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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

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Bratonoshitsch. Stamm und Gegend um Mon-
tenegro.

Buda. Ofen. Die slavische Form ist eigentlich Budim.

Chilindar. Berühmtes, vom Shupan Nemanja
gestiftetes, und von ihm und seinen Nachfolgern reich dotir-
tes Kloster auf dem Berge Athos. Nemanja starb hier als
Mönch unter dem Namen Simeon. Auch der heilige Sa-
wa lebte eine Zeit lang darin.

Drekalowitsch. Stamm und Gegend um Monte-
negro. Von denen sonst hier seßhaften Scheremetowitschen,
soll der wegen seines Reichthums bekannte russische Graf
Scheremetjeff stammen. Zur Zeit der türkischen Unterjo-
chung dieser Gegenden wandten sich viele der Vornehmern
nach Rußland. In der ganzen slavischen Sprache findet sich
kein Wurzelwort für den Namen Scheremetjeff.

Dukadjin. Ortschaft am Drin in Albanien, zwi-
schen Skutari und Prisren.

Dulcigno. Feste Stadt in Albanien am adriati-
schen Meere.

Jedren. Adrianopel.

Ipek. Stadt im nordöstlichen Albanien. Der Sitz
eines Bischofs, und eine Zeit lang eines Patriarchen.

Kossowo. Siehe Amselfeld.

Krajna. Eigentlich jede Gränze; ohne nähere Be-
zeichnung das Stück Land, welches an Kroatien und östrei-
chisch Dalmatien stößt. Nach Pouqueville heißt auch die
nordalbanische Küste Krajna.

Krushedol. Dorf und großes reiches Kloster auf
Fruschkagora in Sirmien, welches der Bischof Maxim (Enkel
des Georg Brankowitsch) 1509 gestiftet. Noch wird daselbst
seine Lebensgeschichte, nebst einer Menge von Legenden auf-
bewahrt. Auch die Hand des Heiligen wird gezeigt, sammt
andern Reliquien.

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Bratonoshitsch. Stamm und Gegend um Mon-
tenegro.

Buda. Ofen. Die slavische Form ist eigentlich Budim.

Chilindar. Berühmtes, vom Shupan Nemanja
gestiftetes, und von ihm und seinen Nachfolgern reich dotir-
tes Kloster auf dem Berge Athos. Nemanja starb hier als
Mönch unter dem Namen Simeon. Auch der heilige Sa-
wa lebte eine Zeit lang darin.

Drekalowitsch. Stamm und Gegend um Monte-
negro. Von denen sonst hier seßhaften Scheremetowitschen,
soll der wegen seines Reichthums bekannte russische Graf
Scheremetjeff stammen. Zur Zeit der türkischen Unterjo-
chung dieser Gegenden wandten sich viele der Vornehmern
nach Rußland. In der ganzen slavischen Sprache findet sich
kein Wurzelwort für den Namen Scheremetjeff.

Dukadjin. Ortschaft am Drin in Albanien, zwi-
schen Skutari und Prisren.

Dulcigno. Feste Stadt in Albanien am adriati-
schen Meere.

Jedren. Adrianopel.

Ipek. Stadt im nordöstlichen Albanien. Der Sitz
eines Bischofs, und eine Zeit lang eines Patriarchen.

Kossowo. Siehe Amselfeld.

Krajna. Eigentlich jede Gränze; ohne nähere Be-
zeichnung das Stück Land, welches an Kroatien und östrei-
chisch Dalmatien stößt. Nach Pouqueville heißt auch die
nordalbanische Küste Krajna.

Krushedol. Dorf und großes reiches Kloster auf
Fruschkagora in Sirmien, welches der Bischof Maxim (Enkel
des Georg Brankowitsch) 1509 gestiftet. Noch wird daselbst
seine Lebensgeschichte, nebst einer Menge von Legenden auf-
bewahrt. Auch die Hand des Heiligen wird gezeigt, sammt
andern Reliquien.

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[289/0355] Bratonoshitsch. Stamm und Gegend um Mon- tenegro. Buda. Ofen. Die slavische Form ist eigentlich Budim. Chilindar. Berühmtes, vom Shupan Nemanja gestiftetes, und von ihm und seinen Nachfolgern reich dotir- tes Kloster auf dem Berge Athos. Nemanja starb hier als Mönch unter dem Namen Simeon. Auch der heilige Sa- wa lebte eine Zeit lang darin. Drekalowitsch. Stamm und Gegend um Monte- negro. Von denen sonst hier seßhaften Scheremetowitschen, soll der wegen seines Reichthums bekannte russische Graf Scheremetjeff stammen. Zur Zeit der türkischen Unterjo- chung dieser Gegenden wandten sich viele der Vornehmern nach Rußland. In der ganzen slavischen Sprache findet sich kein Wurzelwort für den Namen Scheremetjeff. Dukadjin. Ortschaft am Drin in Albanien, zwi- schen Skutari und Prisren. Dulcigno. Feste Stadt in Albanien am adriati- schen Meere. Jedren. Adrianopel. Ipek. Stadt im nordöstlichen Albanien. Der Sitz eines Bischofs, und eine Zeit lang eines Patriarchen. Kossowo. Siehe Amselfeld. Krajna. Eigentlich jede Gränze; ohne nähere Be- zeichnung das Stück Land, welches an Kroatien und östrei- chisch Dalmatien stößt. Nach Pouqueville heißt auch die nordalbanische Küste Krajna. Krushedol. Dorf und großes reiches Kloster auf Fruschkagora in Sirmien, welches der Bischof Maxim (Enkel des Georg Brankowitsch) 1509 gestiftet. Noch wird daselbst seine Lebensgeschichte, nebst einer Menge von Legenden auf- bewahrt. Auch die Hand des Heiligen wird gezeigt, sammt andern Reliquien. 19

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Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/355>, abgerufen am 23.11.2024.