Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 33, Frankfurt (Main), 1672.Montecucoli mit dero Comitat, und einer Feld-Kriegs-Cantzley sambt der Ba- Cölln den 7. dito. Alhier hat man Nachricht daß der Mareschal de Turenne mit der meisten Montecucoli mit dero Comitat, und einer Feld-Kriegs-Cantzley sambt der Ba- Cölln den 7. dito. Alhier hat man Nachricht daß der Maréschal de Turenne mit der meisten <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><hi rendition="#aq">Montecucoli</hi> mit dero <hi rendition="#aq">Comitat,</hi> und einer Feld-Kriegs-Cantzley sambt der <hi rendition="#aq">Ba-<lb/> gage</hi> folgen werden/ Zeit dero Abwesenheit solle der Herr General Feldmarschalck<lb/> Heyster im allhiesigen Kriegs-Rath <hi rendition="#aq">præsidi</hi>ren/ und der sambtlichen commandir-<lb/> ten Völcker Auffbruch den 10. dieses gewiß vor sich gehen; So will auch bey Hof<lb/> von einer Reyß nacher Prag/ umb obged. und deß Reichs Trouppen desto näher<lb/> zu sein/ geredet werden. Ungarische Brieff melden auß Türckey Nachricht zu ha-<lb/> ben/ daß der Groß-Vezier mit der Armee auff die Ukraina loß gehe/<lb/> der <hi rendition="#aq">Sultan</hi> aber bey <hi rendition="#aq">Silistria</hi> zwischen <hi rendition="#aq">Sophia</hi> und Griechischweissenburg stehen blei-<lb/> ben; der jüngst auß Pohlen ahnhero kommene Kayserl. <hi rendition="#aq">Resident,</hi> so nach gehab-<lb/> ter <hi rendition="#aq">Audienz</hi> gleich andern Tags wiederumb dahien zurück gangen/ hat allen guten<lb/> Zustand und Einigkeit zwischen dem König und Ständen mitgebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 7. dito.</head><lb/> <p>Alhier hat man Nachricht daß der <hi rendition="#aq">Maréschal de Turenne</hi> mit der meisten<lb/><hi rendition="#aq">Armée</hi> von Hertzogenbusch im ruck<hi rendition="#aq">marche</hi> gehn Nimegen begriffen/ umb bey We-<lb/> sel ein <hi rendition="#aq">Corpo</hi> zu <hi rendition="#aq">formiren,</hi> der Printz von <hi rendition="#aq">Condé</hi> hat sich von Arnheim nacher<lb/><hi rendition="#aq">Grave</hi> führen lassen/ die Trouppen so selbiger Gegend gestanden/ seindt auch zu<lb/> rück nacher Wesel beordret worden; das <hi rendition="#aq">Fort Gennep</hi> wird <hi rendition="#aq">demolirt,</hi> worahn die<lb/> umbgelegene Dorffschafften so gar auch etliche Spanische arbeiten müssen/ und<lb/> will noch von unterschiedlichen andern Stätten verlauten/ da der König befohlen<lb/> die <hi rendition="#aq">Fortification</hi>en zu <hi rendition="#aq">rasiren;</hi> Gröningen wird noch von 14000. Mann zu Fuß<lb/> und 6000. Pferden Chur Cöllnischen und Bischofflichen Münsterischen Völckern<lb/> belägert gehalten/ und viel Feuer eingeworffen/ dahero die Ubergab innerhalb 8.<lb/> Tagen vermuthet wird. Die Engländische Brieff melden/ daß der <hi rendition="#aq">Duc de Buc-<lb/> kingam,</hi> Graf von Arlingthon/ und <hi rendition="#aq">Milord Holifax</hi> so den 29. Julij zu Neu-<lb/> port zu Schiff gangen/ den 31. mit guten Wind zu Londen wieder angelangt/ haben<lb/> das gute <hi rendition="#aq">Tractament</hi> und die grosse Ehren so sie beym König in Franckreich/ und<lb/> von dem Herrn Gubernatorn der Spanischen Niederlanden empfangen/ sehr ge-<lb/> rühmet/ man vernimbt daß die <hi rendition="#aq">Tractaten</hi> mit Holland gäntzlich zerschlagen/ und<lb/> selbigen zu <hi rendition="#aq">Hamptoncourt logirten</hi> Abgeordneten sich innerhalb 24. Stunden auß<lb/> dem Landt zu machen bedeutet worden; der <hi rendition="#aq">Duc de Montmouth</hi> ist von Antorff<lb/> nacher Brüssel kommen/ alda ihnen der Herr <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> in einer mit 6.<lb/> Pferden bespanten Kutschen nacher Hoff führen und in Gegenwart vieler vorneh-<lb/> men Herrn köstlich <hi rendition="#aq">tractiren</hi> lassen; der Printz von <hi rendition="#aq">Condé</hi> umb den Weg abzu-<lb/> kürtzen und bey seiner Unpäßlichkeit desto bequemer wieder in Franckreich zu kehren/<lb/> hat Paß durch etliche Spanische Stätte begehrt/ welcher ihme nicht allein bewil-<lb/> liget/ sondern der Herr <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> hat auch einem <hi rendition="#aq">Officirer</hi> von der<lb/><hi rendition="#aq">Garde</hi> befohlen seine Hochheit mit einer <hi rendition="#aq">Brigade</hi> Reuterey zu empfangen und biß<lb/> ahn die Frantzösische Gräntzen zu begleiten/ werden ihren Weg durch Diest/ Löven<lb/> und <hi rendition="#aq">Nivelle</hi> nehmen.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Montecucoli mit dero Comitat, und einer Feld-Kriegs-Cantzley sambt der Ba-
gage folgen werden/ Zeit dero Abwesenheit solle der Herr General Feldmarschalck
Heyster im allhiesigen Kriegs-Rath præsidiren/ und der sambtlichen commandir-
ten Völcker Auffbruch den 10. dieses gewiß vor sich gehen; So will auch bey Hof
von einer Reyß nacher Prag/ umb obged. und deß Reichs Trouppen desto näher
zu sein/ geredet werden. Ungarische Brieff melden auß Türckey Nachricht zu ha-
ben/ daß der Groß-Vezier mit der Armee auff die Ukraina loß gehe/
der Sultan aber bey Silistria zwischen Sophia und Griechischweissenburg stehen blei-
ben; der jüngst auß Pohlen ahnhero kommene Kayserl. Resident, so nach gehab-
ter Audienz gleich andern Tags wiederumb dahien zurück gangen/ hat allen guten
Zustand und Einigkeit zwischen dem König und Ständen mitgebracht.
Cölln den 7. dito.
Alhier hat man Nachricht daß der Maréschal de Turenne mit der meisten
Armée von Hertzogenbusch im ruckmarche gehn Nimegen begriffen/ umb bey We-
sel ein Corpo zu formiren, der Printz von Condé hat sich von Arnheim nacher
Grave führen lassen/ die Trouppen so selbiger Gegend gestanden/ seindt auch zu
rück nacher Wesel beordret worden; das Fort Gennep wird demolirt, worahn die
umbgelegene Dorffschafften so gar auch etliche Spanische arbeiten müssen/ und
will noch von unterschiedlichen andern Stätten verlauten/ da der König befohlen
die Fortificationen zu rasiren; Gröningen wird noch von 14000. Mann zu Fuß
und 6000. Pferden Chur Cöllnischen und Bischofflichen Münsterischen Völckern
belägert gehalten/ und viel Feuer eingeworffen/ dahero die Ubergab innerhalb 8.
Tagen vermuthet wird. Die Engländische Brieff melden/ daß der Duc de Buc-
kingam, Graf von Arlingthon/ und Milord Holifax so den 29. Julij zu Neu-
port zu Schiff gangen/ den 31. mit guten Wind zu Londen wieder angelangt/ haben
das gute Tractament und die grosse Ehren so sie beym König in Franckreich/ und
von dem Herrn Gubernatorn der Spanischen Niederlanden empfangen/ sehr ge-
rühmet/ man vernimbt daß die Tractaten mit Holland gäntzlich zerschlagen/ und
selbigen zu Hamptoncourt logirten Abgeordneten sich innerhalb 24. Stunden auß
dem Landt zu machen bedeutet worden; der Duc de Montmouth ist von Antorff
nacher Brüssel kommen/ alda ihnen der Herr Gubernator General in einer mit 6.
Pferden bespanten Kutschen nacher Hoff führen und in Gegenwart vieler vorneh-
men Herrn köstlich tractiren lassen; der Printz von Condé umb den Weg abzu-
kürtzen und bey seiner Unpäßlichkeit desto bequemer wieder in Franckreich zu kehren/
hat Paß durch etliche Spanische Stätte begehrt/ welcher ihme nicht allein bewil-
liget/ sondern der Herr Gubernator General hat auch einem Officirer von der
Garde befohlen seine Hochheit mit einer Brigade Reuterey zu empfangen und biß
ahn die Frantzösische Gräntzen zu begleiten/ werden ihren Weg durch Diest/ Löven
und Nivelle nehmen.
ENDE.
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 33, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0033_1672/4>, abgerufen am 16.07.2024. |