Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.Herrn Felsing wurden Ring-, Hink-, Reiter- und Seil- Herrn Felſing wurden Ring-, Hink-, Reiter- und Seil- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="117"/> Herrn Felſing wurden Ring-, Hink-, Reiter- und Seil-<lb/> zieh-Kämpfe, ſowie Wett-, Figuren- und Schlangenläufe<lb/> aufgeführt. Es machte einen angenehmen Eindruck, zu ſehen,<lb/> wie Alle mit frohem Muthe beizutragen ſtrebten, zur<lb/> Erreichung des hohen Zieles, das ihnen vorgeſteckt war.<lb/> Nachdem ein kleines Feuerwerk die Feſtlichkeit beſchloſſen,<lb/> kehrten die Turner unter fröhlichen Scherzen und Ge-<lb/> ſang heim. — Wenn auch dies unſer <hi rendition="#g">Schauturnen</hi><lb/> nicht den größern Feſten an die Seite geſtellt werden<lb/> kann, die andere Städte Deutſchlands in letzter Zeit<lb/> ſahen, ſo zeigte doch der allgemeine Beifall der Anwe-<lb/> ſenden, der ſie belohnte, daß man ihren Beſtrebungen,<lb/> und namentlich den Leiſtungen des Herrn Metz als Leh-<lb/> rer volle Anerkennung zollte. Wenn wir beobachten, wie<lb/> auch bei uns die Turnübungen ihre Beſtimmung immer<lb/> mehr erfüllen, die Jünglinge zu tüchtigen Männern her-<lb/> anzubilden, ſo müſſen wir für’s Erſte den wackern Män-<lb/> nern, die aus reinem Eifer für den edlen Zweck mit<lb/> aufopfernder Liebe die Sache in’s Werk richteten und in<lb/> gutem Gang erhielten, unſern wärmſten Dank zollen.<lb/> Sodann können wir den Wunſch nicht unterdrücken, daß<lb/> die Staatsregierungen auf dem von Privaten gelegten<lb/> Grunde fortzubauen bemüht ſein mögen, auf daß die<lb/> trefflichen Früchte, welche durch wohlthätige Vereine in<lb/> einzelnen engen Kreiſen erzielt wurden, durch Anſtalten,<lb/> die alle Schulen umfaſſen, überall reifen. Denn wohl-<lb/> geleitete Turnanſtalten machen nicht nur den Körper<lb/> ſtark und gewandt, ſie fördern auch eine heitere Sittlich-<lb/> keit und führen die Zeiten herbei, in denen die Jugend<lb/> durch eine gleichmäßige Bildung aller Kräfte jenes ſchöne<lb/> Jdea! der griechiſchen Vielſeitigkeit und Harmonie er-<lb/> reicht.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [117/0121]
Herrn Felſing wurden Ring-, Hink-, Reiter- und Seil-
zieh-Kämpfe, ſowie Wett-, Figuren- und Schlangenläufe
aufgeführt. Es machte einen angenehmen Eindruck, zu ſehen,
wie Alle mit frohem Muthe beizutragen ſtrebten, zur
Erreichung des hohen Zieles, das ihnen vorgeſteckt war.
Nachdem ein kleines Feuerwerk die Feſtlichkeit beſchloſſen,
kehrten die Turner unter fröhlichen Scherzen und Ge-
ſang heim. — Wenn auch dies unſer Schauturnen
nicht den größern Feſten an die Seite geſtellt werden
kann, die andere Städte Deutſchlands in letzter Zeit
ſahen, ſo zeigte doch der allgemeine Beifall der Anwe-
ſenden, der ſie belohnte, daß man ihren Beſtrebungen,
und namentlich den Leiſtungen des Herrn Metz als Leh-
rer volle Anerkennung zollte. Wenn wir beobachten, wie
auch bei uns die Turnübungen ihre Beſtimmung immer
mehr erfüllen, die Jünglinge zu tüchtigen Männern her-
anzubilden, ſo müſſen wir für’s Erſte den wackern Män-
nern, die aus reinem Eifer für den edlen Zweck mit
aufopfernder Liebe die Sache in’s Werk richteten und in
gutem Gang erhielten, unſern wärmſten Dank zollen.
Sodann können wir den Wunſch nicht unterdrücken, daß
die Staatsregierungen auf dem von Privaten gelegten
Grunde fortzubauen bemüht ſein mögen, auf daß die
trefflichen Früchte, welche durch wohlthätige Vereine in
einzelnen engen Kreiſen erzielt wurden, durch Anſtalten,
die alle Schulen umfaſſen, überall reifen. Denn wohl-
geleitete Turnanſtalten machen nicht nur den Körper
ſtark und gewandt, ſie fördern auch eine heitere Sittlich-
keit und führen die Zeiten herbei, in denen die Jugend
durch eine gleichmäßige Bildung aller Kräfte jenes ſchöne
Jdea! der griechiſchen Vielſeitigkeit und Harmonie er-
reicht.
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