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[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.

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nin, sondern sie hat von Jugend auf besonderen
Geschmack und Gefallen am Bücherlesen gefun-
den. Was sie dabei versehen mag, ist dieses,
daß sie gar zu viel daran thut, und ihrer Gesund-
heit ofte, bei gar zu häufigem Lesen, vergisset.
Jch hoffe, es wird sich solche Hitze schon legen,
wenn sie erst in andere Umstände kommt.
Wischwasch. Ja, das hoffe ich auch. Da
kommen unsere Herren Tischgenossen.
Siebenter Auftrit.
Die Vorhergehenden.
v. Kohlstengel. Wie ist das liebe Frauenzim-
mer in so tieffer Rede verwickelt. Da
wirds was gegeben haben vom Hanpf und Flachs,
von Jacobs Frauen und Peters Mädgens.
Duldeviel Ersteres würde sich gar wohl für
uns schicken, letzteres aber überlassen wir billig de-
nen, die sich nicht anders, als zum Nachtheil und
auf Kosten eines Abwesenden, unterhalten
können.
Wischwasch. Sicher, Hochwohlgeborner
Herr, die Frau Pastorin hat uns ein gelehrtes
Schreiben eines Frauenzimmers aus der Stadt
mitgetheilet.
v. Kohlstengel. Ja, so ist es weit gekommen:
ich habe den Kuckuck um aller Gelehrsamkeit.
Tugendhold. Und sie haben sich doch dersel-
ben so lange gewidmet gehabt: ein solches hätte
mit wenigeren Kosten geschehen können. Doch,
mein


nin, ſondern ſie hat von Jugend auf beſonderen
Geſchmack und Gefallen am Buͤcherleſen gefun-
den. Was ſie dabei verſehen mag, iſt dieſes,
daß ſie gar zu viel daran thut, und ihrer Geſund-
heit ofte, bei gar zu haͤufigem Leſen, vergiſſet.
Jch hoffe, es wird ſich ſolche Hitze ſchon legen,
wenn ſie erſt in andere Umſtaͤnde kommt.
Wiſchwaſch. Ja, das hoffe ich auch. Da
kommen unſere Herren Tiſchgenoſſen.
Siebenter Auftrit.
Die Vorhergehenden.
v. Kohlſtengel. Wie iſt das liebe Frauenzim-
mer in ſo tieffer Rede verwickelt. Da
wirds was gegeben haben vom Hanpf und Flachs,
von Jacobs Frauen und Peters Maͤdgens.
Duldeviel Erſteres wuͤrde ſich gar wohl fuͤr
uns ſchicken, letzteres aber uͤberlaſſen wir billig de-
nen, die ſich nicht anders, als zum Nachtheil und
auf Koſten eines Abweſenden, unterhalten
koͤnnen.
Wiſchwaſch. Sicher, Hochwohlgeborner
Herr, die Frau Paſtorin hat uns ein gelehrtes
Schreiben eines Frauenzimmers aus der Stadt
mitgetheilet.
v. Kohlſtengel. Ja, ſo iſt es weit gekommen:
ich habe den Kuckuck um aller Gelehrſamkeit.
Tugendhold. Und ſie haben ſich doch derſel-
ben ſo lange gewidmet gehabt: ein ſolches haͤtte
mit wenigeren Koſten geſchehen koͤnnen. Doch,
mein
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[64/0068] nin, ſondern ſie hat von Jugend auf beſonderen Geſchmack und Gefallen am Buͤcherleſen gefun- den. Was ſie dabei verſehen mag, iſt dieſes, daß ſie gar zu viel daran thut, und ihrer Geſund- heit ofte, bei gar zu haͤufigem Leſen, vergiſſet. Jch hoffe, es wird ſich ſolche Hitze ſchon legen, wenn ſie erſt in andere Umſtaͤnde kommt. Wiſchwaſch. Ja, das hoffe ich auch. Da kommen unſere Herren Tiſchgenoſſen. Siebenter Auftrit. Die Vorhergehenden. v. Kohlſtengel. Wie iſt das liebe Frauenzim- mer in ſo tieffer Rede verwickelt. Da wirds was gegeben haben vom Hanpf und Flachs, von Jacobs Frauen und Peters Maͤdgens. Duldeviel Erſteres wuͤrde ſich gar wohl fuͤr uns ſchicken, letzteres aber uͤberlaſſen wir billig de- nen, die ſich nicht anders, als zum Nachtheil und auf Koſten eines Abweſenden, unterhalten koͤnnen. Wiſchwaſch. Sicher, Hochwohlgeborner Herr, die Frau Paſtorin hat uns ein gelehrtes Schreiben eines Frauenzimmers aus der Stadt mitgetheilet. v. Kohlſtengel. Ja, ſo iſt es weit gekommen: ich habe den Kuckuck um aller Gelehrſamkeit. Tugendhold. Und ſie haben ſich doch derſel- ben ſo lange gewidmet gehabt: ein ſolches haͤtte mit wenigeren Koſten geſchehen koͤnnen. Doch, mein

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Zitationshilfe: [N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_verbesserungen_1744/68>, abgerufen am 23.11.2024.