Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 6, Frankfurt (Main), 1671.ahn Tag geben/ Er hat noch selbigen Abend beym Pabst privatim Audientz ge- Pariß den 24. dito. Der Engländische Abgesandter hat den 17. und andern Tags der Schwedi- Wien
ahn Tag geben/ Er hat noch selbigen Abend beym Pabst privatim Audientz ge- Pariß den 24. dito. Der Engländische Abgesandter hat den 17. und andern Tags der Schwedi- Wien
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> ahn Tag geben/ Er hat noch selbigen Abend beym Pabst <hi rendition="#aq">privatim Audien</hi>tz ge-<lb/> habt/ der ihme darauff viele Erfrischungen zugeschickt/ man bereitet sich jetzo zum<lb/> andern Einzug zu Pferd/ welcher wol Königl. seyn wird/ sintemahlen er 200. Ca-<lb/> vallier und in 300. Edelleuthe und andere Bediente in seinem Gefolg hat/ welches<lb/> alles die andere Printzen und Spanische <hi rendition="#aq">Vasallen</hi> zu so viel grösserm Unkosten be-<lb/> wegt. Dem Printzen <hi rendition="#aq">Ludovisio</hi> vird sein Pallast in aller Eyl zugerichtet/ weilen er<lb/> dem Cardinal seinem Vettern zu wissen gemacht/ daß er auß Spanien schon zu<lb/><hi rendition="#aq">Genua</hi> ahnkommen/ aldahr hat man/ daß er beym Herrn <hi rendition="#aq">Gabrielli Durazzo logi-</hi><lb/> re/ und weilen er den Staat <hi rendition="#aq">Piombino</hi> zu veräussern nicht vermag/ so <hi rendition="#aq">tracti</hi>re er<lb/> seine Eisen Gruben in der Insul <hi rendition="#aq">Elba</hi> vor zwölff Jahren gegen eine gute Summe<lb/> Geldes zu begeben/ damit er mit seinem Hoffgesind nach <hi rendition="#aq">Sardinia</hi> kommen/ und al-<lb/> dahr das <hi rendition="#aq">Generalat</hi> selbiger Galeren vertretten/ und als <hi rendition="#aq">Vice Ré pro interim</hi><lb/> sich möge sehen lassen; Die nach den Spanischen Haven <hi rendition="#aq">destini</hi>rte <hi rendition="#aq">Convoy</hi> solle<lb/> nun erstes Tags dorthin absegeln; Man vernimbt/ daß in den Calabresischen Cü-<lb/> sten zwey Morische Corsaren ahngeländet/ und 20. Mann sambt 12. Frawen mit<lb/> Kindern und andern Beuthen weggenommen/ ehe sie aber wieder zum Einschiffen<lb/> gerathen/ hat ihnen ein Trupp Reuter alles wieder abgejaget/ auch 30. Moren ge-<lb/> fangen/ und 20. todt geschlagen. Auß dem Mayländischen; Es ist dem <hi rendition="#aq">Guber-<lb/> nator General</hi> sehr wunderlich vorkommen/ zu vernehmen/ daß deß Staats zu<lb/> Madrid <hi rendition="#aq">residi</hi>render <hi rendition="#aq">Agent</hi> ahnbracht/ daß er zwo neue Companien zu Pferd<lb/> auffgericht an statt ihme befohlen gewesen/ die alte zu <hi rendition="#aq">reformi</hi>ren/ deßwegen er sich<lb/> wird zu <hi rendition="#aq">purgi</hi>ren haben. Es ist aldahr entschlossen/ wegen vorstehender Beden-<lb/> ckungen drey newe Regimenter von der <hi rendition="#aq">Nation</hi> auffzurichten/ zu dem Ende an sel-<lb/> bige Stadt anderthalb Million Realen von <hi rendition="#aq">Billon</hi> begehrt/ aber noch nicht gäntz-<lb/> lich verwilligt worden/ weilen man bedacht/ darzu den behörenden Grund auffzusu-<lb/> chen; Der Printz <hi rendition="#aq">Don Ottavio de Medicis</hi> ist von <hi rendition="#aq">Neapoli</hi> zu <hi rendition="#aq">Livorno</hi> ange-<lb/> langt/ nach Florentz zum Groß-Hertzogen sich zu begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 24. dito.</head><lb/> <p>Der Engländische Abgesandter hat den 17. und andern Tags der Schwedi-<lb/> sche <hi rendition="#aq">Resident</hi> bey dem König <hi rendition="#aq">Audien</hi>tz gehabt; Den 19. hat sich der Graff von<lb/><hi rendition="#aq">S. Agnan</hi> mit deß Herrn Colberts Tochter vermählet/ dem <hi rendition="#aq">Monsr. de Medany</hi> von<lb/><hi rendition="#aq">Granccy</hi> ist das Ertz-Bisthumb <hi rendition="#aq">Rouan,</hi> dem Abt <hi rendition="#aq">de Goedes</hi> aber das Bisthumb<lb/><hi rendition="#aq">Langres</hi> gegeben worden; Der Kriegs-Rath hat 20. Officiers von denen so zu<lb/> den Regimentern der <hi rendition="#aq">Garde</hi> bestellt gewesen/ ernennt/ umb eben so viel zu Fuß auf-<lb/> zubringen. Man sagt/ daß die <hi rendition="#aq">Infanterie,</hi> so sich zu Metz befindet/ von dar gegen<lb/> der Maaß/ wiewol ohne Fundament/ <hi rendition="#aq">marchi</hi>ren solle. Zu Londen rüstet sich der<lb/> Printz von Oranien mit erstem guten Wetter abzureysen/ aldahr hat man auß<lb/><hi rendition="#aq">Barbados,</hi> daß einer/ Nahmens Hugh Peters/ als er sterben wollen/ offenbahret/<lb/> daß er der jenige seye/ so dem König umb 100. Jacobiner den Kopff abgeschlagen/<lb/> welches er nun sehr berewete; Dieses hat einen jeden/ sonderlich das Parlament/<lb/> sehr bestürtzt/ deßwegen es nicht eher scheiden wird/ biß solchem Königs-Mörder<lb/> der Proceß gemacht.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wien</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ahn Tag geben/ Er hat noch selbigen Abend beym Pabst privatim Audientz ge-
habt/ der ihme darauff viele Erfrischungen zugeschickt/ man bereitet sich jetzo zum
andern Einzug zu Pferd/ welcher wol Königl. seyn wird/ sintemahlen er 200. Ca-
vallier und in 300. Edelleuthe und andere Bediente in seinem Gefolg hat/ welches
alles die andere Printzen und Spanische Vasallen zu so viel grösserm Unkosten be-
wegt. Dem Printzen Ludovisio vird sein Pallast in aller Eyl zugerichtet/ weilen er
dem Cardinal seinem Vettern zu wissen gemacht/ daß er auß Spanien schon zu
Genua ahnkommen/ aldahr hat man/ daß er beym Herrn Gabrielli Durazzo logi-
re/ und weilen er den Staat Piombino zu veräussern nicht vermag/ so tractire er
seine Eisen Gruben in der Insul Elba vor zwölff Jahren gegen eine gute Summe
Geldes zu begeben/ damit er mit seinem Hoffgesind nach Sardinia kommen/ und al-
dahr das Generalat selbiger Galeren vertretten/ und als Vice Ré pro interim
sich möge sehen lassen; Die nach den Spanischen Haven destinirte Convoy solle
nun erstes Tags dorthin absegeln; Man vernimbt/ daß in den Calabresischen Cü-
sten zwey Morische Corsaren ahngeländet/ und 20. Mann sambt 12. Frawen mit
Kindern und andern Beuthen weggenommen/ ehe sie aber wieder zum Einschiffen
gerathen/ hat ihnen ein Trupp Reuter alles wieder abgejaget/ auch 30. Moren ge-
fangen/ und 20. todt geschlagen. Auß dem Mayländischen; Es ist dem Guber-
nator General sehr wunderlich vorkommen/ zu vernehmen/ daß deß Staats zu
Madrid residirender Agent ahnbracht/ daß er zwo neue Companien zu Pferd
auffgericht an statt ihme befohlen gewesen/ die alte zu reformiren/ deßwegen er sich
wird zu purgiren haben. Es ist aldahr entschlossen/ wegen vorstehender Beden-
ckungen drey newe Regimenter von der Nation auffzurichten/ zu dem Ende an sel-
bige Stadt anderthalb Million Realen von Billon begehrt/ aber noch nicht gäntz-
lich verwilligt worden/ weilen man bedacht/ darzu den behörenden Grund auffzusu-
chen; Der Printz Don Ottavio de Medicis ist von Neapoli zu Livorno ange-
langt/ nach Florentz zum Groß-Hertzogen sich zu begeben.
Pariß den 24. dito.
Der Engländische Abgesandter hat den 17. und andern Tags der Schwedi-
sche Resident bey dem König Audientz gehabt; Den 19. hat sich der Graff von
S. Agnan mit deß Herrn Colberts Tochter vermählet/ dem Monsr. de Medany von
Granccy ist das Ertz-Bisthumb Rouan, dem Abt de Goedes aber das Bisthumb
Langres gegeben worden; Der Kriegs-Rath hat 20. Officiers von denen so zu
den Regimentern der Garde bestellt gewesen/ ernennt/ umb eben so viel zu Fuß auf-
zubringen. Man sagt/ daß die Infanterie, so sich zu Metz befindet/ von dar gegen
der Maaß/ wiewol ohne Fundament/ marchiren solle. Zu Londen rüstet sich der
Printz von Oranien mit erstem guten Wetter abzureysen/ aldahr hat man auß
Barbados, daß einer/ Nahmens Hugh Peters/ als er sterben wollen/ offenbahret/
daß er der jenige seye/ so dem König umb 100. Jacobiner den Kopff abgeschlagen/
welches er nun sehr berewete; Dieses hat einen jeden/ sonderlich das Parlament/
sehr bestürtzt/ deßwegen es nicht eher scheiden wird/ biß solchem Königs-Mörder
der Proceß gemacht.
Wien
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T10:58:51Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T10:58:51Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |