Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 5, Frankfurt (Main), 1671.ist/ meistentheil der Pferden sollen mit Silber beschlagen seyn/ welches gantz Königl. Pariß den 17. dito. Alhier ist allen Frantzosen einige Holländische Wahren zukauffen/ verbotten Wien
ist/ meistentheil der Pferden sollen mit Silber beschlagen seyn/ welches gantz Königl. Pariß den 17. dito. Alhier ist allen Frantzosen einige Holländische Wahren zukauffen/ verbotten Wien
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> ist/ meistentheil der Pferden sollen mit Silber beschlagen seyn/ welches gantz Königl.<lb/> und lang nicht gesehen worden/ ehe der Abgesandte von Neapoli verreyst/ hat er den<lb/> Printzen <hi rendition="#aq">de Conca</hi> und den <hi rendition="#aq">Duca della Riccia,</hi> den einen in das <hi rendition="#aq">Castel di Gaeta,</hi><lb/> den anderen in <hi rendition="#aq">St. Elmo</hi> ver<hi rendition="#aq">arresti</hi>ren lassen/ dessen Ursachen noch unbekandt/ gehn<lb/><hi rendition="#aq">Bonevento</hi> haben die <hi rendition="#aq">Sbirr</hi>en drey Banditen/ welche sich auff einer Caleschen mit<lb/> einem bey sich führenden Verletzten nacher Abruzzo eylten/ ertapt/ und anhero ins<lb/> Gefängnüs gebracht/ von denen beym Examen mehr andere Sachen an Tag bre-<lb/> chen werden. Auß Genua/ die <hi rendition="#aq">Galere Patrona</hi> dieser Republic nachdem sie den<lb/><hi rendition="#aq">Card. Visconti</hi> nach <hi rendition="#aq">Messina</hi> zu seiner Kirchen <hi rendition="#aq">Monreale</hi> gebracht/ hat sich wegen<lb/> Gegenwind in den Port <hi rendition="#aq">Malazzo</hi> begeben müssen/ dahin auch eben deßhalben zwo<lb/> Maltesische Galeren von Livorno kommend eingelauffen/ darbey die Genuesische<lb/> den Malthesern den gewöhnlichen Gruß mit 4. Canon-Schüssen gethan/ diese aber<lb/> nur mit dreyen geantwortet/ und ohne anckeren nach wenig Stunden wieder ab-<lb/> gefahren/ und sich vernehmen lassen/ daß sie wegen auffhabender vornehmen Per-<lb/> son etwas nachsehen darumben dieses Gubernament bsorget/ es möge etwann Un-<lb/> heil darauß entstehen/ wann sie nit anderen ihren schiffen zu sicht kommen solten/<lb/> bemühen sich derowegen auff Mittel/ das Werck in eyl zustillen. Auß dem May-<lb/> ländischen/ man vernimbt/ die Genuesische Negotianten haben Ordre von Spa-<lb/> nien hiesigem <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> etliche Summen Gelds zuschiessen/ solche zu<lb/> newen Werbungen anzuwenden/ so hernach an Orten da man deren vonnöthen<lb/> verschickt werden sollen/ die Königin habe befohlen daß alle Officirer sich zu ihren<lb/> Companien verfügen sollen bey Verlust ihrer Posten/ bey der Gelegenheit daß der<lb/> Hertzog von Savoyen die Ort <hi rendition="#aq">Verua; Briella</hi> und <hi rendition="#aq">Vercelli</hi> besichtiget/ hat man so<lb/> viel erspüren können daß es auff einen Krieg angesehen/ und daß zu <hi rendition="#aq">Pignarolo</hi> noch<lb/> drey Regimenter Frantzosen einquartirt werden sollen/ mit Gelegenheit Freu-<lb/> denfest/ so wegen deß newen <hi rendition="#aq">Cardinals Borremeo</hi> gehalten worden/ hat man zugleich<lb/> den Anfang der Fastnacht-Spiel gemacht und dem Herrn <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> zu<lb/> Hoff ein köstliches Banquet gehalten/ bey dem sich alle fürnehmste Cavallier und<lb/> Damen eingefunden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 17. dito.</head><lb/> <p>Alhier ist allen Frantzosen einige Holländische Wahren zukauffen/ verbotten<lb/> worden; bey dem <hi rendition="#aq">Fort St. Sebastian</hi> werden wieder etliche Trouppen versamblet/<lb/> deren Zahl/ wie man sagt/ sich auff 12000. erstrecken solle/ welche nach Flandern ge-<lb/> hen und auff den Gräntzen ohne den Adel noch so viel tausend darzu stossen sollen/<lb/> die Leibguardie/ leichte Reuterey/ und Mußquetirer/ haben schon Befelch sich zum<lb/><hi rendition="#aq">marche</hi> fertig zuhalten/ und sollen über die grosse <hi rendition="#aq">Infanterie</hi> noch 3000. Pferd im<lb/> Gefolg mitgehen; man ist Vorhabens unterschiedliche kleine Plätze dergestalt be-<lb/> västigen zu lassen/ damit sie/ wo nicht eine gantze Belägerung außdauern/ doch zum<lb/> wenigsten einem Anfall widerstehen können/ wie dann der <hi rendition="#aq">Ingenieur,</hi> welchen man<lb/> von Venedig kommen lassen/ allen Anstalt zumachen/ bereits fort geschickt worden/<lb/> dem Cardinal <hi rendition="#aq">Bouillon</hi> ist das Ertzbischtumb <hi rendition="#aq">roiian</hi> geben/ welcher auch das schö-<lb/> ne Hauß <hi rendition="#aq">Gaillon</hi> so darzu gehöret/ besitzen solle. Der Maltesische Resident ist von<lb/> hier <hi rendition="#aq">avocirt,</hi> an dessen Stelle der <hi rendition="#aq">Chevallier de Hautteville</hi> ein Frantzoß zum Am-<lb/> bassador erklärt worden/ welcher auch schon Audientz gehabt.<space dim="horizontal"/> <fw type="catch" place="bottom">Wien</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ist/ meistentheil der Pferden sollen mit Silber beschlagen seyn/ welches gantz Königl.
und lang nicht gesehen worden/ ehe der Abgesandte von Neapoli verreyst/ hat er den
Printzen de Conca und den Duca della Riccia, den einen in das Castel di Gaeta,
den anderen in St. Elmo verarrestiren lassen/ dessen Ursachen noch unbekandt/ gehn
Bonevento haben die Sbirren drey Banditen/ welche sich auff einer Caleschen mit
einem bey sich führenden Verletzten nacher Abruzzo eylten/ ertapt/ und anhero ins
Gefängnüs gebracht/ von denen beym Examen mehr andere Sachen an Tag bre-
chen werden. Auß Genua/ die Galere Patrona dieser Republic nachdem sie den
Card. Visconti nach Messina zu seiner Kirchen Monreale gebracht/ hat sich wegen
Gegenwind in den Port Malazzo begeben müssen/ dahin auch eben deßhalben zwo
Maltesische Galeren von Livorno kommend eingelauffen/ darbey die Genuesische
den Malthesern den gewöhnlichen Gruß mit 4. Canon-Schüssen gethan/ diese aber
nur mit dreyen geantwortet/ und ohne anckeren nach wenig Stunden wieder ab-
gefahren/ und sich vernehmen lassen/ daß sie wegen auffhabender vornehmen Per-
son etwas nachsehen darumben dieses Gubernament bsorget/ es möge etwann Un-
heil darauß entstehen/ wann sie nit anderen ihren schiffen zu sicht kommen solten/
bemühen sich derowegen auff Mittel/ das Werck in eyl zustillen. Auß dem May-
ländischen/ man vernimbt/ die Genuesische Negotianten haben Ordre von Spa-
nien hiesigem Gubernator General etliche Summen Gelds zuschiessen/ solche zu
newen Werbungen anzuwenden/ so hernach an Orten da man deren vonnöthen
verschickt werden sollen/ die Königin habe befohlen daß alle Officirer sich zu ihren
Companien verfügen sollen bey Verlust ihrer Posten/ bey der Gelegenheit daß der
Hertzog von Savoyen die Ort Verua; Briella und Vercelli besichtiget/ hat man so
viel erspüren können daß es auff einen Krieg angesehen/ und daß zu Pignarolo noch
drey Regimenter Frantzosen einquartirt werden sollen/ mit Gelegenheit Freu-
denfest/ so wegen deß newen Cardinals Borremeo gehalten worden/ hat man zugleich
den Anfang der Fastnacht-Spiel gemacht und dem Herrn Gubernator General zu
Hoff ein köstliches Banquet gehalten/ bey dem sich alle fürnehmste Cavallier und
Damen eingefunden.
Pariß den 17. dito.
Alhier ist allen Frantzosen einige Holländische Wahren zukauffen/ verbotten
worden; bey dem Fort St. Sebastian werden wieder etliche Trouppen versamblet/
deren Zahl/ wie man sagt/ sich auff 12000. erstrecken solle/ welche nach Flandern ge-
hen und auff den Gräntzen ohne den Adel noch so viel tausend darzu stossen sollen/
die Leibguardie/ leichte Reuterey/ und Mußquetirer/ haben schon Befelch sich zum
marche fertig zuhalten/ und sollen über die grosse Infanterie noch 3000. Pferd im
Gefolg mitgehen; man ist Vorhabens unterschiedliche kleine Plätze dergestalt be-
västigen zu lassen/ damit sie/ wo nicht eine gantze Belägerung außdauern/ doch zum
wenigsten einem Anfall widerstehen können/ wie dann der Ingenieur, welchen man
von Venedig kommen lassen/ allen Anstalt zumachen/ bereits fort geschickt worden/
dem Cardinal Bouillon ist das Ertzbischtumb roiian geben/ welcher auch das schö-
ne Hauß Gaillon so darzu gehöret/ besitzen solle. Der Maltesische Resident ist von
hier avocirt, an dessen Stelle der Chevallier de Hautteville ein Frantzoß zum Am-
bassador erklärt worden/ welcher auch schon Audientz gehabt.
Wien
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(2019-07-24T10:58:42Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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