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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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u. dgl. m. dargebracht, durch Musik und Gesang, durch
Vorträge ernster und launiger Dichtungen, durch Witz
und Frohsinn gewürzt. Viele Freunde und Verehrer
des Turnwesens erhöhten, zum Mahle geladen, die
Schönheit und Anmuth des Mahles. Vor allen sei
hier eines Mannes dankbar gedacht, der als Beschützer
des Turnwesens in Hanau sich vielfach verdient ge-
macht und sich die Dankbarkeit sämmtlicher Hanauer
und vieker anderer Turner erworben hat. Es ist dies
Herr Schulinspektor Röder, ein biederer Deutscher. Er
versicherte bei einem Trinkspruche auch ferner sich des
Turnens thätig annehmen, es auch fernerhin kräftig
unterstützen zu wollen. Auch ihm erklang dreimal ein
kräftiges "Hoch!"

Lange saßen wir so beisammen, bis wir unsern
Rückweg nach Frankfurt und Mainz antraten, die Ha-
nauer aber ihren Wohnungen zueilten.

Mögen überall die Turner sich so aneinander an-
schließen und einst Deutschlands Turner ein Ganzes
ausmachend sich brüderlich vereinigen. Vielleicht bei
Einweihung des Hermannsdenkmals.

Ein Frankfurter Turner.

Wenn der Verfasser über Unordnung bei dem
Mainzer Wettturnen klagt, so müssen wir bedenken,
daß es mehr Leute giebt, welche die Unordnung, als
solche, die die Ordnung lieben, und daß, wie der Zeit-
geist sich jetzt ausspricht, ein Turnlehrer immer schlecht
berathen ist, so er Zucht und Ordnung aufrecht halten
will. Jch habe traurige Erfahrungen in dieser Be-
ziehung gemacht. Wir sind noch lange nicht auf den
Punkt gekommen, von welchem aus man das Turnen
als einen Zweig der Erziehung betrachtet. Es gilt nur
als eine Stunde der Erholung, die man nicht billig
genug bezahlen kann. Was man aber unter dieser
Erholung versteht, ist leicht zu beantworten, wenn man
das vergnügliche Treiben der Jugend u. A. betrachtet.

u. dgl. m. dargebracht, durch Muſik und Geſang, durch
Vorträge ernſter und launiger Dichtungen, durch Witz
und Frohſinn gewürzt. Viele Freunde und Verehrer
des Turnweſens erhöhten, zum Mahle geladen, die
Schönheit und Anmuth des Mahles. Vor allen ſei
hier eines Mannes dankbar gedacht, der als Beſchützer
des Turnweſens in Hanau ſich vielfach verdient ge-
macht und ſich die Dankbarkeit ſämmtlicher Hanauer
und vieker anderer Turner erworben hat. Es iſt dies
Herr Schulinſpektor Röder, ein biederer Deutſcher. Er
verſicherte bei einem Trinkſpruche auch ferner ſich des
Turnens thätig annehmen, es auch fernerhin kräftig
unterſtützen zu wollen. Auch ihm erklang dreimal ein
kräftiges „Hoch!“

Lange ſaßen wir ſo beiſammen, bis wir unſern
Rückweg nach Frankfurt und Mainz antraten, die Ha-
nauer aber ihren Wohnungen zueilten.

Mögen überall die Turner ſich ſo aneinander an-
ſchließen und einſt Deutſchlands Turner ein Ganzes
ausmachend ſich brüderlich vereinigen. Vielleicht bei
Einweihung des Hermannsdenkmals.

Ein Frankfurter Turner.

Wenn der Verfaſſer über Unordnung bei dem
Mainzer Wettturnen klagt, ſo müſſen wir bedenken,
daß es mehr Leute giebt, welche die Unordnung, als
ſolche, die die Ordnung lieben, und daß, wie der Zeit-
geiſt ſich jetzt ausſpricht, ein Turnlehrer immer ſchlecht
berathen iſt, ſo er Zucht und Ordnung aufrecht halten
will. Jch habe traurige Erfahrungen in dieſer Be-
ziehung gemacht. Wir ſind noch lange nicht auf den
Punkt gekommen, von welchem aus man das Turnen
als einen Zweig der Erziehung betrachtet. Es gilt nur
als eine Stunde der Erholung, die man nicht billig
genug bezahlen kann. Was man aber unter dieſer
Erholung verſteht, iſt leicht zu beantworten, wenn man
das vergnügliche Treiben der Jugend u. A. betrachtet.

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[48/0052] u. dgl. m. dargebracht, durch Muſik und Geſang, durch Vorträge ernſter und launiger Dichtungen, durch Witz und Frohſinn gewürzt. Viele Freunde und Verehrer des Turnweſens erhöhten, zum Mahle geladen, die Schönheit und Anmuth des Mahles. Vor allen ſei hier eines Mannes dankbar gedacht, der als Beſchützer des Turnweſens in Hanau ſich vielfach verdient ge- macht und ſich die Dankbarkeit ſämmtlicher Hanauer und vieker anderer Turner erworben hat. Es iſt dies Herr Schulinſpektor Röder, ein biederer Deutſcher. Er verſicherte bei einem Trinkſpruche auch ferner ſich des Turnens thätig annehmen, es auch fernerhin kräftig unterſtützen zu wollen. Auch ihm erklang dreimal ein kräftiges „Hoch!“ Lange ſaßen wir ſo beiſammen, bis wir unſern Rückweg nach Frankfurt und Mainz antraten, die Ha- nauer aber ihren Wohnungen zueilten. Mögen überall die Turner ſich ſo aneinander an- ſchließen und einſt Deutſchlands Turner ein Ganzes ausmachend ſich brüderlich vereinigen. Vielleicht bei Einweihung des Hermannsdenkmals. Ein Frankfurter Turner. Wenn der Verfaſſer über Unordnung bei dem Mainzer Wettturnen klagt, ſo müſſen wir bedenken, daß es mehr Leute giebt, welche die Unordnung, als ſolche, die die Ordnung lieben, und daß, wie der Zeit- geiſt ſich jetzt ausſpricht, ein Turnlehrer immer ſchlecht berathen iſt, ſo er Zucht und Ordnung aufrecht halten will. Jch habe traurige Erfahrungen in dieſer Be- ziehung gemacht. Wir ſind noch lange nicht auf den Punkt gekommen, von welchem aus man das Turnen als einen Zweig der Erziehung betrachtet. Es gilt nur als eine Stunde der Erholung, die man nicht billig genug bezahlen kann. Was man aber unter dieſer Erholung verſteht, iſt leicht zu beantworten, wenn man das vergnügliche Treiben der Jugend u. A. betrachtet.

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/52>, abgerufen am 24.11.2024.