Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672.Münster umb nit allein wegen der Statt/ sondern auch deß umbligenden Lands mit Vom Elbstrohm den 29. dito. Vor etlichen Tagen seindt 8000. Mann Chur Brandenburgische Völcker umb Wolffen- Cölln den 31. dito. Die Münsterische Armee hat Gröningen zweymahl auffgefordert/ die darinn Münster umb nit allein wegen der Statt/ sondern auch deß umbligenden Lands mit Vom Elbstrohm den 29. dito. Vor etlichen Tagen seindt 8000. Mann Chur Brandenburgische Völcker umb Wolffen- Cölln den 31. dito. Die Münsterische Armee hat Gröningen zweymahl auffgefordert/ die darinn <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Münster umb nit allein wegen der Statt/ sondern auch deß umbligenden Lands mit<lb/> deroselben zu tractiren/ heraus gesandt; Die Kunderschantz so ein guter Seehaven/<lb/> hat sich auch mit Accord ergeben/ und 300. Münsterische zur Besatzung eingenom-<lb/> men/ die Holländische zusammen rottirte Seeleuthe haben sich zwar unterstanden<lb/> solche wieder von dar abzutreiben/ seindt aber von dem Obrist-Lieutenant <hi rendition="#aq">Grand-<lb/> ville</hi> mit 1500. Mann zurück geschlagen und dermassen verfolgt worden/ daß/ wo-<lb/> fern sie nit die Brücken hinder sich abgeworffen/ ihrer wenig würden entkommen<lb/> sein. <hi rendition="#aq">Monsieur d’ Estrade Gubernator</hi> zu Wesell hat den 25. dieses die Bürger-<lb/> schafft auff dem Marck zusammen kommen lassen/ selbige <hi rendition="#aq">dissarmirt,</hi> und bey hoher<lb/> Straff verbotten einig Gewehr im Hauß zu halten. Die Engländische Flotte hat<lb/> wegen eingefallenen Wind und Regenwetters nichts außrichten können/ sondern<lb/> Schaden gelitten/ in deme unterschiedliche Schiffe gescheittert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Vom Elbstrohm den 29. dito.</head><lb/> <p>Vor etlichen Tagen seindt 8000. Mann Chur Brandenburgische Völcker umb Wolffen-<lb/> büttel ahnkommen/ so viel grobes Geschütz bey sich gehabt/ das Groß von der Armee stehet<lb/> schon bey der Lippstatt/ dahien sich auch Ihre Churfürstl. Durchl. ehist erheben werden/ ein<lb/> Theil der Kays. Trouppen ist bereits über den Hartz nacher Westphalen gangen/ sich der<lb/> Orten mit den Chur Brandenburgischen zu <hi rendition="#aq">conjungi</hi>ren; Mit jüngsten Brieffen auß Cop-<lb/> penhagen wird berichtet/ daß der Engländische <hi rendition="#aq">Ambassador Duc de Richemont</hi> die <hi rendition="#aq">Tracta-</hi><lb/> ten mit Dennemarck geschlossen/ und darüber einen Expressen nacher Londen abgefertigt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 31. dito.</head><lb/> <p>Die Münsterische Armee hat Gröningen zweymahl auffgefordert/ die darinn<lb/> aber seyndt in guter <hi rendition="#aq">Postur</hi> und wohl Gemuth/ der Hn. <hi rendition="#aq">General Major</hi> Raben-<lb/> haupt ist daselbst <hi rendition="#aq">Gubernator,</hi> und der Fürst von Hollstein <hi rendition="#aq">Commendant,</hi> die<lb/> Bürger/ Soldaten und Studenten haben einen Aidt gethan/ sich biß auff den letz-<lb/> ten Mann zu wehren; Der <hi rendition="#aq">Mareschal de Turenne</hi> hat die Frantzösische Armee<lb/> umb sich zu <hi rendition="#aq">refraichi</hi>ren in der <hi rendition="#aq">Mayerie</hi> von Hertzogenbusch und Bredaischen<lb/><hi rendition="#aq">Territorio</hi> einquartirt/ und seind die Trouppen/ welche den König/ <hi rendition="#aq">Duc d’Orleans</hi><lb/> Hn. 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Münster umb nit allein wegen der Statt/ sondern auch deß umbligenden Lands mit
deroselben zu tractiren/ heraus gesandt; Die Kunderschantz so ein guter Seehaven/
hat sich auch mit Accord ergeben/ und 300. Münsterische zur Besatzung eingenom-
men/ die Holländische zusammen rottirte Seeleuthe haben sich zwar unterstanden
solche wieder von dar abzutreiben/ seindt aber von dem Obrist-Lieutenant Grand-
ville mit 1500. Mann zurück geschlagen und dermassen verfolgt worden/ daß/ wo-
fern sie nit die Brücken hinder sich abgeworffen/ ihrer wenig würden entkommen
sein. Monsieur d’ Estrade Gubernator zu Wesell hat den 25. dieses die Bürger-
schafft auff dem Marck zusammen kommen lassen/ selbige dissarmirt, und bey hoher
Straff verbotten einig Gewehr im Hauß zu halten. Die Engländische Flotte hat
wegen eingefallenen Wind und Regenwetters nichts außrichten können/ sondern
Schaden gelitten/ in deme unterschiedliche Schiffe gescheittert.
Vom Elbstrohm den 29. dito.
Vor etlichen Tagen seindt 8000. Mann Chur Brandenburgische Völcker umb Wolffen-
büttel ahnkommen/ so viel grobes Geschütz bey sich gehabt/ das Groß von der Armee stehet
schon bey der Lippstatt/ dahien sich auch Ihre Churfürstl. Durchl. ehist erheben werden/ ein
Theil der Kays. Trouppen ist bereits über den Hartz nacher Westphalen gangen/ sich der
Orten mit den Chur Brandenburgischen zu conjungiren; Mit jüngsten Brieffen auß Cop-
penhagen wird berichtet/ daß der Engländische Ambassador Duc de Richemont die Tracta-
ten mit Dennemarck geschlossen/ und darüber einen Expressen nacher Londen abgefertigt.
Cölln den 31. dito.
Die Münsterische Armee hat Gröningen zweymahl auffgefordert/ die darinn
aber seyndt in guter Postur und wohl Gemuth/ der Hn. General Major Raben-
haupt ist daselbst Gubernator, und der Fürst von Hollstein Commendant, die
Bürger/ Soldaten und Studenten haben einen Aidt gethan/ sich biß auff den letz-
ten Mann zu wehren; Der Mareschal de Turenne hat die Frantzösische Armee
umb sich zu refraichiren in der Mayerie von Hertzogenbusch und Bredaischen
Territorio einquartirt/ und seind die Trouppen/ welche den König/ Duc d’Orleans
Hn. Cardinal von Bouillon Duc de Duras, und andere Grands, biß nacher
Charleroy begleidet/ zurück gelangt; Der Graff von Chamilly hat etliche Troup-
pen zu sich gezogen/ die Statt Mastricht noch enger zu bloquiren man versichert daß
der Hertzog von Montmuth mit seinem Regiment wieder in England gehen werde/
und den Paß durch das Spanische Gebieth erhalten habe. Zu Antorff seindt Spa-
nische/ Frantzösische/ Eng- und Holländische Gesandten einige Tage beysammen
gewesen/ und die Engländische über Gend und Bruges nacher Calais abgereyst/ alda
ihrer 2. Königl. Jachten erwartten sie nacher Londen überzuführen/ man sagt/ daß
sie einen neuen Tractat mit Franckreich geschlossen haben; Der Spanische Extraor-
dinari Abgesandter Herr Graff von Molina ist Ih. Kön. Maj. in Franckreich ge-
folgt/ seine Commission abzulegen/ man zweiffelt nit er werde dieselbe noch zu
Charleroy, Binchs, oder Quesnoy gefunden haben. Von der Engländischen Flotte
so noch vor Holland liegt/ haben sich 30. Schiff auff einen Ahnschlag/ in See bege-
ben, worauff es ahngesehen/ wird die Zeit lehren.
ENDE.
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672/4>, abgerufen am 22.07.2024. |