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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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Herr Stud. med. Müncheberg und Herr Kaufmann Ehlers
aus Lübeck. Die Turnanstalt zählt seit ihres 21/2 jäh-
rigen Bestehens viele Freunde. Die städtischen Behör-
den bewilligten eine jährliche Unterstützung von 200
Rthlr., wofür die Freischüler frei sind, und trugen bei
der Regierung an, dieselbe möge von Einem Hohen
Ministerium ein Gehalt zu erwirken suchen. Die Hoch-
verordnete Königl. Regierung entsprach sehr bereitwillig
diesem Antrage, aber Ein Hohes Ministerium vertrö-
stete auf die Zeit, wann das dermalen berathene und
vorbereitete Turngesetz ins Leben treten würde. Als
Freunde und Beschützer sind zu nennen: Herr Stadtrath
Bartisius, Herr Regierungsrath Pinder und Herr Re-
gierungs- und Baurath Puppel, letzterer Turner Jahn's
vom Jahre 1811; Herr Stadtverordneter Vorsteher
Bittrich, Herr Justizrath Christiani, Herr Stadtrath
Eduard Köhler, der Mechanikus und Stadtverordnete
Herr Steinfurt. Außerdem fühlt sich die Anstalt zu
herzlichem Danke verpflichtet gegen Herrn Oberlehrer
Fatscheck (dessen Rath und That dieselbe viel verdankt),
ehemaligem Turner unter Passow in Breslau und Jahn
in Berlin, ferner gegen die Herren Pfarrer Dr.
Weiß, Prof. Simson, Assessor Meinecke, Oberlehrer
Wechsler an der Burgschule, und die Kaufleute Herren
Laubmeyer, W. Frisch und Ferd. Reinhold. Von den
Herren Aerzten nahmen sich meiner orthopädischen
Mädchenturnanstalt ganz besonders an: Herr Medici-
nalrath Dr. Aegidi, die Herren Dr. Dinter, Dr.
Fröhlich, Dr. Hasper, Prof. Dr. Hayn, Dr. Hilbert,
Dr. Hirsch, Dr. Kleeberg (welchem als meinem ärzt-
lichen Beichtvater ich sehr viel verdanke), Medicinalrath
Dr. Seerig und Medicinalrath Dr. von Treyden.
Wenn auch trotz dieser und anderer zahlreicher Freunde
und Beschützer der Turnsache letztere, besonders wenn
wir auf die 5 höhern Schulen sehen, äußerst schwach
steht und geht, so bedarf es sehr wohl der ernsten
Frage: wie ist da zu helfen? Diese Klagen ertönen
von allen Seiten. Jch habe viele Turnplätze besucht,

*

Herr Stud. med. Müncheberg und Herr Kaufmann Ehlers
aus Lübeck. Die Turnanſtalt zählt ſeit ihres 2½ jäh-
rigen Beſtehens viele Freunde. Die ſtädtiſchen Behör-
den bewilligten eine jährliche Unterſtützung von 200
Rthlr., wofür die Freiſchüler frei ſind, und trugen bei
der Regierung an, dieſelbe möge von Einem Hohen
Miniſterium ein Gehalt zu erwirken ſuchen. Die Hoch-
verordnete Königl. Regierung entſprach ſehr bereitwillig
dieſem Antrage, aber Ein Hohes Miniſterium vertrö-
ſtete auf die Zeit, wann das dermalen berathene und
vorbereitete Turngeſetz ins Leben treten würde. Als
Freunde und Beſchützer ſind zu nennen: Herr Stadtrath
Bartiſius, Herr Regierungsrath Pinder und Herr Re-
gierungs- und Baurath Puppel, letzterer Turner Jahn’s
vom Jahre 1811; Herr Stadtverordneter Vorſteher
Bittrich, Herr Juſtizrath Chriſtiani, Herr Stadtrath
Eduard Köhler, der Mechanikus und Stadtverordnete
Herr Steinfurt. Außerdem fühlt ſich die Anſtalt zu
herzlichem Danke verpflichtet gegen Herrn Oberlehrer
Fatſcheck (deſſen Rath und That dieſelbe viel verdankt),
ehemaligem Turner unter Paſſow in Breslau und Jahn
in Berlin, ferner gegen die Herren Pfarrer Dr.
Weiß, Prof. Simſon, Aſſeſſor Meinecke, Oberlehrer
Wechsler an der Burgſchule, und die Kaufleute Herren
Laubmeyer, W. Friſch und Ferd. Reinhold. Von den
Herren Aerzten nahmen ſich meiner orthopädiſchen
Mädchenturnanſtalt ganz beſonders an: Herr Medici-
nalrath Dr. Aegidi, die Herren Dr. Dinter, Dr.
Fröhlich, Dr. Hasper, Prof. Dr. Hayn, Dr. Hilbert,
Dr. Hirſch, Dr. Kleeberg (welchem als meinem ärzt-
lichen Beichtvater ich ſehr viel verdanke), Medicinalrath
Dr. Seerig und Medicinalrath Dr. von Treyden.
Wenn auch trotz dieſer und anderer zahlreicher Freunde
und Beſchützer der Turnſache letztere, beſonders wenn
wir auf die 5 höhern Schulen ſehen, äußerſt ſchwach
ſteht und geht, ſo bedarf es ſehr wohl der ernſten
Frage: wie iſt da zu helfen? Dieſe Klagen ertönen
von allen Seiten. Jch habe viele Turnplätze beſucht,

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[53/0057] Herr Stud. med. Müncheberg und Herr Kaufmann Ehlers aus Lübeck. Die Turnanſtalt zählt ſeit ihres 2½ jäh- rigen Beſtehens viele Freunde. Die ſtädtiſchen Behör- den bewilligten eine jährliche Unterſtützung von 200 Rthlr., wofür die Freiſchüler frei ſind, und trugen bei der Regierung an, dieſelbe möge von Einem Hohen Miniſterium ein Gehalt zu erwirken ſuchen. Die Hoch- verordnete Königl. Regierung entſprach ſehr bereitwillig dieſem Antrage, aber Ein Hohes Miniſterium vertrö- ſtete auf die Zeit, wann das dermalen berathene und vorbereitete Turngeſetz ins Leben treten würde. Als Freunde und Beſchützer ſind zu nennen: Herr Stadtrath Bartiſius, Herr Regierungsrath Pinder und Herr Re- gierungs- und Baurath Puppel, letzterer Turner Jahn’s vom Jahre 1811; Herr Stadtverordneter Vorſteher Bittrich, Herr Juſtizrath Chriſtiani, Herr Stadtrath Eduard Köhler, der Mechanikus und Stadtverordnete Herr Steinfurt. Außerdem fühlt ſich die Anſtalt zu herzlichem Danke verpflichtet gegen Herrn Oberlehrer Fatſcheck (deſſen Rath und That dieſelbe viel verdankt), ehemaligem Turner unter Paſſow in Breslau und Jahn in Berlin, ferner gegen die Herren Pfarrer Dr. Weiß, Prof. Simſon, Aſſeſſor Meinecke, Oberlehrer Wechsler an der Burgſchule, und die Kaufleute Herren Laubmeyer, W. Friſch und Ferd. Reinhold. Von den Herren Aerzten nahmen ſich meiner orthopädiſchen Mädchenturnanſtalt ganz beſonders an: Herr Medici- nalrath Dr. Aegidi, die Herren Dr. Dinter, Dr. Fröhlich, Dr. Hasper, Prof. Dr. Hayn, Dr. Hilbert, Dr. Hirſch, Dr. Kleeberg (welchem als meinem ärzt- lichen Beichtvater ich ſehr viel verdanke), Medicinalrath Dr. Seerig und Medicinalrath Dr. von Treyden. Wenn auch trotz dieſer und anderer zahlreicher Freunde und Beſchützer der Turnſache letztere, beſonders wenn wir auf die 5 höhern Schulen ſehen, äußerſt ſchwach ſteht und geht, ſo bedarf es ſehr wohl der ernſten Frage: wie iſt da zu helfen? Dieſe Klagen ertönen von allen Seiten. Jch habe viele Turnplätze beſucht, *

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/57>, abgerufen am 28.11.2024.