Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 19, Frankfurt (Main), 1671.Herrns Beylager mit der Princessin von Ostrog solle zu Ojadum ein halbe Meil Cölln den 3. May. Auß England hat man dißmahl anderst nichst/ als daß zu Portmuth wieder ein Herrns Beylager mit der Princessin von Ostrog solle zu Ojadum ein halbe Meil Cölln den 3. May. Auß England hat man dißmahl anderst nichst/ als daß zu Portmuth wieder ein <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Herrns Beylager mit der Princessin von Ostrog solle zu <hi rendition="#aq">Ojadum</hi> ein halbe Meil<lb/> von Warschau den 10. dieses vollzogen/ nach solchem aber den 14. May der Kriegß-<lb/> Rath in vieler grossen Herrn Gegenwart gehalten/ und den 26. auff der Königin<lb/> Geburts-Tag ein schöne Comedi gespielet werden. Stockholmer Brieff melden/<lb/> daß der König nunmehr in daß 16. Jahr getretten/ und nach gehörter Predigt<lb/> dero die Königin sambt allen Grossen in der Schloß-Kirchen beygewohnt/<lb/> den grossen Rath zum erstenmahl <hi rendition="#aq">frequentirt.</hi> Auß Dennemarck/ daß sel-<lb/> biger König mit den sambtlichen Hoff Cavallieren und der Guardi vor<lb/> dem Oster-Thor eine kleine Lust Schlacht-Ordnung angestellt/ so sehr wohl ab-<lb/> gangen und artig zusehen gewesen/ man hat darauff die Völcker nach der Debberup<lb/><hi rendition="#aq">commandirt,</hi> daselbst zu Schantzen/ zu denen sich auch die Seeländische Landvölcker<lb/> verfügen sollen; Der Engländische Hoff hat über der Hertzogin von Yorck Ab-<lb/> sterben die Trauer ahngelegt/ und der Printz Rupert neben dem Hertzog von <hi rendition="#aq">Mont-<lb/> mouth Ordre</hi> bekommen/ die Flotte in Augenschein zu nehmen/ damit selbige ehist<lb/> in den Standt möge gebracht werden/ umb auff erforderten Fall in See zugehen/<lb/> beyde Parlaments-Häuser seint noch beysammen und sehr beschäfftigt einige un-<lb/> der Handen habende <hi rendition="#aq">Acta</hi> zu deß Königreichs höchsten Nutzen zum Schluß zu<lb/> bringen/ worauff mit Verlangen gewartet wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 3. May.</head><lb/> <p>Auß England hat man dißmahl anderst nichst/ als daß zu Portmuth wieder ein<lb/> Schiff Nahmens der König Jacob/ so 150. Stück Geschütz auff haben solle/ ins<lb/> Wasser gebracht worden. Die Brabandische Brieffe melden/ daß von Mechlen/<lb/> Löven/ und andern Plätzen alle Fueßvölcker nacher Flandern geschickt werden/ de-<lb/> nen auch die Reutterey folgen solle/ der Herr General Gubernator wird sich neben<lb/> dem General Marcin etliche Wochen zu <hi rendition="#aq">Bruges</hi> auffhalten/ hat die Logimenter<lb/> albereit bestellen lassen/ die Frantzösische Völcker marchiren auß den eroberten<lb/> Stätten in grosser Ahnzahl nacher Dünkirchen/ alda man deß Königs täglich ge-<lb/> wärtig ist/ es wird versichert/ daß die Armee biß in 40000. Mann starck seyn/ und<lb/> über hundert Stück bey sich haben solle/ der Printz <hi rendition="#aq">de Mamines</hi> wird Nahmens<lb/> Ihrer Königl. Maj. von Spanien die <hi rendition="#aq">Complimen</hi>ten zu gedachtem Dünkirchen<lb/> ablegen/ und von dem <hi rendition="#aq">Marquisen de Nimbeck</hi> und <hi rendition="#aq">Risbourg,</hi> wie auch von dem<lb/> Graffen <hi rendition="#aq">de Bassigny,</hi> und dem <hi rendition="#aq">Baron de Molembay</hi> begleidet werden/ zu deren<lb/> Außrüstung 4000. Reichsthaler verordnet worden. Auß dem Haag wird be-<lb/> richtet/ daß die Staaden von Holl- und Westfrießland gescheiden/ haben bißhero<lb/> über die bequemlichste <hi rendition="#aq">Imposten</hi> und Geldmittel/ umb die Militz so wohl zu Wasser<lb/> als zu Landt auffs beständigste zu underhalten/ berathschlaget/ und geschlossen/ die<lb/> Flanderische Gräntzen wol zubesetzen/ auch deßwegen die Ordres an die Trouppen<lb/> so dahin marchiren sollen/ außgefertiget und fortgeschickt; Auß Westphalen ver-<lb/> nimbt man/ daß die Tractaten zwischen Münster und Braunschweig zu Bilefeldt<lb/> bereits ihren Ahnfang genommen/ und sich die Münsterische Trouppen versamble-<lb/> ten umb gegen den 15. dieses zu marchiren/ wohin aber/ ist ohnbekandt.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Herrns Beylager mit der Princessin von Ostrog solle zu Ojadum ein halbe Meil
von Warschau den 10. dieses vollzogen/ nach solchem aber den 14. May der Kriegß-
Rath in vieler grossen Herrn Gegenwart gehalten/ und den 26. auff der Königin
Geburts-Tag ein schöne Comedi gespielet werden. Stockholmer Brieff melden/
daß der König nunmehr in daß 16. Jahr getretten/ und nach gehörter Predigt
dero die Königin sambt allen Grossen in der Schloß-Kirchen beygewohnt/
den grossen Rath zum erstenmahl frequentirt. Auß Dennemarck/ daß sel-
biger König mit den sambtlichen Hoff Cavallieren und der Guardi vor
dem Oster-Thor eine kleine Lust Schlacht-Ordnung angestellt/ so sehr wohl ab-
gangen und artig zusehen gewesen/ man hat darauff die Völcker nach der Debberup
commandirt, daselbst zu Schantzen/ zu denen sich auch die Seeländische Landvölcker
verfügen sollen; Der Engländische Hoff hat über der Hertzogin von Yorck Ab-
sterben die Trauer ahngelegt/ und der Printz Rupert neben dem Hertzog von Mont-
mouth Ordre bekommen/ die Flotte in Augenschein zu nehmen/ damit selbige ehist
in den Standt möge gebracht werden/ umb auff erforderten Fall in See zugehen/
beyde Parlaments-Häuser seint noch beysammen und sehr beschäfftigt einige un-
der Handen habende Acta zu deß Königreichs höchsten Nutzen zum Schluß zu
bringen/ worauff mit Verlangen gewartet wird.
Cölln den 3. May.
Auß England hat man dißmahl anderst nichst/ als daß zu Portmuth wieder ein
Schiff Nahmens der König Jacob/ so 150. Stück Geschütz auff haben solle/ ins
Wasser gebracht worden. Die Brabandische Brieffe melden/ daß von Mechlen/
Löven/ und andern Plätzen alle Fueßvölcker nacher Flandern geschickt werden/ de-
nen auch die Reutterey folgen solle/ der Herr General Gubernator wird sich neben
dem General Marcin etliche Wochen zu Bruges auffhalten/ hat die Logimenter
albereit bestellen lassen/ die Frantzösische Völcker marchiren auß den eroberten
Stätten in grosser Ahnzahl nacher Dünkirchen/ alda man deß Königs täglich ge-
wärtig ist/ es wird versichert/ daß die Armee biß in 40000. Mann starck seyn/ und
über hundert Stück bey sich haben solle/ der Printz de Mamines wird Nahmens
Ihrer Königl. Maj. von Spanien die Complimenten zu gedachtem Dünkirchen
ablegen/ und von dem Marquisen de Nimbeck und Risbourg, wie auch von dem
Graffen de Bassigny, und dem Baron de Molembay begleidet werden/ zu deren
Außrüstung 4000. Reichsthaler verordnet worden. Auß dem Haag wird be-
richtet/ daß die Staaden von Holl- und Westfrießland gescheiden/ haben bißhero
über die bequemlichste Imposten und Geldmittel/ umb die Militz so wohl zu Wasser
als zu Landt auffs beständigste zu underhalten/ berathschlaget/ und geschlossen/ die
Flanderische Gräntzen wol zubesetzen/ auch deßwegen die Ordres an die Trouppen
so dahin marchiren sollen/ außgefertiget und fortgeschickt; Auß Westphalen ver-
nimbt man/ daß die Tractaten zwischen Münster und Braunschweig zu Bilefeldt
bereits ihren Ahnfang genommen/ und sich die Münsterische Trouppen versamble-
ten umb gegen den 15. dieses zu marchiren/ wohin aber/ ist ohnbekandt.
ENDE.
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