Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 12, Frankfurt (Main), 1672.16. January ratificiret worden/ und weillen es sich ahm rheinstrohm [je] [länger] je Cölln den 13. dito. Die in diesem Ertzstifft stehende Völcker rüsten sich zu End deß Monats Apri- 16. January ratificiret worden/ und weillen es sich ahm rheinstrohm [je] [länger] je Cölln den 13. dito. Die in diesem Ertzstifft stehende Völcker rüsten sich zu End deß Monats Apri- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> 16. <hi rendition="#aq">January ratifici</hi>ret worden/ und weillen es sich ahm rheinstrohm <supplied>je</supplied> <supplied cert="low">länger</supplied> je<lb/> mehr gefährlich ahnsehen läst/ als sollen auß den Kayserl. Erblanden einige Völ-<lb/> cker dahin beordret werden/ deßwegen man die Werbungen zu pferd umb so viel<lb/> mehr beschleuniget/ und sollen zu obgedachtem ins Reich <hi rendition="#aq">destinir</hi>tem <hi rendition="#aq">Corpo</hi> etliche<lb/> Companien Croaten gestossen werden/ bey der jüngstgemachten Verpflegungs <hi rendition="#aq">re-<lb/> partition</hi> der Kayserl. Militz/ ist zwar auch auff das Königreich Ungarn ein nahm-<lb/> haffte Summe Gelds gelegt worden/ weilen sich aber selbige Stände sehr darwider<lb/> beschwehret/ indeme sie ohne das mit so vieler Mannschafft beladen weren/ als ist<lb/> ihnen ein merckliches nachgelassen; Die Türcken haben aller Orten ihre<lb/> Besatzungen verdopplet und seint die von <hi rendition="#aq">Canisa</hi> mit einer starcken Parthey<lb/> gegen Caprenitz außgangen/ worüber in unsern umbliegenden Orten Ler-<lb/> men worden/ und ebenmässig Gräntz-Völcker <hi rendition="#aq">defensive</hi> zusammen ge-<lb/> zogen/ weilen dann jehne alle Feindseligkeiten vorüber/ seint sie endlich in<lb/> ein Treffen gerathen/ darin der Türcken viel erlegt/ und etliche gefangen<lb/> worden; Unserseits werden alle Vestungen in Ungarn so wol mit Proviant als<lb/> Munition auff ein Jahr genugsam versehen/ und hat man dieser Tagen 2. Wagen<lb/> mit Feuerkugeln beladen nacher Trautschin abgeführt/ deren in hiesigem Zeug-<lb/> hauß ein grosse Quantität verfertiget/ und das neugebaute Magazin zu Raab/ zu<lb/> Unterhaltung der Völcker/ von dem Kayserl. Proviant-Ambt mit aller Notturfft<lb/> versehen wird. Auß Pohlen wird berichtet/ daß auff selbigem Reichstag zwar<lb/> zum Krieg wider die Türcken und Tartarn 20. Millionen Polnische Gülden be-<lb/> williget worden/ aber auffs neu ein solche Uneinigkeit entstanden seye/ daß zu besor-<lb/> gen/ der Reichstag dörffte sich fruchtloß zerschlagen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 13. dito.</head><lb/> <p>Die in diesem Ertzstifft stehende Völcker rüsten sich zu End deß Monats Apri-<lb/> lis ins Feld zu gehen/ sie erwarten wieder ein grosse Summa Gelds von Metz/ und<lb/> sollen noch 10000. Mann im <hi rendition="#aq">marche</hi> begriffen sein. Auß Holland vernimbt man/<lb/> daß die newe Werbungen so dapffer von statten gehen/ daß viel Officirer ihre Com-<lb/> panien bereits <hi rendition="#aq">complet</hi> haben/ und die Flotte auch mehrentheils fertig stehet/ im<lb/> Haag ist <hi rendition="#aq">publicirt,</hi> auch in andern Provintzen zu thun befohlen/ daß sich alle hohe<lb/> und niedere Kriegsbediente bey Straff der Absetzung nach ihren Garnisonen be-<lb/> gebẽ/ und ohne Erlaubnuß nit herauß gehen sollen im übrigen ist wegen der Staadẽ<lb/> Abwesenheit jetzo alles still/ ausser/ daß wieder starck von Absendung einer Extraor-<lb/> dinary Gesandschafft nacher England geredet wird/ welche wohl den Herren Hop<lb/> und Meerman möchte auffgetragen werden/ der Spanische <hi rendition="#aq">Ambassador Marquis<lb/> del Fresno</hi> ist den 1. dieses zu Londen ahngelangt/ und sehr wohl empfangen wor-<lb/> den; In Flandern und Brabandt gehen die Kriegsverfassungen eyfferig fort/ und<lb/> werden auch aldar den Holländern offentliche Werbungen zugelassen/ der Herr<lb/> von Zuylenstein ist mit 12000. Holländischen Fueßknechten 8. Stund von An-<lb/> torff ahnkommen/ welche Mehl/ Korn/ und andere Lebensmittell mit sich führen/<lb/> sollen in die Spanische Stätte verlegt/ und den Staaden dargegen von Spanien<lb/> 3000. Reuter überlassen werden.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
16. January ratificiret worden/ und weillen es sich ahm rheinstrohm je länger je
mehr gefährlich ahnsehen läst/ als sollen auß den Kayserl. Erblanden einige Völ-
cker dahin beordret werden/ deßwegen man die Werbungen zu pferd umb so viel
mehr beschleuniget/ und sollen zu obgedachtem ins Reich destinirtem Corpo etliche
Companien Croaten gestossen werden/ bey der jüngstgemachten Verpflegungs re-
partition der Kayserl. Militz/ ist zwar auch auff das Königreich Ungarn ein nahm-
haffte Summe Gelds gelegt worden/ weilen sich aber selbige Stände sehr darwider
beschwehret/ indeme sie ohne das mit so vieler Mannschafft beladen weren/ als ist
ihnen ein merckliches nachgelassen; Die Türcken haben aller Orten ihre
Besatzungen verdopplet und seint die von Canisa mit einer starcken Parthey
gegen Caprenitz außgangen/ worüber in unsern umbliegenden Orten Ler-
men worden/ und ebenmässig Gräntz-Völcker defensive zusammen ge-
zogen/ weilen dann jehne alle Feindseligkeiten vorüber/ seint sie endlich in
ein Treffen gerathen/ darin der Türcken viel erlegt/ und etliche gefangen
worden; Unserseits werden alle Vestungen in Ungarn so wol mit Proviant als
Munition auff ein Jahr genugsam versehen/ und hat man dieser Tagen 2. Wagen
mit Feuerkugeln beladen nacher Trautschin abgeführt/ deren in hiesigem Zeug-
hauß ein grosse Quantität verfertiget/ und das neugebaute Magazin zu Raab/ zu
Unterhaltung der Völcker/ von dem Kayserl. Proviant-Ambt mit aller Notturfft
versehen wird. Auß Pohlen wird berichtet/ daß auff selbigem Reichstag zwar
zum Krieg wider die Türcken und Tartarn 20. Millionen Polnische Gülden be-
williget worden/ aber auffs neu ein solche Uneinigkeit entstanden seye/ daß zu besor-
gen/ der Reichstag dörffte sich fruchtloß zerschlagen.
Cölln den 13. dito.
Die in diesem Ertzstifft stehende Völcker rüsten sich zu End deß Monats Apri-
lis ins Feld zu gehen/ sie erwarten wieder ein grosse Summa Gelds von Metz/ und
sollen noch 10000. Mann im marche begriffen sein. Auß Holland vernimbt man/
daß die newe Werbungen so dapffer von statten gehen/ daß viel Officirer ihre Com-
panien bereits complet haben/ und die Flotte auch mehrentheils fertig stehet/ im
Haag ist publicirt, auch in andern Provintzen zu thun befohlen/ daß sich alle hohe
und niedere Kriegsbediente bey Straff der Absetzung nach ihren Garnisonen be-
gebẽ/ und ohne Erlaubnuß nit herauß gehen sollen im übrigen ist wegen der Staadẽ
Abwesenheit jetzo alles still/ ausser/ daß wieder starck von Absendung einer Extraor-
dinary Gesandschafft nacher England geredet wird/ welche wohl den Herren Hop
und Meerman möchte auffgetragen werden/ der Spanische Ambassador Marquis
del Fresno ist den 1. dieses zu Londen ahngelangt/ und sehr wohl empfangen wor-
den; In Flandern und Brabandt gehen die Kriegsverfassungen eyfferig fort/ und
werden auch aldar den Holländern offentliche Werbungen zugelassen/ der Herr
von Zuylenstein ist mit 12000. Holländischen Fueßknechten 8. Stund von An-
torff ahnkommen/ welche Mehl/ Korn/ und andere Lebensmittell mit sich führen/
sollen in die Spanische Stätte verlegt/ und den Staaden dargegen von Spanien
3000. Reuter überlassen werden. ENDE.
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 12, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0012_1672/4>, abgerufen am 02.03.2025. |