Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.derrufen ist, an den Hüften, wie in der vollen Stel- 96. Grätschen in der Luft! Eine gute *
derrufen iſt, an den Hüften, wie in der vollen Stel- 96. Grätſchen in der Luft! Eine gute *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0129" n="125"/> derrufen iſt, an den Hüften, wie in der vollen Stel-<lb/> lung angegeben iſt. Auf <hi rendition="#g">„Sprung aus!“</hi> ſpringen<lb/> die Turner aus dem Zehenſtande bei geſchloſſenen Fü-<lb/> ßen in die Höhe und kommen, die Füße einen kleinen<lb/> Schritt — alſo 1 Fuß auseinander — mit den Ze-<lb/> hen zuerſt auf die Erde nieder, und ſenken ſogleich ge-<lb/> räuſchlos die Ferſe auf den Boden. Auf <hi rendition="#g">„weiter“</hi><lb/> oder <hi rendition="#g">„langſam weiter“</hi> rutſchen die Füße auf<lb/> ganzer (voller) Sohle in ihrer urſprünglichen Stellung<lb/> (alſo die Füße nicht auswärts, wobei man leicht aus-<lb/> gleiten kann) ſoweit auseinander, als es <hi rendition="#g">ohne Be-<lb/> ſchwerde</hi> angeht. Die Haltung des Körpers iſt<lb/> ganz gerade aufrecht. Weder Hüft- noch Kniegelenke<lb/> dürfen ſich biegen. <hi rendition="#g">„Langſam auf!“</hi> Hierauf ge-<lb/> hen die Füße auf voller Sohle wieder zurück, bis ſie<lb/> noch einen Fuß auseinander ſind, wo alle ſtehen blei-<lb/> ben, bis ſie auf: <hi rendition="#g">Sprung!</hi> oder <hi rendition="#g">„Sprung auf“</hi><lb/> alle zuſammen aufſpringen, und auf die Zehen bei ge-<lb/> ſchloſſenen Beinen niederkommen. Um dies gleichmä-<lb/> ßig zu üben, kann man das „Sprung aus!“ und<lb/> „Sprung auf!“ (die Füße zuſammen) oft hinter ein-<lb/> ander machen laſſen, bis es mit Sicherheit geſchieht.<lb/> Wenn man die Turner ſo <hi rendition="#g">rechts</hi> oder <hi rendition="#g">links um!</hi><lb/> machen läßt, hat man noch den Vortheil, daß man<lb/> mit einem Blick, (natürlich ſtellt ſich der Lehrer auf<lb/> das eine Ende,) die ganze Reihe mit Leichtigkeit über-<lb/> ſehen kann, ob die Köpfe in gerader Linie und auf-<lb/> recht ſtehen, der Oberleib ſich nicht vorneige, die Kniee<lb/> nicht gebogen ſind, und die Füße nicht auf der Seite,<lb/> ſondern auf voller Sohle, nicht einwärts, ſondern mit<lb/> einander parallel laufend, auf der Erde ruhen. Läßt<lb/> man dies <hi rendition="#g">rechts um!</hi> oder <hi rendition="#g">links um!</hi> nicht machen,<lb/> ſo müſſen die Turner einen weit größern Abſtand von<lb/> einander nehmen. Daſſelbe iſt auch der Fall beim<lb/> Spreizen zur Seite, wo die Nachbaren ſich ebenfalls<lb/> treten würden.</p><lb/> <p>96. <hi rendition="#g">Grätſchen in der Luft!</hi> Eine gute<lb/> Uebung, um die Herrſchaft über ſeinen Körper zu er-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0129]
derrufen iſt, an den Hüften, wie in der vollen Stel-
lung angegeben iſt. Auf „Sprung aus!“ ſpringen
die Turner aus dem Zehenſtande bei geſchloſſenen Fü-
ßen in die Höhe und kommen, die Füße einen kleinen
Schritt — alſo 1 Fuß auseinander — mit den Ze-
hen zuerſt auf die Erde nieder, und ſenken ſogleich ge-
räuſchlos die Ferſe auf den Boden. Auf „weiter“
oder „langſam weiter“ rutſchen die Füße auf
ganzer (voller) Sohle in ihrer urſprünglichen Stellung
(alſo die Füße nicht auswärts, wobei man leicht aus-
gleiten kann) ſoweit auseinander, als es ohne Be-
ſchwerde angeht. Die Haltung des Körpers iſt
ganz gerade aufrecht. Weder Hüft- noch Kniegelenke
dürfen ſich biegen. „Langſam auf!“ Hierauf ge-
hen die Füße auf voller Sohle wieder zurück, bis ſie
noch einen Fuß auseinander ſind, wo alle ſtehen blei-
ben, bis ſie auf: Sprung! oder „Sprung auf“
alle zuſammen aufſpringen, und auf die Zehen bei ge-
ſchloſſenen Beinen niederkommen. Um dies gleichmä-
ßig zu üben, kann man das „Sprung aus!“ und
„Sprung auf!“ (die Füße zuſammen) oft hinter ein-
ander machen laſſen, bis es mit Sicherheit geſchieht.
Wenn man die Turner ſo rechts oder links um!
machen läßt, hat man noch den Vortheil, daß man
mit einem Blick, (natürlich ſtellt ſich der Lehrer auf
das eine Ende,) die ganze Reihe mit Leichtigkeit über-
ſehen kann, ob die Köpfe in gerader Linie und auf-
recht ſtehen, der Oberleib ſich nicht vorneige, die Kniee
nicht gebogen ſind, und die Füße nicht auf der Seite,
ſondern auf voller Sohle, nicht einwärts, ſondern mit
einander parallel laufend, auf der Erde ruhen. Läßt
man dies rechts um! oder links um! nicht machen,
ſo müſſen die Turner einen weit größern Abſtand von
einander nehmen. Daſſelbe iſt auch der Fall beim
Spreizen zur Seite, wo die Nachbaren ſich ebenfalls
treten würden.
96. Grätſchen in der Luft! Eine gute
Uebung, um die Herrſchaft über ſeinen Körper zu er-
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Zitationshilfe: | Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/129>, abgerufen am 16.02.2025. |