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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXIII, 38. Woche, Erfurt (Thüringen), 14. September 1744.

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75000. Mann starck befunden, alsdenn ein Corpo von ohngefähr
20000. Mann, regulirten und irregulirten Trouppen, nebst denen
Jägern von Schwartzwald in Brisgau stehen, und die Armee in 2.
Colonnen über Bretten und Pfortzheim ihren Weg fortsetzen lassen;
die Bagage gehet unter starcker Bedeckung voraus. Den fernern
Zug hat sie durch das Würtembergische genommen, und soll diesel-
be, wie verlautet, bey dem Schellenberge Halt machen, und da die in
40000. Mann starck ihr nachziehende Kayserliche Armee erwarten.
Bey diesen Umständen könte der schon mehr als zu bekandte Schellen-
berg, noch merckwürdiger werden. Denen neuesten Nachrichten
nach, dörfften sie solchen aber wohl nicht erreichen, und soll die Ar-
mec auf gegebene Ordre, schon haben Halt machen müssen, weil sich
die combinirte Kayserliche und Frantzösische nahe bey selbiger be-
fände.

Der zu Hannover residirende Preußische Resident, Herr
Langschmidt, hat abermahls versichert: Wie Se. Preußische Maj.
entschlossen blieben, das gute Vernehmen zwischen Dero und dem
Hannöverischen Hause zu conserviren, und daß man über den
Marsch von Dero Trouppen, keine Ombrage schöpffen solte. Der
König von England hingegen hat seinen Minister am Preußischen
Hofe, Lord Hindfort, die Ordre zugesandt, denen Königlichen Mini-
stern wegen des Preußischen Marsches in Böhmen und Mähren die
stärcksten Vorstellungen zuthun, mit der Erklärung, wie der Engli-
sche Hof, nebst seinen Alliirten, die Königin von Ungarn mit allen
Kräfften schützen würden.

Den 24. August gieng die Equipage des Hertzogs von Weis-
senfels von Dreßden nach den Sächsischen Lager bey Freyberg ab,
wohin sich noch selbigen Tages Jhro Durchlaucht gleichfalls erho-
ben. Es ist Königl. Befehl an die Generalität ergangen, ausser
denen daselbst schon campirenden Trouppen, noch 10000. parat zu
halten.

Zu Berlin wird ein besonderes Gebet von denen Cantzeln
verlesen, daß GOtt die gerechten Waffen Sr. Maj. segnen, die
Ruhe und Frieden in Teutschland herstellen, und die Königliche ge-
heiligte Person in allen Gefährlichkeiten erhalten wolle.


75000. Mann starck befunden, alsdenn ein Corpo von ohngefähr
20000. Mann, regulirten und irregulirten Trouppen, nebst denen
Jägern von Schwartzwald in Brisgau stehen, und die Armee in 2.
Colonnen über Bretten und Pfortzheim ihren Weg fortsetzen lassen;
die Bagage gehet unter starcker Bedeckung voraus. Den fernern
Zug hat sie durch das Würtembergische genommen, und soll diesel-
be, wie verlautet, bey dem Schellenberge Halt machen, und da die in
40000. Mann starck ihr nachziehende Kayserliche Armee erwarten.
Bey diesen Umständen könte der schon mehr als zu bekandte Schellen-
berg, noch merckwürdiger werden. Denen neuesten Nachrichten
nach, dörfften sie solchen aber wohl nicht erreichen, und soll die Ar-
mec auf gegebene Ordre, schon haben Halt machen müssen, weil sich
die combinirte Kayserliche und Frantzösische nahe bey selbiger be-
fände.

Der zu Hannover residirende Preußische Resident, Herr
Langschmidt, hat abermahls versichert: Wie Se. Preußische Maj.
entschlossen blieben, das gute Vernehmen zwischen Dero und dem
Hannöverischen Hause zu conſerviren, und daß man über den
Marsch von Dero Trouppen, keine Ombrage schöpffen solte. Der
König von England hingegen hat seinen Minister am Preußischen
Hofe, Lord Hindfort, die Ordre zugesandt, denen Königlichen Mini-
stern wegen des Preußischen Marsches in Böhmen und Mähren die
stärcksten Vorstellungen zuthun, mit der Erklärung, wie der Engli-
sche Hof, nebst seinen Alliirten, die Königin von Ungarn mit allen
Kräfften schützen würden.

Den 24. August gieng die Equipage des Hertzogs von Weis-
senfels von Dreßden nach den Sächsischen Lager bey Freyberg ab,
wohin sich noch selbigen Tages Jhro Durchlaucht gleichfalls erho-
ben. Es ist Königl. Befehl an die Generalität ergangen, ausser
denen daselbst schon campirenden Trouppen, noch 10000. parat zu
halten.

Zu Berlin wird ein besonderes Gebet von denen Cantzeln
verlesen, daß GOtt die gerechten Waffen Sr. Maj. segnen, die
Ruhe und Frieden in Teutschland herstellen, und die Königliche ge-
heiligte Person in allen Gefährlichkeiten erhalten wolle.


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[580/0004] 75000. Mann starck befunden, alsdenn ein Corpo von ohngefähr 20000. Mann, regulirten und irregulirten Trouppen, nebst denen Jägern von Schwartzwald in Brisgau stehen, und die Armee in 2. Colonnen über Bretten und Pfortzheim ihren Weg fortsetzen lassen; die Bagage gehet unter starcker Bedeckung voraus. Den fernern Zug hat sie durch das Würtembergische genommen, und soll diesel- be, wie verlautet, bey dem Schellenberge Halt machen, und da die in 40000. Mann starck ihr nachziehende Kayserliche Armee erwarten. Bey diesen Umständen könte der schon mehr als zu bekandte Schellen- berg, noch merckwürdiger werden. Denen neuesten Nachrichten nach, dörfften sie solchen aber wohl nicht erreichen, und soll die Ar- mec auf gegebene Ordre, schon haben Halt machen müssen, weil sich die combinirte Kayserliche und Frantzösische nahe bey selbiger be- fände. Der zu Hannover residirende Preußische Resident, Herr Langschmidt, hat abermahls versichert: Wie Se. Preußische Maj. entschlossen blieben, das gute Vernehmen zwischen Dero und dem Hannöverischen Hause zu conſerviren, und daß man über den Marsch von Dero Trouppen, keine Ombrage schöpffen solte. Der König von England hingegen hat seinen Minister am Preußischen Hofe, Lord Hindfort, die Ordre zugesandt, denen Königlichen Mini- stern wegen des Preußischen Marsches in Böhmen und Mähren die stärcksten Vorstellungen zuthun, mit der Erklärung, wie der Engli- sche Hof, nebst seinen Alliirten, die Königin von Ungarn mit allen Kräfften schützen würden. Den 24. August gieng die Equipage des Hertzogs von Weis- senfels von Dreßden nach den Sächsischen Lager bey Freyberg ab, wohin sich noch selbigen Tages Jhro Durchlaucht gleichfalls erho- ben. Es ist Königl. Befehl an die Generalität ergangen, ausser denen daselbst schon campirenden Trouppen, noch 10000. parat zu halten. Zu Berlin wird ein besonderes Gebet von denen Cantzeln verlesen, daß GOtt die gerechten Waffen Sr. Maj. segnen, die Ruhe und Frieden in Teutschland herstellen, und die Königliche ge- heiligte Person in allen Gefährlichkeiten erhalten wolle.

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXIII, 38. Woche, Erfurt (Thüringen), 14. September 1744, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0273_1744/4>, abgerufen am 24.11.2024.