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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.

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auf der vierten Seite, längs des Gymnasialgebäudes
zieht sich eine 13 F. breite Terrasse hin, deren Abhang
mit Rasen bedeckt ist. Am Saume desselben stehen
Kugelakazien und eine südwestlich gepflanzte Reihe von
Ahornbäumen und mehrere über einen Brunnen sich
wölbende Linden geben immer mehr Schutz gegen die
Sonnenhitze; auch sind in der Nähe hohe Häuser, welche
dem Zugwind den Eingang verwehren. Hier und da
sind Bänke angebracht. Dieses das Aeußere.

Da bei uns, wie dieses auch an andern Austalten
der Fall war, die Bemerkung gemacht wurde, daß die
Turnübungen wegen der dadurch vermehrten Stunden
nicht nach Wunsch benutzt wurden, (es nahmen an diesen

Stunden Theil im Jahre 1838185 Schüler
- - 1839238 -
- - 1840188 -
- - 1841206 -
- - 1842173 -)
so verlegte man, nach dem Vorgange des Gymnasiums
in Dortmund, die gymnastischen Uebungen in die soge-
nannte Erholungszeit, des Morgens 1/2 St. von 3/410
bis 1/4 auf 11 Uhr, und Nachmittags 1/4 St. zwischen
3 und 4 Uhr, damit das rechte Gleichgewicht zwischen
Leib und Seele, zwischen psychischer und physischer
Spannkraft auch im Kreis der Schule erzielt werde, und
behielt nur zwei wöchentliche Stunden zur Unterweisung
in der Gymnastik und Ausbildung von Vorturnern bei.
Jn dieser Erholungszeit nun treiben die Schüler auf dem
Spielplatze gymnastische Uebungen oder Spiele, aber in
einer bestimmten Ordnung, so daß von jeder Classe
wöchentlich sämmtliche Spiel- und gymnastische Apparate
benutzt werden. Außerdem können die Schüler den
Spielplatz auch nach dem Unterricht oder an freien Ta-
gen nach Belieben benutzen, indem sie Kegel schieben,
Ball spielen, Laufen, Springen, Stelzengehen u. s. w.,
wodurch das oft so nachtheilige Herumtreiben in den
Straßen oder vor den Thoren der Stadt vermieden

auf der vierten Seite, längs des Gymnaſialgebäudes
zieht ſich eine 13 F. breite Terraſſe hin, deren Abhang
mit Raſen bedeckt iſt. Am Saume desſelben ſtehen
Kugelakazien und eine ſüdweſtlich gepflanzte Reihe von
Ahornbäumen und mehrere über einen Brunnen ſich
wölbende Linden geben immer mehr Schutz gegen die
Sonnenhitze; auch ſind in der Nähe hohe Häuſer, welche
dem Zugwind den Eingang verwehren. Hier und da
ſind Bänke angebracht. Dieſes das Aeußere.

Da bei uns, wie dieſes auch an andern Auſtalten
der Fall war, die Bemerkung gemacht wurde, daß die
Turnübungen wegen der dadurch vermehrten Stunden
nicht nach Wunſch benutzt wurden, (es nahmen an dieſen

Stunden Theil im Jahre 1838185 Schüler
‒ ‒ 1839238 ‒
‒ ‒ 1840188 ‒
‒ ‒ 1841206 ‒
‒ ‒ 1842173 ‒)
ſo verlegte man, nach dem Vorgange des Gymnaſiums
in Dortmund, die gymnaſtiſchen Uebungen in die ſoge-
nannte Erholungszeit, des Morgens ½ St. von ¾10
bis ¼ auf 11 Uhr, und Nachmittags ¼ St. zwiſchen
3 und 4 Uhr, damit das rechte Gleichgewicht zwiſchen
Leib und Seele, zwiſchen pſychiſcher und phyſiſcher
Spannkraft auch im Kreis der Schule erzielt werde, und
behielt nur zwei wöchentliche Stunden zur Unterweiſung
in der Gymnaſtik und Ausbildung von Vorturnern bei.
Jn dieſer Erholungszeit nun treiben die Schüler auf dem
Spielplatze gymnaſtiſche Uebungen oder Spiele, aber in
einer beſtimmten Ordnung, ſo daß von jeder Claſſe
wöchentlich ſämmtliche Spiel- und gymnaſtiſche Apparate
benutzt werden. Außerdem können die Schüler den
Spielplatz auch nach dem Unterricht oder an freien Ta-
gen nach Belieben benutzen, indem ſie Kegel ſchieben,
Ball ſpielen, Laufen, Springen, Stelzengehen u. ſ. w.,
wodurch das oft ſo nachtheilige Herumtreiben in den
Straßen oder vor den Thoren der Stadt vermieden

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[108/0112] auf der vierten Seite, längs des Gymnaſialgebäudes zieht ſich eine 13 F. breite Terraſſe hin, deren Abhang mit Raſen bedeckt iſt. Am Saume desſelben ſtehen Kugelakazien und eine ſüdweſtlich gepflanzte Reihe von Ahornbäumen und mehrere über einen Brunnen ſich wölbende Linden geben immer mehr Schutz gegen die Sonnenhitze; auch ſind in der Nähe hohe Häuſer, welche dem Zugwind den Eingang verwehren. Hier und da ſind Bänke angebracht. Dieſes das Aeußere. Da bei uns, wie dieſes auch an andern Auſtalten der Fall war, die Bemerkung gemacht wurde, daß die Turnübungen wegen der dadurch vermehrten Stunden nicht nach Wunſch benutzt wurden, (es nahmen an dieſen Stunden Theil im Jahre 1838 185 Schüler ‒ ‒ 1839 238 ‒ ‒ ‒ 1840 188 ‒ ‒ ‒ 1841 206 ‒ ‒ ‒ 1842 173 ‒) ſo verlegte man, nach dem Vorgange des Gymnaſiums in Dortmund, die gymnaſtiſchen Uebungen in die ſoge- nannte Erholungszeit, des Morgens ½ St. von ¾10 bis ¼ auf 11 Uhr, und Nachmittags ¼ St. zwiſchen 3 und 4 Uhr, damit das rechte Gleichgewicht zwiſchen Leib und Seele, zwiſchen pſychiſcher und phyſiſcher Spannkraft auch im Kreis der Schule erzielt werde, und behielt nur zwei wöchentliche Stunden zur Unterweiſung in der Gymnaſtik und Ausbildung von Vorturnern bei. Jn dieſer Erholungszeit nun treiben die Schüler auf dem Spielplatze gymnaſtiſche Uebungen oder Spiele, aber in einer beſtimmten Ordnung, ſo daß von jeder Claſſe wöchentlich ſämmtliche Spiel- und gymnaſtiſche Apparate benutzt werden. Außerdem können die Schüler den Spielplatz auch nach dem Unterricht oder an freien Ta- gen nach Belieben benutzen, indem ſie Kegel ſchieben, Ball ſpielen, Laufen, Springen, Stelzengehen u. ſ. w., wodurch das oft ſo nachtheilige Herumtreiben in den Straßen oder vor den Thoren der Stadt vermieden

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst02_1844/112>, abgerufen am 25.11.2024.