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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 23, Frankfurt (Main), 1672.

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sung deß Geschützs und Gegenwarth deß ahnwesenden Collegy vieler Prälaten
und Geistlichkeit von verschiedenen musicalischen Chören gesungen worden/ deß
Nachmittags hat der Pabst wieder einen Besuch in der Kirchen gethan und ist dar-
auff von den Cardinälen/ Abgesandten und Printzen/ und fürnehmlich von den PP.
Dominicanis,
deren Ordens er gewesen/ drey Abendt nach einander kostbahre Freu-
denfewer gebrent worden/ deß folgenden Tags hat der Pabst im Consistorio d[ie]
Ceremonien mit Schließ- und Oeffnung deß Munds deß newen Cardinals Gra-
vina
verrichtet/ und darüber nuhr einigen Vorschlag verschiedener Kirchen gethan/
wiewohl man vermeint gehabt/ es würde fernere promotion etlicher Cardinälen
auch erfolgt sein/ der Printz D. Augustino Chigi ist mit seiner Gemahlin und gan-
tzem Hoffgesindt nacher Siena abgereist/ den Sommer über aldahr zu verbleiben/
die Banditen haben dem Duca di Giovenazzo, welcher über Capua nach Rom rei-
sen wollen vergeblich auffgepast/ weilen er sein Vorhaben verändert und sich deß
Meers bedihnet/ darauff sie den Ordinary Roller angegriffen/ und ihme biß 6000.
Cronen bahren Gelds abgenommen/ der Vice Re aber nach erhaltener Kundschafft
hat starcke Partheyen zu pferd und fueß nachgeschickt/ welche den haubt Banditen
sambt seinen fürnehmbsten Gesellen ertapt/ und lebendig in die Gefängnus bracht;
Ein eigener Currier von Franckreich bringt/ daß der card. Maldachino, ne-
bens dem Card. de Bouillon dem König in diesem Feldzug zu folgen entschlossen
seyen. Auß Genua/ von Spanien hat man/ daß die Königin newe Geldshülff
nach Flandern und Catalonien übermacht/ und noch 4000. Mann in die Nieder-
landen schicken wolle/ in dem Paß zu Gibraltar würden 28. Holländ. Kriegsschiff
mit 10000. Mann zum Außsetzen erwartet umb den Engländern und Frantzosen
selbige Schifffahrt zu beschräncken/ und dann nebens 12. Spanischen Kriegs-
Schiffen die Straß nach Indien sicher zu halten und die Flotte zu Convoyren/
der Hertzog von Mantua solle sambt seiner Gemahlin die Hoffhaltung für eine
Zeit zu Casal ahnstellen lassen. Auß dem Mayländischen/ der Gubernator Gene-
ral hat nuhn die völlige Veränderung der Garnison verrichtet/ ein Currier von
Rom nach Spanien gehend hat so viel Nachricht bracht/ daß in petto vorbehalte-
ne zwen newe Cardinäle/ die Bischoffe von Laon und von Edessa wehren/ dessen
Versicherung der Pabst nacher Madrid thäte/ in Savoyen wird mit Demolirung
der Vestung Trino, Alba und St. Ja fortgefahren/ so wohl als mit newer Fortifi-
cation
der anderen und wehre Vercelli schon in perfection darbey auch entschlos-
sen eine Werbung von 1000. Pferd in 20. Companien von newem auffzurichten.

Pariß den 21. dito.

Ein Currier von England hat Nachricht bracht/ daß unsere Flotte 44. Schiff
starck bey der Insul Wicht zu der Engländischen gestossen/ dahin sich selbiger König
erhoben/ und unsere Schiffe mit grosser Verwunderung wegen der guten postur
besichtiget/ auch bey dem Vice-Admiral Monsr. d'Estree zu Mittag Taffel gehal-
ten/ beyde Flotten bestehen in 88. Segeln ohne die leichte Fregatten und Brand-
schiffe/ seint nach beschehener conjunction recht auff die Holländer/ so nit weit von
dar gelegen loßgangen/ ob selbige aber Stand gehalten/ und wie es abgelauffen/
verlangt man stündlich zu vernehmen. Einige Trouppen so nach Catalonien be-

or-

sung deß Geschützs und Gegenwarth deß ahnwesenden Collegy vieler Prälaten
und Geistlichkeit von verschiedenen musicalischen Chören gesungen worden/ deß
Nachmittags hat der Pabst wieder einen Besuch in der Kirchen gethan und ist dar-
auff von den Cardinälen/ Abgesandten und Printzen/ und fürnehmlich von den PP.
Dominicanis,
deren Ordens er gewesen/ drey Abendt nach einander kostbahre Freu-
denfewer gebrent worden/ deß folgenden Tags hat der Pabst im Consistorio d[ie]
Ceremonien mit Schließ- und Oeffnung deß Munds deß newen Cardinals Gra-
vina
verrichtet/ und darüber nuhr einigen Vorschlag verschiedener Kirchen gethan/
wiewohl man vermeint gehabt/ es würde fernere promotion etlicher Cardinälen
auch erfolgt sein/ der Printz D. Augustino Chigi ist mit seiner Gemahlin und gan-
tzem Hoffgesindt nacher Siena abgereist/ den Sommer über aldahr zu verbleiben/
die Banditen haben dem Duca di Giovenazzo, welcher über Capua nach Rom rei-
sen wollen vergeblich auffgepast/ weilen er sein Vorhaben verändert und sich deß
Meers bedihnet/ darauff sie den Ordinary Roller angegriffen/ und ihme biß 6000.
Cronen bahren Gelds abgenommen/ der Vice Ré aber nach erhaltener Kundschafft
hat starcke Partheyen zu pferd und fueß nachgeschickt/ welche den haubt Banditen
sambt seinen fürnehmbsten Gesellen ertapt/ und lebendig in die Gefängnus bracht;
Ein eigener Currier von Franckreich bringt/ daß der card. Maldachino, ne-
bens dem Card. de Bouillon dem König in diesem Feldzug zu folgen entschlossen
seyen. Auß Genua/ von Spanien hat man/ daß die Königin newe Geldshülff
nach Flandern und Catalonien übermacht/ und noch 4000. Mann in die Nieder-
landen schicken wolle/ in dem Paß zu Gibraltar würden 28. Holländ. Kriegsschiff
mit 10000. Mann zum Außsetzen erwartet umb den Engländern und Frantzosen
selbige Schifffahrt zu beschräncken/ und dann nebens 12. Spanischen Kriegs-
Schiffen die Straß nach Indien sicher zu halten und die Flotte zu Convoyren/
der Hertzog von Mantua solle sambt seiner Gemahlin die Hoffhaltung für eine
Zeit zu Casal ahnstellen lassen. Auß dem Mayländischen/ der Gubernator Gene-
ral hat nuhn die völlige Veränderung der Garnison verrichtet/ ein Currier von
Rom nach Spanien gehend hat so viel Nachricht bracht/ daß in petto vorbehalte-
ne zwen newe Cardinäle/ die Bischoffe von Laon und von Edessa wehren/ dessen
Versicherung der Pabst nacher Madrid thäte/ in Savoyen wird mit Demolirung
der Vestung Trino, Alba und St. Ja fortgefahren/ so wohl als mit newer Fortifi-
cation
der anderen und wehre Vercelli schon in perfection darbey auch entschlos-
sen eine Werbung von 1000. Pferd in 20. Companien von newem auffzurichten.

Pariß den 21. dito.

Ein Currier von England hat Nachricht bracht/ daß unsere Flotte 44. Schiff
starck bey der Insul Wicht zu der Engländischen gestossen/ dahin sich selbiger König
erhoben/ und unsere Schiffe mit grosser Verwunderung wegen der guten postur
besichtiget/ auch bey dem Vice-Admiral Monsr. d’Estreé zu Mittag Taffel gehal-
ten/ beyde Flotten bestehen in 88. Segeln ohne die leichte Fregatten und Brand-
schiffe/ seint nach beschehener conjunction recht auff die Holländer/ so nit weit von
dar gelegen loßgangen/ ob selbige aber Stand gehalten/ und wie es abgelauffen/
verlangt man stündlich zu vernehmen. Einige Trouppen so nach Catalonien be-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:49Z)

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 23, Frankfurt (Main), 1672, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0023_1672/2>, abgerufen am 18.12.2024.