Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Noch dünkt ihn, er höre die tief eindrin¬ gende Stimme, Eben verließe der Gast erst den geselligen Kreis, Flüchtige Schimmer des Mondes erhellten die klappernden Fenster, Und in des Jünglings Brust tobe verzeh¬ rende Glut. Edda, sagte der König, was ist des lie¬ benden Herzens Innigster Wunsch ? was ist ihm der unsäg¬ lichste Schmerz? Sag' es, wir wollen ihm helfen, die Macht ist unser, und herrlich Werde die Zeit, nun du wieder den Him¬ mel beglückst. -- "Wären die Zeiten nicht so ungesellig, ver¬ bände Zukunft mit Gegenwart und mit Vergan¬ genheit sich, Noch dünkt ihn, er höre die tief eindrin¬ gende Stimme, Eben verließe der Gaſt erſt den geſelligen Kreis, Flüchtige Schimmer des Mondes erhellten die klappernden Fenſter, Und in des Jünglings Bruſt tobe verzeh¬ rende Glut. Edda, ſagte der König, was iſt des lie¬ benden Herzens Innigſter Wunſch ? was iſt ihm der unſäg¬ lichſte Schmerz? Sag' es, wir wollen ihm helfen, die Macht iſt unſer, und herrlich Werde die Zeit, nun du wieder den Him¬ mel beglückſt. — ”Wären die Zeiten nicht ſo ungeſellig, ver¬ bände Zukunft mit Gegenwart und mit Vergan¬ genheit ſich, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0421" n="75"/> <l>Noch dünkt ihn, er höre die tief eindrin¬<lb/><hi rendition="#et">gende Stimme,</hi></l><lb/> <l>Eben verließe der Gaſt erſt den geſelligen<lb/><hi rendition="#et">Kreis,</hi></l><lb/> <l>Flüchtige Schimmer des Mondes erhellten<lb/><hi rendition="#et">die klappernden Fenſter,</hi></l><lb/> <l>Und in des Jünglings Bruſt tobe verzeh¬<lb/><hi rendition="#et">rende Glut.</hi></l><lb/> <l>Edda, ſagte der König, was iſt des lie¬<lb/><hi rendition="#et">benden Herzens</hi></l><lb/> <l>Innigſter Wunſch ? was iſt ihm der unſäg¬<lb/><hi rendition="#et">lichſte Schmerz?</hi></l><lb/> <l>Sag' es, wir wollen ihm helfen, die Macht<lb/><hi rendition="#et">iſt unſer, und herrlich</hi></l><lb/> <l>Werde die Zeit, nun du wieder den Him¬<lb/><hi rendition="#et">mel beglückſt. —</hi></l><lb/> <l>”Wären die Zeiten nicht ſo ungeſellig, ver¬<lb/><hi rendition="#et">bände</hi></l><lb/> <l>Zukunft mit Gegenwart und mit Vergan¬<lb/><hi rendition="#et">genheit ſich,</hi></l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0421]
Noch dünkt ihn, er höre die tief eindrin¬
gende Stimme,
Eben verließe der Gaſt erſt den geſelligen
Kreis,
Flüchtige Schimmer des Mondes erhellten
die klappernden Fenſter,
Und in des Jünglings Bruſt tobe verzeh¬
rende Glut.
Edda, ſagte der König, was iſt des lie¬
benden Herzens
Innigſter Wunſch ? was iſt ihm der unſäg¬
lichſte Schmerz?
Sag' es, wir wollen ihm helfen, die Macht
iſt unſer, und herrlich
Werde die Zeit, nun du wieder den Him¬
mel beglückſt. —
”Wären die Zeiten nicht ſo ungeſellig, ver¬
bände
Zukunft mit Gegenwart und mit Vergan¬
genheit ſich,
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