Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.das rasche Aufblühen der Anstalten zur Förderung dieser das raſche Aufblühen der Anſtalten zur Förderung dieſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0119" n="115"/> das raſche Aufblühen der Anſtalten zur Förderung dieſer<lb/> edeln, Leib und Seele ſtärkenden Kunſt, die freudige<lb/> Unterſtützung, die ihnen bisher geworden, und welche jetzt<lb/> von allen Seiten gemeldet wird. Ueberall, wo dieſe<lb/> Uebungen Eingang gefunden haben, da machten ſie auch<lb/> ihren wohlthätigen Einfluß geltend, überall regte ein<lb/> friſcherer Geiſt die Schwingen, überall zeigte ſich auch<lb/> ein mehr ſittiger und ſittlicher Gemeinſinn unter der<lb/> Jugend, die ihnen oblag. Auch in Darmſtadt iſt im<lb/> laufenden Jahre eine Turnanſtalt errichtet worden, die<lb/> ſich bis jetzt der lebhafteſten Theilnahme erfreute. Auch<lb/> hier laſſen ſich ihre erfreulichen Folgen wahrnehmen.<lb/> Schon ſeit längerer Zeit wurde in Darmſtadt geturnt,<lb/> beſonders in der Anſtalt des Herrn Candidaten Schmitz,<lb/> ſowie in einigen Privathäuſern. Jm Frühjahr 1842<lb/> jedoch bekam die Sache wieder mehr Aufſchwung, indem<lb/> der Schriftſetzer Franz Wilhelm Metz aus Leipzig eini-<lb/> gen höhern Gewerbſchülern auf deren Anſuchen Privat-<lb/> unterricht ertheilte, welchen ſich im Laufe des Sommers<lb/> auch Schüler vom Gymnaſium anſchloſſen, ſodaß ſich<lb/> die Turnerzahl auf 60 Mann belief. Jm Frühjahr<lb/> 1843 ſtieg die Zahl bis auf 100, da aber der Turn-<lb/> lehrer blos auf ſeine Mittel beſchränkt blieb, ſo mußten<lb/> die Turngeräthe mangelhaft bleiben, und die Sache konnte<lb/> nicht den gewünſchten Aufſchwung nehmen. Da trat nun,<lb/> um der guten Sache mehr durchgreifenden und allgemei-<lb/> nen Eingang zu verſchaffen, auf die Einladung des Gym-<lb/> naſiallehrers <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Wagner ein Verein von Männern zu-<lb/> ſammen, der mit friſchem Eifer zuſammengreifend ſeinen<lb/> Zweck nicht verfehlen konnte. Der erſte Schritt, den ſie<lb/> thaten, war, daß ſie eine Aufforderung zum Anſchluß<lb/> in Umlauf ſetzten, in Folge deren 117 Actionäre ſich<lb/> mit einem jährlichen Beitrage von 3 Gulden betheiligten.<lb/> Der hieſige Gemeinderath bewilligte eine Summe von<lb/> 250 Gulden zur erſten Einrichtung der Turnanfialt auf<lb/> einem geräumigen, im Süden der Stadt gelegenen Platze,<lb/> den der Kaufmann <hi rendition="#g">Karl Netz</hi> mit rühmlicher Uneigen-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0119]
das raſche Aufblühen der Anſtalten zur Förderung dieſer
edeln, Leib und Seele ſtärkenden Kunſt, die freudige
Unterſtützung, die ihnen bisher geworden, und welche jetzt
von allen Seiten gemeldet wird. Ueberall, wo dieſe
Uebungen Eingang gefunden haben, da machten ſie auch
ihren wohlthätigen Einfluß geltend, überall regte ein
friſcherer Geiſt die Schwingen, überall zeigte ſich auch
ein mehr ſittiger und ſittlicher Gemeinſinn unter der
Jugend, die ihnen oblag. Auch in Darmſtadt iſt im
laufenden Jahre eine Turnanſtalt errichtet worden, die
ſich bis jetzt der lebhafteſten Theilnahme erfreute. Auch
hier laſſen ſich ihre erfreulichen Folgen wahrnehmen.
Schon ſeit längerer Zeit wurde in Darmſtadt geturnt,
beſonders in der Anſtalt des Herrn Candidaten Schmitz,
ſowie in einigen Privathäuſern. Jm Frühjahr 1842
jedoch bekam die Sache wieder mehr Aufſchwung, indem
der Schriftſetzer Franz Wilhelm Metz aus Leipzig eini-
gen höhern Gewerbſchülern auf deren Anſuchen Privat-
unterricht ertheilte, welchen ſich im Laufe des Sommers
auch Schüler vom Gymnaſium anſchloſſen, ſodaß ſich
die Turnerzahl auf 60 Mann belief. Jm Frühjahr
1843 ſtieg die Zahl bis auf 100, da aber der Turn-
lehrer blos auf ſeine Mittel beſchränkt blieb, ſo mußten
die Turngeräthe mangelhaft bleiben, und die Sache konnte
nicht den gewünſchten Aufſchwung nehmen. Da trat nun,
um der guten Sache mehr durchgreifenden und allgemei-
nen Eingang zu verſchaffen, auf die Einladung des Gym-
naſiallehrers Dr. Wagner ein Verein von Männern zu-
ſammen, der mit friſchem Eifer zuſammengreifend ſeinen
Zweck nicht verfehlen konnte. Der erſte Schritt, den ſie
thaten, war, daß ſie eine Aufforderung zum Anſchluß
in Umlauf ſetzten, in Folge deren 117 Actionäre ſich
mit einem jährlichen Beitrage von 3 Gulden betheiligten.
Der hieſige Gemeinderath bewilligte eine Summe von
250 Gulden zur erſten Einrichtung der Turnanfialt auf
einem geräumigen, im Süden der Stadt gelegenen Platze,
den der Kaufmann Karl Netz mit rühmlicher Uneigen-
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