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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1671.

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cten proponirt worden. 1. Ob deß Crayses bißherige Verfassungen ferner fortzu-
setzen/ oder auff einen andern Fuß/ und wie dieselbe einzurichten seye. 2. Die hohe
Craiß-Aembter zubestellen/ 3. wie die wegen der Stadt Höxter besorgende Weit-
läufftigkeiten in Zeiten abzuwenden/ und dieser Craiß wider die entstehende Ungele-
genheit durch dienliche Mittel zuversichern und zuverwahren seye. 4. Zu Bezah-
lung der Craiß-Officirer Collecten anzulegen. 5. Wie die Cassa fort und fort einen
Vorrath haben möge/ und durch was Mittel man auff benöthigten Fall darzu ge-
langen könne. 6. Wie das Müntzwesen zu redressiren/ und in guten Stand zu setzen
seye/ also daß dem von einen und andern sich darbey anmassenden Monopolio ge-
steuret und vorgekommen werde. 7. wie dem auff allerhand Weiß hoch beschwer-
tem Elb: und Weser Commercio durch dienliche Mittel fördersamb zuhelffen.
Sonsten kombt jetzo Bericht/ daß die Fürstl. Münsterische Völcker nach dem Stift
Corvey im Anzug begriffen seyen/ und dahero die rückständige Artillerie schleunig
von Zell nach der Weser geführet worden.

Cölln den 29. dito.

Der Holländische Obrist Pamphil alhier/ hat sein Regiment von 14. biß 1500.
Köpffen bald complet, und wird nun Anstalt gemacht/ einige Reuterey zuwerben;
Auß Braband hat man/ der Herr Gubernator General seye auß Flandern zurück
gelangt/ habe zu Gend eine Summa Gelds erhoben/ welche zur fortification selbi-
ger Stadt solle gebraucht werden deßgleichen seynd von der Stadt Brüssel zuselbi-
gem Vestungs-Baw 200000. fl. bewilliget worden; Man hat Nachricht daß die
Frantzösische Fußvölcker so in Lotthringen gelegen/ theils bey Binche ankommen/
und über Peronne nach Dünkirchen marchiren sollen/ die eroberte Stätte seynd
berits alle voll Volck/ in Tournay sollen sich allein bey 8000. Mann befinden/ zu
Ath ist die fortification nunmehr zum End gebracht/ jetzo arbeitet man an Douay,
und wird auch zu Arras ein schöne Cittadelle auffgebawet. Auß England kombt/
daß kurtz auff einander drey Currier von Pariß/ zu Londen angelangt/ wie verlau-
thet/ ist unter anderm/ der Frantzösischen Flotte auff den Nothfall die retirade in die
Dünen zuverstatten/ begehret worden. Die Staaden von Holl- und West-Frieß-
land/ haben ihre Versamblungen geendiget/ ohne daß man was deliberirt oder ge-
schlossen seye/ erfahren kan/ der Dennemarckische Extraordinary Envoye, hat nach-
mahlen ein Memorial wegen deß noch offen stehenden Differents zwischen seinem
König und den Staaden übergeben/ der Chur-Cöllnische Minister aber/ welcher
bißhero die Abtrettung der Vestung Rheinberg/ vergeblich gesucht/ ist mit protesta-
tion
auß dem Haag gescheiden; Die Flotte ist nun zum Außlauffen fertig/ die new
angenommene Officirer seynd insgesampt beschäfftiget ihre Völcker beysammen
zubringen/ daß man also in Kurtzem [zu] Wasser und Land bastant seynd wird/ einem
starcken Anstoß zu pariren. Auß dem Clevischen wird berichtet/ daß daselbsten eini-
ge vornehme Leuthe auß Churfürstl. Befelch gefänglich eingezogen/ auch deroselben
Brieffschafften durchsucht und inventirt worden. Von Münster/ daß die Fürstl.
Braunschweigische Gesandten wiederumb newe/ aber nicht allerdings angenehme
Friedens Vorschläge gethan/ worauff sich der Herr Bischoff mit den vornehmsten
Ministern nacher Coßfeld begeben/ je[ne] auch fertig gestanden/ wieder nach Hauß zu
kehren.    ENDE.


cten proponirt worden. 1. Ob deß Crayses bißherige Verfassungen ferner fortzu-
setzen/ oder auff einen andern Fuß/ und wie dieselbe einzurichten seye. 2. Die hohe
Craiß-Aembter zubestellen/ 3. wie die wegen der Stadt Höxter besorgende Weit-
läufftigkeiten in Zeiten abzuwenden/ und dieser Craiß wider die entstehende Ungele-
genheit durch dienliche Mittel zuversichern und zuverwahren seye. 4. Zu Bezah-
lung der Craiß-Officirer Collecten anzulegen. 5. Wie die Cassa fort und fort einen
Vorrath haben möge/ und durch was Mittel man auff benöthigten Fall darzu ge-
langen könne. 6. Wie das Müntzwesen zu redressiren/ und in guten Stand zu setzen
seye/ also daß dem von einen und andern sich darbey anmassenden Monopolio ge-
steuret und vorgekommen werde. 7. wie dem auff allerhand Weiß hoch beschwer-
tem Elb: und Weser Commercio durch dienliche Mittel fördersamb zuhelffen.
Sonsten kombt jetzo Bericht/ daß die Fürstl. Münsterische Völcker nach dem Stift
Corvey im Anzug begriffen seyen/ und dahero die rückständige Artillerie schleunig
von Zell nach der Weser geführet worden.

Cölln den 29. dito.

Der Holländische Obrist Pamphil alhier/ hat sein Regiment von 14. biß 1500.
Köpffen bald complet, und wird nun Anstalt gemacht/ einige Reuterey zuwerben;
Auß Braband hat man/ der Herr Gubernator General seye auß Flandern zurück
gelangt/ habe zu Gend eine Summa Gelds erhoben/ welche zur fortification selbi-
ger Stadt solle gebraucht werden deßgleichen seynd von der Stadt Brüssel zuselbi-
gem Vestungs-Baw 200000. fl. bewilliget worden; Man hat Nachricht daß die
Frantzösische Fußvölcker so in Lotthringen gelegen/ theils bey Binche ankommen/
und über Peronne nach Dünkirchen marchiren sollen/ die eroberte Stätte seynd
berits alle voll Volck/ in Tournay sollen sich allein bey 8000. Mann befinden/ zu
Ath ist die fortification nunmehr zum End gebracht/ jetzo arbeitet man an Douay,
und wird auch zu Arras ein schöne Cittadelle auffgebawet. Auß England kombt/
daß kurtz auff einander drey Currier von Pariß/ zu Londen angelangt/ wie verlau-
thet/ ist unter anderm/ der Frantzösischen Flotte auff den Nothfall die retirade in die
Dünen zuverstatten/ begehret worden. Die Staaden von Holl- und West-Frieß-
land/ haben ihre Versamblungen geendiget/ ohne daß man was deliberirt oder ge-
schlossen seye/ erfahren kan/ der Dennemarckische Extraordinary Envoyé, hat nach-
mahlen ein Memorial wegen deß noch offen stehenden Differents zwischen seinem
König und den Staaden übergeben/ der Chur-Cöllnische Minister aber/ welcher
bißhero die Abtrettung der Vestung Rheinberg/ vergeblich gesucht/ ist mit protesta-
tion
auß dem Haag gescheiden; Die Flotte ist nun zum Außlauffen fertig/ die new
angenommene Officirer seynd insgesampt beschäfftiget ihre Völcker beysammen
zubringen/ daß man also in Kurtzem [zu] Wasser und Land bastant seynd wird/ einem
starcken Anstoß zu pariren. Auß dem Clevischen wird berichtet/ daß daselbsten eini-
ge vornehme Leuthe auß Churfürstl. Befelch gefänglich eingezogen/ auch deroselben
Brieffschafften durchsucht und inventirt worden. Von Münster/ daß die Fürstl.
Braunschweigische Gesandten wiederumb newe/ aber nicht allerdings angenehme
Friedens Vorschläge gethan/ worauff sich der Herr Bischoff mit den vornehmsten
Ministern nacher Coßfeld begeben/ je[ne] auch fertig gestanden/ wieder nach Hauß zu
kehren.    ENDE.


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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1671, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0014_1671/4>, abgerufen am 21.11.2024.