Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Morgen bei des weißen Tages Anbruch, Tages Anbruch und der Sonne Aufgang, Wenn die Pforten sich der Feste öffnen, Geh' hinaus Du vor das Thor der Feste. 25 Dorten zieht das Heer in Reih' und Glied hin, All' zu Rosse und mit Kampfeslanzen; Vor ihm her der Jugowitsche Boschko, Der die Kreuzesfahne ihm vorausträgt. Ihm vermelde meinen Gruß und Segen, 30 Mag er, wem er will, die Fahne geben, Und bei Dir an Deinem Hofe bleiben!" -- Als am Morgen nun der Morgen anbrach, Und sich öffneten der Feste Pforten, Gieng Militza früh hinaus, die Zarin, 35 Und blieb stehen an dem Thor der Feste. Sieh', da zog das Heer in Reih' und Glied hin. All' zu Rosse, und mit Kampfeslanzen; Vor ihm her der Jugowitsche Boschko, Ganz von echtem Golde glänzt sein Rothroß; 40 Aber bis zum Goldgelbrothen Rosse Hängt und decket ihn die Kreuzesfahne; Auf der Fahne ragt ein goldner Apfel, Goldne Kreuze aber aus dem Apfel, Von den goldnen Kreuzen hängen Quasten, 45 Hängen tief und schlagen Boschkos Schultern. Näher trat die Zarin, Frau Militza, Faßte das Goldgelbe Roß am Zügel, Morgen bei des weißen Tages Anbruch, Tages Anbruch und der Sonne Aufgang, Wenn die Pforten sich der Feste öffnen, Geh' hinaus Du vor das Thor der Feste. 25 Dorten zieht das Heer in Reih' und Glied hin, All' zu Rosse und mit Kampfeslanzen; Vor ihm her der Jugowitsche Boschko, Der die Kreuzesfahne ihm vorausträgt. Ihm vermelde meinen Gruß und Segen, 30 Mag er, wem er will, die Fahne geben, Und bei Dir an Deinem Hofe bleiben!“ — Als am Morgen nun der Morgen anbrach, Und sich öffneten der Feste Pforten, Gieng Militza früh hinaus, die Zarin, 35 Und blieb stehen an dem Thor der Feste. Sieh', da zog das Heer in Reih' und Glied hin. All' zu Rosse, und mit Kampfeslanzen; Vor ihm her der Jugowitsche Boschko, Ganz von echtem Golde glänzt sein Rothroß; 40 Aber bis zum Goldgelbrothen Rosse Hängt und decket ihn die Kreuzesfahne; Auf der Fahne ragt ein goldner Apfel, Goldne Kreuze aber aus dem Apfel, Von den goldnen Kreuzen hängen Quasten, 45 Hängen tief und schlagen Boschkos Schultern. Näher trat die Zarin, Frau Militza, Faßte das Goldgelbe Roß am Zügel, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0320" n="254"/> <lg> <l>Morgen bei des weißen Tages Anbruch,</l><lb/> <l>Tages Anbruch und der Sonne Aufgang,</l><lb/> <l>Wenn die Pforten sich der Feste öffnen,</l><lb/> <l>Geh' hinaus Du vor das Thor der Feste. <note place="right">25</note></l><lb/> <l>Dorten zieht das Heer in Reih' und Glied hin,</l><lb/> <l>All' zu Rosse und mit Kampfeslanzen;</l><lb/> <l>Vor ihm her der Jugowitsche Boschko,</l><lb/> <l>Der die Kreuzesfahne ihm vorausträgt.</l><lb/> <l>Ihm vermelde meinen Gruß und Segen, <note place="right">30</note></l><lb/> <l>Mag er, wem er will, die Fahne geben,</l><lb/> <l>Und bei Dir an Deinem Hofe bleiben!“ —</l> </lg><lb/> <lg> <l>Als am Morgen nun der Morgen anbrach,</l><lb/> <l>Und sich öffneten der Feste Pforten,</l><lb/> <l>Gieng Militza früh hinaus, die Zarin, <note place="right">35</note></l><lb/> <l>Und blieb stehen an dem Thor der Feste.</l><lb/> <l>Sieh', da zog das Heer in Reih' und Glied hin.</l><lb/> <l>All' zu Rosse, und mit Kampfeslanzen;</l><lb/> <l>Vor ihm her der Jugowitsche Boschko,</l><lb/> <l>Ganz von echtem Golde glänzt sein Rothroß; <note place="right">40</note></l><lb/> <l>Aber bis zum Goldgelbrothen Rosse</l><lb/> <l>Hängt und decket ihn die Kreuzesfahne;</l><lb/> <l>Auf der Fahne ragt ein goldner Apfel,</l><lb/> <l>Goldne Kreuze aber aus dem Apfel,</l><lb/> <l>Von den goldnen Kreuzen hängen Quasten, <note place="right">45</note></l><lb/> <l>Hängen tief und schlagen Boschkos Schultern.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Näher trat die Zarin, Frau Militza,</l><lb/> <l>Faßte das Goldgelbe Roß am Zügel,</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [254/0320]
Morgen bei des weißen Tages Anbruch,
Tages Anbruch und der Sonne Aufgang,
Wenn die Pforten sich der Feste öffnen,
Geh' hinaus Du vor das Thor der Feste.
Dorten zieht das Heer in Reih' und Glied hin,
All' zu Rosse und mit Kampfeslanzen;
Vor ihm her der Jugowitsche Boschko,
Der die Kreuzesfahne ihm vorausträgt.
Ihm vermelde meinen Gruß und Segen,
Mag er, wem er will, die Fahne geben,
Und bei Dir an Deinem Hofe bleiben!“ —
Als am Morgen nun der Morgen anbrach,
Und sich öffneten der Feste Pforten,
Gieng Militza früh hinaus, die Zarin,
Und blieb stehen an dem Thor der Feste.
Sieh', da zog das Heer in Reih' und Glied hin.
All' zu Rosse, und mit Kampfeslanzen;
Vor ihm her der Jugowitsche Boschko,
Ganz von echtem Golde glänzt sein Rothroß;
Aber bis zum Goldgelbrothen Rosse
Hängt und decket ihn die Kreuzesfahne;
Auf der Fahne ragt ein goldner Apfel,
Goldne Kreuze aber aus dem Apfel,
Von den goldnen Kreuzen hängen Quasten,
Hängen tief und schlagen Boschkos Schultern.
Näher trat die Zarin, Frau Militza,
Faßte das Goldgelbe Roß am Zügel,
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Zitationshilfe: | Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/320>, abgerufen am 16.02.2025. |