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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 41, Frankfurt (Main), 1672.

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zu Ofen ein Compliment abgelegt/ absonderlich aber die Vasthaltung beständigen Friedens
sehr contestirt, auch im Nahmen der Pfordten und gedachten Veziers versprochen/ denen
Rebellen nunmehr/ weilen [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] ohne das ihre unter der Türckischen Protection gehabte Güter
verkaufft/ die geringste Assistenz nicht zu verstatten/ massen dann von besagter Pfordten ahn
ihren Vezier/ und von diesen hinwieder ahn die Fürsten in Siebenbürgen/ Moldau und
Wallachey Befehl ergangen/ die Rebellen von sich zu schaffen/ oder gar herüber zu lieffern/
hingegen begehrt die Pfordte/ daß sich Ihre Käys. Majest. in das Polnische Wesen nicht
mischen wolten; Vor 2. Tagen ist der Herr General Wachtmeister Coob gehn OberUn-
garn fortgangen/ und werden die in Steyermarck/ Schlesien und Mähren/ auch dieser Lan-
den gelegene Völcker in höchster Eyl zusammen gezogen/ und neben der Grafen Esterhassy
und Forgatsch Gespannschafften hinunter geführt; Von jüngst zwischen dem General
Spanckau und denen Rebellen vorgangenem Treffen hat man/ daß ihme zwar das Pferdt
erschossen/ er aber nicht verwundt/ auch dieser Seits nicht mehr als 40. Mann/ der Feinden
aber bey 600. todt blieben und etliche gefangen worden/ denen noch allhier in puncto Re-
bellionis arrestir
ten Ungarn/ ist auff diesen Tumult die Wacht auffs neu verstärckt/ so hat
man vor 2. Tagen wieder 2000. Soldaten diese Statt vorbey zu Wasser nacher Ungarn
abgeführt/ und sollen nun ehist auff neue Regimenter Patenten außgegeben werden.

Dantzig den 26. Dito.

Von Janowiec wird berichtet/ daß das newe Schloß zu Caminiec den 28. Augusti
Morgends durch untersetzte Minen auffgeflogen/ nachdeme sich die Besatzung in die alte
Vestung begeben/ daselbst wären auch die Mauren von unauffhörlichem schiessen eingefal-
len/ worzu die Türcken 12. grosse Stücke gebraucht/ deren jedes von 50. paar PüffelOchsen
gezogen würde/ der andere gemeinen Stücken sollen bey 200. seyn. Das Türckische Kriegs-
Heer wird auff 200000. Mann effective gerechnet/ die Tartarn seynd 80000. Mann starck/
zu welchen der Dorozencko mit 10000. Cosacken gestossen/ weiln nun die im alten Schloß
sich nicht länger halten können/ haben sie sich in die Statt retirirt/ daselbst sie dann eben so
wohl durch die Canonen dermassen beängstiget worden/ daß kein Widerstand mehr gesche-
hen können/ deßwegen man umb Accord hinauß gesandt/ worzu der Janitscharen Aga vom
Sultan deputirt worden/ der Feind hat aber den gemachten Accord nicht gehalten/ sondern
10000. Janitscharen in die Vestung commandirt, und die darin gewesene FußKnecht un-
terstechen lassen/ der Herr Bischoff von Caminiec/ ist sambt dem General und dem Camme-
rer von Podolien nacher Jagelniec convoyrt, der unter Starost aber Herr Rezewnsky/ ne-
ben denen Herrn Humicki Bannierführer in Podolien/ Molodyzywsky Truchseß zu
Przemyßk/ Grockowsky und Myslißzewsky Bannierführer der Weywodschafft Czerni-
chow/ wie auch alle Geistliche so sie auff den Gassen angetroffen niedergehauen worden/ die
Adeliche Weiber haben sie zur Beute unter sich getheilt/ von den Jungfrauen hat der Sul-
tan einen Theil zu sich genommen/ den Rest aber dem Vezier und dem Bassa überlassen;
Die Kirchen seynd zu Götzen Tempeln gemacht worden. Nachdem sich nun der Sultan zu
Caminiec eine Woche verweilet/ ist er mit seinem Heer auffgebrochen und hat die Tartarn
vorauß commandirt gegen Jagelniec/ Buczacz/ und Podhäyze zu gehen und hat sich Ja-
gelniec bereits ergeben/ sonst wird auch berichtet/ daß die Horde so nach Podhäyce gangen/
sich nach Zlozow gewendet und die Türckische Macht derselben auff dem Fuß nachfolge.

Lippstatt den 27. Septemb.

Nachdem sich hiesige Reuterey 2000. Pferd starck unterm Gen. Major Eller
mit dem Gen. Lieutn. Kannenberg conjungirt, seynd sie Dettmoldt vorbey auff
Steinheim in das Stifft Corvey gangen/ und haben die Statt Höxter eingenom-
men/ also sich daselbst der Wesser versichert/ wie auch gedachtes Stifft in Contri-
bution
gesetzt/ heut ist auch von hier die Steuer/ ahn Saltz/ Heu/ Habern/ Strohe/
und alles was ins Magazin gehöret/ in zimblicher Quantität ins Stifft Münster

auß-

zu Ofen ein Compliment abgelegt/ absonderlich aber die Vasthaltung beständigen Friedens
sehr contestirt, auch im Nahmen der Pfordten und gedachten Veziers versprochen/ denen
Rebellen nunmehr/ weilen [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] ohne das ihre unter der Türckischen Protection gehabte Güter
verkaufft/ die geringste Assistenz nicht zu verstatten/ massen dann von besagter Pfordten ahn
ihren Vezier/ und von diesen hinwieder ahn die Fürsten in Siebenbürgen/ Moldau und
Wallachey Befehl ergangen/ die Rebellen von sich zu schaffen/ oder gar herüber zu lieffern/
hingegen begehrt die Pfordte/ daß sich Ihre Käys. Majest. in das Polnische Wesen nicht
mischen wolten; Vor 2. Tagen ist der Herr General Wachtmeister Coob gehn OberUn-
garn fortgangen/ und werden die in Steyermarck/ Schlesien und Mähren/ auch dieser Lan-
den gelegene Völcker in höchster Eyl zusammen gezogen/ und neben der Grafen Esterhassy
und Forgatsch Gespannschafften hinunter geführt; Von jüngst zwischen dem General
Spanckau und denen Rebellen vorgangenem Treffen hat man/ daß ihme zwar das Pferdt
erschossen/ er aber nicht verwundt/ auch dieser Seits nicht mehr als 40. Mann/ der Feinden
aber bey 600. todt blieben und etliche gefangen worden/ denen noch allhier in puncto Re-
bellionis arrestir
ten Ungarn/ ist auff diesen Tumult die Wacht auffs neu verstärckt/ so hat
man vor 2. Tagen wieder 2000. Soldaten diese Statt vorbey zu Wasser nacher Ungarn
abgeführt/ und sollen nun ehist auff neue Regimenter Patenten außgegeben werden.

Dantzig den 26. Dito.

Von Janowiec wird berichtet/ daß das newe Schloß zu Caminiec den 28. Augusti
Morgends durch untersetzte Minen auffgeflogen/ nachdeme sich die Besatzung in die alte
Vestung begeben/ daselbst wären auch die Mauren von unauffhörlichem schiessen eingefal-
len/ worzu die Türcken 12. grosse Stücke gebraucht/ deren jedes von 50. paar PüffelOchsen
gezogen würde/ der andere gemeinen Stücken sollen bey 200. seyn. Das Türckische Kriegs-
Heer wird auff 200000. Mann effectivè gerechnet/ die Tartarn seynd 80000. Mann starck/
zu welchen der Dorozencko mit 10000. Cosacken gestossen/ weiln nun die im alten Schloß
sich nicht länger halten können/ haben sie sich in die Statt retirirt/ daselbst sie dann eben so
wohl durch die Canonen dermassen beängstiget worden/ daß kein Widerstand mehr gesche-
hen können/ deßwegen man umb Accord hinauß gesandt/ worzu der Janitscharen Aga vom
Sultan deputirt worden/ der Feind hat aber den gemachten Accord nicht gehalten/ sondern
10000. Janitscharen in die Vestung commandirt, und die darin gewesene FußKnecht un-
terstechen lassen/ der Herr Bischoff von Caminiec/ ist sambt dem General und dem Camme-
rer von Podolien nacher Jagelniec convoyrt, der unter Starost aber Herr Rezewnsky/ ne-
ben denen Herrn Humicki Bannierführer in Podolien/ Molodyzywsky Truchseß zu
Przemyßk/ Grockowsky und Myslißzewsky Bannierführer der Weywodschafft Czerni-
chow/ wie auch alle Geistliche so sie auff den Gassen angetroffen niedergehauen worden/ die
Adeliche Weiber haben sie zur Beute unter sich getheilt/ von den Jungfrauen hat der Sul-
tan einen Theil zu sich genommen/ den Rest aber dem Vezier und dem Bassa überlassen;
Die Kirchen seynd zu Götzen Tempeln gemacht worden. Nachdem sich nun der Sultan zu
Caminiec eine Woche verweilet/ ist er mit seinem Heer auffgebrochen und hat die Tartarn
vorauß commandirt gegen Jagelniec/ Buczacz/ und Podhäyze zu gehen und hat sich Ja-
gelniec bereits ergeben/ sonst wird auch berichtet/ daß die Horde so nach Podhäyce gangen/
sich nach Zlozow gewendet und die Türckische Macht derselben auff dem Fuß nachfolge.

Lippstatt den 27. Septemb.

Nachdem sich hiesige Reuterey 2000. Pferd starck unterm Gen. Major Eller
mit dem Gen. Lieutn. Kannenberg conjungirt, seynd sie Dettmoldt vorbey auff
Steinheim in das Stifft Corvey gangen/ und haben die Statt Höxter eingenom-
men/ also sich daselbst der Wesser versichert/ wie auch gedachtes Stifft in Contri-
bution
gesetzt/ heut ist auch von hier die Steuer/ ahn Saltz/ Heu/ Habern/ Strohe/
und alles was ins Magazin gehöret/ in zimblicher Quantität ins Stifft Münster

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Der Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:45Z)

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 41, Frankfurt (Main), 1672, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0041_1672/3>, abgerufen am 24.11.2024.