Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1671.Hamburg den 23. dito. Hießiger Statt Abgeordnete seynd ohnverrichter Sachen wieder von Cölln den 24. dito. Gestern hat man die Holländische Soldaten unter dem Obristen Pamphil in Hamburg den 23. dito. Hießiger Statt Abgeordnete seynd ohnverrichter Sachen wieder von Cölln den 24. dito. Gestern hat man die Holländische Soldaten unter dem Obristen Pamphil in <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 23. dito.</head><lb/> <p>Hießiger Statt Abgeordnete seynd ohnverrichter Sachen wieder von<lb/> Renßburg zurück kommen/ die Ursach so kurtzer Abbrechung der Tractaten solle<lb/> seyn/ daß die Königliche und Fürstliche Hollsteinische Abgesandten von der Statt<lb/> Deputirten <hi rendition="#aq">cathegorice</hi> zuwissen begehrt/ ob sie wegen begehrter Huldigung zu <hi rendition="#aq">tra-<lb/> ctir</hi>en Befelcht wären/ sie aber mit Nein geantwortet/ darauff die Königliche und<lb/> Fürstliche Abgesandten noch selbigen Vormittag/ unsere Abgeordnete aber Nach-<lb/> mittag von dannen abgereyst/ und weiß man noch nicht/ ob/ wo/ und wie bald dieser<lb/> Sachen halber wieder eine Zusammenkunfft möchte gehalten werden/ immittels<lb/> will man sich fast einiger Mißhelligkeiten befahren/ wie dann gesagt wird/ daß Kö-<lb/> nigl. Dännemarckischer Seiten ehist dieser Orthen Werbungen solten angestellet<lb/> werden/ so wird auch die Braunschweig Lüneburgische Armee sehr <hi rendition="#aq">considerirt,</hi> weil<lb/> man der Höxterischen Differentz halber sich wenig mehr besorget/ auch ahn andern<lb/> hohen Orten noch keine Feindseligkeit obhanden ist.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 24. dito.</head><lb/> <p>Gestern hat man die Holländische Soldaten unter dem Obristen Pamphil in<lb/> hiesiger Statt Pflichten genommen/ welche sich <hi rendition="#aq">reversirt,</hi> jeder Zeit auff Begehren<lb/> wieder außzuziehen/ auch Zeit ihrer Ahnwesenheit gute <hi rendition="#aq">disciplin</hi> und <hi rendition="#aq">Ordre</hi> zu-<lb/> halten; Die Lotthringische Völcker so in Münsterischen Diensten gewesen/ seindt<lb/> unden und oben dieser Statt ahm Rhein in die Stätte und Dörffer einquartirt;<lb/> Die Brabandische Brieff berichten/ daß sich der Frantzösische Hoff noch zu Dün-<lb/> kirchen befinde/ und vor Außgang dieses Monaths von dahr nicht auffbrechen wer-<lb/> de/ die Völcker müssen underdessen dapffer schantzen/ weilen die alte <hi rendition="#aq">Fotification</hi><lb/> gantz nidergerissen und ein newe auffgeführet wird/ dem nechst solle der <hi rendition="#aq">marche</hi> na-<lb/> cher Ryssell und Ath gehen/ und daselbst zum Spaß eine Belägerung auff dem<lb/> Feldt <hi rendition="#aq">formirt</hi> werden; Den 15. ist der Hertzog von Sachsen Lauenburg neben sei-<lb/> ner Gemahlin/ mit dem Graffen von <hi rendition="#aq">Merode</hi> und <hi rendition="#aq">Baron de Wallenrod, inco-<lb/> gnito</hi> zu Antorff ahngelangt/ und ahm heyl. Pfingsttag vom Bischoff und gantzen<lb/> Capitul in der Haubt-Kirchen empfangen/ und ein treffliche Music gehalten wor-<lb/> den/ Nachmittags hat der Magistrat S. Durchl. in einer Jagt auff der Schelde<lb/> herumb führen/ die darahn ligende Schantzen besichtigen/ und den Wein verehren<lb/> lassen/ seindt den 18. gehn Mechlen und Brüssell abgereyst Vorhabens/ auch den<lb/> Königl. Hoff zu Dünkirchen zubesichtigen. Auß dem Haag vernimbt man/ daß<lb/> die Staaden zwen Tag nacheinander wegen der Kriegs-Geschäfften/ sonderlich das<lb/> Außlauffen der Flotte betreffend/ versamblet gewesen/ wie verlauthet/ so sollen zwey<lb/> fliegende Läger/ eins bey Bergen ob Zoom/ das andere aber ahn dem Isell-<lb/> Strohm underhalten werden/ sie haben den Herrn von Sypestein ahn den Chur-<lb/> Cöllnischen Hoff abgefertiget/ so wohl Ihrer Churfürstl. Durchl. alß dem Ma-<lb/> gistrat/ zur güthlichen Beylegung der Differentzien/ deß Staads <hi rendition="#aq">Mediation</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">præsenti</hi>ren. Auß England anderst nichst/ als das von Chur Sachsen ein <hi rendition="#aq">Extraord.<lb/> Envoye</hi> zu Londen ahngelangt/ sich gegen den König wegen zugesandten Ordens<lb/> deß Hosenbandts zubedancken.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Hamburg den 23. dito.
Hießiger Statt Abgeordnete seynd ohnverrichter Sachen wieder von
Renßburg zurück kommen/ die Ursach so kurtzer Abbrechung der Tractaten solle
seyn/ daß die Königliche und Fürstliche Hollsteinische Abgesandten von der Statt
Deputirten cathegorice zuwissen begehrt/ ob sie wegen begehrter Huldigung zu tra-
ctiren Befelcht wären/ sie aber mit Nein geantwortet/ darauff die Königliche und
Fürstliche Abgesandten noch selbigen Vormittag/ unsere Abgeordnete aber Nach-
mittag von dannen abgereyst/ und weiß man noch nicht/ ob/ wo/ und wie bald dieser
Sachen halber wieder eine Zusammenkunfft möchte gehalten werden/ immittels
will man sich fast einiger Mißhelligkeiten befahren/ wie dann gesagt wird/ daß Kö-
nigl. Dännemarckischer Seiten ehist dieser Orthen Werbungen solten angestellet
werden/ so wird auch die Braunschweig Lüneburgische Armee sehr considerirt, weil
man der Höxterischen Differentz halber sich wenig mehr besorget/ auch ahn andern
hohen Orten noch keine Feindseligkeit obhanden ist.
Cölln den 24. dito.
Gestern hat man die Holländische Soldaten unter dem Obristen Pamphil in
hiesiger Statt Pflichten genommen/ welche sich reversirt, jeder Zeit auff Begehren
wieder außzuziehen/ auch Zeit ihrer Ahnwesenheit gute disciplin und Ordre zu-
halten; Die Lotthringische Völcker so in Münsterischen Diensten gewesen/ seindt
unden und oben dieser Statt ahm Rhein in die Stätte und Dörffer einquartirt;
Die Brabandische Brieff berichten/ daß sich der Frantzösische Hoff noch zu Dün-
kirchen befinde/ und vor Außgang dieses Monaths von dahr nicht auffbrechen wer-
de/ die Völcker müssen underdessen dapffer schantzen/ weilen die alte Fotification
gantz nidergerissen und ein newe auffgeführet wird/ dem nechst solle der marche na-
cher Ryssell und Ath gehen/ und daselbst zum Spaß eine Belägerung auff dem
Feldt formirt werden; Den 15. ist der Hertzog von Sachsen Lauenburg neben sei-
ner Gemahlin/ mit dem Graffen von Merode und Baron de Wallenrod, inco-
gnito zu Antorff ahngelangt/ und ahm heyl. Pfingsttag vom Bischoff und gantzen
Capitul in der Haubt-Kirchen empfangen/ und ein treffliche Music gehalten wor-
den/ Nachmittags hat der Magistrat S. Durchl. in einer Jagt auff der Schelde
herumb führen/ die darahn ligende Schantzen besichtigen/ und den Wein verehren
lassen/ seindt den 18. gehn Mechlen und Brüssell abgereyst Vorhabens/ auch den
Königl. Hoff zu Dünkirchen zubesichtigen. Auß dem Haag vernimbt man/ daß
die Staaden zwen Tag nacheinander wegen der Kriegs-Geschäfften/ sonderlich das
Außlauffen der Flotte betreffend/ versamblet gewesen/ wie verlauthet/ so sollen zwey
fliegende Läger/ eins bey Bergen ob Zoom/ das andere aber ahn dem Isell-
Strohm underhalten werden/ sie haben den Herrn von Sypestein ahn den Chur-
Cöllnischen Hoff abgefertiget/ so wohl Ihrer Churfürstl. Durchl. alß dem Ma-
gistrat/ zur güthlichen Beylegung der Differentzien/ deß Staads Mediation zu
præsentiren. Auß England anderst nichst/ als das von Chur Sachsen ein Extraord.
Envoye zu Londen ahngelangt/ sich gegen den König wegen zugesandten Ordens
deß Hosenbandts zubedancken. ENDE.
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(2019-07-24T10:58:39Z)
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