Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.und Spiele bildet einen zweckmäßigen Gegensatz zu dem Eltern mögen daher immerhin ihre Töchter am Durch Einführung des Turnens in die weibliche Cöln, Dezember 1843. Dr. Stucke. und Spiele bildet einen zweckmäßigen Gegenſatz zu dem Eltern mögen daher immerhin ihre Töchter am Durch Einführung des Turnens in die weibliche Cöln, Dezember 1843. Dr. Stucke. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0109" n="105"/> und Spiele bildet einen zweckmäßigen Gegenſatz zu dem<lb/> Ernſt der Schule, und zieht ſich der Erwachſene nicht<lb/> vom Turnplatz zurück, zu dem Ernſt des Lebens, und<lb/> nichts iſt geeigneter, den Ueberreizungen des Gehirns<lb/> und Nervenſyſtems nach Anſtrengungen der geiſtigen<lb/> Thätigkeit, durch Beruhigung, Ableitung und Abſtumpfung<lb/> der Erregbarkeit zu begegnen, als Muskel- und Gelenk-<lb/> Uebung, als Turnen.</p><lb/> <p>Eltern mögen daher immerhin ihre Töchter am<lb/> Turn-Unterricht und an den Turn-Uebungen Theil neh-<lb/> men laſſen; dieſe werden im ſpäteren Leben oft die<lb/> wohlthätige Einwirkung auf Körper und Geiſt zu preiſen<lb/> haben, und mit Vergnügen auf die Heiterkeit der turne-<lb/> riſchen Jugendſpiele zurückſchauen, die ihnen mit ſo ge-<lb/> ringem Aufwand, mindeſtens eben ſo reine Freuden<lb/> verſchafft haben, wie ſpäter Geſellſchaften, Bälle, Thea-<lb/> ter, und ſelbſt koſtſpielige Reiſen ſie zu bieten vermögen;<lb/> und gern werden ſie im ſpäteren Leben die Turnübun-<lb/> gen wieder aufnehmen, wenn Trübungen der Geſundheit,<lb/> oder Verſtimmung der Nerven zu beſeitigen ſind.</p><lb/> <p>Durch Einführung des Turnens in die weibliche<lb/> Erziehung wird nicht nur das gegenwärtige Geſchlecht<lb/> geſunder, ſtärker, gewandter, heiterer, ſchöner und beſſer<lb/> werden, ſondern es werden auch die künftigen Genera-<lb/> tionen den wohlthätigen Einfluß einer ſolchen Erziehungs-<lb/> Methode an der fröhlicheren und kräftigeren Entwickelung<lb/> des Menſchengeſchlechts erfahren, deſſen Entartung nach<lb/> Rouſſeau beſonders durch die Schwäche der Frauen be-<lb/> fördert wird.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Cöln,</hi> Dezember 1843. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Stucke.</hi></hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [105/0109]
und Spiele bildet einen zweckmäßigen Gegenſatz zu dem
Ernſt der Schule, und zieht ſich der Erwachſene nicht
vom Turnplatz zurück, zu dem Ernſt des Lebens, und
nichts iſt geeigneter, den Ueberreizungen des Gehirns
und Nervenſyſtems nach Anſtrengungen der geiſtigen
Thätigkeit, durch Beruhigung, Ableitung und Abſtumpfung
der Erregbarkeit zu begegnen, als Muskel- und Gelenk-
Uebung, als Turnen.
Eltern mögen daher immerhin ihre Töchter am
Turn-Unterricht und an den Turn-Uebungen Theil neh-
men laſſen; dieſe werden im ſpäteren Leben oft die
wohlthätige Einwirkung auf Körper und Geiſt zu preiſen
haben, und mit Vergnügen auf die Heiterkeit der turne-
riſchen Jugendſpiele zurückſchauen, die ihnen mit ſo ge-
ringem Aufwand, mindeſtens eben ſo reine Freuden
verſchafft haben, wie ſpäter Geſellſchaften, Bälle, Thea-
ter, und ſelbſt koſtſpielige Reiſen ſie zu bieten vermögen;
und gern werden ſie im ſpäteren Leben die Turnübun-
gen wieder aufnehmen, wenn Trübungen der Geſundheit,
oder Verſtimmung der Nerven zu beſeitigen ſind.
Durch Einführung des Turnens in die weibliche
Erziehung wird nicht nur das gegenwärtige Geſchlecht
geſunder, ſtärker, gewandter, heiterer, ſchöner und beſſer
werden, ſondern es werden auch die künftigen Genera-
tionen den wohlthätigen Einfluß einer ſolchen Erziehungs-
Methode an der fröhlicheren und kräftigeren Entwickelung
des Menſchengeſchlechts erfahren, deſſen Entartung nach
Rouſſeau beſonders durch die Schwäche der Frauen be-
fördert wird.
Cöln, Dezember 1843. Dr. Stucke.
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