Ich will euch drey tüchtige Fliegen ver¬ schaffen, sagte sie zu den Kreuzspinnen, die ihre luftigen Gewebe rund um an der Decke und den Wänden angeheftet hatten, aber ihr müßt mir gleich drey hübsche, leichte Kleider spinnen. Die Blumen, die hinein gewirkt werden sollen, will ich auch gleich bringen. Die Kreuzspinnen waren bereit und fingen rasch zu weben an. Fabel schlich sich zur Leiter und begab sich zu Arktur. Mo¬ narch sagte sie, die Bösen tanzen, die Guten ruhn. Ist die Flamme angekommen? Sie ist angekommen sagte der König. Die Nacht ist vorbey und das Eis schmilzt. Meine Gattin zeigt sich von weitem. Meine Fein¬ dinn ist versenkt. Alles fängt zu leben an. Noch darf ich mich nicht sehn lassen, denn allein bin ich nicht König. Bitte was du willst. -- Ich brauche, sagte Fabel, Blumen, die im Feuer gewachsen sind. Ich weiß, du
Ich will euch drey tüchtige Fliegen ver¬ ſchaffen, ſagte ſie zu den Kreuzſpinnen, die ihre luftigen Gewebe rund um an der Decke und den Wänden angeheftet hatten, aber ihr müßt mir gleich drey hübſche, leichte Kleider ſpinnen. Die Blumen, die hinein gewirkt werden ſollen, will ich auch gleich bringen. Die Kreuzſpinnen waren bereit und fingen raſch zu weben an. Fabel ſchlich ſich zur Leiter und begab ſich zu Arktur. Mo¬ narch ſagte ſie, die Böſen tanzen, die Guten ruhn. Iſt die Flamme angekommen? Sie iſt angekommen ſagte der König. Die Nacht iſt vorbey und das Eis ſchmilzt. Meine Gattin zeigt ſich von weitem. Meine Fein¬ dinn iſt verſenkt. Alles fängt zu leben an. Noch darf ich mich nicht ſehn laſſen, denn allein bin ich nicht König. Bitte was du willſt. — Ich brauche, ſagte Fabel, Blumen, die im Feuer gewachſen ſind. Ich weiß, du
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Ich will euch drey tüchtige Fliegen ver¬
ſchaffen, ſagte ſie zu den Kreuzſpinnen, die
ihre luftigen Gewebe rund um an der Decke
und den Wänden angeheftet hatten, aber
ihr müßt mir gleich drey hübſche, leichte
Kleider ſpinnen. Die Blumen, die hinein
gewirkt werden ſollen, will ich auch gleich
bringen. Die Kreuzſpinnen waren bereit und
fingen raſch zu weben an. Fabel ſchlich ſich
zur Leiter und begab ſich zu Arktur. Mo¬
narch ſagte ſie, die Böſen tanzen, die Guten
ruhn. Iſt die Flamme angekommen? Sie
iſt angekommen ſagte der König. Die Nacht
iſt vorbey und das Eis ſchmilzt. Meine
Gattin zeigt ſich von weitem. Meine Fein¬
dinn iſt verſenkt. Alles fängt zu leben an.
Noch darf ich mich nicht ſehn laſſen, denn
allein bin ich nicht König. Bitte was du
willſt. — Ich brauche, ſagte Fabel, Blumen,
die im Feuer gewachſen ſind. Ich weiß, du
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/327>, abgerufen am 25.11.2024.
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