Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.gel. Der Vater erhob sich, seine Augen blitz¬ Das glückliche Paar näherte sich Sophi¬ Sophie reichte die Schaale dem Eros gel. Der Vater erhob ſich, ſeine Augen blitz¬ Das glückliche Paar näherte ſich Sophi¬ Sophie reichte die Schaale dem Eros <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0336" n="328"/> gel. Der Vater erhob ſich, ſeine Augen blitz¬<lb/> ten, und ſo ſchön und bedeutend auch ſeine<lb/> Geſtalt war, ſo ſchien doch ſein ganzer Kör¬<lb/> per eine feine unendlich bewegliche Flüſſig¬<lb/> keit zu ſeyn, die jeden Eindruck in den man¬<lb/> nigfaltigſten und reitzendſten Bewegungen<lb/> verrieth.</p><lb/> <p>Das glückliche Paar näherte ſich Sophi¬<lb/> en, die Worte der Weihe über ſie ausſprach,<lb/> und ſie ermahnte, den Spiegel fleißig zu<lb/> Rathe zu ziehn, der alles in ſeiner wahren<lb/> Geſtalt zurückwerfe, jedes Blendwerk ver¬<lb/> nichte, und ewig das urſprüngliche Bild feſt¬<lb/> halte. Sie ergriff nun die Urne und ſchütte¬<lb/> te die Aſche in die Schaale auf dem Altar.<lb/> Eie ſanftes Brauſen verkündigte die Auflö¬<lb/> ſung, und ein leiſer Wind wehte in den<lb/> Gewändern und Locken der Umſtehenden.</p><lb/> <p>Sophie reichte die Schaale dem Eros<lb/> und dieſer den Andern. Alle koſteten den<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [328/0336]
gel. Der Vater erhob ſich, ſeine Augen blitz¬
ten, und ſo ſchön und bedeutend auch ſeine
Geſtalt war, ſo ſchien doch ſein ganzer Kör¬
per eine feine unendlich bewegliche Flüſſig¬
keit zu ſeyn, die jeden Eindruck in den man¬
nigfaltigſten und reitzendſten Bewegungen
verrieth.
Das glückliche Paar näherte ſich Sophi¬
en, die Worte der Weihe über ſie ausſprach,
und ſie ermahnte, den Spiegel fleißig zu
Rathe zu ziehn, der alles in ſeiner wahren
Geſtalt zurückwerfe, jedes Blendwerk ver¬
nichte, und ewig das urſprüngliche Bild feſt¬
halte. Sie ergriff nun die Urne und ſchütte¬
te die Aſche in die Schaale auf dem Altar.
Eie ſanftes Brauſen verkündigte die Auflö¬
ſung, und ein leiſer Wind wehte in den
Gewändern und Locken der Umſtehenden.
Sophie reichte die Schaale dem Eros
und dieſer den Andern. Alle koſteten den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |