Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.für einen kostbaren Karfunkel, und glaubte für einen koſtbaren Karfunkel, und glaubte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0083" n="75"/> für einen koſtbaren Karfunkel, und glaubte<lb/> ihn in der Mitte des Halsbandes an der<lb/> Unbekannten bemerkt zu haben. Er eilte<lb/> mit beflügelten Schritten nach Hauſe, als<lb/> wäre ſie noch dort, und brachte den Stein<lb/> ſeinem Vater. Sie wurden einig, daß<lb/> der Sohn den andern Morgen auf den<lb/> Weg zurückgehn und warten ſollte, ob der<lb/> Stein geſucht würde, wo er ihn dann zurück¬<lb/> geben könnte; ſonſt wollten ſie ihn bis zu<lb/> einem zweyten Beſuche der Unbekannten auf¬<lb/> heben, um ihr ſelbſt ihn zu überreichen. Der<lb/> Jüngling betrachtete faſt die ganze Nacht<lb/> den Karfunkel und fühlte gegen Morgen<lb/> ein unwiderſtehliches Verlangen einige Wor¬<lb/> te auf den Zettel zu ſchreiben, in welchen er<lb/> den Stein einwickelte. Er wußte ſelbſt nicht<lb/> genau, was er ſich bey den Worten dachte,<lb/> die er hinſchrieb.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0083]
für einen koſtbaren Karfunkel, und glaubte
ihn in der Mitte des Halsbandes an der
Unbekannten bemerkt zu haben. Er eilte
mit beflügelten Schritten nach Hauſe, als
wäre ſie noch dort, und brachte den Stein
ſeinem Vater. Sie wurden einig, daß
der Sohn den andern Morgen auf den
Weg zurückgehn und warten ſollte, ob der
Stein geſucht würde, wo er ihn dann zurück¬
geben könnte; ſonſt wollten ſie ihn bis zu
einem zweyten Beſuche der Unbekannten auf¬
heben, um ihr ſelbſt ihn zu überreichen. Der
Jüngling betrachtete faſt die ganze Nacht
den Karfunkel und fühlte gegen Morgen
ein unwiderſtehliches Verlangen einige Wor¬
te auf den Zettel zu ſchreiben, in welchen er
den Stein einwickelte. Er wußte ſelbſt nicht
genau, was er ſich bey den Worten dachte,
die er hinſchrieb.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |