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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.

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machen, was wegen des bewußten anatomischen Baues
nicht möglich ist, da die Hand nach hinten in eine andere Ebene
überzugehen genöthigt ist, als in der sie vorne sich
bewegte.

So macht man sich und andern die Arbeit unnütz
schwer. So könnte ich eine Menge Beispiele anführen,
halte es aber für unnöthig, da es sich von selbst ver-
steht, daß man nicht lehren kann, was man nicht ver-
steht. Würden nun unsere Offiziere und Unteroffiziere
turnerischer ausgebildet sein, ihr Dienst wäre

1) leichter;
2) würden sie über die ersten Uebungen viel schneller
hinwegkommen;
3) die Soldaten weiter bringen in den eigentlichen
kriegerischen Uebungen, und
4) würden sie manchen Soldaten nicht auf eine
schmähliche Weise ungerecht behandeln, ihm nicht
allen Muth nehmen, vielmehr Muth machen,
und so im allerdings sehr beschwerlichen Dienst
mit dem guten Willen der Soldaten zu thun
haben, statt mit ihrem Mißmuthe.

Jch verlange also vor Allem, bis das Turnwesen
in alle Volksschulen eingeführt ist, daß auf den Höfen
der Casernen, in den Exercierhäusern und wo es sonst
angeht, einige Turngeräthe für die Soldaten zum fort-
währenden beliebigen Gebrauch und dann besonders unter
einer vernünftigen Anleitung, eingerichtet werden,
daß vor Allem die Unteroffiziere und Gefreite einen
ordentlichen Turnunterricht genießen, wie in Frankreich
und England durch Clias geschehen, und namentlich jetzt
besonders in Frankreich durch Clias von Neuem gründ-
lich eingeführt wird, und wie es auch vor 10 Jahren
in Rußland gethan worden. Weil aber die alten Unter-
offiziere schwerlich etwas Ordentliches mehr im Turnen
leisten werden, so soll künftig keiner mehr Unteroffizier
werden, der nicht im Turnen durch das "Exercier-Regle-
ment" vorgeschriebenen bestimmten Anforderungen Genüge

machen, was wegen des bewußten anatomiſchen Baues
nicht möglich iſt, da die Hand nach hinten in eine andere Ebene
überzugehen genöthigt iſt, als in der ſie vorne ſich
bewegte.

So macht man ſich und andern die Arbeit unnütz
ſchwer. So könnte ich eine Menge Beiſpiele anführen,
halte es aber für unnöthig, da es ſich von ſelbſt ver-
ſteht, daß man nicht lehren kann, was man nicht ver-
ſteht. Würden nun unſere Offiziere und Unteroffiziere
turneriſcher ausgebildet ſein, ihr Dienſt wäre

1) leichter;
2) würden ſie über die erſten Uebungen viel ſchneller
hinwegkommen;
3) die Soldaten weiter bringen in den eigentlichen
kriegeriſchen Uebungen, und
4) würden ſie manchen Soldaten nicht auf eine
ſchmähliche Weiſe ungerecht behandeln, ihm nicht
allen Muth nehmen, vielmehr Muth machen,
und ſo im allerdings ſehr beſchwerlichen Dienſt
mit dem guten Willen der Soldaten zu thun
haben, ſtatt mit ihrem Mißmuthe.

Jch verlange alſo vor Allem, bis das Turnweſen
in alle Volksſchulen eingeführt iſt, daß auf den Höfen
der Caſernen, in den Exercierhäuſern und wo es ſonſt
angeht, einige Turngeräthe für die Soldaten zum fort-
währenden beliebigen Gebrauch und dann beſonders unter
einer vernünftigen Anleitung, eingerichtet werden,
daß vor Allem die Unteroffiziere und Gefreite einen
ordentlichen Turnunterricht genießen, wie in Frankreich
und England durch Clias geſchehen, und namentlich jetzt
beſonders in Frankreich durch Clias von Neuem gründ-
lich eingeführt wird, und wie es auch vor 10 Jahren
in Rußland gethan worden. Weil aber die alten Unter-
offiziere ſchwerlich etwas Ordentliches mehr im Turnen
leiſten werden, ſo ſoll künftig keiner mehr Unteroffizier
werden, der nicht im Turnen durch das „Exercier-Regle-
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[51/0055] machen, was wegen des bewußten anatomiſchen Baues nicht möglich iſt, da die Hand nach hinten in eine andere Ebene überzugehen genöthigt iſt, als in der ſie vorne ſich bewegte. So macht man ſich und andern die Arbeit unnütz ſchwer. So könnte ich eine Menge Beiſpiele anführen, halte es aber für unnöthig, da es ſich von ſelbſt ver- ſteht, daß man nicht lehren kann, was man nicht ver- ſteht. Würden nun unſere Offiziere und Unteroffiziere turneriſcher ausgebildet ſein, ihr Dienſt wäre 1) leichter; 2) würden ſie über die erſten Uebungen viel ſchneller hinwegkommen; 3) die Soldaten weiter bringen in den eigentlichen kriegeriſchen Uebungen, und 4) würden ſie manchen Soldaten nicht auf eine ſchmähliche Weiſe ungerecht behandeln, ihm nicht allen Muth nehmen, vielmehr Muth machen, und ſo im allerdings ſehr beſchwerlichen Dienſt mit dem guten Willen der Soldaten zu thun haben, ſtatt mit ihrem Mißmuthe. Jch verlange alſo vor Allem, bis das Turnweſen in alle Volksſchulen eingeführt iſt, daß auf den Höfen der Caſernen, in den Exercierhäuſern und wo es ſonſt angeht, einige Turngeräthe für die Soldaten zum fort- währenden beliebigen Gebrauch und dann beſonders unter einer vernünftigen Anleitung, eingerichtet werden, daß vor Allem die Unteroffiziere und Gefreite einen ordentlichen Turnunterricht genießen, wie in Frankreich und England durch Clias geſchehen, und namentlich jetzt beſonders in Frankreich durch Clias von Neuem gründ- lich eingeführt wird, und wie es auch vor 10 Jahren in Rußland gethan worden. Weil aber die alten Unter- offiziere ſchwerlich etwas Ordentliches mehr im Turnen leiſten werden, ſo ſoll künftig keiner mehr Unteroffizier werden, der nicht im Turnen durch das „Exercier-Regle- ment“ vorgeſchriebenen beſtimmten Anforderungen Genüge

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst02_1844/55>, abgerufen am 23.11.2024.