar, als ein vollkommen unverletzter, höchst liebenswürdiger junger Mann am Boden liegt. ‒ O Reineke, Reineke! O berühmter Ritter Schnapphahnski! Du hattest dein zweites Abentheuer überstanden. Zuerst die Gräfin S. und dann der Graf G. O denke an die Lakaien zu O. in Schlesien, o denke an das Duell von Troppau!
Man erzählt, Graf G. sei unwillig aufgesprungen; er habe ausgespuckt, sich auf sein Pferd geworfen und das Weite gesucht. Schnapphahnski gewann nach einiger Zeit die Besinnung wieder; er sammelte die umherliegenden Tücher und steckte sie vorsichtig in die Taschen. Sein Bedienter brachte ihn, leiblich sehr erschöpft, aber geistig ungemein heiter, in die nächste Herberge.
(Fortsetzung folgt.)
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@facs0353
(Wiener Zeitung, 5. August.)
Gestern Vormittags wurden unter großem Zusammenlaufe zwei junge Männer auf die Wache am Peter, und hierauf zur Stadthauptmannschaft gebracht. Den Anlaß zu ihrer Anhaltung gab der Umstand, daß sie in dem nahen Gasthause, wo sie sich eingefunden hatten, ihres mädchenhaften Aussehens wegen von einigen Gästen für verkleidete Frauenzimmer gehalten wurden. Da der Ungrund dieser Meinung und des hierauf verbreiteten Gerüchtes, daß die Angeklagten Zwitter seien, sich genügend herausstellte, wurden Beide sogleich freigelassen.
[Deutschland]
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@facs0353
Schweidnitz, 4. August.
Morgens 8 Uhr. Gestern herrschte eine große Erbitterung gegen die Füsiliere unter dem Volke, die dadurch noch sich mehrte, daß die Kunde sich verbreitete, der gewesene Kommandant sei in der vergangenen Nacht verkleidet und unter falschem Namen entflohen. Er soll sich nach Salzbrunn gewandt haben, dort aber nicht aufgenommen worden sein. Auch der resignirte Bürgermeister Berlin ist gestern in aller Frühe abgereist. ‒ Möchten doch die Militär-Behörden, wenn es ihnen wirklich um Herstellung der Ruhe zu thun ist, dieses verhaßte Füsilier-Bataillon schleunigst von hier entfernen; ‒ es ist dies das sicherste Mittel zum Zweck.
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@facs0353
Breslau, 4. Aug.
Den Berichten von Reisenden zufolge, welche mit dem heutigen Nachmittagzuge ankamen, sind gestern Abend noch mehrere Schüsse gefallen, welche Menschenleben gekostet haben. Aus einem der Kaserne am Niederthor gegenüberliegenden Hause sollen von zwei Tagarbeitern Pistolenschüsse gegen die Kaserne abgefeuert worden sein, in Folge dessen die darin befindlichen Füsiliere auf das Haus geschossen, und die Frau des Wirthes durch zwei Kugeln getödtet haben. ‒ Ein Artillerist, Offizierbursche, der für seinen Herrn den Mantel holen sollte, und bei dem Passiren der Posten-Linie auf den Anruf nicht stand, sondern dem Posten scherzhafter Weise nach dem Bajonett griff, wurde von diesem niedergeschossen und starb am heutigen Morgen. ‒ Ferner ist aus der oben erwähnten Kaserne auf einen Fuhrmann, der am Gasthof zum schwarzen Hahn stand, um nach seinen Pferden zu sehen, ohne weitere Veranlassung ein Schuß abgefeuert, und Jener gefährlich verwundet worden. ‒ In der Nacht ist die Ruhe nicht weiter gestört worden. Die Aufrechthaltung derselben ist der Bürgerwehr allein übertragen worden.
Aus dem Bericht der A.-O.-Z. über die feierliche Bestattung der am 31. Juli in Schweidnitz ermordeten Wehrmänner entnehmen wir Folgendes:
Um die in Schweidnitz durch das Militär ermordeten Bürgerwehrmänner feierlichst bestatten zu helfen, waren aus vielen Städten und Flecken Schlesiens Deputationen der bewaffneten Bürgerschaft bis zu einer Zahl von circa 1600 Mann herbeigekommen. Namentlich waren hier vertreten: Breslau, Brieg, Ernsdorf, Falkenberg, Frankenstein, Freiburg, Landshut, Langenbielau, Liegnitz, Ohlau, Ottmachau, Peterswaldau, Reichenbach, Strehlen, Striegau, Waldenburg. Ein Schrei des Entsetzens hallte durch die ganze Provinz, als die Nachricht von jener Mordscene bekannt ward und Tausende waren gekommen, um die Zweifelnden in ihrer Heimath von der Wahrheit jener schrecklichen Kunde überzeugen zu können. Tausende waren herbeigeeilt, um den schuldlos, im Dienste des Volkes gemordeten Brüdern die letzte Ehre zu erweisen. Mit ihnen vereinigte sich die gesammte Wehrmannschaft, so wie der Magistrat und die Stadtverordneten der Stadt Schweidnitz und eine Deputation der demokratischen Vereine von Schweidnitz, Breslau u. m. a. Orten. Der Breslauer Deputirte Stein aus Berlin hatte sich dem Zuge gleichfalls angeschlossen. Die Feierlichkeiten auf dem Kirchhofe waren die gewöhnlichen. Vor den vereinigten Bürgerwehr- und Vereins-Fahnen standen die 6 Leichen der Ermordeten.
Man hofft, daß die National - Versammlung selbst eine Kommission zur Untersuchung dieser Angelegenheit niedersetzen werde.
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@facs0353
Gumbinnen, 28. Juli.
Jetzt zeigt es sich schon ziemlich deutlich, daß wir die Kartoffelkrankheit eben so wie im vorigen Jahre haben werden. Sie fängt eben so an, fast um dieselbe Zeit. Die Blätter bekommen braune Flecken, der Stengel wird welk und fällt um u. s. w. (Aehnliches verlautet aus Westphalen.)
[(V. Z.)]
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@facs0353
Von der preußisch-russischen Grenze, 31. Juli.
Es ist Thatsache, daß die russische Regierung für jeden Deserteur, der durch den diesseitigen Grenz-Kommissarius im geschäftsmäßigen Wege ausgeliefert wird, 3 Dukaten zahlt, welche bestimmungsmäßig für den Häscher des Deserteurs bestimmt sind.
[(V. Z.)]
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@facs0353
Stettin, 5. August.
Durch die gestern bereits erwähnten Plakate, welche zu einem Volksfeste am 6. August aufforderten, wurde unsere Stadt in nicht geringe Aufregung versetzt; nicht durch den Inhalt jener Plakate selbst, sondern hauptsächlich dadurch, daß sie von der Preußen-fanatischen Partei mit dem größten Eifer überall abgerissen, resp. mit Koth beworfen wurden. Es sind gegen 10 Personen, meist anständig, selbst vornehm gekleidete Leute dabei betroffen, resp. ergriffen worden; sogar ein Stabs-Offizier wurde bemerkt, der sich diesem ruhmwürdigen Geschäfte unterzog. Abends hatten sich zahlreiche Straßenklubs gebildet, in denen man Deutschland hoch leben ließ.
[(Ostsee-Ztg.)]
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@facs0353
Aus dem Melkenburgschen, 1. August.
Nachdem am 18. Juli in Güstrow 27 mecklenburgische Reform- und demokratische Vereine zur Berathung zusammengetreten waren, um den vielfachen Mißbräuchen im Lande ein Ende zu machen, wurden nach Schwerin und Strelitz Abgeordnete entsandt, um den resp. Großherzogen die Abhülfe aller Beschwerden dringend an das Herz zu legen. Die Deputation nach Strelitz bestand aus dem Dr. jur. Wiggers aus Rostock, dem Oberlehrer Sanders aus Alt-Strelitz, und dem dortigen Müller Lehmann. Der Dr. Wiggers, ein eben so tüchtiger Advokat, als freisinniger Mann und Redner, hielt an den Großherzog die Anrede, und übergab die Denkschrift, welche wegen der sehr mangelhaften Verwaltung des Landes den Austritt des Ministers v. Dewitz und der ganzen Regierung verlangte. Se. k. Hoh. erwiederte dem Dr. W. nach Durchlesung der Schrift, daß es ihn wundere, solche Forderung zu lesen. Der Dr. W. sei ja Advokat, und würde Niemanden erlauben, sich mit der Führung eines ihm übertragenen Prozesses zu beschäftigen, eben so werde er, der Großherzog, nie dulden, daß sich seine Unterthanen in irgend eine seiner Regierungs-Angelegenheiten mischen, und dabei bliebe es!! ‒ Diese merkwürdige Antwort wurde an demselben Tage in einer Reform - Versammlung vom Dr. W. dem sehr zahlreich versammelten Publikum amtlich mitgetheilt.
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@facs0353
[ 61 ] Wien, 4. Aug.
Damit sie über Geist und Richtung des gegenwärtigen Ministeriums, welches bei seiner Zusammensetzung, selbst von demjenigen Theile der hiesigen Presse, mit einer Art von Frohlocken begrüßt wurde, welcher sich, wohl aus Naivetät oder mit jüdischem Kalkul, für entschieden demokratisch ausgibt, keinen Zweifel Raum geben, theile ich Ihnen zwei Interpellationen mit, die in der gestrigen Sitzung des Reichstags gestellt worden. Ich enthalte mich jeder Erläuterung darüber, die Ihre Leser unter den gegenwärtigen Umständen sich gewiß selber geben können. Zuerst interpellirte der Abgeordnete Scherzer den Kriegsminister Latour darüber, ob Sorge getragen worden, daß das östreichische Militär als Kontingent des deutschen Heeres Kokarden mit deutscher Farbe tragen solle; worauf der Kriegsminister meinte: „dies sei ein Akt von der größten Wichtigkeit, der reife Ueberlegung erfordere, man berathe darüber angelegentlich im gesammten Ministerrathe, obwohl es außer Zweifel sei, daß die östreichische Armee zu jeder Zeit auch ohne deutsche Kokarde die bewunderungswürdigste Tapferkeit und größtmögliche Energie gezeigt habe, wenn es gegolten, für die Interessen der Integrität Deutschlands zu kämpfen. Er weiße auf die Völkerschlachten, (?) namentlich bei Leipzig, hin. Durch Annahme der deutschen Kokarrde könnte die Einheit der Armee gestört werden.“ Die zweite Interpellation betraf eine in Galizien auf drei Jahre neu ausgeschriebene jüdische Religionssteuer, über deren schonungslose Eintreibung sich der Abgeordnete Hubiczky beschwerte, indem er demüthigst zu erkennen gab, diese Steuer sei nicht mehr an der Zeit. Der interpellirte Finanzminister suchte sich mit leeren Ausflüchten zu helfen, der interpellirte Doblhof, Minister des Innern und k. k. östreichischer Hofdemokrat, schob den zudringlichen Abgeordneten mit der Erklärung wieder dem Finanzminister zu, seine Anfrage würde nur dann in sein Ressort gehören, wenn die öffentliche Sicherheit gefährdet worden wäre, worauf denn schließlich der Finanzminister Kraus den Abgeordneten mit der Versicherung zu beschwichtigen wußte, daß er über die Ausschreibung der Steuer gestern zwar Nachricht erhalten, aber von Beschwerden über die Art der Eintreibung nichts vernommen habe. Dieselbe geschehe übrigens im Wege der Verpachtung und es sei leicht denkbar, daß die Pächter strenge seien. Sie sehen: tout comme chez nous!
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@facs0353
[ * ] Wien.
Sitzung des konst. Reichstags vom 3. Aug.:
Vorsitz: Vicepräsident Strobach. Tagesordnung: Berichte aus der Wahlabtheilung. ‒ Debatte über die Geschäftsordnung.
Die Sitzung bietet im Ganzen wenig Interesse. Wir heben nur eine Interpellation bezüglich der Arbeiter hervor.
Kudlich interpellirt nämlich den Minister der Arbeiten, obschon Maßregeln getroffen, um dem außerordentlichen Mangel an Arbeit in Wien und den Provinzen abzuhelfen. Er weist besonders auf die erbärmliche Lage drr schlesischen Weber hin.
Minister Schwarzer. Er habe ein prov. Central-Comité für die Beschäftigung der Arbeiter gebildet, das seit 2 Tagen in Wirksamkeit getreten sei. Es werde zugleich die Arbeiterrechte festzustellen haben und zu diesem Zweck seine ihm von allen fünf Ministerien Individuen beigegeben. Durch die jetzige Beschäftigung würden 20,000 Arbeiter der Industrie entzogen, der man sie wieder zuführen müsse. Dazu gehöre eine Statistik, welche über Zahl, Gewerbe, Alter u. s. w. Rechenschaft gebe. In Wien sei die Ausweisung der nicht zuständigen Arbeiter im Zuge. An der Stelle des Tagelohns würden Akkordarbeiten eingeführt werden. Auch die Provinzen werde er berücksichtigen. Das Finanzministerium müsse vielleicht angegangen werden, um zur Deckung der Bedürfnisse für den Winter eine freiwillige Auflage oder Steuer auszuschreiben.
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@facs0353
Wien, 2. August.
Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten hat nach Beschlußnahme des Gesammtministeriums ein provisorisches Centralkomite für die Arbeiterangelegenheiten ins Leben gerufen. Dieses Organ ist von Beamten aller Ministerien zusammengesetzt, durch Mitglieder des Gemeinde- und Sicherheitsausschusses verstärkt, und hat die Aufgabe, die gegenwärtige, hoffentlich vorübergehende traurige Lage der arbeitenden Klasse in einen organisch-freien Zustand, welcher der Bevormundung durch den Staat nicht mehr bedarf, zurückzuführen. Dieses Komite hat als berathender Körper die Evidenthaltung nicht nur der verfügbaren Arbeiten, sondern auch der vorhandenen Arbeitskräfte zu besorgen und deren Ausgleichung anzustreben, es hat die der Industrie und dem Ackerbaue entzogenen Arbeitshände denselben wieder zuzuwenden, die Nichtzuständigen auszuweisen, die Disciplin unter den Arbeitern aufrecht zu erhalten, den Tag- und Accordlohn zu regeln u. s. w.
Die Vollstreckung der Beschlüsse des prov. Centralkomite liegt den Lokalbehörden ob, und wird in Wien durch das aus der Mitte des Sicherheitsausschusses hervorgegangene Arbeiterkomite dessen Sitz sich im Liguorianergebäude befindet, besorgt werden.
[(A. Oest. Z.)]
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@facs0353
[ * ] Rendsburg, 6. Aug.
Die provisorische Regierung hat durch ein von gestern datirtes Dekret die „zur Feststellung der schleswig-holsteinischen Staatsverfassung erwählte Versammlung“, auf den 15. Aug. nach Kiel einberufen.
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@facs0353
Apenrade, 3. Aug.
Heute um die Mittagszeit kam auch von Norden her durch einen schleswig-holsteinischen Dragoner die Nachricht ins Hauptquartier, daß die Schweden von Fühnen abgezogen und nach Schweden zurückgekehrt seien. Man vermuthet, daß diese Nachricht von einem aus dem dänischen Hauptquartier zurückgekehrten preußischen Offizier, der einen dänischen Offizier zur Auswechselung dahin gebracht hatte, herrühre.
Italien.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ * ]
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
Mailand, 1. Aug.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
Mailand, 2. August.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ * ] Turin, 1. Aug.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ * ] Livorno, 1. Aug.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ * ] Venedig, 28. Juli.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ * ] Rom, 27. Juli.
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@facs0353
Edition: [Friedrich Engels: Italien. 9. August 1848. In: MEGA2 I/7. S. 562.]
[ 27 ] Neapel, 25. Juli.
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Französische Republik.
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@facs0353
[ 17 ] Paris, 6. Aug.
Jetzt schießen die Frankenstücke wie Pilze aus den Koffern der honnetten Geldherrscher, die vor ihrem Junitriumphe „ganz verarmt, ganz ausgemergelt“ zu sein beschwuren: sechszehn Millionen stellen sich heute ein zu Bauten innerhalb Paris; zwei Millionen für die Kanalisirung der Marne wo 4000 Mann der Nationalateliers beschäftigt werden. Der Constitutionnel jubelt über das asiatische Abendfest im neuen Palais des Kammerpräsidenten Marrast „wo feine Lebensart und glänzender Luxus zu Hause sind. Auf diesem Wege kommt Geld unter die Magazinbesitzer und Industriellen, und wir müssen Hrn. Marrast deshalb loben“ (sagt das Bourgeoisblatt) „auch hat er in jenem herrlichen Kreise eine Kollekte für die brodlosen Arbeiterfrauen durch Madame Bastide veranstaltet und wir gestehen die Summe ist nicht gering.“ Nämlich 1500 Franken; das Fest kostet 8000, macht 9500 Franken, „die unter die Leute gebracht sind.“ So wahnwitzig dies klingt, es ist mir von mindestens zehn honnetten Boutikiers vordemonstrirt worden; der eine wollte aus demselben logisch-philanthropischen Grunde nur gleich wieder König und Hofstaat zurückgerufen wissen. Die Misere in den Vorstädten ist jetzt durch die menschenfreundliche Perfidie des Bourgeoisphilanthropen eine perfide geworden: Brod und Fleisch giebt man den Proletarierinnen, aber weder Feurung noch Möbeln noch Kleidung, noch nimmt man [0354] ihre miserabeln Kleinen in Obhut; ja es wird von karlistischen Herzoginnen und von Stadtwegen sogar Arbeit ihnen verschafft, „deren Ertrag kaum hinreichen würde um ihre Toilette in Stand zu setzen wenn sie Abends in der, durch diese republikanische Mildthätigkeit ihnen auferlegten Prostitution das letzte Existenzmittel suchen; übrigens wie kommt's (sagt Impartial du Nord) daß ihr immer der ungeheuren Majorität eurer Brüder und Schwestern Arbeit aufpackt, während ihr faulenzt und das Geld mißbraucht oder die manchmal so nutzwidrige, alberne Scheinarbeit des Kleinhandels treibt, die wenig mehr ist als eine geschäftige Faulenzerei? Warum produzirt ihr denn gar nichts oder dummes Zeug (bêtises), während dem Arbeiter wie einem Maulthier die ganze furchtbare Herkuleslast des Produzirens aufgeladen wird; auch ist es ein Zeichen von Blödsinn oder von Niederträchtigkeit, laßt es euch gesagt sein, dem Arbeiterstande stets Sparsamkeit, Knickerei, Geiz zu predigen, ihm der nicht wie ihr überflüßiges zu gewinnen vermag; blödsinnig oder infam ist es endlich, wenn ihr der Arbeiterklasse ein wohlgehäbiges Alter, eine Pflegestelle im Fall von Invalidität verheißt unter der Bedingung, daß sie fleißig, redlich und tugendhaft gelebt. Seid ihr denn etwa mit diesen drei erbaulichen Eigenschaften, die euch so sehr am Arbeiter zu reizen scheinen, ausgestattet? ich behaupte nein, und ihr habt deshalb auch kein Recht zu jener Forderung“ u. s. w. Die Munizipalwahlen sind auch an Orten legitimistisch ausgefallen wo selbst vor dem Februar liberale Personen gewählt wurden; „ein Zeichen, sagt die Gazette de France, daß unsre unverdorbnen Provinzen satt sind des Regifugiums (Königsflucht) und ein Febrifugium (Fiebermittel) suchen gegen die 1793ger Seuche.“ Soviel ist gewiß, die Bauern des Südens sind in Masse gewonnen, da „Henri der Erlöser“ alle Abgaben abschaffen wird, wie die Pfarrer und Gutsbesitzer ihnen weißmachen. ‒ Die Arrestationen nehmen einen frischen Aufschwung; einige Studenten der Rechte, sind nachträglich auch kasematirt. Ueber die fünfwöchentliche Haft des jetzt entlassenen wackern deutschen Demokraten, Schriftsetzer Hartmann aus Baiern, erfährt man nunmehr die scheußlichsten Details; ohne Ursache am Abend nach dem Bourgeoisietriumph auf offner Straße und allein gehend arretirt, von hochnäsigen Bourgeoislieutenants als „verdächtige Physiognomie“ erklärt, ward er am Morgen vom Offizier um die Ursache seiner Haft befragt und als er antworten wollte mit dem Geschrei „Schweigen Sie“ zur Ruhe verdammt; dann ins Palais de Justice, gebunden nebst dreißig Insurgenten abgeführt, wobei die Mobilen und Infanteristen durch Kolben- und Bajonettstöße vielen die Kleider und die Haut zerrissen, namentlich als dieser militärische Eifer durch die aus den Läden hervoreilenden in die Hände klatschenden und Bravo jauchzenden Bourgeois und Bourgeoisdamen der Chaussee d'Antin und Boulevards seine Anerkennung fand; die Damen wehten Tücher und schrieen vive la mobile, die Messieurs drückten den Helden die Hand und brüllten: „schießt uns diese Kanaillen in Blousen nieder.“ Im Justizpalast war die Behandlung bestialisch, man gab ihnen absichtlich faules Stroh voll Läuse, ließ sie einmal Stunden lang im Platzregen im Hof stehen, gab ihnen stinkende Suppen in einem großen Kessel wo jeder mit einem hölzernen Löffel (dessen Stiel so lang daß er den Nachbaren ins Gesicht stoßen mußte niederkniete während auf den Dachbalkonen umliegender Bourgeoishäuser geputzte Damen und Herrn auf sie herablorgnettirten und laut lachten. Ganz dasselbe fand in den Kasematten statt, wo zudemnoch der für 80 berechnete fast ganz dunkle, mit Kalkstaub erfüllte, glühendheiße Raum mit 160 Gefangnen gefüllt ward, so daß an kein Liegen anfangs zu denken war; die Insurgenten waren zum Theil noch rohe, zum Theil schon wahrhaft gebildete aufopferungssüchtige Ouvriers, aber alle gleichmäßig todeskühn und durch die Kerkermartern in stetem Haß gegen die Tyrannenklasse erhalten. „Sie setzen uns den Fuß auf den Nacken, sie speien uns an, sie ziehen uns das Fell vom Leibe, denn das Hemde haben sie schon unter L. Philipp uns gestohlen: gut, aber wenn wir todt sind kommen wieder neue,“ so sprachen sie alle unter sich und sogar manchmal zu den sie verspottenden Offizieren und Gemeinen der Wache des Fort de l'Est. Vor der Verleumdung: sie hätten plündern wollen, schauderten sie alle. Man wird die „Hauptbrigands,“ Klubpräsidenten und Atelierchefs nach dem Senegal führen, wo das Guineafieber schneller, stiller und wohlfeiler die Bourgeoisrache vollziehen wird, als dies in Paris sich machen ließe. Die übrigen kommen anderswohin.
Man glaubt bereits Cavaignac werde nicht über die Dauer des Riesenprozesses hinaus sich zum Werkzeug der Thermidorier hergeben, und lieber mit den Lamartinisten als mit den Thiersisten weiter regieren wollen. Es soll ihm in dieser Beziehung nach dem Schluß des die letztern so sehr in ihrer perfiden Niedertracht enthüllenden Rapports eine bezeichnende Aeußerung entfahren sein.
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@facs0354
[ 12 ] Paris, 5. August.
Der Bericht der Untersuchungskommission ist erschienen. Nie hat ein schmählicheres Machwerk seit dem 24. Februar das Tageslicht erblickt. Statt einer politischen Würdigung der Thatsachen, haben wir eine der gemeinsten Anklagen gegen Louis Blanc, Caussidiére, Ledru-Rollin und Proudhon. Dieser Bericht ist ganz im Dunkeln, ohne Confrontation angefertigt worden. Odilon Barrot, der Präsident der Kommission, konnte es nicht verschmerzen, daß man am 24. Febr. seiner Politik Stöckchen in der Form von Barrikaden vorgesetzt habe. An diesen Stöckchen war kein anderer Schuld, als Ledru-Rollin, Louis Blanc und Caussidiére; und nun sucht er sich auf die perfideste Weise an ihnen zu rächen. Wie ward Odilon Barron Chef dieser Untersuchungskommission?
Am 24. Februar sind die Ereignisse dem Herrn Odilon Barrot über den Kopf gewachsen; er hielt noch an der Regence, während die Republik schon da war; am 24. Juni war es die Kammer, die von den Ereignissen überflügelt worden. Die sich so schnell auf einander folgenden Manifestationen hatten sie irre an der Republik gemacht, die sie eben im Begriff war, auf „breitester Grundlage“ auszuarbeiten. Durch die Junirevolution war die Februarrevolution ihr wankend geworden. Also die Kammer stand am 24. Juni daran, wo Odilon Barrot schon am 24. Febr. gestanden hatte. Sie glaubte daher sich an keinen bessern Mann wenden zu können, als an Odilon Barrot, um zu wissen, wo sie daran war mit der Politik, mit der Republik, mit den Revolutionen im Allgemeinen; um sich mit der Republik und der Revolution auszugleichen, zu vereinbaren. Es wurde eine Kommission mit Odilon Barrot an der Spitze ernannt, welche dem Zusammenhang der verschiedenen Insurrektionen und Insurrektionsversuche nachspüren und eine sogenannte politische Untersuchung veranstalten sollte. Aber die Kommission, indem sie den Insurrektionen auf die Spur kommen wollte, verlor ihre Spur in der Februar-Revolution. Indem sie die Männer der Februarrevolution in die folgenden Insurrektionen verwickelte, hob sie den Unterschied zwischen ersterer und letzterer auf. Die allzugroße Gründlichkeit und Tiefe der Kommission war ihr Untergang. Sie wollte eine „Vereinbarung“ auf preußische Manier zu Stande bringen, und rannte sich preußisch fest: sie verrannte sich in die Februar-Barrikaden. Durch ihr ungeschicktes Zerren an den Februar-Barrikaden, brachte sie die Juni-Barrikaden wieder zu Ehren, und mußte die Barrikaden im Allgemeinen als letzten Grund alles Rechtes gelten lassen. Sie gelangte zu der Erkenntniß, daß jede Gränzfeststellung, jede Definition des Rechts am Ende hinausläuft auf eine Reduktion ad absurdum ‒ ad barricadum. Gehn wir jetzt näher auf auf den Bericht ein.
In einer langen Einleitung sucht die Kommission festzustellen, daß das ihr anvertraute Mandat ein rein politisches und kein gerichtliches sei.
„Die Untersuchung ist durch die Insurrektion vom 23. Juni veranlaßt worden, und Sie haben dieselbe auf den 15. Mai ausgedehnt, weil Sie mit Recht vermutheten, daß ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen stattfinden müsse.“ Jetzt spricht der Bericht ein Langes und Breites über die Nothwendigkeit einer solchen Untersuchung, über das Heil, das aus derselben für das Land entspringen könnte, wenn sie die Grundursache des Uebels kennte, und über das Glück, welches Odilot Barron und Genossen empfänden, mit dieser Untersuchung beauftragt worden zu sein. Die Phrasen Odilon Barrotis erscheinen hier in ihrer breiten Hohlheit.
„Die tempelschänderischen Versuche, welche die National-Versammlung und die ganze gesellschaftliche Ordnung bedroht haben, bieten eine merkwürdige Seite dar: So verbrecherisch sie waren, in Hinsicht auf ihren Zweck, und gehässig in Hinsicht auf die Mittel zur Erlangung desselben, so entblößt erscheinen sie von jeder Ursache, von jedem Vorwande. In der ganzen Weltgeschichte hat man nie ein Beispiel eines ähnlichen Angriffs gesehn“. Hr. Odilon Barrot will der Welt Heil bringen, indem er ihr die Ursache der Attentate aufdeckt, und Hr. Odilon Barrot bekennt gleich im Anfange, daß die Attentate jeder Ursache ermangeln. Ist die Ermangelung jeder Ursache zum Attentate auch eine Ursache?
„Die National-Versammlung war sehnsüchtig vom ganzen Lande herbeigewünscht worden. Die Republik wurde durch einstimmige Akklamation proklamirt. Die National-Versammlung der Dienste eingedenk, welche die provisorische Regierung geleistet, dekretirte mit hinreißendem Gefühle: die provisorische Regierung hat sich um das Vaterland verdient gemacht“.
In dieser provisorischen Regierung hat Odilon Barrot nicht figurirt, und ungeachtet „Spaltungen in ihr obwalteten behielt die Versammlung die Hauptelemente derselben bei“. ‒ Die National-Versammlung, „um das Elend nicht ohne Beistand zu lassen“, hat sogar nach dem 15. Mai die National-Ateliers beibehalten, und trotz dieser Vorsorge brach der 24. Juni heran, „welcher die große und edle Hauptstadt in ein Schlachtfeld verwandelt, also daß die Bürger eines Vaterlandes, einer und derselben Stadt die Waffen gegeneinander ergriffen“. ‒ Von der Ursache wissen wir immer noch nichts, noch weniger über den Zusammenhang des 24. Juni mit dem 15. Mai. „Die beiden Ereignisse unterscheiden sich dadurch von einander, daß der 15. Mai die Aufhebung der National-Versammlung bezweckte. Die Milliarde mit der man die Reichen besteuern wollte, war nur eine Zuthat, eine Beilage. . . . Der 15. Mai hatte mehr einen politischen als sozialen Charakter. . . . Der 24. Juni, ein Ausfluß der Konferenzen im Luxembourg, hat ein kommunistisches Element: Die Proklamationen, die Eigennamen ‒ Alles deutet auf Kommunismus hin“.
Nach dieser Einleitung, die mit einer Menge ähnlicher ausweichender Phrasen begleitet ist, kommen wir dann endlich zum ersten Kapitel:
Allgemeine Ursachen:
„Die Kommission hätte gewünscht ihre Nachforschungen weiter auszudehnen,“ ‒ bis wie weit? ‒ „aber das Dekret, vermittelst dessen Sie über die Vergangenheit die Erklärung der Anerkennung des Landes (der Republik) geworfen haben, gebot uns ein ehrfürchtiges Schweigen vor den Beschlüssen der Versammlung“ … „Aber keine Wirkung ohne Ursache“ und durch diese und ähnliche Phrasen gelangt die Kommission doch über diesen Beschluß hinaus, und von Wirkung zu Wirkung kommt sie dann zuvörderst bis zum 16. Bülletin vom 15. April, worin es heißt: „Sollte in den Wahlen die soziale Wahrheit nicht zum Siege gelangen, so bleibt dem Volke, welches die Barrikaden gemacht, nichts übrig, als seinen Willen abermals zu offenbaren.“ Um dieses Bülletin noch schwärzer zu machen, wird nachgewiesen, daß eine berühmte Frau (G. Sand) 3 verschieden redigirte Schemata über dasselbe Thema hingeschickt, und daß das revolutionärste den Vorzug erhalten. Das war eine falsche Manier, eine Revolution zu verstehen. Die Männer, welche die Revolution gemacht, haben sie nicht verstanden. Die Männer, welche, wie Odilon Barrot, sie gezwungener Weise acceptiren mußten, geben nun gute Lehren, wie sie zu verstehen war. Dann folgen wieder die Zwistigkeiten innerhalb der provisorischen Regierung, wie Ledru-Rollin, der Erklärung Lamartinr's zu Trotz, eine Expedition gegen Belgien bewaffnet habe, und wie überhaupt diese Spaltungen in der Regierung eine Spaltung in der Nation zu Wege gebracht. Von Ledru-Rollin geht die Anklage auf Louis Blanc über. N. B. Wir halten noch immer an den allgemeinen Ursachen. Hier bieten dann die Reden, die Louis Blanc im Luxembourg vor den Arbeiter-Deleguirten gehalten hat, reichen Stoff dar zu allgemeinen Betrachtungen über ihren Einfluß auf die Juni-Ereignisse. Louis Blanc habe die Deleguirten der Arbeiter als die wahren Volksrepräsentanten darstellen wollen. Louis Blanc habe das Proletariat eine Sklaverei geheißen, und die Sklaven aufgefordert, ihre Ketten zu brechen. Die jetzige Gesellschaft sei nach Louis Blanc ein infames System: es lebe die Republik, die den Unterschied zwischen Armen und Reichen aufheben wird. ‒ Nach diesen moralischen Betrachtungen über den Luxembourg kommen die erbaulichen Bemerkungen über die National-Atteliers, und hiermit schließen die allgemeinen Ursachen, die Prädispositionen. Jetzt folgt ein Kapitel überschrieben:
Crisen unter der provisorischen Regierung.
Dieses Kapitel, das eigentlich nicht über den 15. Mai hinausgehen sollte, verliert sich in die Anfänge der Februar-Revolution. Wie man weiß, wurden im Anfange März die Voltigeur-Kompagnien, die sogenannten Bärenmützen der Nationalgarde aufgelöst. Um einer reaktionären Bewegung von dieser Seite zuvorzukommen, fand am 17. März eine große Volksmanifestation Statt. Diese Volksmanifestation wird im Berichte auf's Seltsamste entstellt. „Die Volksleidenschaften, von allen Seiten aufgewiegelt, machten ihren ersten Ausfall auf den öffentlichen Platz und bis zum Sitze der provisorischen Regierung im Saale des Stadthauses. Gewichtige Zeugnisse bezeichnen uns die Hand Caussidière's und Louis Blanc als Leiter dieser Bewegung.“ Wer dieser ersten Manifestation beigewohnt hat, wird sich erinnern, mit welcher Mäßigung sie der reaktionären Partei, vom moralischen Odilon Barrot unterstützt, entgegentrat. Absichtlich kam das Volk ohne Waffen, obgleich es nach seinem eben erlangten Siege Ursache hatte, der reaktionären Partei ganz anders gegenüberzutreten. Dieser Angriff Odilon Barrot's auf die Manifestation vom März ist ein direkter Angriff auf die Manifestation vom Februar. Nun folgen die Aeußerungen in den Klubs, wo man allenthalben das Recht der Insurrektion proklamirt habe, im Falle die Wahlen sich nicht zu Gunsten der Republik erklärte: lauter horreurs für Odilon Barrot, der unglücklicher Weise sich für die Regence schon zugesagt hatte, zu einer Zeit wo es so einträglich gewesen wäre, republikanisch zu sein. Am 3. April habe Caussidière die Kommissäre zusammenberufen: sie sollten den alten aristokratischen Quartiers wissen lassen, daß sie sich ja hüten möchten eine reaktionäre Manifestation oder Bewegung vorzunehmen. 400,000 Arbeiter seien bereit, tabla rasa zu Paris zu machen, bei dem mindesten Reaktionsversuche; hierzu brauchte man keine Waffen; deutsche Schwefelhölzchen genügten. (Man erinnere sich, wie sehr die verschiedenen Aristokraten-Quartiere säumten, den neuen Nationalgardisten Waffen zu geben.) Ja, Caussidière habe eigene Feuerbomben in Angers bestellt, weil er die Schwefelhölzchen nicht zuverlässig hielt. Hier gesellt sich das Lächerliche zum Gehässigen des Berichts.
Am 16. April war Morgens bei Sobrier und Abends bei Ledru Rollin große Diskussion über die Einsetzung eines Comités' du salut publique. In diesem Comité hätten Namen, wie Raspail, Cabet u. s. w. figurirt. Es ist dies die Einleitung zu der Manifestation vom 16. April. Caussidière wird beschuldigt, der Urheber dieses Komplotts gewesen zu sein. „Die Nationalgarde hat dieses Mal Paris von den Arbeitern gerettet!“ Und den 16. März? da haben die Arbeiter Paris von der Nationalgarde gerettet. „Aber die besiegte Anarchie ruhte nicht.“ Vom Ministerium des Innern aus (Ledru Rollin) seien ganze Ballot's von aufrührischen Journalen über Paris und die Departements verbreitet worden, und hätten den 15. Mai vorbereitet. Hier beginnt ein neues Kapitel, der 15. Mai überschrieben.
15. Mai.
„Der Klub der Klubs, unter der Direktion Sobrier's, und der Klub der Menschenrechte fixiren vor allen unser Augenmerk.
„Versuchen wir eine Auseinandersetzung ihrer Organisation, ihrer geheimen Macht, ihres gefährlichen und anormalen Einflusses zu geben, den sie auf Paris ausgeübt haben.“ Folgt dann eine Beschreibung der Wohnung Sobrier's, wie dieselbe einer Festung, einem Arsenal geglichen hätte, wie er sein Journal „la Commune de Paris“, redigirt, und in beständiger Korrespondenz mit den Männern der Regierung gestanden hätte. Sobrier habe bezahlte Agenten ausgeschickt, um Frankreich zu bearbeiten, und „ein Widerwille ergreift die Kommission, wenn sie liest, wie in den diesen Agenten mitgegebenen Instruktionen über viele hier sitzende Mitglieder gesprochen worden.“ Odilon Barrot! Jetzt kommen dann wieder die bekannten Vorzeichen einer heftigen Erschütterung: Der Geist der National-Ateliers, der Geist der Deleguirten im Luxembourg, der „zügellose Geist“ der Klub's u. s. w. Dann die Bedeutung vom 15. Mai: Die Dekrete, welche man bei Sobrier vorgefunden, und mittelst deren er die beabsichtigte Aufhebung der Nationalversammlung zu rechtfertigen suchte. Man habe Caussidière an seiner Stelle gelassen, obgleich man wußte, daß man nicht auf ihn zählen konnte. Am 14. Mai, wo die exekutive Kommission Berathung pflegte über die für den kommenden Tag vorzunehmenden Maßregeln, sei Caussidière ungeachtet einer Einladung nicht erschienen; Caussidière und Louis Blanc wären allein am 15. Mai Schuld gewesen. Ersterer habe schon am 4. Mai zu einem Beamten gesagt, er werde die Nationalversammlung zum Fenster hinaus werfen lassen. Ein anderer Beamter bezeuge, daß Caussidière auf den 15. Mai die Lastträger von der Halle auf die Präfektur zusammenberufen habe, um von dorten aus auf die Nationalgardisten zu schießen. Als man auf der Präfektur die Auflösung der Nationalversammlung gemeldet, habe man die Trommel gerührt und ein Hoch den neuen Mitgliedern der provisorischen Regierung gebracht, unter denen Caussidière sich befunden. Letzterer sei nicht eher aus seinem Zimmer gewichen, als bis die Sache sich entschieden, und da habe er sich auf Seiten der Sieger geschlagen u. s. w. Das nennt Herr Odilon Barrot einen politischen Bericht! Aber noch nicht genug! Ein Repräsentant (ein Denunziant) will von Courtais die Aeußerung vernommen haben, daß die Manifestation vom 15. Mai nicht recht zu zählen wagte auf Caussidière. Also Letzterer habe ein doppeltes Spiel gespielt. Von Caussidière geht der Bericht wieder auf Louis Blanc über. Am 14. Mai war Louis Blanc bei Barbés! Am 15. in der Frühe war er an der Bastille, da habe man seine Spur verloren; Louis Blanc behauptet: er habe mit einigen seiner Freunde in einem Café gefrühstückt: aber auf einmal sei eine Kolonne von Arbeitern erschienen, und habe geschrien: vive Louis Blanc! Diese Kolonne sei eine von denjenigen gewesen, die nach der Versammlung zu Gunsten der Polen-Demonstration gezogen. In der Kammer, als Raspail von der Tribüne herab die Petition lesen wollte, habe Louis Blanc Stillschweigen mit den Worten geboten: „das Recht der Petition ist geheiligt; laßt ihn lesen!“ Louis Blanc habe in der Kammer mit Barbés und Albert den Hineinstürmenden Beifall zugewinkt! Er habe den Arbeitern Glück gewünscht, das Recht der Petition wieder erobert zu haben. Jetzt kommt wieder die schon einmal als nichtig erkannte Anklage: Louis Blanc sei im Stadthause gewesen. Ein neuer Beweis: Ein Arbeiter, der im Stadthause war, bittet seine Frau, in einem Briefe sich nicht zu beunruhigen: er sei mit Albert und Louis Blanc. Und alle diese Polizei-Details sind mit einer politischen Gravität behandelt, die Odilon Barrot bei jedem Worte verrathen. Wir wissen noch immer nicht den Zusammenhang zwischen d. 15. Mai und dem 24. Juni. Dieser Uebergang ist mit einem Phrasenapparate eingeleitet, der uns nicht die gringste Aufklärung gibt. „Die Häupter vom 15. Mai waren in Vincenes eingesperrt, aber die Leidenschaften tobten fort.“ Alles folgende enthält nur wieder Ausfälle auf die frühere Kommission, gute Lehren und direkte Angriffe gegen Caussidière, Louis Blanc und Proudhon. Caussidiére hätte das sogenannte „heilige Bataillon“ wieder gebildet. Die Montagne erscheint wieder, obgleich die Montagnards aufgelöst werden. Die Blindheit des Ministers Recurt, der zu seinen Agenten gesagt habe, keine Rapports ihm mehr zu bringen: die Blindheit Aller, die da nicht verständen, daß die prädisponirende Ursache die Hauptsache bei Beleuchtung der Juni-Insurrektion sei. Die National-Ateliers seien wieder der Haupt-Heerd derselben gewesen.
Caussidiére habe zwar ein Zeugniß beigebracht, daß er an den Tagen der Juni-Ereignisse am 23. Juni in der Kammer gesessen habe; aber nichts desto weniger sei es noch nicht erwiesen, ob er nicht auch hinter den Barrikaden gewesen. Die lächerlichste Anklage
(Siehe den Verfolg in der Beilage.)
Nachtrag.
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@facs0354
Frankfurt, 7. Aug.
In der heutigen 56. Sitzung der verfassunggebenden Reichsversammlung stand auf der Tagesordnung die Diskussion des Ausschußberichtes über die Petitionen und Anträge für Ertheilung einer Amnestie wegen politischer Vergehen. Wiedenmann trägt im Namen des Ausschusses an, über diese Petitionen und Anträge zur motivirten Tagesordnung überzugehen. v. Itzstein bemerkt, er sei von Hecker ersucht, zu erklären, daß derselbe für sich keine Amnestie verlange, daß er aber bitte, die gefangenen und flüchtigen Theilnehmer seiner Schilderhebung zu amnestiren. An der Diskussion betheiligten sich die Abgeordneten Hagen, Schoder, Simon von Trier, Biedermann, Wiesner, Edel und Brentano. Als letzterer, welcher sehr lebhaft für Ertheilung einer Amnestie sprach, die Bemerkung machte. „Wollen Sie Die, welche in Baden die Waffen ergriffen haben, zurücksetzen gegen einen Prinzen von Preußen?“ ‒ entstand ein beispiellos starker Tumult, der mehrere Minuten lang anhielt. Es gelang dem Vicepräsidenten von Soiron, welcher den Vorsitz führte, nicht, die Ruhe wieder herzustellen. Von der Rechten wurde fortwährend mit großer Heftigkeit der Ruf erhoben: „Herunter mit dem Redner!“ während die Linke „Fortreden“ verlangte. Viele Mitglieder drängten sich um die Rednerbühne, auf der Brentano sich behauptet. Der Vicepräsident v. Soiron sieht sich endlich genöthigt, sich zu bedecken und die Sitzung für geschlossen zu erklären. Die Versammlung trennte sich nur langsam in größter Aufregung.
[(Fr. J.)]