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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

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Dukadjin, die reich der Herr gesegnet;
Wein in Ueberflusse wächst darinnen,
Wein genug, und mehr noch Kukuruta, *)
Weißer Waizen auch gedeiht in Menge. 1215
Herrlich Land, es kann nichts Schönres geben!
Doch dem Sohn des Iwan gab der Sultan
Das unselge Land an der Bojana,
Scutari, worinnen nichts gedeihet,
Wo in dumpfem Moore Frösche brüten, 1220
Wo gehörnte Büffelochsen brüllen,
Wo nur Meersalz wächst in Ueberflusse.
So wie damals, also ist es heute!
Noch nicht abgebüßet ist die Blutschuld, 1225
Nimmer noch versöhnten sich die Beiden,
Blut vergießend bis zum heut'gen Tage. 13)

*) Zea mais. Linn.

Dukadjin, die reich der Herr gesegnet;
Wein in Ueberflusse wächst darinnen,
Wein genug, und mehr noch Kukuruta, *)
Weißer Waizen auch gedeiht in Menge. 1215
Herrlich Land, es kann nichts Schönres geben!
Doch dem Sohn des Iwan gab der Sultan
Das unselge Land an der Bojana,
Scutari, worinnen nichts gedeihet,
Wo in dumpfem Moore Frösche brüten, 1220
Wo gehörnte Büffelochsen brüllen,
Wo nur Meersalz wächst in Ueberflusse.
So wie damals, also ist es heute!
Noch nicht abgebüßet ist die Blutschuld, 1225
Nimmer noch versöhnten sich die Beiden,
Blut vergießend bis zum heut'gen Tage. 13)

*) Zea mais. Linn.

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[116/0182] Dukadjin, die reich der Herr gesegnet; Wein in Ueberflusse wächst darinnen, Wein genug, und mehr noch Kukuruta, *) Weißer Waizen auch gedeiht in Menge. Herrlich Land, es kann nichts Schönres geben! Doch dem Sohn des Iwan gab der Sultan Das unselge Land an der Bojana, Scutari, worinnen nichts gedeihet, Wo in dumpfem Moore Frösche brüten, Wo gehörnte Büffelochsen brüllen, Wo nur Meersalz wächst in Ueberflusse. So wie damals, also ist es heute! Noch nicht abgebüßet ist die Blutschuld, Nimmer noch versöhnten sich die Beiden, Blut vergießend bis zum heut'gen Tage. ¹³⁾ *) Zea mais. Linn.

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Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/182>, abgerufen am 24.11.2024.