Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Thorweg, und der Pilger war nicht wenig Wie sich der Alte zu ihm wandte, Sylvester freute sich ihn zu sehn und Thorweg, und der Pilger war nicht wenig Wie ſich der Alte zu ihm wandte, Sylveſter freute ſich ihn zu ſehn und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0370" n="24"/> Thorweg, und der Pilger war nicht wenig<lb/> erſtaunt, als er ſich nun von lauter ſeltenen<lb/> Gewächſen umringt und die Reize des anmu¬<lb/> thigſten Gartens unter dieſen Trümmern ver¬<lb/> ſteckt ſah. Ein kleines ſteinernes Häuschen<lb/> von neuer Bauart mit großen Fenſtern lag<lb/> dahinter. Dort ſtand ein alter Mann hinter<lb/> den breitblättrigen Stauden und band die<lb/> ſchwanken Zweige an Stäbchen. Den Pil¬<lb/> grim führte ſeine Begleiterinn zu ihm und<lb/> ſagte: Hier iſt Heinrich, nach dem du mich<lb/> oft gefragt haſt.</p><lb/> <p>Wie ſich der Alte zu ihm wandte,<lb/> glaubte Heinrich den Bergmann vor ſich<lb/> zu ſehn. Du ſiehſt den Arzt Sylveſter,<lb/> ſagte das Mädchen.</p><lb/> <p>Sylveſter freute ſich ihn zu ſehn und<lb/> ſprach: Es iſt eine geraume Zeit her, daß<lb/> ich deinen Vater eben ſo jung bei mir ſah.<lb/> Ich ließ es mir damals angelegen ſeyn, ihn<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0370]
Thorweg, und der Pilger war nicht wenig
erſtaunt, als er ſich nun von lauter ſeltenen
Gewächſen umringt und die Reize des anmu¬
thigſten Gartens unter dieſen Trümmern ver¬
ſteckt ſah. Ein kleines ſteinernes Häuschen
von neuer Bauart mit großen Fenſtern lag
dahinter. Dort ſtand ein alter Mann hinter
den breitblättrigen Stauden und band die
ſchwanken Zweige an Stäbchen. Den Pil¬
grim führte ſeine Begleiterinn zu ihm und
ſagte: Hier iſt Heinrich, nach dem du mich
oft gefragt haſt.
Wie ſich der Alte zu ihm wandte,
glaubte Heinrich den Bergmann vor ſich
zu ſehn. Du ſiehſt den Arzt Sylveſter,
ſagte das Mädchen.
Sylveſter freute ſich ihn zu ſehn und
ſprach: Es iſt eine geraume Zeit her, daß
ich deinen Vater eben ſo jung bei mir ſah.
Ich ließ es mir damals angelegen ſeyn, ihn
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Zitationshilfe: | Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/370>, abgerufen am 16.02.2025. |