Die Zuhörer unterhielten sich von den Gefahren und Seltsamkeiten des Bergbaus, und erzählten wunderbare Sagen, über die der Alte oft lächelte. und freundlich ihre son¬ derbaren Vorstellungen zu berichtigen bemüht war.
Nach einer Weile sagte Heinrich: Ihr mögt seitdem viel seltsame Dinge gesehn und erfahren haben; hoffentlich hat euch nie eure gewählte Lebensart gereut? Wärt ihr nicht so gefällig und erzähltet uns, wie es euch seit dem ergangen, und auf welcher Reise ihr jetzt begriffen seyd? Es scheint, als hättet ihr euch weiter in der Welt umgesehn, und gewiß darf ich vermuthen, daß ihr jetzt mehr, als einen gemeinen Bergmann vorstellt. Es ist mir selber lieb, sagte der Alte, mich der verflossenen Zeiten zu erinnern, in denen ich Anläße finde, mich der göttlichen Barmher¬ zigkeit und Güte zu erfreun. Das Geschick
Die Zuhörer unterhielten ſich von den Gefahren und Seltſamkeiten des Bergbaus, und erzählten wunderbare Sagen, über die der Alte oft lächelte. und freundlich ihre ſon¬ derbaren Vorſtellungen zu berichtigen bemüht war.
Nach einer Weile ſagte Heinrich: Ihr mögt ſeitdem viel ſeltſame Dinge geſehn und erfahren haben; hoffentlich hat euch nie eure gewählte Lebensart gereut? Wärt ihr nicht ſo gefällig und erzähltet uns, wie es euch ſeit dem ergangen, und auf welcher Reiſe ihr jetzt begriffen ſeyd? Es ſcheint, als hättet ihr euch weiter in der Welt umgeſehn, und gewiß darf ich vermuthen, daß ihr jetzt mehr, als einen gemeinen Bergmann vorſtellt. Es iſt mir ſelber lieb, ſagte der Alte, mich der verfloſſenen Zeiten zu erinnern, in denen ich Anläße finde, mich der göttlichen Barmher¬ zigkeit und Güte zu erfreun. Das Geſchick
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Die Zuhörer unterhielten ſich von den
Gefahren und Seltſamkeiten des Bergbaus,
und erzählten wunderbare Sagen, über die
der Alte oft lächelte. und freundlich ihre ſon¬
derbaren Vorſtellungen zu berichtigen bemüht
war.
Nach einer Weile ſagte Heinrich: Ihr
mögt ſeitdem viel ſeltſame Dinge geſehn und
erfahren haben; hoffentlich hat euch nie eure
gewählte Lebensart gereut? Wärt ihr nicht
ſo gefällig und erzähltet uns, wie es euch
ſeit dem ergangen, und auf welcher Reiſe ihr
jetzt begriffen ſeyd? Es ſcheint, als hättet
ihr euch weiter in der Welt umgeſehn, und
gewiß darf ich vermuthen, daß ihr jetzt mehr,
als einen gemeinen Bergmann vorſtellt. Es
iſt mir ſelber lieb, ſagte der Alte, mich der
verfloſſenen Zeiten zu erinnern, in denen ich
Anläße finde, mich der göttlichen Barmher¬
zigkeit und Güte zu erfreun. Das Geſchick
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/148>, abgerufen am 22.11.2024.
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