[0171]
Beilage zu Nr. 34 der Neuen Rheinisch. Zeitung.
Dienstag, 4. Juli 1848.
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Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Vereinbarungsdebatten. ‒ Verhaftungen). Frankfurt. (Abstimmung. ‒ Sitzung der Nationalversammlung). Berlin. (Vereinbarungsdebatten. ‒ Ministerielles Anerbieten. ‒ Freuden und Leiden des Adreßentwurfs. ‒ Neue Verhaftung. ‒ Die Markedenterinnen. ‒ Aussicht auf transitorische Preßgesetzgebung. ‒ Brutalitäten in Posen). Breslau. (Ungesetzlichkeiten beim Militär. ‒ Entfernung unbeschäftigter Arbeiter. ‒ Der demokratische Klub ‒ Kongreß der schlesischen Demokraten). Aus Oberschlesien. (Die Handweber). Königsberg. (Der Arbeiterverein). Mannheim. (Behandlung der Freischärler). Ulm. (Soldatenbrutalität). Kassel. (Die alten Minister). Dresden. (Antrag der Kommission auf Annahme des Einkammersystems). Hamburg. (Die neue Freiheit nach dem 19 März). Von der Schlei. (Aussichten zum Krieg). Kiel. (Schwebe zwischen Krieg und Frieden). Wien. (Verbindungen Metternichs). Prag. Standrecht in Jungbunzlau. ‒ Aufregung im Lande. ‒ In Schlan Unruhen). Insbruck (des Gouverneurs Verfahren gegen tyroler Akademiker).
Von der galliz Gränze. (Deputirte zum Wiener Reichstage).
Aus Mähren. (Der mährische Landtag).
Donaufürstenthümer. Bukarest (russische Truppen).
Französische Republik. (Die Thierspartei). ‒ Paris. (Strömen der Nationalgarden nach Paris. Lemansois-Duprey erschossen. Gornet erschossen. Thore verhaftet. Von der Thierspartei ausgegangnen Maßregeln. Die Democratie pacifique. ‒ Sitzung der Nationalversammlung vom 1. Juli. ‒ Vermischtes). Lyon. (Entwaffnung der Arbeiter).
Großbritannien. (Die Times über die französische Deportation. ‒ Harney über die Chartistenbewegung. ‒ Parlament. ‒ Friedensnachrichten aus Hamburg.) Dublin. (Tom Steeles Begräbniß.)
Schweiz. Zürich. (Verhältniß der Klassen).
[Französische Republik]
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Paris, 1. Juli.
Amtliches Dekret, das die von der provisorischen Regierung am 31. März verordnete Aenderung der Getränkesteuer mit dem 10. Juli c. wieder abschafft und die vor dem 31. März gültigen Gesetze wieder in Kraft setzt.
‒ Durch Dekrete vom 8., 13. und 28. Juni sind 1) Guillaume Tell Lavallée Poussin zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Republik bei den nordamerikanischen Vereinsstaaten; 2) Humann nach Hessen-Kassel; 3) Reinhard nach Dresden; 4) Levasseur nach Mexiko; 5) Cramayel nach Kopenhagen; 6) Bobstein nach Stockholm; 7) Felicien Mallefille nach Lissabon; 8) Guilleminot nach Rio de Janeiro; 9) Salignac-Fenelon nach Bern (als erster Legationssekretär); 10) Breteuil in gleicher Eigenschaft nach dem Haag; 11) Dano nach Teheran u. s. w. ernannt worden.
[(Moniteur vom 1. Juli.)]
‒ Der Moniteur veröffentlicht eine Liste aller Verwundeten, die vom 23. bis 28. Juni in die Civilspitäler aufgenommen wurden. Dieselbe besagt, daß 900 Bürgerliche, 846 Militärpersonen und 35 Frauen, zusammen 1781 Personen darin Aufnahme fanden. Am 29. Juni Abends befanden sich noch darin im Ganzen 1262. Außerdem liegen noch 364 Personen in den Ambulanzen verwundet darnieder. Die Militärspitäler haben ihre Liste noch nicht veröffentlicht.
Der Ausschuß für Handel und Industrie in der Nationalversammlung hat mehrere seiner Mitglieder abgeordnet, die sich ausschließlich mit Prüfung des Eigenthumskriegs der kleinen Bourgeois gegen die großen, d. h. mit den Concordats amíables beschäftigen sollen. Man zählt in Paris allein nahe an eilftausend kleine Kaufleute oder Krämer, welche ihren Gläubigern die Pistole auf die Brust setzen und schreien: Willst Du 30 oder 25 Prozent annehmen oder gar nichts? Die Kapitalisten, selbst in der Klemme, müssen zum bösen Spiele gute Miene machen.
‒ Das Elend ist in den volksreichsten Vierteln so entsetzlich, daß Marrast, Maire von Paris, gestern Abend einen Aufruf zur Wohlthätigkeit an alle Straßenecken heften ließ.
‒ Die Polizei macht jetzt auf alle junge und alte Trödeljuden Jagd, die ihre Kurzewaaren auf den Straßen, in den besuchtesten Gegenden den Spaziergängern feilboten, die ihre Schritte dadurch oft sehr unangenehm gehemmt sahen. Diese Jagd geschieht indeß weniger aus Bequemlichkeit der Spaziergänger, als durch Reklamation des ehrbaren Handelstandes, der oft denselben Gegenstand für den dreifachen Preis verkaufte und sich diese lästige Konkurrenz vom Halse schaffen möchte.
‒ Bureaux de Puzy soll an die Stelle Thouret Chauvel's, der sich komplet unfähig bewiesen, zum Pariser Polizeipräfekten ernannt werden.
‒ Die Untersuchungskommission über den Ursprung und die Ursachen der Junirevolution sitzt Tag und Nacht. Von allen Prätendenten, die diese Volksbewegung ausbeuten wollten, ist Louis Bonaparte der kompromittirteste; von ihm rührt das meiste Geld her, das auf den Boulevards und hinter den Barrikaden aufgefangen wurde. Der Ungeschicklichkeit seiner Agenten wird er seine neue Verbannung zu danken haben.
National-Versammlung. Sitzung vom 1. Juli. Präsident Marie. Die Bänke sind noch ziemlich leer, als Marie um 2 Uhr die Sitzung eröffnet erklärte. Die Republik folgt darin dem Beispiele der Monarchie, unter welcher die Sonnabendsitzungen auch immer sehr vernachlässigt wurden. An der Tagesordnung waren allerhand Petitionen. Wir erwähnen darunter folgende:
1) Despres, ein sogenannter Arbeiter aus Laigle, verlangt Aufhebung oder strenge Aufsicht aller Klubs. 2) Moquet aus Bordeaux und Genden, ein Sekundelieutenant aus Bitsche, verlangen Abschaffung des Zellensystems in Gefängnissen, weil dasselbe die Menschen verrückt mache. 3) Montaudon aus Limoges und Antonin aus Paris verlangen Wieder-Einführung der Ehescheidung; und Herr Bart aus Paris geht noch etwas weiter, er verlangt Erlaubniß der Vielweiberei (Polygamie). Die Erörterung dieser Petition rief allgemeines Gelächter hervor. 4) Brun-Lavainne dringt auf Einführung eines industriellen Gesetzbuchs. 5) König aus der Rheinprovinz (Colmar) will der Geistlichkeit ihr Büdget abgeschnitten wissen und verlangt gleichzeitig amtliche Intervention für die sozialen Fragen. Fromme Wünsche! Die jetzige Nationalversammlung schien wenig geneigt, sie zu hören, geschweige zu erfüllen. Wichtiger ist, daß Wolowski, dieser Donquixotte der freien Konkurrenz, eine Petition sämmtlicher pariser Tischler-Meister überreichte, worin sie auf Widerherstellung der alten Arbeitszeit dringen, d. h. auf Abschaffung jenes weltberühmten Dekrets der Provis. Regierung vom 1. März. Die Sitzung neigt sich ihrem Ende.
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‒ Pariser Börse vom 1. Juli 1848.
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Schweiz.
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[ *** ] Zürich, 30. Juni.
Die politischen Institutionen der meisten schweizer Kantone sind durchaus demokratisch-republikanisch, d. h. Alle, mit Ausnahme etwa der Allmosengenössigen (und auch diese nicht in allen Kantonen), Falliten und wegen Verbrechen Verurtheilten haben gleiche politische Rechte. Und doch herrscht, wohl in keinem Staate die Bourgeoisie so entschieden als in der Schweiz; in keinem Lande hat man vor dem Bourgeois, oder wie man sagt, „was rechte Lüt sind,“ so viel Respekt, als in der Schweiz, und kein Anderer hat so viel angebornes Talent zum Bourgeois, als der Schweizer. Die Bourgeosie ist verhältnißmäßig in der Schweiz viel zahlreicher, als in allen Ländern; sie herrscht so unumschränkt, so ohne allen Widerspruch und Gegensatz, daß sie für den oberflächlichen Blick gar nicht einmal eine exklusive Stellung einzunehmen scheint. Auf der einen Seite steht ihr kein Königthum gegenüber, keine Geschlechtsaristokratie; denn die paar abgestandenen Junkerfamilien wollen nicht viel sagen, außer in den reindemokratischen Urkantonen, wo sie freilich ganz unumschränkt regieren; der Streit zwischen Radikalen und Konservativen wird innerhalb der Bourgeoisie geführt und hat augenblicklich so gut wie gar nichts mehr zu bedeuten. Auf der andern Seite stehen ihr zwar vereinzelte Arme genug, aber kein massenhaftes Proletariat gegenüber; das nimmt ihrer Stellung größtentheils das Gehässige, was sie in andern Ländern hat. Auch erschwert sie Niemanden den Eintritt in ihre Reihen; es ist gar nichts Seltenes, daß ganz unbemittelte Fabrikarbeiter sich allmählig selbst zu kleinen und auch wohl zu größern Fabrikanten aufschwingen; bei der Verbindung der Fabrikarbeit mit ländlicher Beschäftigung, mit ländlichem Besitz, gibt es auch Fabrikarbeiter, welche mit Fug und Recht zur Bourgeoisie gehören, besonders ihrer Gesinnung nach. Glückt es dem Schweizer im Lande selbst nicht, so geht er in's Ausland; und praktisch klug, den Blick stets auf Gelderwerb ge richtet, thätig, unternehmend, sparsam, wie er ist, kehrt er in de Regel mit einem hübschen erworbenen Vermögen wieder zurüd und ist dann ein „rechter Mann.“ Diesem „Kern des Volkes,“ zu welchem natürlich auch die wohlhabendern Bauern gehören, stehen nun allerlei Leute gegenüber, die sich hauptsächlich nur durch ihre Vereinzelung von dem Proletariat anderer Länder unterscheiden. Zuerst Bauern mit vielen hypothekarischen Schulden, die sich bei schwerer Arbeit mühsam durchbringen, welche aber, eben so wie verschuldete wenig beschäftigte Handwerker, der geringste unvorhergesehene Unfall gänzlich aus dem Geleise wirft; odann solche, die ein solcher Unfall bereits getroffen hat, und die sun mit schnellen Schritten einer gewissen gänzlichen Verarmung entgegen gehen; ferner Handwerker, die wegen Ueberhäufung gar keine Arbeit mehr haben, und Fabrikarbeiter, die in Folge von Handelskonjunkuren keine oder wenigstens keine lohnende Beschäftigung mehr finden, wie dieses im Kanton Zürich z. B. bereits in ganzen Gemeinden der Fall ist; endlich gänzlich Verarmte, die vom Betteln und der Unterstützung ihrer Gemeinden leben. Alle diese verschiedenen Klassen vermehren sich nun aber fortwährend in erschreckender Weise; Regierungen und Privatleute thun durch Unterstützungen und ähnliche Palliativmittel mehr als anderswo, und dennoch nimmt die Armuth immer zu. Hin und wieder blitzt wohl eine Ahnung auf, daß mit der Zeit die zunehmende Verarmung und die Industrie einen eigenen Proletarierstand bilden könne, mit eigenen und der Bourgeosie widerstreitenden Interessen, aber man sucht eine solche Ahnung schnell mit allerlei klappernden Phrasen zu übertäuben. Wenn ein kühner Radikaler einmal von „sozialen Reformen“ spricht, so kommt es höchstens auf Errichtung einer Kantonalbank, auf Straßenbauten, oder auf ein Fortjagen aller „Schwaben“ (Deutschen) hinaus. Dies verlangt z. B. eine Arbeiterpetition in Zürich, gestützt auf allerlei falsche Gerüchte, daß Schweizer aus einzelnen deutschen Bundesstaaten ausgewiesen seien; eine allgemeine Schwabenausweisung, meinen sie, würde aller Noth gründlich abhelfen. Aber selbst dieser bescheidene Anfang, den die Arbeiter machen, selbst über ihre Lage nachzudenken, erscheint den Herrn schon bedenklich; die Arbeiter haben zwar gleiche politische Rechte, können wählen und gewählt werden, sollen aber das Weitere getrost den gewählten Herrn überlassen. Uebrigens haben auch alle diese Leute viel zu großen Respekt vor dem Geld, als daß es ihnen einfallen sollte, anderen, als „rechten“ Leuten, etwa Einem aus ihrer Mitte, ihre Stimme zum Volksvertreter zu geben; ein solcher Vorschlag würde ihnen selbst lächerlich vorkommen. Dafür loben denn wiederum die Herren den gesunden Sinn der Arbeiter und sonstigen Proletarier, und es könnte fast scheinen, als gäbe es gar keine Klasse, welche auf den Besitz ein ausschließliches Recht auf die Herrschaft stützte. So lange uns dieses Recht nicht bezweifelt wird, geht auch Alles friedlich und ordentlich zu. Bei dem leisesten Zweifel aber würde sich die Bourgeoisie rücksichtslos in ihrem vollen Glanze, in ihrer ganzen Kraft zeigen und den ruchlosen Zweifler niederschmettern. So war's z. B. vor einigen Jahren in Zürich, wo ein gewisser Treichler, bei Gelegenheit einiger Mißstände zwischen Arbeitern und Fabrikherrn, einige Ideen jener Art in Anregung brachte. Da erhob sich die ganze liberale und konservative Bourgeoisie, Treichlers Blatt wurde unterdrückt, und durch ein eigenes Preßgesetz solche Diskussion für alle Zukunft unmöglich gemacht. Preßfreiheit ‒ ei ja! für erlaubte und nützliche Dinge, Politik u. s. w., aber die Meinung, der Staat könne noch andere Interessen haben, als die der Besitzenden ‒ da hört natürlich die Preßfreiheit auf, ohne weitere Frage; schon der Zweifel, ob dafür noch Preßfreiheit gelten könnte, ist ein Verbrechen. Preßfreiheit ist dazu da, daß die politischen Parteien einander schimpfen können, nicht aber daß Ideen, die den bestehenden Grundlagen entgegen sind, unter das Volk gebracht werden. Darüber sind 9/11 der Schweizer eins.
Handelsnachrichten.
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Sinnentstellende Druckfehler in der gestrigen Nro. der Neuen Rheinischen Zeitung.
Seite 1, Spalte 3, Zeile 4 v. oben „benutzt“ statt „beweist“. ‒ Zeile 7 „doch weder diese Einsicht genügt, noch dieß Gefühl“ ist versetzt und muß folgen nach dem mit „Kreuzfahrten?“ anliegenden Satze.
Seite 2, Spalte 1, Zeile 34 von oben lies „friedlich“ statt „freilich.“ ‒ Spalte 2, Zeile 15 v. oben lies „werde auch sie ihrerseits“ statt „werden auch sie hier ihrerseits. Zeile 18 v. oben „sie sich der“ statt „sie der“. Zeile 23 v. oben „herzustellen“ statt „zu finden“. Zeile 27 v. oben „ein altes“ statt „ein alles“. Zeile 53 v. oben „er entschied“ statt „es entschied“. Zeile 56 v. oben „war die“ statt „was die“. Zeile 92 v. oben „müßten“ statt „mußten“; „kämen“ statt „können“. Zeile 108 v. oben „Heckscher“ statt „Hecker“. ‒ Spalte 3, Zeile 52 v. oben ließ „die Beschlüsse“ statt „der Beschlüsse“ Zeile 62 „verwischen“ statt „vermischen„
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Schiffahrts-Anzeige. Köln, 3. Juli 1848.
Angekommen: L. Heuß von Heilbronn; Val. Pfaff Lon Mainz; Peter Hartmann von Amsterdam mit 3168 Ctr.; Kapt. Singendonk von Rotterdam mit 4774 Ctr.; Kapt. Kalfs von Amsterdam mit 4268 Ctr.
In Ladung: Nach Ruhrort bis Emmerich Joh. Linkewitz; nach Düsseldorf bis Mühlheim an der Ruhr L. Ducoffre; nach Andernach und Neuwied M. Pera und P. Gies; nach Koblenz und der Mosel und Saar P. G. Schlägel; nach der Mosel, nach Trier und der Saar M. Zens; nach Bingen Wb. Jonas; nach Mainz J. Hirschmann; nach dem Niedermain Philipp Würges; nach dem Mittel- und Obermain Seb. Seelig; nach Heilbronn Fr. Kühnle; nach Kannstadt und Stuttgart L. Hermanns; nach Worms und Mannheim A. L. Müller; nach Antwerpen M. Lamers.
Ferner: Nach Rotterdam Kapt. Willemsen, Köln Nr. 6.
Ferner: Nach Amsterdam Kapt. Wilson, Köln Nr. 30.
Zur Anfertigung der Auszüge liegt offen die Deklaration des Schiffes Hartmann.
@typejAn
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Wasserstand.
Köln, am 3 Juli. Rheinhöhe 8′ 7″.
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Frage an die fragenden Bürgerwehrmänner in Nr. 185 der Kölnischen Zeitung. Sind das ehrbare Gardisten, die sich verabreden, bei Allarmirungen nicht zu erscheinen? Antwort: Es sind feige Memmen, auf deren Aquisition keine Kompagnie stolz sein kann! Adjüs ihr Häre!
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Wer ist der Chef des Freikorps auf der Apernstraße? Bitte um Antwort.
@typejAn
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Ein junger Mann, dem merkantilischen Fache angehörend, in der französischen Sprache nicht unbewandert, mit den besten Zeugnissen seiner Prinzipale versehen, sucht eingetretener Hindernisse wegen in irgend einer Weise Beschäftigung. Die Expedition sagt wo.
@typejAn
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Ein Faßbindergeselle findet Arbeit, Severinstraße 122.
@typejAn
@facs0171
Meine Wohnung verlegte ich von St. Agatha 33 nach Laurenz unter Goldschmidt Nr. 13. Louis Schulz.
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@facs0171
Das 1. Musikchor der Kölner Bürgerwehr, unter der Direktion des Herrn Joh. Peters stehend, wird ‒ aufgemuntert durch den großen Beifall, welchen sein erstes öffentliches Auftreten gefunden ‒ heute Dienstag den 4. Juli, Abends 61/2 Uhr, im Marienbildchen zu Deutz, unter Leitung seines genannten Musik-Direktors und gefälliger Mitwirkung der sämmtlichen zu diesem Chore gehörenden Dilettanten, ein zweites großes Konzert veranstalten, und ladet zu recht zahlreichem Besuche ergebenst ein.
    Programm.
    • Erster Theil. (Blas-Musik.)
    • 1. Ouverture zur Oper: „Die Königin von einem Tage“, von Adam.
    • 2. Cavatine aus der Oper: „Die Nachtwandlerin“, von Bellini
    • 3. Potpourri mit Variationen über Thema's aus dem „Freischütz“, von Neumann.
    • 4. Hugenotten-Marsch von J. Peters.
    • Zweiter Theil. (Streich-Musik.)
    • 1. Ouverture zur Oper: „Der Freischütz“, von C. M. v. Weber.
    • 2. „Souvenir de Bellini“ für Trompete obligat, von v. Röder, vorgetragen von Hrn. Schreiber.
    • 3. Potpourri aus der Oper: „Der Wildschütz“, von Lortzing.
    • 4. Doppelt-Konzert für Oboe und Klarinette, von Späth, vorgetragen von Herren Heise und Hartmann.
    • 5. Freuden-Galopp von J. Peters.
    • Dritter Theil. (Blas-Musik.)
    • 1. Ouverture zur Oper: „Die Felsenmühle“, von Reissiger.
    • 2. Duett aus der Oper: „Marino Faliero“, von Donizetti.
    • 3. Syrenen-Walzer von Labitzki.
    • 4. Deutscher Freiheits-Marsch von Schreiber.
Eintrittskarten à 5 Sgr. sind zu haben in den hiesigen Buch- und Musikalien-Handlungen von DuMont-Schauberg (Hochstraße), J. G. Schmitz (an den Minoriten), F. C. Eisen (Friedr.-Wilhelmstr.), Gebr. Almenräder (Schildergasse), und B. Breuer (Hochstraße), so wie im Marienbildchen zu Deutz und Abends an der Kasse.
Der Vorstand des 1. Bürgerwehr-Musikchors.
@typejAn
@facs0171
Auszug.
Das hiesige Landgericht hat durch das am heutigen Tage in Sachen: der ohne besonderes Gewerbe in Köln wohnenden Wilhelmine Lange, Ehegattin von Wilhelm Quambusch, Kaufmann in Köln, Klägerin, vertreten durch Advokat-Anwalt Court; gegen ihren genannten Ehegatten Wilhelm Quambach, Kaufmann in Köln wohnhaft, Verklagter, ohne Anwalt, erlassene Urtheil, die Trennung der zwischen der Klägerin und dem Beklagten bisher bestandenen ehelichen Gütergemeinschaft mit allen gesetzlichen Folgen ausgesprochen, und den hiesigen Notar Dubyen zur Lequidation und Auseinandersetzung der Parteien committirt, welches ich hierdurch auf Grund des Art. 872 der Civil-Prozeß-Ordnung zur öffentlichen Kunde gelangen lasse.
Köln, den 3. Juli 1848.
Court, Anwalt der Klägerin.
@typejAn
@facs0171
Eine große Auswahl von Häusern sind zu billigen Preisen zu verkaufen und zu vermiethen. Kapitalien gegen erste Hypotheke werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck, gr. Neugasse 18.
@typejAn
@facs0171
Das wohl assortirte Lager von echtem Eau de Cologne eigener Fabrik, empfehlen zu den billigsten Preisen, J. P. Spendeck & Comp. in Köln, große Neugasse Nr. 18 nahe beim Dom und Altenmarkt.
@typejAn
@facs0171
Verpachtung der Mineralquelle zu Birresdorn.
Diese im Kreise Prüm bei Birresdorn gelegene Mineralquelle, deren Wasser in der ganzen Rheinprovinz vortheilhaft bekannt ist, wird sammt dem dazu gehörigen Wohnhause und Oekonomie-Gebäuden, Garten und Bering, am Donnerstag den 20. Juli d. J., des Nachmittags 3 Uhr in Trier auf dem Stadthause, entweder auf 1 I. Jahr, oder auf 3, oder auf 3, 6, 9 Jahre, in Folge Verfügung Königlich Hochlöblicher Regierung dahier, vom 28. dieses, öffentlich verpachtet.
Der Pacht beginnt am 11. August 1848.
Die Bedingungen sind bei der unterzeichneten Verwaltung einzusehen.
Trier, den 30. Juni 1848.
Die Verwaltungs-Kommission der vereinigten Hospitien.
@typejAn
@facs0171
Ein Mädchen wird gesucht für einen Spezereiladen und Hausarbeit. Ein gebildetes Frauenzimmer, mit guten Attesten versehen, wünscht als Kammerjungfer oder Haushälterin placirt zu werden. Ein Kompagnon, ein kautionsfähiger Reisender, ein Lehrling werden gesucht. Näheres bei J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse 18.
@typejAn
@facs0171
Eine durchaus erfahrene Haushälterin und eine Kammerjungfer, brave Jünglinge wünschen als Lehrlinge in Handlungshäusern placirt zu werden. Anträge erbittet J. P. Spendeck in Köln, gr. Neugasse Nro. 18.
@typejAn
@facs0171
Ein in der Mitte der Stadt gelegenes Unterhaus mit 2 geräumigen Zimmern, Küche, Keller nebst der Belle-Etage 5 Zimmern, Mitgebrauch des Gartens und Bleiche ist billig zu vermiethen. Näheres bei J. P. Spendeck, große Neugasse Nro. 18.
@typejAn
@facs0171
Ein Mädchen, welches die Küche, so wie fein Nähen versteht, und mehrjährige gute Zeugnisse hat, sucht Dienst als Köchin oder zweite Magd. Bescheid gr. Neugasse 18.
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@typejAn
@facs0172
Anzeige von Parfumerie-Waaren und chemischen Produkten welche allein echt zu haben sind bei:
Johann Konrad Gütle in Nürnberg.
Die vielen Nachfragen nach diesen Produkten bestätigen immer mehr die Nützlichkeit derselben, indem sie den Beifall fortwährend finden, welchen sie wegen ihrer Güte allerdings verdienen. Daß solche von sehr vielen Personen mit gutem Erfolg benutzt wurden, darüber sind eine Menge glaubhafter Zeugnisse vorhanden, die zum Theil gedruckt und in öffentlichen Blättern bekannt gemacht worden sind, und auf Verlangen vorgezeigt werden können. Diese Produkte, welche theils zur Toilette und wesentlichen Verschönerung des Körpers gehören, enthalten nur solche Artikel, die der Gesundheit ganz unschädlich, und deswegen auch von der betreffenden Behörde ärztlich attestirt sind.
Bei Bestellungen beliebe man den Betrag dafür sogleich mit einzusenden, widrigenfalls nichts versendet werden kann, da die hiesige Post kein Remboursement gibt. Briefen und Geldern beliebe man obige Adresse vollständig aufzuzeichnen und durch die Post franco zu befördern, worauf die Zusendung sogleich erfolgt.
1. Eau de Chine.
Pour noircir les cheveux.
Tinktur, um rothe, graue und helle Haare nach Belieben dauerhaft braun und schwarz zu färben.
Diese Tinktur, ist von der unfehlbarsten Wirkung, und dienet dazu, eine verhaßte Farbe der Haare ohne den geringsten Nachtheil oder Empfindung, vollkommen dauerhaft dunkelbraun oder schwarz zu färben. Die damit braun oder schwarz gefärbten Haare behalten diese Farbe für immer; sie geht nicht ab, erleidet durch Waschen und Brennen keine Veränderung. Die gefärbten Haare sind von den natürlich braunen oder schwarzen auf keine Weise zu unterscheiden.
Die Flasche 1 Fl. 30 Kr. Ein Kistchen von 6 Gläsern kostet nur 8 Fl.
2. Essence pour faire croitre les cheveux.
Essenz zum Haarwachsen.
Diese Essenz dienet zugleich als Hauptstärkung bei Personen, deren Haare stark ausgehen, oder ein kahler Fleck oder Platte vorhanden oder zu befürchten ist, wo sie bewirkt, daß die haarlosen Stellen wieder mit Haaren bewachsen, sie mögen durch Krankheit, Hautschwäche oder Alter ausgegangen sein, und das fernere Ausgehen derselben in ganz kurzer Zeit völlig aufhört. Sie verbessert und vermehrt den zum Wachsthume der Haare nöthigen Nahrungssaft, verhütet das Austrocknen des Haarbodens und der Haare, befestiget die lockeren, daß keine mehr ausfallen, gibt der Haut neue Kräfte und setzt solche in den Zustand, daß Haare da wachsen müssen. Auf gleiche Weise befördert sie den Wachsthum des männlichen Bartes, welcher dadurch zu einer seltenen Schönheit gezogen werden kann.
Die Flasche 1 Fl. Ein Kistchen von 6 Gläsern kostet nur 5 Fl.
Neues cosmetisches Schönheitsmittel.
3. Byron-Water,
oder das berühmte Byron-Wasser.
Vorzüglichstes Waschwasser für Damen.
Das neueste und beste Cosmetikum, Byron-Water genannt, hat in der Toilette der Damen und der Herren großes Interesse erregt, und wird als unübertreffbares Kunstprodukt, von welchem Werthe noch keines da war, sehr geschätzt. Die ächte, wahre Vorschrift blieb bis jetzt Geheimniß. Doch Paris verdankt das Recept zu diesem unvergleichlichen Wasser einer der schönsten Damen Englands, welcher es Lord Byron, während seines Aufenthales im Orient, sandte, wo er so glücklich war, solches durch hohe Protektionen ganz ächt zu erhalten. Dieses außerordentliche Cosmetikum gibt den Georgerinnen und Circassierinnen, welche mit Recht für die schönsten Frauen der Welt gelten, das glänzend schöne Aussehen. Das Byron-Wasser ist eine rein vegetabilische Komposition, welche nichts enthält, was den Gebrauch schädlich machen könnte. Es gibt der Haut, indem es dieselbe bestens reiniget, den schönsten Teint und schützet sie vor allen Flecken, Runzeln und dem Verderben durch die Zeit und Alter, und ist für alle Personen beiderlei Geschlechts von wesentlichem Nutzen. In Paris wird es seit einiger Zeit in ungeheurer Menge verfertiget, und seiner Kostbarkeit wegen zu höhern Preisen verkauft, wo solches von Personen aus allen Ständen und Altern begierig gesucht und sehr fleißig verbraucht wird. Die Damen im Serail des Groß-Sultans haben dieses köstliche Wasser zum gewöhnlichen Gebrauche in ihrer Toilette, wie Lord Byron glaubhaft versicherte.
Einzeln die Flasche 1 Fl. Ein Kistchen von 6 Gläsern kostet nur 5 Fl.
Es wird auf Flanell-Läppchen gegossen und nach dem gewöhnlichen Waschen auf der Haut am Körper, vorzüglich im Gesichte, an Hals, Brust, Armen und Händen verrieben, wo es bei öfterem Gebrauche bald den erwünschten herrlichen Erfolg leistet. Man mischet auch schon etwas davon unter das Wasser, womit man sich vorher abwäschet. Eine hinreichende Quantität in Bäder gethan, erfrischet und stärket den Körper wunderbar und verschaffet der Haut jene Reinheit und gesunde Elastizität und Schönheit, wie sie nur der höchsten Jugendfrische eigen sein kann. Dieses vorzügliche Schönheitsmittel hat überdies die vortreffliche Eigenschaft, daß es die Sommerflecken vertilgt, und eine von Sonne und Luft verdorbene Haut in reinster Schönheit wieder herstellt.
Wer sich von der Unschädlichkeit der Ingredienzen, wovon dieses kostbare Produkt bereitet wird, überzeugen, oder solches sich selbst anfertigen will, kann auch die echte verbürgte Vorschrift gegen angemessenes Honorar unter der Bedingniß erhalten, daß die sich darum Meldenden solche nur für sich bekomme und selbe unter keinem Vorwande einem Andern mittheilen oder bekannt machen dürfen.
4. Remede contre les poils ne croissent oû l'on ne veut pas en avoir.
Neuerfundenes Mittel zur Vertilgung der Haare an Stellen wo man sie nicht haben will.
Haare, welche durch ihre Gegenwart einen widerlichen Anblick verursachen, zu entfernen und gänzlich auszurotten, dazu dienet dieses Mittel, welches ohne den geringsten Nachtheil oder Empfindung geschiehet.
Man machet von diesem Mittel mit Wasser einen Brei an, legt solche auf eine mit Haaren bedeckte Stelle, wo selbe weg sollen, läßt die Masse einige Minuten lang darauf stehen, und wäscht sie dann mit Wasser wieder ab, worauf die Haare verschwunden, die Stelle so glatt erscheint, als ob der beste Barbier daselbst sein Meisterstück gemacht hätte. Jedenfalls ist dieses Mittel ganz sicher und prabat, und ersetzt das Rasirmesser, besonders für Damen, auf das Vollkommenste, da dadurch der Bart und andere Haare so rein abgenommen werden können, wie es kein Barbier so schön zu machen im Stande ist.
Einzeln 1 Fl. Ein Kistchen mit 6 Flaschen 5 Fl.
5. Teinture Circassienne.
Tres propre pour blanchir parfaitement la peau et a rendre le teint frais.
Circassische Schönheits-Tinktur.
Diese durch Erfahrung genau geprüfte Tinktur leistet alles, was man von einem Mittel zur Erhaltung der Schönheit nur erwarten kann. Einige Tropfen davon in eine Schaale Rosen- oder auch Brunnenwasser gethan, und mit einander vermischt, gibt ein vorzügliches Abwaschwasser, dessen man sich mit außerordentlichem Nutzen täglich bedienen kann. Es macht eine gesunde, weiße und feine Haut, reiniget dieselbe von allen Mängeln, giebt ihr in der That Gesundheit und Kraft, erhält sie bis ins Alter schön, und ist derselben vollkommen unschädllch.
Die Flasche 1 Fl. Ein Kistchen von 6 Gläsern kostet nur 5 Fl.
6. Essence de Naples.
Neapolitanische Essenze, ein sicheres und unschädliches Mittel, den kupferigen Ausschlag, Kupfergesicht. Hitzblätterchen und rothe Nase zu heilen.
Gegen diese unangenehmen Uebel hat man schon einige Mittel mit Erfolg vorgeschlagen, aber durch vieljährige Erfahrung und Versuche, hat man in dieser Essenze ein für die Haut ganz unschädliches, sehr wirksames, ja ganz untrügliches Mittel gegen diese lästigen Uebel gefunden.
Man bestreicht die Haut täglich mehrere Male mit dieser Essenze und läßt sie eintrocknen. Je öfter desto besser. Ein anhaltender Gebrauch bringt selbst sehr hartnäckige und eigewurzelte Uebel weg.
Auch kann diese Essenze als Vorbeugungsmittel gegen obige Uebel sehr gut gebraucht werden, wenn man das Gesicht Morgens und Abends damit bestreichet. Man gibt hiermit die feste Versicherung, daß es durchaus nicht schädlich ist.
Die Flasche kostet 1 Fl. Das halbe Dutzend 5 Fl.
7. Huile acoustique pour retablir l'ouie.
Das berühmte Gehör-Oel, zur Heilung der Taubheit, womit Harthörige das vollkommenste feinste Gehör wieder erlangen und sogar die Taubheit bei alten Personen heilet.
Dieses ist nicht von Dr. Maurice, sondern eine schon ältere, vielseitig erprobte, höchst schätzbare Erfindung, die durch viele und langjährige Erfahrungen bewährt ist. In den meisten Ländern ist die ausgezeichnetste, gute Wirksamkeit dieses höchstwichtigen Heilmittels schon seit vielen Jahren bekannt, da in den allermeisten Fällen die Leidenden jeder Zeit sichere, schnelle und dauerhafte Heilung dadurch fanden. Gegen alle Uebel der Harthörigkeit, als Sausen und Klingen den sogenannten Ohrenzwang, Vertrocknung der organischen Theile, rheumatische und gichtische Zufälle in den Ohren, wo kein anderes Mittel helfen wollte, dienet dieses Oel.
Man tränkt Baumwolle damit und legt diese, täglich erneuert, in die Ohren. Das verhärtete Ohrenschmalz wird dadurch aufgelöst, die Gefäße gestärkt und das Trommelfell in die naturgemäße Spannung gebracht. Nachtheilig kann dieses Oel nie werden.
Gewöhnlich reichet ein kurzer Gebrauch hin, um das gute Gehör wieder herzustellen.
Ist das Ohr durch verhärtetes Ohrenschmalz verstopft, und dadurch das Gehör bedeutend geschwächt, so erweiche man es durch das Gehöröl, indem man von solchem etwas auf Baumwolle gießet, des Abends beim Schlafengehen in das Ohr stecket, und sich während der Nacht auf die andere Seite legt. Des Morgens wende man sich um, so läuft das Oel mit dem aufgelösten Ohrenschmalz heraus, und das Gehör ist nach kurzem Gebrauche wieder hergestellt. Die aromatischen Zusätze dieses Oeles oder Balsams stärken zugleich die geschwächten Gehörorgane, die Nerven und die Haut des Ohrs, und bringet solche in heilsame Thätigkeit. Die Erfahrungen, welche kenntnißreiche Männer über diesen Gegenstand machten, bürgen für die Wahrheit dieser Angaben.
Dieses schon seit vielen Jahren bekannte, und durch kein neueres ersetzte oder übertroffene Mittel, ist einzig und alleine nur bei uns, den Relikten des Erfinders echt zu haben.
Das Gläschen 1 Fl. 30 Kr. Das halbe Dutzend 8 Fl.
8. Essence Vermeille pour relever le teint.
Essenze zur Belebung der Gesichtsfarbe, um ein gar zu bleiches Angesicht gesund roth zu machen, ohne Nachtheil, vielmehr mit Beförderung der ganzen Gesundheit.
Dieses kann auf ganz natürliche, unschädliche Weise geschehen, wozu diese Essenze dienet.
Man wäscht sich zur Erreichung des vorgeschriebenen Zweckes, täglich des Morgens das Gesicht damit, und bald wird sich eine gesunde Farbe desselben einstellen, solches sehr vortheilhaft verschönern und von Runzeln und Flecken rein bleiben, und neues Leben in die erschlafften Hautgefäße bringen, die Cirkulation der Säfte befördern, und einem sonst bleichen abgelebten Antlitz neue Lebhaftigkeit und Frische der Jugend geben.
Die Flasche kostet 1 Fl. Das halbe Dutzend 5 Fl.
9. Teinture pour les dents.
Vortreffliche Zahntinktur.
Diese Tinktur ist bereits seit vielen Jahren ihrer Vortrefflichkeit wegen bekannt und geschätzt. Sie ist ein die Zähne reinigendes, und das Zahnfleisch stärkendes Mittel, welches allen üblen Geruch beseitigt, das Faulen der Zähne verhindert und die Stockungen, welche oft der Grund des heftigsten Schmerzes sind, aufhebt. Der Gebrauch dieser Tinktur ist sehr einfach.
Sie ist durchaus unschädlich, sowohl für die Zähne, als auch wenn etwas davon verschluckt oder getrunken wird, vielmehr ist sie sehr zuträglich, und stärkend für den Magen.
Solche ist dem Verderben durchaus nicht unterworfen.
Die Flasche kostet 1 Fl. ‒ 6 Flaschen in einem Kistchen 5 Fl.
10. Remede contre les maux de dents.
Unfehlbares Mittel gegen Zahnschmerzen.
Man hat zwar schon manche Mittel zur Linderung dieses unausstehlichen Schmerzes erfunden, aber manches Mal wollte doch das eine oder das andere nicht ganz helfen. Das hier vorgelegte ist ganz unfehlbar, was durch die genannten Autoritäten vollkommen bestätiget wird.
Bei einer Versammlung der Londoner medizinischen Gesellschaft, berichtete Herr Vlace, daß das Ausziehen der Zähne künftig unnöthig sei. Er sagte, er sei im Stande, das stärkste Zahnweh durch Anwendung dieses Mittels zu vertreiben. Herr Fag, der amerikanische Zahnarzt, welcher gegenwärtig war, machte viele Versuche damit, und bestätigte, daß in den meisten Fällen, wo Wundärzte zum Ausziehen der Zähne aufgefordert, durch obiges Mittel jedes Mal Hülfe geleistet werden könnte. Man tränkt Baumwolle damit und legt es an, oder in den Zahn.
Da sich dieses Mittel viele Jahre gut hält, so sollte es in jedem Hause stets vorräthig sein.
Das Fläschchen 1 Fl. Das halbe Dutzend 5 Fl.
11. Elixir Royale.
Englische Lebens-Essenz oder das beste Magen-Elixir.
Ein vortreffliches, stärkendes Schutz- und Heilmittel gegen Krankheiten, besonders als stärkendes Magen-Elixir längst bekannt. Die ausgezeichneten, guten, schätzbaren Eigenschaften der englischen Lebensessenz sind seit langer Zeit schon in allen Ländern so anerkannt, daß eine weitere Erklärung darüber zur Ersparung des Raumes billig wegbleiben kann.
Diese Lebensessenze bestehet aus den ausgezeichnetsten Arznei-Species, und hat seit vielen Jahren durch vielfältige Erfahrungen, in allen Ländern, in mancherlei Krankheiten sich als höchst heilsam erwiesen und ist ganz besonders als vorzügliches Magenmittel, gegen Indigestion und Beschwerden in den Eingeweiden sehr wirksam und leistet sichere, wohlthätige Hülfe. Ueberhaupt ist sie in allen Krankheiten, die von schlechter Verdauung, verdorbener Galle, Unreinigkeit, Ansammlung von Schleim und dergleichen entstehen, ein Mittel, dem der Vorzug vor vielen gebührt.
Zu diesem höchst wichtigen Zwecke wird das berühmte englische Magenelixir oder Lebensessenz hiemit der Aufmerksamkeit und Beachtung des Publikums empfohlen.
Morgens und Abends einen halben Eßlöffel voll von dieser Essenz genommen, gibt dem ganzen Lebenssystem eine Art Aufschwung, Kraft, Muth und Stärke.
Diese Essenze, von bester Qualität und mit Sachkenntniß bereitet, wir das Glas für 1 Fl. und das halbe Dutzend für 5 Fl. verkauft.
Mehrere gerichtsärztliche Atteste über die Unschädlichkeit dieser Produkte, so wie eine große Anzahl Zeugnisse von angesehenen Personen, welche die Brauchbarkeit und Nützlichkeit dieser Sachen bestätigen, sind in einem größern Katalog abgedruckt, welcher auf Verlangen jedem Abnehmer mitgetheilt wird, da der Raum hier mangelt um solche herzusetzen. Eine Fortsetzung dieser Anzeige von ähnlichen Artikeln wird gleichfalls ausgegeben.
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Die in Breslau erscheinende Allgemeine Oder-Zeitung hat im letzten Quartal ihre Auflage um die Hälfte verdoppelt; ein Beweis, daß es ihr gelungen ist, dem Aufschwunge der Zeit zu folgen und diese getreulich abzuspiegeln.
Durch eine ausgedehnte Korrespondenz wird die Oder-Zeitung in den Stand gesetzt, wie dem Westen Deutschlands, namentlich in Bezug auf slawische Verhältnisse ein reiches Material zu unterbreiten, so dem Osten die neuesten Ereignisse des europäischen Westens und Nordens aufs Schnellste zuzuführen. Dieselbe kann daher dem Publikum bestens empfohlen werden und bemerken wir, daß das Abonnement in Preußen bei freier Zusendung durch die Postanstalten:
vierteljährlich 2 Thlr. 71/2 Sgr. in Breslau 1 Thlr. 15 Sgr. beträgt.
Inserate werden mit 11/4 Sgr. für die viermal gespaltene Petitzeile gerechnet.
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Mannheim. Mit dem bevorstehenden 1. Juli beginnt ein neues halbjähriges Abonnement auf die täglich erscheinende „Mannheimer Abendzeitung“ und ihre wöchentlich drei Mal erscheinenden unterhaltenden „Rheinischen Blätter“.
Es ist sichere Vorsorge getroffen, daß, ungeachtet der Redakteur J. P. Grohe noch immer seiner Freiheit beraubt im Zellengefängniß zu Bruchsal festgehalten wird, keinerlei weitere Störung im Erscheinen der Zeitung eintrete; wir aber werden fortfahren, mit aller Kraft und Entschieheit für die Rechte und Freiheit des Volkes zu kämpfen und die Bedeutung und Nützlichkeit dieser Blätter zu erhöhen; entschiedene Volksfreunde sind hierbei besonders aufgefordert, uns thatkräftig zu unterstützen.
Man abonnirt bei allen verehrlichen Postanstalten; für Frankreich, Spanien und überseeische Länder bei Herrn Alexander in Straßburg, Brandgasse Nr. 29, und in Paris Notre-Dame de Nazareth Nr. 28.
Der Preis sämmtlicher Blätter ist in ganz Baden halbjährlich 5 Fl.; auswärts kommt der Postaufschlag hinzu. In Preußen und Baiern ist eine Ermäßigung des Preises durch Herabsetzung der Postgebühr eingetreten.
Des richtigen Bezugs wegen bitten wir die Bestellungen möglichst bald zu machen.
Zu amtlichen und nichtamtlichen Anzeigen aller Art empfiehlt sich die Zeitung ihrer großen Verbreitung wegen noch besonders. Die Redaktion.
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Der Beachtung demokratischer Vereine empfohlen!
Der Wächter an der Ostsee.
Demokratisches Organ.
Herausgegeben von W. Lüders.
Alles für das Volk, Alles durch das Volk! Die Souveränität des Volkes werde eine Wahrheit. Bildung, Freiheit und Wohlstand für Alle durch Humanisirung unseres Staats- und gesellschaftlichen Lebens.
Das Blatt erscheint in Stettin sechsmal wöchentlich, wird durch die Post täglich, durch den Buchhandel einmal wöchentlich versandt. Preis vierteljährlich auf allen preuß. Postämtern 1 Thlr. Probenummern werden durch die Post gratis geliefert, sind auf dem Ober-Postamte in Köln vorräthig.
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Es werden baldigst ein oder mehrere Kapitalisten zur Betreibung eines Geschäfts gewünscht, welches einen zuverläßigen Gewinn von 10 pCt. täglich abwirft. Man wende sich an Herrn Singer, Hotel Victoria in Köln.
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On demande desuite un ou plusieurs Capitalistes pour exploiter une industrie dont le produit assuré est de 10 pCt. par jour, avec tout sécurité. S'adresser à Mons. Singer, Hôtel Victoria à Cologne.
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„Neue Rheinische Zeitung.“
Das Expeditions-Büreau der Zeitung ist täglich von Morgens 8-1 Uhr und Nachmittags von 2-7 Uhr geöffnet; an Sonn- und Festtagen nur von Morgens 8-1 Uhr. Inserate zur Aufnahme in die nächste Nummer werden bis 1 Uhr entgegen genommen.
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Von heute an erscheint bei mir: Der Volksfreund.
Eine Wochenschrift für Westphalen.
Redakteur: Rud. Rempel in Bielefeld.
Die Tendenz des Blattes ist entschieden demokratisch. Dasselbe erscheint jeden Sonnabend in einem Bogen und kostet vierteljährlich 6 Sgr., exclusive Postaufschlag.
Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestellungen an.
Bielefeld, 1. Juli 1848.
Aug. Helmich.
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Zu vermiethen oder zu verkaufen:
Ein zu Mehlem am Rheine, Königswinter gegenüber gelegenes, vor einigen Jahren neu erbautes Wohnhaus nebst Oekonomiegebäuden und einem anschießenden circa 1/2 Morgen großen Garten.
Das Haus enthält 2 Keller, im Erdgeschosse 5 Zimmer und Küche, auf der ersten Etage 1 Salon und 7 Zimmer, einen sehr geräumigen Speicher nebst Speicherzimmer, befindet sich im solidesten Zustande und ist gleich zu beziehen.
Dasselbe ist seiner reizenden Umgebung wegen mit der herrlichsten Aussicht auf das gegenüberliegende Siebengebirge und den Rhein entlang zum angenehmsten Sommeraufenthalte, so wie auch vermöge seiner ansehnlichen Räume und sehr günstigen Lage zu jedem kaufmännischen und gewerblichen Geschäftsbetriebe geeignet.
Näheres zu erfragen in dem Nebenhause bei Gastwirth Herrn Reinartz und E. Oettershagen in Köln, Neumarkt Nro. 7.
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English newspapers in Brussels
The Brussels Herald, established in 1827 is the only English newspaper in Belgium. It is published every Saturday. Price per quarter 5 francs, exclusive of postage out of Belgium. The Brussels Herald is an excellent medium for all advertisements addressed to English residents on the continent and English travellers. Office: ‒ 13 Rue des Boiteux, Brussels.
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Es können einige Knaben zur Erziehung und Ausbildung in mein Haus aufgenommen werden, und würde ich denselben bei einer liebevollen Behandlung, einen gründlichen Unterricht in den Elementargegenständen, so wie auf Verlangen im Zeichnen, Französischen und in der Musik, gegen billiges Honorar ertheilen. Besonders würde schwächlichen Kindern die hiesige gesunde Landluft sehr zu empfehlen sein.
Urdenbach bei Benrath.
C. A. Encke, Lehrer.