Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 13, Frankfurt (Main), 1671.anhero kommen/ umb die Beschaffenheit selbiger Commission/ und was sich mit Hamburg den 21. dito. Alhier wird noch immer vor Münster und Lüneburg geworben/ von den der
anhero kommen/ umb die Beschaffenheit selbiger Commission/ und was sich mit Hamburg den 21. dito. Alhier wird noch immer vor Münster und Lüneburg geworben/ von den der
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anhero kommen/ umb die Beschaffenheit selbiger Commission/ und was sich mit
theils erschienenen Ungarn zugetragen/ zuberichten/ man vernimbt unter anderm/
daß theils Ober-Ungarn die überschickte Citationes nicht angenommen/ und von
deroselben Einfindung dießmahl keine Hoffnung seye; Sonsten wird zu ged. Preß-
burg mit den anwesenden Ständten/ neben Abhörung der Conspiranten auch we-
gen Verpflegung der Teutschen Völcker tractirt, wie verlauthet/ so haben die mei-
ste Nieder-Ungarische Magnaten zu deß Lands Contribution eingewilliget/ in spe-
cie aber der Graff Niclas Palffi einen Theil besagter Soldatesca auß seinem eige-
nen Getrayd und Einkommen zu unterhalten angelobt; Es sollen auch Commissa-
ry zur Verhörung etlicher Zeugen/ und anderer Verrichtungen halber nach Ober-
Ungarn abgeordnet/ und von selbigen Gespannschafften dieser Tagen einige Depu-
tirte alhier ankommen seyn; Deß Graffen Nadasti Proceß ist nun völlig geschlos-
sen/ beruhet jetzo allein auff der Käyserl. Gnad. Von dem newlich nach Türckey ge-
schickten Kayserl. Internuntio hat man Nachricht/ daß selbiger albereit zu Ofen an-
gelangt/ und von dem Commendanten aldahr ansehentlich empfangen worden/ bey
dessen Zurückkunfft solle erst der Türckische Envoyé mit anhero kommen/ immit-
tels will man spargiren/ ob solte der Türckische Kayser von seiner Mutter Bedien-
ten überfallen/ und strangulirt worden seyn/ welchem aber biß zu Einlangung meh-
rer Gewißheit kein Glauben gegeben wird; Der Bassa von Griechisch-Weissen-
burg und andere seine Benachbarte haben Ordre von der Pforten noch mehr Völ-
cker zuversamblen/ der Commendant in Neuhäussel will zu Erbawung der Leopold-
stadt nicht einen Stein mehr folgen lassen/ und trohet unsern Leuthen mit der Ge-
fängnüß/ wann sie deren noch zuführen würden. Die gestern eingelauffene Pohl-
nische Brieffe bringen/ daß alle Bediente/ welche man alhier zu der Königin Hoff-
statt auffgenommen abgedanckt worden/ und auff der Rückkehr begriffen seyen;
Letztere Spanische Brieffe berichten/ daß der Conte de Cordoua, so die Uneinigkeit-
ten zwischen dem Königl. Hoff und dem Printzen Don Jean de Austria hin und wie-
der gestifftet/ enthauptet worden/ die andere interessirte aber haben sich zeitlich in die
Flucht begeben.
Hamburg den 21. dito.
Alhier wird noch immer vor Münster und Lüneburg geworben/ von den
Tractaten höret man gantz nichts/ doch wird ein friedlicher Schluß verhoffet/ der
Schwedische Cantzler im Hertzogthumb Bremen/ ist nacher Lüneburg auff den Ni-
der-Sächsischen Creyßtag gereysset/ was alda wegen der Höxterischen Strittigkeit
möge vergehen und beschlossen werden stehet zuerwarten; Der General Lieutenant
Mardefeld Vice Gouverneur zu Stralsund/ hat von dem Feldherrn Graffen
Wrangel/ neben der Königlichen Regierung zu Wollgast auß Stockholm Schrei-
ben und Ordre bekommen/ daß nit allein in allen Pommerischen/ sondern auch den
Wißmarischen See-Häven die Schiffe in Bereitschafft solten gehalten wer-
den/ umb die noch übrige Völcker zu Roß und Fuß/ Vermög der mit Spanien/
Eng- und Holland wegen der Niederlanden getroffener Alliantz/ bey Eröffnung
der
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