Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1671.

Bild:
<< vorherige Seite

darvor gehalten wird/ daß noch dieser Pabst dem Werck den Außspruch nicht geben
werde/ der in Pohlen residirende Nuntius hat durch einen Expressen anhero berich-
tet/ waß er Krafft habender Commission aldahr gehandlet/ darauff man ihme ged.
Expressen wieder zu gefertiget und befohlen/ daß er keine Zeit verliehre zum Käys.
Hoff sich zu erheben/ und aldahr der Handlung auch also zu näheren/ daß der Pabst
seine zu Vereinigung der Christlichen Potentaten gegen den Erbfeind führende
Intention ehist erlangen möge/ es iest vor etlichen Tagen ein unversehenes Fewer in
deß Card. Sforza Pallast außkommen/ aber durch eylends zusammen gelauffene
Soldaten und Sbiren gedämpfft worden/ also daß es über 3000. Cronen Schaden
daran nicht gethan und der Uberrest blieben. Von Neapoli hat man daß Parla-
ment zu Palermo habe dem Vice-Ré 200000. Cronen verwilliget/ umb die hin
und wieder verfallene Gräntz- und See-Vestungen wieder in Stand zusetzen/ da-
mit dem Erbfeind daß Ahnländen verhindert werde. Auß Genua/ zwischen beyden
Gebrüdern Marchese Hippolito Toldinouo und Marchese Ferdinando di Gra-
gnuola
hat die eine Zeithero geschwebte Uneinigkeit so viel verursacht daß in ange-
stelten embuscaden ein und ander Todt geblieben/ deß ersten Wittib so schwangern
Leibs hat bey dem Gubernator zu Sazana alsobald 30. teutsche Soldaten zu Hülff
bekommen/ und ist man beschäfftiget auf einer Galere von hier noch zwo Companien
dorthin zuschicken/ massen diesem Staat hoch daran gelegen/ daß solches sehr vor-
theilhafftig situirtes Schloß wegen hiessiger Nachbarschafft nit in mächtiger Hän-
de gerathe/ der Groß-Hertzog von Toscana hat auff Anhalten deß Marchese di Po-
tenzano
das Lehen Gragnuola mit 400. Mann besetzen lassen/ weil dieser præten-
dirt
daß es auff solchen Sterbfall ihme zukomme/ darumb er den Käys. Adler darin
auffrichten lassen. Auß der See kombt/ daß die Schiff von Majorca in dem Ge-
wässer bey Capo falcone in Barbarien ein groß Barbarisch Schiff genommen/
und das zu Algier ein Capgi vom Groß-Türcken geschickt ankommen/ umb von
dahr und umbgelegenen Städten eine Anzahl Schiff und Sclaven nach Constan-
tinopel zu haben. Auß dem Mayländischen/ ein Engländischer Abgesandter befin-
det sich jetzo alhier Nahmens seines Königs einige depeschen nach Rom zu brin-
gen/ was es absonderlich seye/ ist nicht zu erforschen/ man vernimbt daß der Bischoff
von Laon von Pariß abgereyst/ einige Gesandschafft bey den Italianischen Für-
sten zu verrichten/ Schreiben auß Spanien melden/ daß die von Caditz jüngst auß-
gelauffene Flotte nach new Spanien bey den Insulen Barbento starcken Sturm
außgestanden eines der ihrigen gesuncken/ die übrige aber nach dem Port Vera Cruz
glücklich fortgeseglet/ und daß ein Holländisch Schiff nach den Ost-Indien desti-
nirt
in den Engländischen Dunen gescheittert; Auß Peru hat man/ daß zwo newe
Minen/ die eine von Silber/ die ander von Mercurio beyde gantz reich entdeckt wor-
den.

   
Pariß den 21. dito.

Am 14. dieses geschahe alhier der Heyrath zwischen dem Hertzog von Vanta-
dour
und der Madamoiselle d’Haudancourt; Monsieur François d’Harlay, Ertz-
Bischoff alhier/ hat vorgestern Ihrer Königl. Maj. das Juramentum fidelitatis
abgelegt/ und so bald die Possession mit gröstem Pomp angetretten/ dergleichen auch
Monsieur Gilbert de Choyseuil wegen deß Bißthumbs Tournay gethan. Zu Brest

seynd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0014_1671
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0014_1671/2
Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1671, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0014_1671/2>, abgerufen am 29.12.2024.