Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Wollen nicht von ihren Rossen steigen, Thränen rinnen aus des Priesters Auge, Thränen, wie er also sie bescheidet: "Uebermüthigste der Uebermüth'gen! 60 Gehet, bis der Gottesdienst vollendet! Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!" -- Also traten nun zurück die Boten; Aber als der Gottesdienst vollendet, Traten hin sie vor die weiße Kirche. 65 Da begann der Priester Nedijelko: "Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten! Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen; Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne, 70 Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden; Aber gehet nach Prilip, der Feste, Nach dem Hof des Königsohnes Marko, Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler, 12
Wollen nicht von ihren Rossen steigen, Thränen rinnen aus des Priesters Auge, Thränen, wie er also sie bescheidet: „Uebermüthigste der Uebermüth'gen! 60 Gehet, bis der Gottesdienst vollendet! Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!“ — Also traten nun zurück die Boten; Aber als der Gottesdienst vollendet, Traten hin sie vor die weiße Kirche. 65 Da begann der Priester Nedijelko: „Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten! Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen; Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne, 70 Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden; Aber gehet nach Prilip, der Feste, Nach dem Hof des Königsohnes Marko, Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler, 12
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Wollen nicht von ihren Rossen steigen,
Jagen in die Kirche mit den Rossen,
Zieh'n und schwingen die geflochtnen Peitschen,
Schlagen auf den Priester Nedijelko:
„Eilig komme! Priester Nedijelko!
Eilig komm' zum ebnen Amselfelde,
Sagen sollst Du, wem der Thron gehöre;
Denn Du hast dem hohen Zar das Nachtmahl
Noch gereicht und seine Beicht' empfangen,
Auch hast Du die altverfaßten Bücher.
Geh' mit uns, willst Deinen Kopf Du sichern!“ —
Thränen rinnen aus des Priesters Auge,
Thränen, wie er also sie bescheidet:
„Uebermüthigste der Uebermüth'gen!
Gehet, bis der Gottesdienst vollendet!
Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!“ —
Also traten nun zurück die Boten;
Aber als der Gottesdienst vollendet,
Traten hin sie vor die weiße Kirche.
Da begann der Priester Nedijelko:
„Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten!
Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl
Noch gereicht und seine Beicht' empfangen;
Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne,
Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden;
Aber gehet nach Prilip, der Feste,
Nach dem Hof des Königsohnes Marko,
Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler,
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