Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXX, 36. Woche, Erfurt (Thüringen), 4. September 1744.des Königs von Sardinien Diensten, zu diesen Printzen übergan- Das Haupt-Quartier des Königs von Sardinien ist zu Be- Die 10. bis 12000. Trouppen so durch Tyrol auf dem We- Der Fürst von Lobkowitz hat, wie es heißt, von Wien Or- Ferner hat der Graf von Broune die ihm aufgetragene gehei- des Königs von Sardinien Diensten, zu diesen Printzen übergan- Das Haupt-Quartier des Königs von Sardinien ist zu Be- Die 10. bis 12000. Trouppen so durch Tyrol auf dem We- Der Fürst von Lobkowitz hat, wie es heißt, von Wien Or- Ferner hat der Graf von Broune die ihm aufgetragene gehei- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb n="559" facs="#f0007"/> des Königs von Sardinien Diensten, zu diesen Printzen übergan-<lb/> gen, soll demselben den allerkürtzesten und leichtesten Weg, in Pie-<lb/> mont einzudringen angezeiget, und sich damit dessen Gnade und<lb/> die <hi rendition="#aq">Mademoiſelle de Moras</hi> zur Braut erworben haben.</p><lb/> <p>Das Haupt-Quartier des Königs von Sardinien ist zu <hi rendition="#aq">Be-<lb/> neto </hi>, seine Armee wird dermahlen noch auf 25000. Mann Jnfan-<lb/> terie und 4000. Mann Cavallerie gerechnet, und dürffte mit de-<lb/> nen, so aus denen Besatzungen darzu stossen sollen, sich wohl auf<lb/> 35000. Mann belauffen.</p><lb/> <p>Die 10. bis 12000. Trouppen so durch Tyrol auf dem We-<lb/> ge sind, werden nebst denen so der <hi rendition="#aq">Marquis de Pallavicini</hi> schon<lb/> commandirt, bey Tortona im Mayländischen, ein Lager <hi rendition="#aq">formi</hi>ren.</p><lb/> <p>Der Fürst von Lobkowitz hat, wie es heißt, von Wien Or-<lb/> dre erhalten, Jtalien zu verlassen, und eine Armee in Böhmen zu<lb/> commandiren. Zu guter letzt scheinet es aber, als wolte er in Ge-<lb/> schwindigkeit alles beybringen, was zeithero nicht geschehen; er<lb/> hat von einer gantz neu aufgeworffenen Batterie, die einige im La-<lb/> ger der Feinde noch übrige Wasser-Quelle, durch Bomben-werffen<lb/> so verderben lassen, daß die Pferde nicht mehr wie bisher geträncket<lb/> werden können, und hat die erste Bombe, wie sie niedergefallen,<lb/> 17. Stück auf einmahl getödtet.</p><lb/> <p>Ferner hat der Graf von Broune die ihm aufgetragene gehei-<lb/> me <hi rendition="#aq">Expedition</hi> klug und rühmlich ausgeführet, und die Spanier<lb/> in ihren Lager unvermuthet überfallen, 3. Cavallerie-Regimenter,<lb/><hi rendition="#aq">la Reine, Sagunto</hi> und <hi rendition="#aq">Bourbon</hi> völlig zu Grunde gerichtet, und<lb/> noch 4. andere meistentheils ruiniret; auch in <hi rendition="#aq">Velletri</hi> eingedrun-<lb/> gen, und beynahe den König von Neapolis, und Hertzog von Mo-<lb/> dena, gefangen bekommen. Die Anzahl der Todten, Bleßirten<lb/> und Gefangenen beläufft sich feindlicher Seits auf <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="4"/>3000. Mann.<lb/> Der Spanische General, Graf <hi rendition="#aq">Mariani</hi>, der Vornehmste nach den<lb/> General <hi rendition="#aq">Gages</hi>, ist mit 87. Officiers, und 1000. Mann Cavallerie<lb/> gefangen. Die Oesterreicher haben bey dieser Action 12. Fahnen<lb/> erobert, welche nach Wien geschickt worden; die Croaten aber ha-<lb/> ben die eroberten Standarten wieder weggeworffen. Der Oester-<lb/> reichische Verlust ist noch unbekandt; doch weiß man so viel, daß<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [559/0007]
des Königs von Sardinien Diensten, zu diesen Printzen übergan-
gen, soll demselben den allerkürtzesten und leichtesten Weg, in Pie-
mont einzudringen angezeiget, und sich damit dessen Gnade und
die Mademoiſelle de Moras zur Braut erworben haben.
Das Haupt-Quartier des Königs von Sardinien ist zu Be-
neto , seine Armee wird dermahlen noch auf 25000. Mann Jnfan-
terie und 4000. Mann Cavallerie gerechnet, und dürffte mit de-
nen, so aus denen Besatzungen darzu stossen sollen, sich wohl auf
35000. Mann belauffen.
Die 10. bis 12000. Trouppen so durch Tyrol auf dem We-
ge sind, werden nebst denen so der Marquis de Pallavicini schon
commandirt, bey Tortona im Mayländischen, ein Lager formiren.
Der Fürst von Lobkowitz hat, wie es heißt, von Wien Or-
dre erhalten, Jtalien zu verlassen, und eine Armee in Böhmen zu
commandiren. Zu guter letzt scheinet es aber, als wolte er in Ge-
schwindigkeit alles beybringen, was zeithero nicht geschehen; er
hat von einer gantz neu aufgeworffenen Batterie, die einige im La-
ger der Feinde noch übrige Wasser-Quelle, durch Bomben-werffen
so verderben lassen, daß die Pferde nicht mehr wie bisher geträncket
werden können, und hat die erste Bombe, wie sie niedergefallen,
17. Stück auf einmahl getödtet.
Ferner hat der Graf von Broune die ihm aufgetragene gehei-
me Expedition klug und rühmlich ausgeführet, und die Spanier
in ihren Lager unvermuthet überfallen, 3. Cavallerie-Regimenter,
la Reine, Sagunto und Bourbon völlig zu Grunde gerichtet, und
noch 4. andere meistentheils ruiniret; auch in Velletri eingedrun-
gen, und beynahe den König von Neapolis, und Hertzog von Mo-
dena, gefangen bekommen. Die Anzahl der Todten, Bleßirten
und Gefangenen beläufft sich feindlicher Seits auf ____3000. Mann.
Der Spanische General, Graf Mariani, der Vornehmste nach den
General Gages, ist mit 87. Officiers, und 1000. Mann Cavallerie
gefangen. Die Oesterreicher haben bey dieser Action 12. Fahnen
erobert, welche nach Wien geschickt worden; die Croaten aber ha-
ben die eroberten Standarten wieder weggeworffen. Der Oester-
reichische Verlust ist noch unbekandt; doch weiß man so viel, daß
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Zitationshilfe: | Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXX, 36. Woche, Erfurt (Thüringen), 4. September 1744, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0270_1744/7>, abgerufen am 02.03.2025. |