Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.auf der Oberfläche unseres Wohnplatzes, die auf der Oberfläche unſeres Wohnplatzes, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0042" n="34"/> auf der Oberfläche unſeres Wohnplatzes, die<lb/> an unterirdiſchen und überirdiſchen Schätzen<lb/> reichſten Gegenden in der Mitte zwiſchen<lb/> den wilden, unwirthlichen Urgebirgen und<lb/> den unermeßlichen Ebenen liegen, ſo hat ſich<lb/> auch zwiſchen den rohen Zeiten der Barba¬<lb/> rey, und dein kunſtreichen, vielwiſſenden und<lb/> begüterten Weltalter eine tiefſinnige und<lb/> romantiſche Zeit niedergelaſſen, die unter<lb/> ſchlichtem Kleide eine höhere Geſtalt ver¬<lb/> birgt. Wer wandelt nicht gern im Zwielich¬<lb/> te, wenn die Nacht am Lichte und das Licht<lb/> an der Nacht in höhere Schatten und Far¬<lb/> ben zerbricht; und alſo vertiefen wir uns<lb/> willig in die Jahre, wo Heinrich lebte<lb/> und jetzt neuen Begebenheiten mit vollem<lb/> Herzen entgegenging. Er nahm Abſchied<lb/> von ſeinen Geſpielen und ſeinem Lehrer,<lb/> dem alten weiſen Hofkaplan, der Heinrichs<lb/> fruchtbare Anlagen kannte, und ihn mir ge¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
auf der Oberfläche unſeres Wohnplatzes, die
an unterirdiſchen und überirdiſchen Schätzen
reichſten Gegenden in der Mitte zwiſchen
den wilden, unwirthlichen Urgebirgen und
den unermeßlichen Ebenen liegen, ſo hat ſich
auch zwiſchen den rohen Zeiten der Barba¬
rey, und dein kunſtreichen, vielwiſſenden und
begüterten Weltalter eine tiefſinnige und
romantiſche Zeit niedergelaſſen, die unter
ſchlichtem Kleide eine höhere Geſtalt ver¬
birgt. Wer wandelt nicht gern im Zwielich¬
te, wenn die Nacht am Lichte und das Licht
an der Nacht in höhere Schatten und Far¬
ben zerbricht; und alſo vertiefen wir uns
willig in die Jahre, wo Heinrich lebte
und jetzt neuen Begebenheiten mit vollem
Herzen entgegenging. Er nahm Abſchied
von ſeinen Geſpielen und ſeinem Lehrer,
dem alten weiſen Hofkaplan, der Heinrichs
fruchtbare Anlagen kannte, und ihn mir ge¬
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