Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVI, 19. Woche, Erfurt (Thüringen), 4. Mai 1744.
Sardiniae
ein
Disputatorium
unter
Protection
des
Universitae
ts-Cantzlars Künftig die Continuation. Neuigkeiten von Teutschland. WEil Franckreich dem König in England auch zugleich den Krieg Einige sagen die Oesterreichischen würden bey Philipsburg Jhro Königl. Ungarische Maj. haben bey zeithero wahrgenom- Jhro Königl. Ungarische Maj. haben declarirt, daß sie den 6. Jhro Churfürstliche Gnaden zu Mayntz haben wegen jetziger
Sardiniæ
ein
Diſputatorium
unter
Protection
des
Univerſitæ
ts-Cantzlars Künftig die Continuation. Neuigkeiten von Teutschland. WEil Franckreich dem König in England auch zugleich den Krieg Einige sagen die Oesterreichischen würden bey Philipsburg Jhro Königl. Ungarische Maj. haben bey zeithero wahrgenom- Jhro Königl. Ungarische Maj. haben declarirt, daß sie den 6. Jhro Churfürstliche Gnaden zu Mayntz haben wegen jetziger <TEI> <text> <body> <div type="jArticle"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0003" n="283"/> Sardiniæ</hi> ein <hi rendition="#aq">Diſputatorium</hi> unter <hi rendition="#aq">Protection</hi> des <hi rendition="#aq">Univerſitæ</hi> ts-Cantzlars<lb/> anstellen. </p><lb/> <p rendition="#c">Künftig die <hi rendition="#aq">Continuation.</hi></p> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <head>Neuigkeiten von Teutschland.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Eil Franckreich dem König in England auch zugleich den Krieg<lb/> als Churfürsten von Hannover angekündiget hat, und die<lb/> Frantzosen kein Geheimniß draus machen, dieses Churfürstenthum zu<lb/><hi rendition="#aq">invadi</hi>ren, so vermuthet man, daß solches die gesamten Reichs-Stän-<lb/> de angehen werde, denen Hannöverischen Landen vermöge der <hi rendition="#aq">U-<lb/> nion </hi> Beystand zu leisten.</p><lb/> <p>Einige sagen die Oesterreichischen würden bey Philipsburg<lb/><hi rendition="#aq">camp</hi>iren; andere <hi rendition="#aq">particulaire</hi> Nachrichten aber geben an, Jhro Kay-<lb/> serliche Majestät hätten dero Trouppen herausgezogen, und dagegen<lb/> Frantzösische <hi rendition="#aq">Garniſon</hi> einrücken lassen. Wir können weder das<lb/> eine noch das andere bejahen oder verneinen, ist an der Sache etwas,<lb/> so wird man bald mehr davon reden.</p><lb/> <p>Jhro Königl. Ungarische Maj. haben bey zeithero wahrgenom-<lb/> menen vielen Proceß Unordnungen, Partheylichkeiten und sonst un-<lb/> erlaubten <hi rendition="#aq">Subtilitæt</hi>en, welche sehr offt bey Rechts-Sprüchen vorge-<lb/> fallen, heilsamlich verordnet, daß hinführo alle Proceß-Händel,<lb/> welche <hi rendition="#aq">in reviſorio</hi> nach Hof gediehen, von einem <hi rendition="#aq">Judicio</hi> untersucht<lb/> werden sollen. Zu dem Ende der vormahlige Reichs-Hofraths- <hi rendition="#aq">Vice-<lb/> Præſident </hi>, Herr Graf von Hartig, aus sonderbaren Vertrauen zu des-<lb/> sen Person und unpartheyischer Gerechtigkeits-Liebe, (<hi rendition="#aq">O immortale<lb/> & rarum Decus & Encomium</hi>!) zum Präsident ernennet, und ihm<lb/> frey gestellt, sich bey jeder Vorfallenheit von diesen oder jenen Mittel ein<lb/> Raths-Glied zu <hi rendition="#aq">denomin</hi>iren, jedoch <hi rendition="#aq">NB</hi>. daß von der <hi rendition="#aq">Inſtanz</hi>, von<lb/> welcher nach Hof <hi rendition="#aq">appell</hi>irt worden, keine Person genommen werden<lb/> soll.</p><lb/> <p>Jhro Königl. Ungarische Maj. haben <hi rendition="#aq">declar</hi>irt, daß sie den 6.<lb/> May sich nach Presburg erheben, und daselbst 4. bis 5. Wochen ver-<lb/> bleiben würden.</p><lb/> <p>Jhro Churfürstliche Gnaden zu Mayntz haben wegen jetziger<lb/><hi rendition="#aq">Conjunctur</hi>en beschlossen, die <hi rendition="#aq">Garniſon</hi> zu Mayntz mit 1000. Mann<lb/> Bambergischer und Würtzburgischer Trouppen zu verstärcken.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [283/0003]
Sardiniæ ein Diſputatorium unter Protection des Univerſitæ ts-Cantzlars
anstellen.
Künftig die Continuation.
Neuigkeiten von Teutschland.
WEil Franckreich dem König in England auch zugleich den Krieg
als Churfürsten von Hannover angekündiget hat, und die
Frantzosen kein Geheimniß draus machen, dieses Churfürstenthum zu
invadiren, so vermuthet man, daß solches die gesamten Reichs-Stän-
de angehen werde, denen Hannöverischen Landen vermöge der U-
nion Beystand zu leisten.
Einige sagen die Oesterreichischen würden bey Philipsburg
campiren; andere particulaire Nachrichten aber geben an, Jhro Kay-
serliche Majestät hätten dero Trouppen herausgezogen, und dagegen
Frantzösische Garniſon einrücken lassen. Wir können weder das
eine noch das andere bejahen oder verneinen, ist an der Sache etwas,
so wird man bald mehr davon reden.
Jhro Königl. Ungarische Maj. haben bey zeithero wahrgenom-
menen vielen Proceß Unordnungen, Partheylichkeiten und sonst un-
erlaubten Subtilitæten, welche sehr offt bey Rechts-Sprüchen vorge-
fallen, heilsamlich verordnet, daß hinführo alle Proceß-Händel,
welche in reviſorio nach Hof gediehen, von einem Judicio untersucht
werden sollen. Zu dem Ende der vormahlige Reichs-Hofraths- Vice-
Præſident , Herr Graf von Hartig, aus sonderbaren Vertrauen zu des-
sen Person und unpartheyischer Gerechtigkeits-Liebe, (O immortale
& rarum Decus & Encomium!) zum Präsident ernennet, und ihm
frey gestellt, sich bey jeder Vorfallenheit von diesen oder jenen Mittel ein
Raths-Glied zu denominiren, jedoch NB. daß von der Inſtanz, von
welcher nach Hof appellirt worden, keine Person genommen werden
soll.
Jhro Königl. Ungarische Maj. haben declarirt, daß sie den 6.
May sich nach Presburg erheben, und daselbst 4. bis 5. Wochen ver-
bleiben würden.
Jhro Churfürstliche Gnaden zu Mayntz haben wegen jetziger
Conjuncturen beschlossen, die Garniſon zu Mayntz mit 1000. Mann
Bambergischer und Würtzburgischer Trouppen zu verstärcken.
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