Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1671.chem die Müntze/ sollen sie vor sich zur recompens behalten. Von Stockholm wird berich- Braunschweig den 12. dito. Allhie ist seither der Huldigung nichts vorgangen/ die Besatzungsvölcker liegen Cölln den 12. dito. Die Tractaten werden alhier mit newer Hoffnung eines gütlichen Vergleichs chem die Müntze/ sollen sie vor sich zur recompens behalten. Von Stockholm wird berich- Braunschweig den 12. dito. Allhie ist seither der Huldigung nichts vorgangen/ die Besatzungsvölcker liegen Cölln den 12. dito. Die Tractaten werden alhier mit newer Hoffnung eines gütlichen Vergleichs <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> chem die Müntze/ sollen sie vor sich zur <hi rendition="#aq">recompens</hi> behalten. Von Stockholm wird berich-<lb/> tet/ daß die <hi rendition="#aq">National</hi> Kriegsvölcker durch gantz Schweden gemunstert und 60. biß 70000.<lb/> Mann befunden worden/ der Feldherr Wrangel hat seinen Abschied genommen nacher Scho-<lb/> nen zu gehen/ daselbst die <hi rendition="#aq">Soldatesca</hi> auch zu besichtigen und gute Ordre zu stellen/ solle vor-<lb/> habens seyn von dar in Teutschland zu kommen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Braunschweig den 12. dito.</head><lb/> <p>Allhie ist seither der Huldigung nichts vorgangen/ die Besatzungsvölcker liegen<lb/> noch alle auff dem Wall und müssen alle Nacht 500. Pferdt in der Statt patrolli-<lb/> ren/ alle Ecken der Strassen seind mit Schildwachten besetzt/ weil solche die Bürger<lb/> mit Ketten versperren wollen/ welche aber nunmehr alle abgehauen worden/ und hö-<lb/> ret man die gantze Nacht nichts als Reiten und Schildwacht ruffen; Nun wird <hi rendition="#aq">de-<lb/> liberirt,</hi> wie und wo ein <hi rendition="#aq">Cittadelle</hi> zu erbauen/ so viel man vernimbt/ dörffte der St.<lb/> Ilgenberg/ auff welchem eine Kirch stehet/ darzu gebraucht werden/ weil man von<lb/> selbigem die Statt am besten beschiessen kan; Immittels seind auff den Wällen bey<lb/> allen Posten sonderliche Batterien auffgeworffen und gegen die Statt mit Stücken<lb/> besetzt; Die Zellische und Hannoverische Völcker seind nach den Quartieren gan-<lb/> gen/ die Oßnabrückische aber stehen noch/ und sollen/ wie man sagt/ in andere Dien-<lb/> ste übergehen/ auch zu solchen beyde Regimenter zu Pferdt under den Obr. Siegel<lb/> und Ilten von Wolffenbüttel stossen/ daran aber noch gezweiffelt wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 12. dito.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Tracta</hi>ten werden alhier mit newer Hoffnung eines gütlichen Vergleichs<lb/> fortgesetzt/ underdessen wird doch mit dem Schantzen eyfferig fortgefahren/ und so<lb/> wohl in- als ausserhalb der Statt geworben/ massen noch ein Obrister angenom-<lb/> men/ und ein neu Regiment auffgerichtet werden solle; Von Ath hat man/ daß<lb/> der König den 6. dieses einen <hi rendition="#aq">Expressen</hi> von <hi rendition="#aq">St. Germain</hi> bekommen/ wie gesagt<lb/> wird/ solle der <hi rendition="#aq">Duc d’Anjou</hi> gestorben sein/ darauff S. Maj. andern Tags mit<lb/> dem gantzen Hoff wieder auffgebrochen haben den Weg nacher <hi rendition="#aq">Quesnoy</hi> genom-<lb/> men/ und die Armee underm <hi rendition="#aq">Commando</hi> deß <hi rendition="#aq">Duc de Duras</hi> zurück gelassen/ welche<lb/> noch zum Schantzen starck angehalten/ doch die Quartier auch bald beziehen und<lb/> außruhen wird. Auß der See ist Zeitung eingelauffen/ daß die Engländer den<lb/> Spanischen die Insul <hi rendition="#aq">St. Dominigo</hi> abgenommen/ und daß ein Engländischer<lb/><hi rendition="#aq">Capitain</hi> einen Corsaren von <hi rendition="#aq">Algier</hi> mit 40. Stücken Geschütz und 350. Persoh-<lb/> nen erobert habe/ under den 6. Türckischen Raubschiffen welche der Admiral<lb/> Spraagh verbrant/ ist das geringste mit <supplied cert="low">7</supplied>6. 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chem die Müntze/ sollen sie vor sich zur recompens behalten. Von Stockholm wird berich-
tet/ daß die National Kriegsvölcker durch gantz Schweden gemunstert und 60. biß 70000.
Mann befunden worden/ der Feldherr Wrangel hat seinen Abschied genommen nacher Scho-
nen zu gehen/ daselbst die Soldatesca auch zu besichtigen und gute Ordre zu stellen/ solle vor-
habens seyn von dar in Teutschland zu kommen.
Braunschweig den 12. dito.
Allhie ist seither der Huldigung nichts vorgangen/ die Besatzungsvölcker liegen
noch alle auff dem Wall und müssen alle Nacht 500. Pferdt in der Statt patrolli-
ren/ alle Ecken der Strassen seind mit Schildwachten besetzt/ weil solche die Bürger
mit Ketten versperren wollen/ welche aber nunmehr alle abgehauen worden/ und hö-
ret man die gantze Nacht nichts als Reiten und Schildwacht ruffen; Nun wird de-
liberirt, wie und wo ein Cittadelle zu erbauen/ so viel man vernimbt/ dörffte der St.
Ilgenberg/ auff welchem eine Kirch stehet/ darzu gebraucht werden/ weil man von
selbigem die Statt am besten beschiessen kan; Immittels seind auff den Wällen bey
allen Posten sonderliche Batterien auffgeworffen und gegen die Statt mit Stücken
besetzt; Die Zellische und Hannoverische Völcker seind nach den Quartieren gan-
gen/ die Oßnabrückische aber stehen noch/ und sollen/ wie man sagt/ in andere Dien-
ste übergehen/ auch zu solchen beyde Regimenter zu Pferdt under den Obr. Siegel
und Ilten von Wolffenbüttel stossen/ daran aber noch gezweiffelt wird.
Cölln den 12. dito.
Die Tractaten werden alhier mit newer Hoffnung eines gütlichen Vergleichs
fortgesetzt/ underdessen wird doch mit dem Schantzen eyfferig fortgefahren/ und so
wohl in- als ausserhalb der Statt geworben/ massen noch ein Obrister angenom-
men/ und ein neu Regiment auffgerichtet werden solle; Von Ath hat man/ daß
der König den 6. dieses einen Expressen von St. Germain bekommen/ wie gesagt
wird/ solle der Duc d’Anjou gestorben sein/ darauff S. Maj. andern Tags mit
dem gantzen Hoff wieder auffgebrochen haben den Weg nacher Quesnoy genom-
men/ und die Armee underm Commando deß Duc de Duras zurück gelassen/ welche
noch zum Schantzen starck angehalten/ doch die Quartier auch bald beziehen und
außruhen wird. Auß der See ist Zeitung eingelauffen/ daß die Engländer den
Spanischen die Insul St. Dominigo abgenommen/ und daß ein Engländischer
Capitain einen Corsaren von Algier mit 40. Stücken Geschütz und 350. Persoh-
nen erobert habe/ under den 6. Türckischen Raubschiffen welche der Admiral
Spraagh verbrant/ ist das geringste mit 76. Stücken besetzt gewesen; Zu Hüll ist
ein Brandt entstanden/ aber sonder grosses Unglück bald wieder gelöschet worden/
und zu Londen deß Hertzogs von Yorck einiger Sohn Duc de Cambridges gestor-
ben welches den gantzen Hoff sehr betrübt. Von Madrid wird berichtet/ daß der
Frantzösische Extraord. Ambassadeur Ertz-Bischoff von Tolose seinen Abschied
genommen/ deme Ihre Maj. der König ein güldenes mit Diamanten versetztes
Creutz von hohem Werth/ die Königin aber 2. unvergleichliche schöne Pferd ver-
ehrt. Auß dem Haag/ daß die Staaden von Hollandt wieder alda versamblet/
haben das Aug gäntzlich auff den Rheinstrohm gerichtet und ist ein project gemacht
auff den Nothfall noch 30000. Mañ auffzurichten auch die Flotte mit 50. Kriegs-
Schiffen zu verstärcken/ immittels werden die ordres und patenten für 2. fliegende
Läger fertig gehalten/ umb so bald es die Noth erfordert im Feldt zu sein.
ENDE.
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1671, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0029_1671/4>, abgerufen am 05.07.2024. |