Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 24, Frankfurt (Main), 1672.wie auch die Abstattung gewisser Schulden/ und die Armee zu befriedigen recom- Wien den 2. Juny. Künfftige Woche sollen beyde neugeworbene Regimenter zu pferd/ eines in Tra- Vom Mosellstrohm den 3. dito. Gestern umb 2. Uhren nachmittag ist der Hertzog von Montmouth und der Frantzö-
wie auch die Abstattung gewisser Schulden/ und die Armee zu befriedigen recom- Wien den 2. Juny. Künfftige Woche sollen beyde neugeworbene Regimenter zu pferd/ eines in Tra- Vom Mosellstrohm den 3. dito. Gestern umb 2. Uhren nachmittag ist der Hertzog von Montmouth und der Frantzö-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> wie auch die Abstattung gewisser Schulden/ und die Armee zu befriedigen <hi rendition="#aq">recom-<lb/> mendirt</hi> worden/ dieser Reichstag solle sich nie über 3. Wochen erstrecken/ massen<lb/> es die Landbotten dem König neben einer Verzeichnuß der vacirenden Aembter<lb/> vorgebracht/ welches Ahnbringen Ihrer Maj. wohl gefallen/ und sich erbotten/ die<lb/> ledige Stellen mit wohlverdienten Persohnen zu besetzen; Hernach hat der Bi-<lb/> schoff von Posen ahngefangen zu <hi rendition="#aq">peror</hi>iren/ mit Vermelden es wehre Ihrer Kö-<lb/> nigl. Maj. Glück zuzuschreiben/ daß bißhero die Cron von außwertigen nit ahn-<lb/> gefeindet worden/ und daß sie wegen der Türcken Gefahr außländischer Potenta-<lb/> ten Hülff suchen solten/ deme der Sendomirische Weywoda neben noch einem Bi-<lb/> schoff gefolgt/ und sich über die Malcontenten/ so bißhero unruhig gewesen hefftig<lb/> beschwehrt/ der Senatoren <hi rendition="#aq">vota</hi> seint alle dahin gerichtet/ daß der General-Auff-<lb/> bott geschehen möchte/ der Groß-Feldherr und andere <hi rendition="#aq">Grandes</hi> werden noch erwar-<lb/> tet; Daß der Cron <hi rendition="#aq">Commissary</hi> auff ihrer Rückreyse auß der Moßkau begrif-<lb/> fen/ <hi rendition="#aq">continuirt,</hi> und wird darbey gemeldet/ daß eine unglaubliche Freud über die<lb/> geschlossene tractaten verspühret worden. In der Uckraina gehen die Sachen<lb/> noch zu der Cron besten/ in Hoffnung/ daß die Cosacken bald allesambt ahn deß Do-<lb/> roßzencko und der Tartarn Bedruckung einen hauptsächlichen Verdruß schöpffen<lb/> werden/ der gefangene <hi rendition="#aq">Zerebita</hi> hat sich erbotten/ sein Regiment welches in <hi rendition="#aq">Liszan-<lb/> ka</hi> liegt/ in deß Hanencko Dienst zu stellen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 2. Juny.</head><lb/> <p>Künfftige Woche sollen beyde neugeworbene Regimenter zu pferd/ eines in Tra-<lb/> gonern/ das andere in Croaten/ und lauter wohlversuchter Mannschafft bestehend/<lb/> gemunstert/ wie nit weniger die bereitstehende alte Regimenter jedes mit 500. Mann<lb/> verstärckt/ und darbey 40. freye Companien Fußvolck jede 300. Mann starck/ de-<lb/> ren man sich auff allen Nothfall hin und wieder in den Garnisonen bedienen will/<lb/> schleunigst geworben werden/ also daß nunmehr unserseits ein ahnsehentliche Reu-<lb/> terey von 15. biß 16000. Pferd und 40000. zu fueß campiren können; Den 25.<lb/> May morgents umb 9. Uhr hat man über die vor zwey Monathẽ publicirte Lands-<lb/> Fürstl. Polizey-Ordnung/ durch offentlichen Trompettenschall und gewöhnli-<lb/> chen Außruff jeder männiglich erinnert/ daß der Termin nunmehr verstrichen/ und<lb/> wird ahn gehorsamer Vollziehung dieser heylsamen Ordnung nit mehr gezweif-<lb/> felt. Verwichenen Montag ist der newe Kayserl. Hoff und Land-Jägermeister<lb/> Herr Graff Wilhelm von Oettingen wegen dieser Charge zu einem Lands-Mit-<lb/> glied deß Ertz-Hertzogthumbs Oesterreich under der Enß außgenommen worden;<lb/> Das starck ahngehaltene Regenwetter/ und darauff erfolgte grosse Wassergüsse<lb/> haben veruhrsachet/ daß sich Ihre Kayserl. Maj. von Laxenburg wieder ahnhero er-<lb/> hoben/ bey dero jüngster Tagen wegen Chur Brandenburg der Fürst von Anhalt<lb/> ahngelangt. Auß Türckey bringt ein Currier/ daß man dieses Jahr von den Ot-<lb/> tomannischen Wapffen sich nichts zu besorgen hette/ es scheine auch/ daß die Tür-<lb/> cken gegen Pohlen nichts tentiren werden/ indeme ihnen die Asiatische Völcker ab-<lb/> gehen/ und wider die in Persien glimmende Unruhen müssen gebraucht werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Vom Mosellstrohm den 3. dito.</head><lb/> <p>Gestern umb 2. Uhren nachmittag ist der Hertzog von Montmouth und der<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Frantzö-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
wie auch die Abstattung gewisser Schulden/ und die Armee zu befriedigen recom-
mendirt worden/ dieser Reichstag solle sich nie über 3. Wochen erstrecken/ massen
es die Landbotten dem König neben einer Verzeichnuß der vacirenden Aembter
vorgebracht/ welches Ahnbringen Ihrer Maj. wohl gefallen/ und sich erbotten/ die
ledige Stellen mit wohlverdienten Persohnen zu besetzen; Hernach hat der Bi-
schoff von Posen ahngefangen zu peroriren/ mit Vermelden es wehre Ihrer Kö-
nigl. Maj. Glück zuzuschreiben/ daß bißhero die Cron von außwertigen nit ahn-
gefeindet worden/ und daß sie wegen der Türcken Gefahr außländischer Potenta-
ten Hülff suchen solten/ deme der Sendomirische Weywoda neben noch einem Bi-
schoff gefolgt/ und sich über die Malcontenten/ so bißhero unruhig gewesen hefftig
beschwehrt/ der Senatoren vota seint alle dahin gerichtet/ daß der General-Auff-
bott geschehen möchte/ der Groß-Feldherr und andere Grandes werden noch erwar-
tet; Daß der Cron Commissary auff ihrer Rückreyse auß der Moßkau begrif-
fen/ continuirt, und wird darbey gemeldet/ daß eine unglaubliche Freud über die
geschlossene tractaten verspühret worden. In der Uckraina gehen die Sachen
noch zu der Cron besten/ in Hoffnung/ daß die Cosacken bald allesambt ahn deß Do-
roßzencko und der Tartarn Bedruckung einen hauptsächlichen Verdruß schöpffen
werden/ der gefangene Zerebita hat sich erbotten/ sein Regiment welches in Liszan-
ka liegt/ in deß Hanencko Dienst zu stellen.
Wien den 2. Juny.
Künfftige Woche sollen beyde neugeworbene Regimenter zu pferd/ eines in Tra-
gonern/ das andere in Croaten/ und lauter wohlversuchter Mannschafft bestehend/
gemunstert/ wie nit weniger die bereitstehende alte Regimenter jedes mit 500. Mann
verstärckt/ und darbey 40. freye Companien Fußvolck jede 300. Mann starck/ de-
ren man sich auff allen Nothfall hin und wieder in den Garnisonen bedienen will/
schleunigst geworben werden/ also daß nunmehr unserseits ein ahnsehentliche Reu-
terey von 15. biß 16000. Pferd und 40000. zu fueß campiren können; Den 25.
May morgents umb 9. Uhr hat man über die vor zwey Monathẽ publicirte Lands-
Fürstl. Polizey-Ordnung/ durch offentlichen Trompettenschall und gewöhnli-
chen Außruff jeder männiglich erinnert/ daß der Termin nunmehr verstrichen/ und
wird ahn gehorsamer Vollziehung dieser heylsamen Ordnung nit mehr gezweif-
felt. Verwichenen Montag ist der newe Kayserl. Hoff und Land-Jägermeister
Herr Graff Wilhelm von Oettingen wegen dieser Charge zu einem Lands-Mit-
glied deß Ertz-Hertzogthumbs Oesterreich under der Enß außgenommen worden;
Das starck ahngehaltene Regenwetter/ und darauff erfolgte grosse Wassergüsse
haben veruhrsachet/ daß sich Ihre Kayserl. Maj. von Laxenburg wieder ahnhero er-
hoben/ bey dero jüngster Tagen wegen Chur Brandenburg der Fürst von Anhalt
ahngelangt. Auß Türckey bringt ein Currier/ daß man dieses Jahr von den Ot-
tomannischen Wapffen sich nichts zu besorgen hette/ es scheine auch/ daß die Tür-
cken gegen Pohlen nichts tentiren werden/ indeme ihnen die Asiatische Völcker ab-
gehen/ und wider die in Persien glimmende Unruhen müssen gebraucht werden.
Vom Mosellstrohm den 3. dito.
Gestern umb 2. Uhren nachmittag ist der Hertzog von Montmouth und der
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(2019-07-24T10:58:37Z)
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