Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Ein blauer Dunst umschwebte sie Mit einem goldnen Rand, Und eilig zog die Fantasie Sie über Strom und Land. Es hob sich ihre volle Brust In wunderbarem Muth; Ein Vorgefühl der künft'gen Lust Besprach die wilde Glut. Die Sehnsucht klagt' und wußt' es nicht, Daß Liebe näher kam, Und tiefer grub in ihr Gesicht Sich hoffnungsloser Gram. Die kleine Schlange blieb getreu:
Sie wies nach Norden hin, Und beyde folgten sorgenfrey Der schönen Führerin. Die
Ein blauer Dunſt umſchwebte ſie Mit einem goldnen Rand, Und eilig zog die Fantaſie Sie über Strom und Land. Es hob ſich ihre volle Bruſt In wunderbarem Muth; Ein Vorgefühl der künft'gen Luſt Beſprach die wilde Glut. Die Sehnſucht klagt' und wußt' es nicht, Daß Liebe näher kam, Und tiefer grub in ihr Geſicht Sich hoffnungsloſer Gram. Die kleine Schlange blieb getreu:
Sie wies nach Norden hin, Und beyde folgten ſorgenfrey Der ſchönen Führerin. Die
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Ein blauer Dunſt umſchwebte ſie
Mit einem goldnen Rand,
Und eilig zog die Fantaſie
Sie über Strom und Land.
Es hob ſich ihre volle Bruſt
In wunderbarem Muth;
Ein Vorgefühl der künft'gen Luſt
Beſprach die wilde Glut.
Die Sehnſucht klagt' und wußt' es nicht,
Daß Liebe näher kam,
Und tiefer grub in ihr Geſicht
Sich hoffnungsloſer Gram.
Die kleine Schlange blieb getreu:
Sie wies nach Norden hin,
Und beyde folgten ſorgenfrey
Der ſchönen Führerin.
Die
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Zitationshilfe: | Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/296>, abgerufen am 22.07.2024. |