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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. IV, 2. Woche, Erfurt (Thüringen), 10. Januar 1744.

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len; wiedrigen Falls läufft man in Gefahr, an allen vier
Theilen von Europa das Kriegs-Feuer angezündet zu se-
hen.

Wegen der verlangten Garantie von Schlesien wollen Jhro
Hochmögenden ehestens Dero positive Erklärung eröffnen.

Rußland.

Der Marquis de Chetardie hat seine solenne Audientz noch nicht
bey der Kayserin gehabt, man will auch muthmassen, es dörff-
te dieselbe nicht eher vor sich gehen, bis der Englische Extraord.
Envoye, Tirawley gleichfalls angelangt. Jhro Czaarische Majest.
wissen also die Groß-Brittannische Freundschafft sehr wohl zu me-
nagiren.

Zu Anfang des Decembris vorigen Jahrs, mag ein so unge-
mein neblicht und ungesund Wetter zu Petersburg gewesen seyn,
daß fast kein Häusgen daselbst zu zehlen, wo nicht Schnupfen, Hu-
sten ec. regiert; das ist auch die Ursache gewesen, warum Jhro Kay-
serl. Maj. und Kayserl. Hoheiten sich in Dero Zimmern aufgehal-
ten, und dadurch Gelegenheit zu einem falschen Bruit gegeben.

Pohlen.

Aus Schlesien hat man Nachricht, daß es wohl zwischen Preussen
und Pohlen zu Strittigkeiten kommen dörffte. Weil nach
Absterben der Aebtißin des Closters Trebnitz, an denen Pohlnischen
Grentzen, die Polacken das Recht, eine aus ihrer Nation zu erwäh-
len, exerciren wollen. Worgegen aber Preußischer Seits das Prä-
venire gespielt, und mit gewaffneter Hand eine Evangelische Aeb-
tißin eingesetzt worden. Bey welcher Thätlichkeit beyde Theile ei-
nige Mann verlohren.



Aus Ubereilung ist es geschehen, daß vor 1000. Corsenhüther 10000.
gesetzt worden; die einzige Null ist vor Genua zu viel. pag.
4. ist auch statt persöhnlicher Freundschafft, versöhnliche,
und pag. 18. vor 1718. 1720. zu lesen.

[Abbildung]

len; wiedrigen Falls läufft man in Gefahr, an allen vier
Theilen von Europa das Kriegs-Feuer angezündet zu se-
hen.

Wegen der verlangten Garantie von Schlesien wollen Jhro
Hochmögenden ehestens Dero positive Erklärung eröffnen.

Rußland.

Der Marquis de Chetardie hat seine solenne Audientz noch nicht
bey der Kayserin gehabt, man will auch muthmassen, es dörff-
te dieselbe nicht eher vor sich gehen, bis der Englische Extraord.
Envoye, Tirawley gleichfalls angelangt. Jhro Czaarische Majest.
wissen also die Groß-Brittannische Freundschafft sehr wohl zu me-
nagiren.

Zu Anfang des Decembris vorigen Jahrs, mag ein so unge-
mein neblicht und ungesund Wetter zu Petersburg gewesen seyn,
daß fast kein Häusgen daselbst zu zehlen, wo nicht Schnupfen, Hu-
sten ec. regiert; das ist auch die Ursache gewesen, warum Jhro Kay-
serl. Maj. und Kayserl. Hoheiten sich in Dero Zimmern aufgehal-
ten, und dadurch Gelegenheit zu einem falschen Bruit gegeben.

Pohlen.

Aus Schlesien hat man Nachricht, daß es wohl zwischen Preussen
und Pohlen zu Strittigkeiten kommen dörffte. Weil nach
Absterben der Aebtißin des Closters Trebnitz, an denen Pohlnischen
Grentzen, die Polacken das Recht, eine aus ihrer Nation zu erwäh-
len, exerciren wollen. Worgegen aber Preußischer Seits das Prä-
venire gespielt, und mit gewaffneter Hand eine Evangelische Aeb-
tißin eingesetzt worden. Bey welcher Thätlichkeit beyde Theile ei-
nige Mann verlohren.



Aus Ubereilung ist es geschehen, daß vor 1000. Corsenhüther 10000.
gesetzt worden; die einzige Null ist vor Genua zu viel. pag.
4. ist auch statt persöhnlicher Freundschafft, versöhnliche,
und pag. 18. vor 1718. 1720. zu lesen.

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[32/0008] len; wiedrigen Falls läufft man in Gefahr, an allen vier Theilen von Europa das Kriegs-Feuer angezündet zu se- hen. Wegen der verlangten Garantie von Schlesien wollen Jhro Hochmögenden ehestens Dero positive Erklärung eröffnen. Rußland. Der Marquis de Chetardie hat seine solenne Audientz noch nicht bey der Kayserin gehabt, man will auch muthmassen, es dörff- te dieselbe nicht eher vor sich gehen, bis der Englische Extraord. Envoye, Tirawley gleichfalls angelangt. Jhro Czaarische Majest. wissen also die Groß-Brittannische Freundschafft sehr wohl zu me- nagiren. Zu Anfang des Decembris vorigen Jahrs, mag ein so unge- mein neblicht und ungesund Wetter zu Petersburg gewesen seyn, daß fast kein Häusgen daselbst zu zehlen, wo nicht Schnupfen, Hu- sten ec. regiert; das ist auch die Ursache gewesen, warum Jhro Kay- serl. Maj. und Kayserl. Hoheiten sich in Dero Zimmern aufgehal- ten, und dadurch Gelegenheit zu einem falschen Bruit gegeben. Pohlen. Aus Schlesien hat man Nachricht, daß es wohl zwischen Preussen und Pohlen zu Strittigkeiten kommen dörffte. Weil nach Absterben der Aebtißin des Closters Trebnitz, an denen Pohlnischen Grentzen, die Polacken das Recht, eine aus ihrer Nation zu erwäh- len, exerciren wollen. Worgegen aber Preußischer Seits das Prä- venire gespielt, und mit gewaffneter Hand eine Evangelische Aeb- tißin eingesetzt worden. Bey welcher Thätlichkeit beyde Theile ei- nige Mann verlohren. Aus Ubereilung ist es geschehen, daß vor 1000. Corsenhüther 10000. gesetzt worden; die einzige Null ist vor Genua zu viel. pag. 4. ist auch statt persöhnlicher Freundschafft, versöhnliche, und pag. 18. vor 1718. 1720. zu lesen. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. IV, 2. Woche, Erfurt (Thüringen), 10. Januar 1744, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0204_1744/8>, abgerufen am 13.11.2024.